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Ventil für die Fernzündung von Gaslaternen Die vorliegende Erfindung
bezieht sich auf ein Ventil für die Fernzündung von Gaslaternen, welches durch Drucksteigerungen,
die in der Gasleitung hervorgerufen werden, betätigt wird. Für die Fernzündung von
Gaslaternen durch Druckwellen sind verschiedene Systeme bekannt. Bei einem der bekannten
Systeme werden täglich-nur zwei Druckwellen erzeugt, von denen die eine sämtliche
Lampen zum Aufleuchten und die andere 'sämtliche Lampen wieder zum Verlöschen bringt.
Bei einem anderen häufig benutzten System finden dagegen drei Druckwellen Anwendung,
von denen die erste Welle sämtliche Lampen zum Aufleuchten bringt, die zweite Welle
einen Teil der Lampen verlöschen, jedoch -die übrigen Lampen brennen läßt, während
die dritte Druckwelle erst auch die restlichen Lampen zum Verlöschen bringt, ohne
die durch die zweite Welle gelöschten Lampen wieder aufleuchten zu lassen. Die bekannten
Fernzündungsventile sind entweder für das Zweiwellen- oder für das Dreiwellensystem
eingerichtet. Falls eine Stadtverwaltung von dem einen System auf das andere übergehen
will, müssen deswegen bei den bekannten Ventilkonstruktionen die bis dahin benutzten,
für das eine Wellensystem eingerichteten Ventile ausgebaut und neue, für das andere
Wellensystem geeignete Ventile eingebaut werden.
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Um nun den Stadtverwaltungen die Möglichkeit zu schaffen, von einem
Wellensystem auf ein anderes Wellensystem überzugehen, sei es, daß sie von dem Zwei-
auf das Dreiwellensystem oder von einem sonstigen beliebigen Wellensystem auf ein
anderes beliebiges Wellensystem übergehen wollen, wird erfindungsgemäß in dem Zündventil
ein Hauptsteuerorgan angeordnet, welches für mehrere Wellensysteme geeignet ist
und das zur Steuerung von so viel Gasableitungskanälen dient, als die Zahl der Wellensysteme-beträgt,
für welche das Hauptsteuerorgan eingerichtet ist. Durch ein zweites Steuerorgan
wird nur derjenige Ableitungskanal freigegeben, welcher in seiner Lage, zum Hauptsteuerorgan
für das gerade benutzte Wellensystem dient, während alle übrigenAbleitungskanäle
durch das Hilfssteuerorgan verschlossen sind. Je nach der Stellung des Hilfssteuerorgans
ist es möglich, den einen oder anderen der Ableitungskanäle je nach dem gewünschten
Wellensystem freizugeben und die anderen zu verschließen. Eine besonders zweckmäßige
Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes besteht darin, als Hauptsteuerorgan ein
Hahnventil vorzusehen, welches mit mehreren nebeneinanderliegenden Serien von Bohrungen
versehen ist, von welchen die eine Serie beispielsweise für das Zweiwellensystem
und die andere Serie für das Dreiwellensystem geeignet ist. Je nachdem, ob der mit
der Serie des Zweiwellensystems in Verbindung stehende Ableitungskanal oder der
mit der
Serie des Dreiwellensystems verbundene Ableitungskanal geöffnet
ist, arbeitet das Zündventil nach dem Zwei- oder Dreiwellensystem.
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Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i das Ventil im Längsschnitt, während Abb. 2 einen
Schnitt nach der Linie A-B der Abb. i und Abb. 3 einen Schnitt nach der Linie C-B
der Abb. i veranschaulicht.
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In den Abbildungen bedeutet i das Ventilgehäuse, in welchem das als
Hahnküken ausgebildete Hauptsteuerorgan 2 gelagert ist. Das Hahnküken 2 ist mit
einem Sperrad 3 verbunden, welches durch eine nicht dargestellte Klinke betätigt
wird, die auf beliebige, an sich bekannte Weise unter dem Einfluß der Gasdruckwellen
steht. Der Hahn 2 ist als hohler Kegelstumpf ausgebildet. Die Hahnwandung -ist durch
zwei nebeneinanderliegende Serien von Bohrungen durchbrochen. Die erste Serie besteht
aus den vier Bohrungen 4 und ist für das Dreiwellensystem geeignet. Die zweite
Serie besteht aus sechs Bohrungen 5 und ist für das Zweiwellensystem geeignet.
Die Gaszuführung zu dem Hahn 2 erfolgt durch den Kanal 6, dessen oberes Ende zu
einer. Mulde 7 verbreitert ist. Für die Gasableitung sind zwei Kanäle 8, 9 vorgesehen,
von denen der eine durch die Bohrungen 4 und der andere durch die Bohrungen 5 gesteuert
wird. In beide Kanäle 8, 9 ist ein zweites von Hand zu betätigendes Hahnküken io
eingeschaltet, welches mit zwei zueinander rechtwinklig stehenden Bohrungen i 1,
12 versehen ist. Die Bohrung i i ist in den Verlauf des Kanals 8 und die Bohrung
12 in den Verlauf des Kanals 9 eingeschaltet. Je nach der Stellung des Hilfshahnes
io ist der Haupthahn :2 entweder durch den Kanal 8 oder durch den Kanal 9 mit der
Gasableitung 13 verbunden. Die Zahnabmessungen des Sperrades 3 sind derart gewählt,
daß der Haupthahn 2 bei jeder Druckwelle um 300 geschaltet wird.
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Die Wirkungsweise des Erfindungsgegenstandes ist die folgende: Bei
der in den Abbildungen dargestellten Stellung des Hilfshahnes io ist der Kanal 8
geöffnet und der Kanal 9 geschlossen. Die Bohrungen 5 sind also bei dieser Stellung
des Hilfshahnes r o unwirksam, während die Bohrungen q. für die Zündung der Laterne
maßgebend sind. Bei der in den Abb. i und 2 dargestellten Stellung der Bohrung 4
ist der Durchtritt des Gases freigegeben, so daß die Lampe brennt. Erfolgt jetzt
ein Druckstoß, so verschiebt sich die gerade vor der Mündung des Kanals 8 befindliche
Bohrung 4 so weit, daß der Kanal 8 von dem Inneren des Haupthahnes 2 Lind damit
auch von der Gaszuleitung 6 abgeschlossen wird. Bei dem nächsten Druckstoß bleibt
die Leitung 8 von der Zuleitung 6 abgeschlossen, und erst der dritte Stoß bringt
die nächste Bohrung q, vor die Mündung des Kanals 8, so daß der Gasdurchtritt wieder
freigegeben wird. Wie aus dem Vorstehenden ersichtlich ist, ist die in den Abbildungen
beispielsweise dargestellte -Anordnung für das Dreiwellensystem nur zur Betätigung
der einen Teil der Nacht brennenden Lampen geeignet. Es ist ohne weiteres klar,
daß eine entsprechende Anordnung ohne Veränderung des Erfindungsgedankens auch für
Lampen, die die ganze :acht brennen, getroffen werden kann, und daß die Dreiwellensteuerung
auch mit einer Einrichtung kombiniert werden kann, welche die Benutzung des Ventils
sowohl für Lampen, die nur einen Teil der Nacht, als auch für Lampen, die die ganze
Nacht brennen, zuläßt. Wird der Hilfshahn io um 9o° gedreht, so wird der Kanal 8
verschlossen und dafür der Kanal 9, der mit den Bohrungen 5 in Verbindung steht,
geöffnet. Nunmehr sind die Bohrungen q. für die Gaszuführung ohne Bedeutung, während
das Brennen und Verlöschen der Gaslaternen durch die Bohrungen 5 gesteuert wird.
Die Bohrungen 5 sind derart angeordnet, daß durch jeden zweiten Stoß eine von ihnen
unter die Mündung des Kanals 9 gelangt, so daß das Gas von der Zuleitung 6 durch
den Haupthahn :2 und die Leitung 9 hindurch in die Gasableitung 13 strömen kann.
Das Fernzündventil ist nunmehr also für das Zweiwellensystem eingerichtet, da auf
eine die Zündung bewirkende Welle eine zweite, die Löschung der Lampen bewirkende
Welle folgt, während die dritte Welle wiederum die Zündung der Lampen herbeiführt.