-
Vorrichtung zur Regelung der Einstellbarkeit einer Wehrklappe Zur
Regelung der Höhe eines Flüssigkeitsspiegels in Staubecken beliebiger Art sind handbediente
mechanische oder selbsttätige Wehrklappen verschiedenster Bauart gebräuchlich, und
zwar insbesondere auch solche Klappen, die durch an Schwinghebeln hängende Gegengewichte
ausgeglichen und in verschiedene Gleichgewichtslagen einstellbar sind.
-
Bei den bekannten Ausführungsformen derartiger Wehrklappen sind indessen
die Mittel, welche ihre Einstellung bewirken, während des Betriebes nicht nach-
oder einstellbar. Eine solche Regelung während des Betriebes ist jedoch in vielen
Fällen wichtig, denn die Gegengewichte wirken je nach ihrer Lage verschieden, und
die Zugseile, die zur Kraftübertragung dienen, lassen mit der Zeit in ihrer Spannung
nach. Vor allen Dingen ist es aber auch notwendig, den Gegendruck der Wehrklappe
für den Fall regelbär zu machen, in dem ein Wasserstrahl von bestimmter Stärke über
die Klappe abfließen soll.
-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Regelung der Einstellbarkeit
einer durch an Schwinghebeln hängende Gegengewichte ausgeglichenen Wehrklappe in
verschiedene Gleichgewichtslagen und besteht in einer eigenartigen Ausgestaltung
der Schwinghebel, die es ermöglicht, die Wehrklappe für alle Wasserstände gleich
gut zu verwenden.
-
Erfindungsgemäß haben die Schwinghebel die Form eines Kreisausschnittes
und sind gegen ihre Drehachse, die auf dem den Kreisausschnitt oben begrenzenden
Halbmesser liegt, verschieblich. Nach der Erfindung greift ferner das Zugmittel
der Wehrklappe an einen Gelenkbolzen an, der auf dem deri Kreisausschnitt unten
begrenzenden, über den Mittelpunkt hinaus verlängerten Halbmesser verschieblich
gelagert ist.
-
Die Schwinghebel sind also um einen exzentrisch zu ihrem Krümmungsmittelpunkt
gelagerten Festpunkt drehbar, dessen Exzentrizität beliebig eingestellt werden kann,
und durch die Verschiebbarkeit des Bolzenlagers auf der den Schwinghebel unten begrenzenden
Schiene ist eine weitere Einstellmöglichkeit gegeben.
-
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, und zwar zeigen: Abb. z einen Längsschnitt der Einrichtung, Abb. ä
einen Querschnitt nach der Linie A-B der Abb. r, Abb. 3 die Seitenansicht eines
Einzelteils, Abb. q. einen Schnitt der Abb. 3 nach der Linie C-D.
Die
Wehrklappe i, deren Abmessungen sich nach der Höhe und der Breite des abzusperrenden
Wasserlaufes richten, ist um ihre untere Kante bei 2 drehbar und an der Drehachse
in beliebiger und bekannter Weise abgedichtet. Auf ihrer Rückseite greifen an einem
mit ihr verbundenen, als Hebel wirkenden Fachwerkgebilde aus Winkeleisen an der
Stelle 3 die Zugseile 4 an, deren anderes Ende an einem Paar um die Gelenkbolzen
6 drehbarer Flacheisen 5 befestigt ist. Diese Bolzen 6 ruhen in Lagern 7 und lassen
sich mit diesen längs einer Schiene 8 verschieben, die den kreisausschnittförmigen
Schwinghebel unten begrenzt. Auf dieser Schiene 8 liegt der Mittelpunkt io für das
im Querschnitt U-förmige Kreisbogenstück 9 des Schwinghebels. An der oberen, bei
dem Ausführungsbeispiel durch Bleche gebildeten Begrenzung des Schwinghebels sind
ferner Gleitstücke i i in rechteckigen Führungsleisten 12' verschiebbar gelagert.
Die Führungsleisten 12' sind an einem Lager 12 aus Stahlguß befestigt, das frei
um eine Achse 13 schwingen kann. Die Achse 13 dreht sich in Wangen oder Stützen,
die an einem Steg aus bewehrtem Beton 14 befestigt sind. Das Lager 12 wird gegen
die Gleitstücke ix durch Keile 15 und 16 in seiner jeweiligen Lage gehalten. Nach
Lösen dieser Keile können die Schwinghebel in den Gleitführungen 12' beliebig verschoben
werden, wodurch sich der Abstand des Mittelpunktes io vom Drehpunkt 13 ändert. Das
mit einem Hohlraum zur Aufnahme von Ballast für den Gewichtsausgleich versehene
Gegengewicht 17 von beliebiger Form und Abmessung wird von zwei an den Kreisbogenstücken
9 befestigten Kabeln 18 gehalten.
-
Die Wehrklappe und das Gewicht sind auf der Zeichnung in der Lage
dargestellt, die dem höchsten Wasserstand entspricht. In dieser Lage wird sie ebenso
wie in der entgegengesetzten Endlage durch Anschläge festgelegt, die an den Pfeilern
vorgesehen sind.
-
Die Regelung der Einstellbarkeit der Wehrklappe ist mit Hilfe der
Vorrichtung auf drei verschiedene Arten möglich: i. durch Veränderung des Ballastes
der Gegengewichte 17, 2. durch Änderung des Abstandes der Gelenkbolzen 6, die die
Stangen 5 tragen, vom Mittelpunkt ia des Kreisbogenstückes 9, 3. durch Änderung
des Abstandes der Drehachse 13 des Schwinghebels vom Mittelpunkt io des Kreisbogenstückes
9.
-
Wie aus der Abb. i ersichtlich, sind die Linien 2-3 und i3-6 einander
parallel und haben die gleiche Länge, so daß sie zusammen mit dem Zugseil 4 drei
Seiten eines Parallelogramms bilden.
-
Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende: Entsprechend dem Steigen
des Wasserspiegels vermehrt sich der Druck auf die Wehrklappe i. Die dadurch entstehende
Beanspruchung wird durch die Zugseile 4 und die an dem Gelenkbolzen 6 angreifenden
Stangen 5 auf die Schwinghebel übertragen, so daß diese um ihre Achse
13 nach oben schwingen. Dabei vergrößert sich der wagerechte Abstand des
Gegengewichts 17 vom Punkte 13. Mit dem größeren Hebelarm ergibt sich auch ein größeres,
dem Wasserdruck entgegenwirkendes Drehmoment, durch das also der erhöhte Wasserdruck
auf die Wehrklappe ausgeglichen wird. Sinkt der Wasserspiegel, so wirkt die Einrichtung
in umgekehrtem Sinne, und das Gegengewicht nimmt seine ursprüngliche Lage wieder
ein.
-
Eine solche Anordnung, die dazu dient, einen gleichmäßigen Wasserspiegel
zu sichern, kann in gleicher Weise dazu verwendet werden, eine gleichmäßige Wasserabgabe
zu gewährleisten, d. h. die Stärke des über die obere Wehrkante überschießenden
Wasserstrahles so zu regeln, daß er gleichbleibt.