DE47936C - Excentrisch durchbohrte Leitrollen an Rollenzügen für Hängelampen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung an Rollenzügen der Hängelampen verfolgt den Zweck, einen Gleichgewichtszustand zwischen Lampenkörper und Gegengewicht mit geringerem Gewicht, als bisher angewandt war, zu erzielen. Es ist dies ermöglicht durch excentrische Durchbohrung der Leitrollen.

Fig. ι und 2 zeigen Rollenzüge mit festen Rollen r und losen Rollen s, während Fig. 3 einen Rdllenzug mit nur festen Rollen r veranschaulicht. Hat die Excentricität b : α der Rolle r nun z. B. das Verhältnifs 1:2, so wird, wenn das Gegengewicht an dem längeren Hebelarm wirkt, das Gleichgewicht zu der an dem kürzeren Hebelarm wirkenden Last mit der Hälfte der Kraft herzustellen sein, als es der Fall wäre, wenn die Rolle r eine centrische Durchbohrung besäfse; ist also eine 12 kg wiegende Lampe mit 3 Leitrollen versehen (Fig. 3), so wird jede der letzteren mit 4 kg beschwert. Diese 4 kg aber werden, wenn der lange Hebelarm α der Rolle r in der vorbeschriebenen Lage sich befindet, durch ein Gegengewicht von 2 kg in Ruhe versetzt werden können, woraus sich ergiebt, dafs die 12 kg wiegende Lampe nur ein Gegengewicht von 6 kg nöthig hat, um periodisch mit demselben in Gleichgewichtszustand zu sein.

Durch Einfügung der losen Rollen s ist, wie sich hiernach leicht ergiebt, das Gegengewicht zu verdoppeln; dasselbe mufs dem Gewicht der Lampe gleich sein, dagegen aber ist der Weg der Lampe verdoppelt, so dafs dieselbe beim gleichen Wege des Gegengewichtes noch einmal so tief herabgezogen werden kann, als eine Lampe nach Mafsgabe der Aufhängung wie Fig. 3.

Würde man dagegen bei einer Aufhängung gemäfs Fig. 1 und 2 die Leitrollen r centrisch durchbohren, dann müfste das Gegengewicht für eine 12 kg wiegende Lampe 24 kg betragen.

Je nach dem Verhältnifs der Excentricität der Rollen r richtet sich naturgemäfs auch das Gegengewicht.

Beim Herabziehen oder Emporschieben der Lampe werden die grofsen Ungleichheiten zwischen derselben und ihrem Gegengewicht, die ja in allen anderen Stellungen der Rollen —■ als die, welche Gleichgewicht, also Ruhelage bedingen — eintreten, von der führenden Hand Desjenigen mit Leichtigkeit überwunden werden, der die höhere oder tiefere Stellung der Lampe besorgt.

Diese periodische Gleichgewichtslage zwischen Lampe und Gewicht tritt jedesmal dann ein, wenn das kleinere Gewicht an dem gröfseren Hebelarm der Rolle zur Wirkung kommt, also stets nach einmaliger Umdrehung der Rolle.

Beim Hinaufschieben oder Herablassen der Lampe, also während der Drehung der Räder, herrschen selbstverständlich zwischen Lampen- und Gegengewicht die gröfsten Ungleichheiten, die aber wenig bemerkt werden, da ja die Gewichte, um welche es sich handelt, geringfügig sind und sie ohnehin auf- und abgeführt werden.

Bei einem vorsichtigen, langsamen Herabziehen oder Emporschieben der Lampe wird sich das Gleichgewicht zwischen derselben und

ihrem Gegengewicht von Periode zu Periode von selbst einstellen, und das ist es, was bei dem vorliegenden Rollenzug bezweckt wird. Bei kräftigem Anziehen und plötzlichen Loslassen der Lampe kann sich selbstverständlich die Gleichgewichtslage nicht einstellen, die excentrischen Räder werden sich überschlagen und ein schnelles Herabsinken der Lampe ist die Folge davon.

Dieser Rollenzug mufs naturgemäfs anders behandelt werden als der bekannte mit Rollen mit centrischer Durchbohrung; in der Hand des Verständigen wird derselbe seinen Zweck erfüllen. (

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   An Rollenzügen für Hängelampen Leitrollen r mit excentrischer Durchbohrung.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.