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Gerät .zum Abwerfen von Lasten von Flugzeugen Es ist bekannt, sich
zur Betätigung von Lastenabwurfvorrichtungen mechanischer Mittel zu bedienen. Die
mechanischen-Antriebsmittel haben den Vorteil, daß, sie sehr zuverlässig wirken
und auch bei ungünstigen Betriebszuständen kaum einer Störung unterworfen .sind.
Gegen ihre Anwendung spricht, daß sie verhältnismäßig viel Platz im Flugzeug einnehmen
und in ihrem Aufbau etwas verwickelt .sind.
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Ferner ist es nicht mehr neu, für die Ab-
wurfvorrichtung- eine
elektrische Steuerung vorzusehen, die `sich wenig sperrig baut und daher leicht
im Flugzeug untergebracht werden kann. Nachteilig bei der elektrischen Steuerungsvorrichtung
ist die nicht unbedingt sichere Betriebsweise, da bei einem Anwachsen von Widerständen
in dem mechanischen Teil der Steuerung, z. B. während schlechter eisiger Witterung
oder durch Nachlassen der Isolation bei feuchtem Wetter, sehr oft der zur Verfügung
stehende Strom nicht mehr ausreicht, die Vorrichtung zu steuern.
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Die Lastenabwurfvorrichtung gemäß der Erfindung verwendet nun die
Kombination beider Antriebsmittel in der Weise, daß sie für die Auslösung der Abwurfvorrichtung
ein mechanisches, durch zwei Kabel oder ein Gestänge betätigtes Getriebe benutzt,
während sie sich für die zugehörige Sicherung bzw. Entsicherung einer elektrischen
Steuerung (Spulen, Relais) bedient. Auf der Zeichnung- ist der Gegenstand der Erfindung
in Abb. i in einem Ausführungsbeispiel dargestellt. -Abb. 2 zeigt- -einen zugehörigen
Signalkasten.
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Es bezeichnet i einen fest im Flugzeug angeordneten, im Querschnitt
U-förmigen Tragkörper, in welchem auf festen Achsen 3 in bestimmten Abständen voneinander
die die Lasten q. tragenden- Haken 5 -drehbar gelagert sind. In seiner Tragstellung
stützt sich jeder Haken 5 auf die Schulter 6 eines unter der Spannung einer Feder
stehenden. Hebels 7 ab, der auf einer im Tragkörper i befestigten Achse 8 drehbar
gelagert ist. Der Haken 5 ragt mit seinem unteren Tragteil durch einen länglichen
Ausschnitt g des Tragkörpers i und legt sich in Schlußstellung gegen einen: Körper
io. 12 ist ein Signalkasten.
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Der Tragkörper i umschließt eine Schiene 13, welche auf Rollen I q.
gelagert ist, deren Achsen 15 im Tragkörper i befestigt sind. Die Schiene kann mittels
Kabel, Gestänge o. dgl. 16 von einem im Beobachterstand des Flugzeuges, angeordneten
Abwurfhebel 18 bewegt werden. Durch eine nicht dargestellte Sperrvorrichtung wird
letzterer in den beiden Endlagen verriegelt, so daß er gegen unbeabsichtigte Bewegung,
z. B. bei harten Landungsstößen, geschützt ist.
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Entsprechend der Anzahl und Anordnung
der Haken 5
im Tragkörper i sind in der Schiene 13 winkelförmige, drehbar gelagerte Abzugshebel
24 vorgesehen. Je ein Arm dieser Hebel spielt zwischen zwei Elektromagneten 25,
26, durch welche er vom Beob-' achterstand elektrisch gesteuert werden kann. 27
ist eine Zugfeder, die dazu dient, dile beiden Endlagen des Hebels 24 zu sichern
bzw. die Haltewirkung der Magnete zu unterstützen. Je nachdem der magnetisch beeinflußte
Arm des. Hebels 24 am Magneten 25 oder 26 anliegt, befindet sich die Feder 27 unter-
oder oberhalb der Dmehachse 28 des Hebels. Dessen anderer Arm dient zur unmittelbaren
Steuerung des Stützhebels. 7, mit dem er in Berührung kommen kann, wenn der Hebel
24 die in Abb. z links; ersichtliche gestrichelte Stellung innehat. In der anderen
Hebellage vermag ;sich der untere Arm über den Stützhebel 7 hinwegzubewegen. Die
Anordnung der Abzugshebel 24 in der Schiene 13 im Verhältnis zu den Stützhebeln
7 in dem Tragkörper i ist derartr daß bei in der linken Endstellung befindlicher
Schiene 13 zwischen dem ersten Abzugshebel 24 und-dem ersten Stützhebel 7,ein Abstandx,
bei der zweiten aus diesen Teilen bestehenden Gruppe ein Abstand 2x, bei der dritten
Gruppe ein Abstand 3x usw. vorhanden ist, so daß bei Vorbewege@n der Schiene
13 durch den Abwurfhebel 18 die Stützhebet 7. bzw. die Lasthaken 5 nacheinander
gesteuert werden.
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Die untere Kante der Schiene 13 trägt in Abständen, welche denjenigen
der Stützhebel 7 des Tragkörpers i entsprechen, Klötzchen 29, welche sich in der
linken Endstellung der Schiene 13 gegen den Rücken der Stützhebel 7 legen. Diese
Klötzchen verhindern, daß, bei harten Landungsstößen die etwa vom Flugzeug zurückgebrachten
Lasten 4 sich selbsttätig lösen.
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Für jeden Lastenhaken 5 ist im Signalkasten 12 ein Wählschalter 32
vorgesehen. Durch einen Hauptschalter 34 wird die Einrichtung- unter Strom gesetzt.
Ein Druckkontakt 4o dient zur elektrischen Umsteuerung der Abzugshebel 24 aus der
gestrichelt gezeichneten Stellung in die mit vollenLmien. ausgezogene Stellung.
Statt eines gemeinsamen Druckschalters kann für . jeden einzehnen Abzugshebel 24
ein besonderer Schalter vorgesehen sein.
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An dem Gerät werden nach Bedarf Lasten verschiedener Art und Größe
(Torpedos, Bomben mit Brand-, Spreng-, Gas- oder Lebensmittelfüllung, Post- bzw.
Zeitungspakete o. dgl.) aufgehängt. In Abb. i sind vier mit A, B, C, D bezeichnete
Einzellasten angenommen. Die zu diesen Lasten gehörenden Geräteteile sind im weiteren
Verlauf der Darstellung ebenfalls mit der Bezeichnung A, B,
C, D versehen.
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Der Vorgang beim Abwurf der Lasten ist folgender: Das Gerät nimmt
in der Ruhelage die Stellung gemäß Abb. i ein. Für ein bestimmtes. Ziel seien die
Lasten A und C vorgesehen, die an den Traghaken 5A und 5c hängen. Vor dem Anfliegen
des Zieles wird der Hauptschalter 34 eingelegt und dadurch das Abwurfgerät unter
Strom gesetzt. Durch Schalter 32A und 32C wird Strom in die Spulen der Magnete 25A
und 25c geschickt, wodurch die Abzugshebel 24A und 24c aus der mit vollen Linien
eingezeichneten Stellung in die gestrichelt dargestellte Stellung gelangen, in welcher
der untere Arm. der Hebel sich in dem Steuerungsbereich der Stützhebel
7A, 7c bewegt.
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Passiert das Ziel nach Einstellung des Vorhalte- und Rücktriftwinkels
die Visierlmie im Fernrohr des Beobachters, so wird die Schiene 13 mittels des Abwurfhebels
18 bewegt. Hierbei erfolgt zunächst eine Freigabe der mechanischen Sicherung, indem
die Knaggen 29 von den Stützhebeln 7 fortgezogen werden. Nach erfolgter mechanischer
Entsicherung hat die Schiene 13 den Weg x zurückgelegt, so daß nunmehr der Abzugshebel
24A den Stützhebel 7A zurückstößt, der den Traghaken 5A freigibt,
welcher darauf die Last 4A fallen läßt. Je nach der Schnelligkeit der Bewegung der
Schiene 13 kommt die Lasst 3c praktisch sofort danach oder später zum Abfallen.
Der nicht geschaltete Abzugshebel 24B bewegt sich frei über den Stützhebel
7B hinweg. Das gleiche ist der Fall mit dem andern nicht geschalteten Hebel
24D und dem zugehörigen Stützhebel 7D, wenn die Schiene 13 über die Last C hinaus
bewegt werden sollte.
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Durch Einlegen aller Schalter 32 kann man auch alle Lasten
A, B, C, D wählen. Da die Abzugshebel 24 gegenüber den Traghaken 5 bzw. ihren
Abzugshebeln 7 um einen bestimmten Abstand x versetzt sind, wird durch stetiges
langsames Abziehen eine Nacheinanderauslösung der Lasten bewirkt, während man durch
schnelles Abziehen praktisch das gleichzeitige Fallen aller gewählten Lasten erzielt.
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Bei dem Zurückführen des Abwurfhebels i8 gelangt die Schiene 13 in
ihre Ruhestellung, wobei die mechanische Sicherung 29 wieder wirksam wird. Das Gerät
ist dann für den nächsten Abwurf betriebsfertig.
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Hat sich einmal die Wahl einer oder mehrerer Lasten als unzweckmäßig
erwiesen oder ist es wegen ungünstiger Zielverhältnisse. nicht möglich, die gewählte
Last abzuwerfen, so i können die bereits im Bereich der Stützhebel 7 liegenden Abzugshebel
24 auf :elektrischem
Wege zurückgesteuert werden, indem man durch
Drücken des Schalters 40 die Spulen 26 für einen Augenblick unter Strom setzt.
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Natürlich läßt sich auch das Gerät so ausbilden, daß alle Lasten oder
Gruppen von Lasten zur gleichen Zeit= fallen. Hierbei können durch entsprechende
Schalterausbildung die Gruppen je für sich oder alle Lasten gemeinsam entsichert
und gegebenenfalls auch in derselben Zusammenfassung zurückgesteuert werden.