DE478994C - Verfahren zur Darstellung kolloidloeslicher Metallhydroxyde - Google Patents

Verfahren zur Darstellung kolloidloeslicher Metallhydroxyde

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DE478994C
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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B13/00Oxygen; Ozone; Oxides or hydroxides in general
    • C01B13/14Methods for preparing oxides or hydroxides in general
    • C01B13/36Methods for preparing oxides or hydroxides in general by precipitation reactions in aqueous solutions
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01GCOMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
    • C01G1/00Methods of preparing compounds of metals not covered by subclasses C01B, C01C, C01D, or C01F, in general
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Description

  • Verfahren zur Darstellung kolloidiöslicher lYletallhydroxyde Bei den üblichen Methoden zur Herstellung kolloider Metallhydroxyde, beispielsweise durch elektrische Zerstäubung, Heißdialyse oder Peptisation (kolloides Inlösungbringen) der gefällten Hy droxyde mit Säuren oder Alkalilaugen, gelangt man erfahrungsgemäß nur zu verdünnten, unbeständigen und sehr elektrolytempfindlichen Solen dieser Stoffklasse. So hergestellte kolloide Lösungen von höherer Konzentration flocken nämlich, wie Untersuchungen ergeben haben, entweder sofort oder nach einiger Zeit aus.
  • Es hat sich nun aber gezeigt, daß es gelingt, konzentrierte kolloide Lösungen von Metallhydroxyden von großer Beständigkeit und Unempfindlichkeit gegen Elektrolyte direkt herzustellen, wenn man Metallsalze, die mit gewöhnlichen, also nicht gespaltenen Eiweißstoffen, wie Gelatine, Leim, Casein usw., unlösliche Verbindungen bilden, mit diesen Stoffen zusammenbringt, die dann als Schutzkolloide dienen und die Umsetzung der Verbindung in das Hydroxyd durch ätzendes oder kohlensaures Alkali iii alkalischer Lösung, d. h. also bei Gegenwart eines Überschusses des reagierenden Alkalis, bewirkt.
  • Dieses kann praktisch dadurch erreicht werden, daß man entweder eine alkalische Lösung des Schutzkolloides mit dem Metallsalz, aus dem das Hydroxyd dargestellt Werder. soll, unter Vermeidung eines -Cb.erschusses an Metallsalz ausfällt und den entstandenen Niederschlag mit kohlensaurem oder ätzendem Alkali kolloidal in Lösung bringt (peptisiert ) oder aber, indem man beide Operationen gleichzeitig durchführt, indem man die Metallsalzlösung und die Alkalilauge gleichzeitig in die alkalische Lösung des Schutzkolloides einlaufen läßt. Hierbei ist zu beachten, daß es für die Beständigkeit des unmittelbar erzeugten Sols von Bedeutung ist, wenn das Äquivalentverhältnis zwischen Metallsalz und Alkali i : io nicht überschreitet. Derartig hergestellte Hydroxydsole zeichnen sich auch in konzentriertem Zustande durch eine große Beständigkeit und Unempfindächkeit gegen die Flockungswirkung von Elektrolyten aus. Sie lassen sich durch Eindampfen ohne besondere Vorsichtsmaßregeln konzentrieren und auf diesem Wege bis zur Trockne bringen. Der Eindampfrückstand löst sich dann in jedem Verhältnis spielend leicht wieder in Wasser unter Neubildung der ursprünglichen kolloiden Lösung auf. Diese Kolloide eignen sich wegen ihrer Reinheit zwar ebenfalls sehr gut für therapeutische Zwecke, sind aber wegen ihrer geringen Herstellungskosten auch sehr geeignet, in ganz großem Maßstabe für andere technische Zwecke Verwendung zu finden; so k3nnen sie z. B. wegen ihrer überraschend großen Haftfestigkeit auf Pflanzenteilen und anderen Unterlagen besonders gut als Pflanzenschutzmittel und Desinfektionsmittel dienen.
  • Das Verfahren erweist sich von besonderer Wichtigkeit und Anwendungsfähigkeit auf dem Gebiete der Darstellung von kolloiden wäßrigen Lösungen von Kupferhydroxyd. 1. Beispiel ioo ccm einer ioprozentigen Lösung von Casein in Natronlauge werden mit 35 ccm einer Kupfersulfatlösung.von 5% Gehalt an CuS04 # 5H20 ausgefällt. Der Niederschlag wird abfiltriert, ausgewaschen und mit 25 ccm einer i oprozentigen Natronlauge kolloid in Lösung gebracht (peptisiert).
  • An Stelle der Kupfersulfatlösung können z. B. auch 2:1 ccm einer 5prozentigen Silbernitratlösung oder 26 ccm einer 5prozentigen Bleinitratlösung .oder auch 19 ccm einer Sprozentigen Lösung von Chlorzink verwendet werden. z. Beispiel In ioo ccm einer ioprozentigen Lösung von Casein in Natronlauge läßt man unter Rühren ioo ccm einer Kupfersulfatlösung, enthaltend io% CUS04# 5H20, und 70 ccm einer 2oprozentigen Natronlauge einlaufen. Die entstehende -kolloide Lösung besitzt einen Gehalt von 1,4% Cu (0H)2.
  • An Stelle der KupfersuIfatlösung können zum Beispiel auch Lösungen verwendet werden, die äquivalente Mengen Chlorcälcium, Ferrosulfat oder Nickelsulfat enthalten.
  • Es ist bekannt,' daß man zur Herstellung kolloider Metallhydroxyde die Spaltprodukte von Eiweiß als Schutzkolloid verwendet. (Vgl. S v e d b e r g »Herstellung kolloider Lösungen«, 1922, S. 327, Abs. 2.) Eine großtechnische Verwertung haben derartig hergestellte Lösungen nicht gefunden, da bekanntlich die Herstellung derartiger Spaltprodukte, wie z. B. Lysalbinsäure, Protalbuminsäure, schwierig und kostspielig ist. Außerdem haftet so hergestellten kolloiden Metallhydroxyden der Nachteil an, daß man sie nur unter bestimmten Vorsichtsmaßregeln (z. B. im Vakuum) zur Trockne eindampfen kann.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur ,Darstellung kolloidlöslicher Metallhydroxyde, dadurch gekennzeichnet, daß , man geeignete, als Schutzkolloid wirkende Eiweißstoffe, wie Leim, Gelatine, Casein u. dgl., aus den alkalischen Lösungen,mit Metallsalzlösungen ausfällt, .den Niederschlag mit ätzendem oder kohlensaurem Alkali kolloid in Lösung bringt (peptisiert) und eindampft.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man in die alkalische Lösung des Schutzkolloides Metallsalzlösungen und ätzendes oderkohlensaures Alkali in einem Äquivalentverhältnis von Metallsalz zu Alkali, das i : io nicht überschreitet, gleichzeitig einlaufen läßt und die erhaltene kolloide Lösung eindampft.
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