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Maschine zum Einsetzen von Befestigungsmitteln mit einem Schwingkopf
Zum Einsetzen von Befestigungsmitteln in der Schuhindustrie, insbesondere für lose
Nägel, sind Maschinen sehr beliebt, welche mit einem die Vorstech- und Vorschubahle
und den Hammer oder Treiber tragenden Schwingkopf versehen sind. Die Schwingbewegung
- des Kopfes dient dazu, das Werkstück vorzuschieben. Diese verhältnismäßig einfachen
Maschinen können aber nur mit geringerer Geschwindigkeit betrieben werden, da sich,
wenn die Geschwindigkeit etwa 35o Umdrehungen in der Minute überschreitet, übermäßige
Erschütterungen und vorzeitige Abnutzung ergeben und ein richtiger Vorschub nicht
zu erzielen ist. Dies wird dadurch bedingt, daß der Schwingkopf ziemlich schwer
ist und der Regel nach auch die Leitrinne und der Behälter zur Zuführung der Nägel
mitschwingen. Es werden daher für die Beschleunigung dieser schweren Klassen starke
Kräfte erforderlich, so daß die Maschine nicht mit hohen Geschwindigkeiten betrieben
werden kann.
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Gemäß vorliegender Erfindung wird dieser Übelstand durch eine besondere
Abstimmung der einzelnen Bewegungen des Schwingkopfes gegenüber den Bewegungen der
übrigen Teile der Maschine beseitigt, indem die Schwingbewegung des Kopfes mehr
als ein Drittel bis ungefähr zur Hälfte des Kreislaufes der Maschine in Anspruch
nimmt. Die Bewegungen der übrigen Teile können dann. rascher vor sich gehen, da
es sich bei diesen um geringere Massen handelt. Es gelingt auf diese Weise, die
Umdrehungszahl der Maschine und dabei die Leistungsfähigkeitgegenüber den bekannten
Ausführungen erheblich zu steigern.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Kopfes einer derartigen
Nagelmaschine in Abb. i dargestellt.
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Abb. 2 zeigt schematisch die Abstimmung der Maschinenbewegungen gegeneinander.
Die Maschine entspricht in der Gesamtanordnung den üblichen Ausführungen. Der Maschinenkopf
12 ist in bogenförmigen Führungen 1q., deren Krümmungsmittelpunktmit der Achse der
Antriebswelle i o zusammenfällt, schwingbar. In Führungen des Kopfes 12 sind die
Ahlenstange 16 und die Treiberstange 2o auf und ab bewegbar. Die Schwingbewegung
des Kopfes 12 und die Bewegung der Ahlenstange 16 mit der Ahle 18 quer zur Schwingbewegung
des Kopfes können in üblicher Weise herbeigeführt werden. Die Aufwärtsbewegung der
Treiberstange 2o mit dem Treiber 22 wird durch einen Daumen 24 auf der Welle lo
herbeigeführt, der unter einen an der Treiberstange festgeklemmten Block 26 faßt.
Eine einerseits rüit einem ortsfesten Teil des Maschinenkopfes und andererseits
durch ein Lenkstück 30 mit der Treiberstange
2o verbundene
Feder 28 schnellt die Treiberstange herab, wenn der Daumen 24 den Block 26 freigibt,
wobei ein Nagel in das Werkstück eingetrieben wird. Die Feder 28 wird wieder zusammengedrückt,
wenn der Daumen 24 die Treiberstange 2o anhebt: Der Kopf 12 trägt auch eine Leitrinne
32, welche die Nägel oder sonstigen Befestigungsmittel zu dem Nagelmundstück 34
leitet, und eine Nagelabteilvorrichtung 36 bekannter Art wird durch -eine auf der
Welle io sitzende Stimkurvenscheibe zur Einwirkung gebracht. Das der Maschine dargebotene
Werkstück wird durch ein Horn 38 gestützt und gegen eine Druckplatte 40 ;angehoben.
Das Horn 38 wird vor dem Vorschub des Werkstückes durch -die in das Werkstück eingedrungene
Ahle 18 gesenkt, um das Werkstück freizugeben. Ferner besitzt die Maschine noch
eine Bremsvorrichtung bekannter Art, welche nach Vollendung des letzten Arbeitsganges:
der Maschine diese rasch zum Stillstand bringt, während der normalen Arbeit der
Maschine aber nicht in Wirkung tritt.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird nun die Bewegung des Kopfes
12 zeitlichgegenüber den. anderen für die Durchführung des Arbeitsganges erförderlicheri
Bewegungen in besonderer Weise gewählt, so daß die Maschine mit einer Geschwindigkeit
von ungefähr 5oo Drehungen, also Arbeitskreisläufen, in der Minute betrieben werden-
kann, und zwar ohne daß die Geschwindigkeit, mit der das Werkstück vorgeschoben
wird; größer ist als bei den üblichen langsam laufenden Maschinen. Auch die Geschwindigkeit
der Rückbewegung der Ahle erfährt keine nennenswerte Erhöhung. Man vermeidet auf
diese Weise ein ruckweises Bewegen des Werkstückes und übermäßige Beschleunigungskräfte
bei der Hinundherbewegung des Maschinenkopfes.
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Abb.2 zeigt die Verteilung der einzelnen Bewegungen, den Arbeitskreislauf
der Maschine von ungefähr 36o°. Der LinienzugA stellt die Bewegung des Treibers
dar. Der Treiber bleibt bis etwa 155° unten in Ruhe, wird dann bis 3oo° langsam
angehoben, bleibt bis 36o° in oberer Stellung stehen und schnellt dann ganz plötzlich
nach unten.
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Die Ahle, vgl. Linienzug B, bleibt bis 2o° in oberer Stellung, dringt
dann zwischen 2o' und etwa 55° in das Werkstück ein, bleibt in unterer Stellung
bis etwa 223°, wird bis 26o° nach oben zurückbewegt und bleibt dann bis zum Ende
des Kreislaufes in oberer Stellung. Das Horn, vgl. Linienzug C, bleibt bis etwa
55° in oberer Stellung, senkt sich bis iio°, bleibt bis i77° in unterer Stellung
und steigt bis 25q.° und bleibt dann wieder in oberer Stellung, in welcher es das
Werkstück festklemmt.
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Der Schwingkopf, vgl. Linienzug D, bleibt bis ioo° im Stillstand,
schwingt dann (nachdem die Ahle eingestochen und das Horn nahezu seine untere Stellung
erreicht hat) nach der einen Seite bis 22o°. Während dieser Bewegung findet der
Vorschub des Werkstückes statt, dann bleibt der Kopf bis etwa 255' stillstehend,
bis die Ahle aus dem Werkstück herausgetreten ist, und schwingt dann etwas rascher
bis 32o° zurück in seine ursprüngliche Stellung. Die Linienzüge E und F zeigen die
Verteilung der Bewegungen des Abteilers und des Bremshebels auf dem Arbeitskreislauf
der Maschine. Man erkennt somit, daß die Schwingbewegung des Kopfes, 12 ungefähr
185° des Arbeitskreislaufes in Anspruch nimmt, wovon - i 2o' auf die Vorschubbewegung
und ungefähr 65° auf die Rückbewegung entfallen. Damit dieser verhältnismäßig große
Teil des Arbeitskreislaufes der Maschine für die Bewegung des Kopfes aufgewendet
werden kann, ist die Auf-und Abwärtsbewegung der Ahle beschleunigt worden, indem
sowohl die Aufwärtsbewegung als die Abwärtsbewegung nur etwa 4o° in Anspruch nehmen.
Da die Masse der Ahle und der zu ihrer Bewegung erforderliche Teil verhältnismäßig
gering ist, hat die Beschleunigung der Ahle für die Aufwärts- und Abwärtsbewegung
keinen Nachteil.