DE257122C

DE257122C -

Info

Publication number: DE257122C
Application number: DENDAT257122D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 257122 KLASSE 52 a. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. Mai 1912 ab.

Die Erfindung bezieht sich auf solche Nähmaschinen, bei denen der übliche, zur Fadengebung dienende, von der Hauptantriebswelle in Tätigkeit gesetzte Hebel in Fortfall gekommen ist und bei denen die Fadengebung durch die Nadelstange selbst ausgeführt wird. Die vorliegende Erfindung unterscheidet sich von den bisherigen ähnlichen Einrichtungen durch große Einfachheit. Sie besteht darin,

ίο daß mit der Nadelstange eine auf ihr längsverschiebbare, unter Wirkung einer Feder stehende Fadenführungsstange angeordnet ist, durch deren am oberen Ende angebrachtes öhr der Oberfaden geführt wird. Diese Fadenführungsstange geht zwar im allgemeinen mit der Nadelstange auf und ab, wird aber von der Nadelstangenantriebswelle derart beeinflußt, daß sie kurz vor oder nach Beginn der Aufwärtsbewegung der Nadelstange ein kurzes Stück abwärts gezogen wird, wodurch der Faden gelockert und für den Durchgang des Schiffchens oder für das Erfassen durch den Greifer freigegeben wird. Diese eben beschriebene, von der Bewegung der Nadelstange unabhängige Bewegung der Fadenführerstange wird beispielsweise durch eine Kurvenbahn bewirkt, die an der am Ende der Nadelstangenwelle befestigten Scheibe angeordnet ist, die ihrerseits mittels Zapfens und Herzkurvenführung die Nadelstange hebt und senkt. Selbstverständlich könnte aber der besondere Antrieb der Fadenführungsstange auch auf andere Weise, z. B. durch Hebel und Stangen, erfolgen.

Der Erfindungsgegenstand ist in einem Ausführungsbeispiel auf der beiliegenden Zeichnung dargestellt.

Fig. ι ist eine Ansicht der Nähmaschine mit senkrechtem Schnitt durch den mit der neuen Einrichtung versehenen Nähmaschinenkopf.

Fig. 2, 3 und 4 zeigen die verschiedenen Stellungen der Nadelstange und der Fadenführungsstange während der Bewegung der ersteren.

Fig. 5 ist ein Längsschnitt durch die Nadelstange mit der Fadenführungsstange.

Im Arm 1 der Maschine ist in üblicher Weise die das Schnurrad 3 tragende Nadelstangenwelle 2 gelagert, auf deren vorderem Ende eine Scheibe 4 sitzt, an der ein mit Rolle 5 versehener Zapfen 6 und eine Kurvenbahn 7, deren Form aus den Fig. 2 bis 4 ersichtlich ist, angebracht sind. An der Nadelstange 10 ist eine Platte 8 mit Herzkurve 9 (Fig. 2 bis 4) befestigt. In der Kurve 9 führt sich die Rolle 5 des Zapfens 6 der Scheibe 4.

Im oberen Ende der Nadelstange 10 ist die mit einem öhr 12 für den Oberfaden 19 versehene Fadenführungsstange 11 längsverschiebbar angeordnet, die unter Wirkung einer Feder 13 steht. Diese Feder hat das Bestreben, die Fadenführungsstange 11 in die aus Fig. 2 und 5 ersichtliche obere Endstellung zu drücken.

Mit der Stange 11 ist ein schellenartiges Führungsstück 15 durch den im Schlitz 22 der Nadelstange geführten Schraubenstift 14 verbunden, auf dessen Ende eine Rolle 16 auf-

gesetzt ist. Der Kopf 18 des Nähmaschinenarmes wird durch die Deckplatte 17 abgeschlossen, in der gleichzeitig auch die Führungen 23, 24 für den Nadelfaden 19 angebracht sind.

Der Faden 19 kommt von der Rolle 20, geht über die Spannvorrichtung 21 bekannter Bauart durch das Öhr 12 der Nadelführungsstange 11 und sodann durch die an der Deckplatte 17 angebrachten Fadenführungen 23 und 24 zur Nadel 25.

Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende :

Mit der Nadelstange 10 geht die Fadenführungsstange 11 gleichzeitig abwärts, bis die Teile die aus Fig. 3 ersichtliche Stellung einnehmen. Kurz bevor oder nachdem die Nadelstange 10 ihren Rückgang angefangen hat, legt sich die Kurvenführung 7 von oben über die Rolle 16 des Stiftes 14 und zieht dadurch die Nadelführungsstange 11 so weit abwärts, daß der Faden 19 für den Durchgang des Schiffchens genügend gelockert oder freigegeben wird. Die tiefste Stellung der Fadenführungsstange ist aus Fig. 4 ersichtlich. Sobald sich die Scheibe 4 weiterdreht, gibt die Kurve 7 die Rolle 16 frei, so daß nunmehr die Fadenführungsstange 11 unter Wirkung der Feder 13 wieder in die Höhe in die aus Fig. 3 ersichtliche Stellung geht, um nun von der Nadelstange weiter aufwärts geführt zu werden.

Claims

Pa tent-Ansprüche:

1. Nähmaschine mit durch die Nadelstange geführtem Oberfaden, dadurch gekennzeichnet, daß die Nadelstange (10) eine auf ihr längsverschiebbare, unter Wirkung einer Feder (13) stehende, den Faden führende Stange (11) trägt, die nach Überschreiten der tiefsten Stellung der Nadelstange (10) von der Nadelstangenwelle (2) aus so weit abwärts bewegt wird, daß der Nadelfaden für den Durchgang des Schiffchens bzw. das Erfassen durch den Greifer genügend gelockert wird.

2. Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der am Ende der Nadelstangenwelle sitzenden Antriebsscheibe (4) eine Kurvenbahn (7) angeordnet ist, die auf einen mit der Fadenführungsstange (11) verbundenen Stift (14) am Ende des Abwärtshubes der Nadelstange (10) einwirkt und dadurch die Nadelführungsstange (11) nach unten verschiebt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.