-
Zuteilvorrichtung für Gleiswaagen ln dem Patent 536 308 ist
eine Zuteilvorrichtung für Gleiswaagen beschrieben, bei welcher das auf die Wiegebrücke
gelangende Fahrzeug durch eine besondere Anhaltevorrichtung aufgefangen wird, welche
an einem nicht mit der Wiegebrücke verbundenen Teil befestigt ist. Diese Fangvorrichtung
soll zunächst die groben Stöße bei Anlaufen des Fahrzeuges abfangen und -nach diesem
Vorgang abgesenkt werden, damit das- Fahrzeug gegen die dahinterliiegende, mit der
Wzegebrücke verbundene Anhaltevorrichtung anlaufen kann. Die groben Stöße beim Anlaufen
werden so von der Wiegebrücke abgehalten, ohne daß die Wiegegenanigkeit durch das
Anhalten in irgendeiner Weise beeinträchtigt wird: Es hat sich aber gezeigt, daß
die Stöße durch diese Fangvorrichtung nicht in vollem Umfange aufgenommen wurden,
sondern daß ein gewisser Teil trotz des besonderen Fangarmes noch auf die Wiegebrücke
und damit auf Pfannen und Schneiden wirkte.
-
Es wird nun erfindungsgemäß vorgeschlagen, bei Waagen, die mit einer
solchen Fangvorrichtung ausgerüstet sind, eine zusätzliche Entlastungsvorrichtung
in der Weise vorzusehen, daß Pfannen und Schneiden auch von diesen restlichen Stößen
befreit werden. Entlastungsvorrichtungen zum Schutze der Pfannen und Schneiden sind
bei Gleiswaagen in den verschiedensten Ausführungen bekannt. Diese Entlastungsvorrichtungen
werden in den weitaus meisten Fällen willkürlich durch das Bedienungspersonal gesteuert.
Es sind auch Entlastungsvorrichtungen bekanntgeworden, die durch das ankommende
Fahrzeug gesteuert werden. Dieser Steuervorgang erfolgt jedoch nicht dann, wenn
das Fahrzeug auf die Wiegebrücke gelangt ist, sondern schon vorher und dient dazu,
bei zu schweren Ladungen die Wiegebrücke von ihren Pfannen abzuheben, so daß das
für den Bereich der Waage zu schwerd Fahrzeug, welches den Steuervorgang durch Anschläge
' eingeleitet hat, die Wiegeeinrichtung nicht beschädigen kann.
-
Um Pfannen und Schneiden von den restlichen Stößen, die bei Anlagen
nach dem Patent 536 308 noch auftreten können, zu befreien, wird, im Gegensatz
zu den bekannten Anlagen, bei der Erfindung das Aufsetzen der Wiegebrücke auf die
Wiegehebel durch das anrollende Fahrzeug selbst gesteuert, und zwar erst dann, wenn
es sich bereits auf der Wiegebrücke befindet und schon nahezu zur Ruhe gekommen
ist. Dies erfolgt erfindungsgemäß bei mechanischer Übertragung
selbsttätig
durch die Ausnutzung der lebendigen Kraft des gegen den Fangarm anlaufenden Fahrzeuges,
indem die Bewegung des Fangarmes über ein Hebelgestänge die Waage in Wiegestellung
bringt. Die entsprechenden Bewegungen der Brücke lassen sich natürlich auch in an
sich bekannter Weise durch elektrische, hydraulische oder pneumatische Vorrichtungen
ausführen. Nach erfolgter Wägung kann die Einleitung der Entlastungsbewegung, d.
h. das Abheben von Pfannen und Schneiden, durch einen Anschlag erfolgen, der durch
das von der Wiegebrücke ablaufende Fahrzeug betätigt wird.
-
Die Be- und Entlastungsbewegung, d. h. das Aufsetzen und Abheben von
Pfannen und Schneiden, kann bekanntlich auf die verschiedenartigste Weise erfolgen.
Beispielsweise können durch Anheben der Wiegebrücke die Pfannen und Schneiden entlastet
werden. Auch durch Absenken der Wiegehebel und dabei erfolgendem Aufsetzen der Brücke
auf Ruheböcke kann eine Entlastung erreicht werden.
-
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens ist in der Zeichnung
schematisch dargestellt. Ebenso wie bei der Vorrichtung gemäß Patent 536
308 ist vor der eigentlichen Anhaltevorrichtung, die mit der Wiegebrücke
verbunden ist, eine besondere Fangvorrichtung k vorgesehen. Diese Fangvorrichtung
ist an einem festen Teil, beispielsweise bei a, zweckmäßig unter Zwischenschaltung
einer Feder b gelagert. Ein Bolzen c an dieser Fangvorrichtung greift in einen Schlitz
des Hebels d, der um den Punkt e drehbar und mit dem Hebel h gelenkig verbunden
ist. Letzterer besitzt ebenfalls einen Schlitz, in den der Bolzen des doppelarmigen
Hebels i eingreift, welcher durch ein Gestänge l mit dem Hebel in verbunden ist.
Durch die infolge des Gestänges gemeinsame Bewegung der Hebel i und mb werden
die mit den Hebeln auf gleichen Wellen sitzenden Nocken it und o entsprechend den
Bewegungen der Hebel i und m gedreht. Je nach deren Stellung werden die mit der
Wiegebrücke f verbundenen Anschlagstücke p und q in ihrer Höhenlage verstellt.
Durch die dadurch hervorgerufene Auf- bzw. Abbewegung der Wiegebrücke f können die
Schneiden und Pfannen derselben außer Eingriff (Entlastungsstellung) bzw. in Eingriff
(Wiegestellung) gebracht werden. Eine Verlängerung des Hebels in trägt einen Bolzen
r, der in den Schlitz einer Stange s eingreift. Mit dieser Stange ist ein weiterer
doppelarmiger, um den Punkt t drehbarer, als Anschlag ausgebildeter Hebel it verbunden,
gegen den die von der Wiegebrücke ablaufenden Fahrzeuge anstoßen. Hierdurch wird
die Entlastungsbewegung eingeleitet. Die Gesamtvorrichtung arbeitet in folgender
Weise: Das zu verwiegende Fahrzeug gelangt entweder bei schräger Bahn durch sein
Eigengewicht oder sonst durch den Zug einer geeigneten Vorrichtung auf die Wiegebrücke.
Hierbei stößt es zunächst gegen den Fangarm h und bewegt diesen durch die ihm innewohnende
Energie ein Stück in seiner Fahrtrichtung entgegen der Federkraft b. Bei dieser
Bewegung des Fangarmes h bewegt sich der doppelarmige Hebel d, was eine entsprechende
Drehung der Nocken it und .o zur Folge hat. Letztere geben dabei die Bolzen p und
q frei, so daß die Wiegebrücke sich senkt und in Wiegestellung gelangt. Gleichzeitig
wird der Fangarm durch die Waage unter Vermittlung von hier nicht gezeichneten Gestängen
selbsttätig abgesenkt, worauf das Fahrzeug die Strecke bis zu der an der Wiegebrücke
befindlichen Anhaltevorrichtung g zurücklegt. Hierauf findet die eigentliche V erwiegung
statt, nach deren Beendigung die Anhaltevorrichtung ä durch ein ebenfalls hier nicht
gezeichnetes Gestänge selbsttätig entriegelt wird, so daß das abgewogene Fahrzeug
von der Wiegebrücke ablaufen kann. Nach Verlassen der Wiegebrücke betätigt es den
Anschlag it. Dabei werden die beiden Hebel i und in und damit die Nocken
it und o gedreht.
-
Die Nocken greifen hierbei wieder unter die Bolzen p, q, so
daß die Wiegebrücke erneut angehoben und Schneiden und Pfannen wieder außer Eingriff
kommen. Die Wiegebrücke ist nunmehr wieder festgestellt (Entlastungsstellung) und
für den Zulauf eines neuen Fahrzeuges bereit.
-
Vor und hinter der Wiegebrücke können noch Verriegelungsvorrichtungen
vorgesehen «-erden, die den Zulauf eines Fahrzeuges zur Wiegebrücke verhindern,
solange sich ein Fahrzeug auf derselben befindet, und die den Zulauf des folgenden
Fahrzeuges freigeben, sobald das verwogene Fahrzeug die Wiegebrücke verlassen hat.
Derartige Vorrichtungen sind in dem Patent 536 3o8 beschrieben.
-
An Stelle der mechanischen Vorrichtungen, wie sie beschrieben und
dargestellt sind, können in der gleichen Weise an sich bekannte elektrische, pneumatische
oder hydraulische Entlastungsvorrichtungen Anwendung finden. Auch hierbei wird die
Wiegebrücke durch das auflaufende Fahrzeug in Wiegestellung gebracht, während die
Entlastungsbewegungen selbsttätig durch das verwogene, ablaufende Fahrzeug eingeleitet
wird. Auch hier wird die Energie des Fahrzeuges selbst dazu benutzt, um die notwendigen
Steuerungsvorgänge einzuleiten. Bei einer elektrisch betätigten Entlastungsvorrichtung
kann beispielsweise durch den Fangarm k an Stelle
des Doppelhebels
d ein Kontakt ausgelöst werden, der veranlaßt, daß .die Wiegebrücke in Wiegestellung
gebracht wird. In der gleichen Weise läßt sich die Entlastung der Waage durch Beeinflussung
eines weiteren Kontaktes entweder direkt oder durch entsprechende Betätigung des
Anschlaghebels z, ermöglichen. Bei hydraulischer Entlastungsvorrichtung wird der
Betätigungsvorgang zweckmäßig von denselben Teilen der Vorrichtung abgeleitet.
-
Manchmal kann es zweckmäßig sein, die Einschaltung in die Wiegestellung
nicht durch die Bewegung des Fangarmes k beim Stoß des zu verwiegenden Fahrzeuges
gegen denselben einzuleiten, sondern besondere Anschläge vorzusehen, welche durch
das Fahrzeug kurz vor, während oder nach Anlaufen gegen den Fangarm verstellt werden.
Die Umschaltung der Wiegebrücke in Wiegestellung kann im übrigen durch einen solchen
Anschlag in der gleichen Weise vor sich gehen. wie bei Benutzung des Fangarmes zu
diesem Zweck. Auch hierbei kann die Verstellung nicht nur auf mechanische, sondern
3auch auf elektrische oder hydraulische Weise erfolgen.