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Fangvorrichtung für Aufzüge Die Erfindung betrifft eine Fangvorrichtung
für Aufzüge, die beim Überschreiten einer zulässigen Geschwindigkeit die Führungsschiene
erfaßt und keilförmige, parallel zur Führungsschiene verschiebbare Teile und Rollen
enthält, welche zwischen die keilförmigen Teile und die Führungsschiene geschoben
werden. Die Erfindung besteht darin, daß am oberen Ende der geneigten Führungsfläche
der Backen Anschlagflächen angeordnet sind, an die sich .die Rollen anlegen, wodurch
die Bremswirkung eintritt. Hierbei wird gegenüber bekannten Fangvorrichtungen insbesondere
der Vorteil erreicht, daß eine wirkliche Begrenzung des Bremsdrucks geschaffen und
ein Schleifen der Bremsbacken auf dem Führungsholm und eine unerwünschte unzeitige
Bremsung verhindert wird. Die in erster Linie für Personenaufzüge bestimmte Fangvorrichtung
gewährleistet im Augenblick der Gefahr ein sanftes und allmähliches Bremsen und
Stillsetzen des Aufzuges unter Schonung und Sicherung der im Aufzug befindlichen
Personen. Die Fangvorrichtung wird zwangsläufig zur Wirkung gebracht während der
Fahrt, beispielsweise in Abhängigkeit von einem Reglerseil, das aber nicht erst
eine Sperrung aufhebt und hierdurch Kraftspeicher, z. B. Federn, zur Wirkung gelangen
läßt, sondern in bekannter Weise unmittelbar über Zwischengetriebe die wirksamen
Teile der die Fangvorrichtung bildenden Sicherheitsbremse während der bahrt zur
Wirkung bringt. Hierdurch schafft die Sicherheitsbremse- tatsächlich auch im Augenblick
der Gefahr die größte Sicherheit für die im Aufzug befindlichen Personen.
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Weitere Einzelheiten und Durchführungsformen der Erfindung mögen an
Hand des Ausführungsbeispieles der Zeichnung näher erläutert sein, ohne daß aber
die Erfindung hierauf beschränkt ist.
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In den Zeichnungen ist Abb. i eine schematische Ansicht eines Aufzuges
mit einer Sicherheitsvorrichtung gemäß der Erfindung.
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Abb.2 ist eine Seitenansicht der Sicherheitsbremse in abgehobener
Stellung, wobei gewisse Teile weggelassen sind, um die Bewegungseinrichtung erkennen
zu lassen.
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Abb.3 ist eine Ansicht der Sicherheitsbremse in wirksamer Stellung.
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Abb. ¢ zeigt eine Rolle der Sicherheitsbremse; und Abb. 5 ist ein
Schnitt längs der Linie 6-6 in Abb. 2.
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Der Aufzug gemäß Abb. i enthält einen Fahrkorb io, der an Seilen ii
aufgehängt ist,
welche über eine Treibscheibe 12 zum Gegengewicht
13 geführt sind.
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Die Seilrolle 12 wird durch einen Motor 14. angetrieben und ist mit
einer elektromagnetischen Bremse 15 verbunden. Ortsfeste Führungsschienen 16 sind
im Aufzugsschacht angeordnet, auf denen Schuhe 17, 18 gleiten, die finit dem Fahrkorb
verbunden sind.
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Puffer 21 sind am Boden des Aufzugsschachtes angeordnet, um den Fahrkorb
zum Stillstand zu bringen, falls er die unterste Haltestelle 2o überfahren sollte.
Die Sicherheitsbremsen 24 sind an je einem Ende des Sicherheitsbalkens 22 angeordnet,
der ein Paar Wellen 23 am Boden des Fahrkorbes trägt.
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Die Wellen 23 sind durch ein Zahnradgetriebe 25 miteinander verbunden,
so daß sie sich gleichzeitig drehen, und ein Kegelrad 26 ist auf einer Welle 27
befestigt, das mit einem entsprechenden Kegelrad an der Rückseite eines der Zahnräder
25 kämmt.
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Die Welle 27 ist vom Boden des Fahrkorbs getragen und mit einer Schraubenfeder
30 verbunden, welche die Welle in der in Abb.2 gezeichneten Lage zu halten
sucht. Die Welle 27 ist auch mit einem Lenker 3 z verbunden, mit dem ein Seil
32 in Verbindung steht. Das Seil 32, ist über eine Führungsrolle 33
am Boden des Fahrkorbes aufwärts zu einem Haken 34 am Steuerseil 35 geführt. Der
Haken 34 ist beim gewöhnlichen Betriebe von einen Auslösehebel 51 gehalten, der
an dein Fahrkorb befestigt ist. Das Reglerseil 35 ist zunächst über eine Scheibe
36, welche einen Fliehkraftregler antreibt, geführt, und sodann über eine Spannscheibe
38.
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Bei übergroßer Geschwindigkeit des -Fahrkorbes treibt der Fliebkraftregler
einen Satz drehbarer Backen 44- 42 an, die miteinander durch Verzahnung in Eingriff
stehen. Die Backe 41 ist mit einem Arm.44 verbunden, an dem ein Lenker 45 vom Fliehkraftregler
angreift.
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Eine federbelastete Klinke 46 greift an einen Ende des Armes 44 an
und hält ihn so lange fest, bis der Fliehkraftregler diejenige Geschwindigkeit erreicht
hat, für die sgin Inwirkungtreten eingestellt ist. In diesem Augenblick gibt die
Klinke 46 den Arm 44 frei.
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Der Lenker 45 hebt dann den Arm 4q., so daß sich die Backen 41 und
42 um das Steuerseil 35 schließen und dessen Bewegung anhalten. Die Backe 42 ist
drehbar an einer Stange 48 gelagert, die verschiebbar in einem Lager 49 gehalten
ist und mit einer Feder 5o verbunden ist, welche die Backe 42 in Eingriff mit dem
Steuerseil 35 zu bringen sucht.
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Hierdurch ist es möglich, daß das Reglerseil 35 zwischen diesen Backen
gleiten kann, wenn die Spannung einen vorbestimmten Wert überschreitet.
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Kommt der Fliehkraftregler zur Wirkung wegen Überschreitung der zulässigen
Fahrgeschwindigkeit des Fahrkorbes bei Abwärtsfahrt, so wird der Haken 34 vom Auslösehebel
51 abgezogen. Bei der Abwärtsfahrt des Aufzuges wird hierdurch ein Zug auf das Seil
32 ausgeübt, welcher die Sicherheitsbremse zur Wirkung bringt.
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Wie in Ab:b. 2 gezeigt, enthält der Sicherbeitsbalken 22 zwei Winkeleisen
in entsprechender Entfernung voneinander. Widerlager 59 sind an den Enden dieser
Winkeleisen an gegenüberliegenden Seiten der Führ rungsschiene 16 angeordnet und
mit nach unten vorspringenden Teilen 6o versehen, in welchen die Führungsstangen
67 der Rollen 54 gleiten. Sie tragen ferner oben Vorsprünge 6r, welche als oberes
Widerlager für die Backen 52 und 53 dielten.
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Zwischen jedem Halteglied für die Backen 52, 53 und seinem Widerlager
59 sind Parallellenker 62 angeordnet, deren Enden abgerundet sind, so daß sie in
entsprechend hohlgeformte Lager in den Widerlagern 59 einerseits und Bremsbacken
52, 53 - andererseits eingreifen können. Diese Lenker üben den äußeren Druck auf
die Bremsbacken aus und lassen @ diese nach oben schwingen entgegen der Kraft einstellbarer
Federn 63, welche zwischen den Backen 52 und 53 einerseits und den oberen Vorsprüngen
61 andererseits angeordnet sind. In der abgehobenen Stellung- der Sicherheitsbremse
wirken diese Federn auf die Bremsbacke so ein, daß die Backen mit ihren unteren
Enden in Eingriff mit den Vorsprüngen 6o stehen.
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Abb. 5 zeigt eine Seitenplatte 65, die mit Schrauben an beiden Seiten
des Widerlagers 59 befestigt ist und die Enden der Lenker 62 überlappt; mit .diesen
Seitenplatten sind die Lenker 62 durch Zapfen 66 drehbar verbunden.
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In ähnlicher Weise sind Platten 64 an der Backe 53 angeordnet und
mit den Lenkern 62 durch Zapfen 76 verbunden. Diese Seitenplatten halten die Teile
in der zusammengebauten Stellung, haben aber keinerlei Druck zu übertragen zwischen
den Backen 53 und den Widerlagern 59. .
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Die Backen 52 und 53 sind an der Führungsschiene 16 gegenüberliegenden
Stellen ausgeschnitten, so daß sie geneigte Führungsflächen 77 bilden, welche nach
oben mit erheblichem Winkel in die Fläche übergehen, die an den Führungsschienen
anliegen soll, während die Steigung der Fläche nur gering gewählt ist in jenem Teil,
an dem die später zu behandelnden Bremsrollen angreifen sollen.
Gekrümmte
Anschlagflächen 78 sind am oberen Ende dieser schiefen Führungsflächen ausgebildet.
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Rollen 54 sind drehbar an Wellen in den Gabeln 68 gelagert, die wiederum
drehbar an den Führungsstangen 67 befestigt sind (Abb. 4). Diese Führungsstangen
67 treten durch die unteren Vorsprünge 6o hindurch.
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In der abgehobenen Stellung der Sicherheitsvorrichtung (Abb. 2) sind
die Rollen 54 von den Flächen der Führungsschiene 16 durch feste Führungsstücke
69, die an den unteren Vorsprüngen 6o befestigt sind, fern-.
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gehalten. Druckfedern 70 suchen die Führungsstangen 67 und
Rollen 54 in der in Abb. 2 gezeichneten Stellung zu erhalten, und unrunde Scheiben
72 auf Wellen 23 sind vorgesehen, um die Führungsstangen 67 anzuheben.
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Die Sicherheitsvorrichtung wirkt wie folgt, wenn angenommen wird,
daß der Fahrkorb mit unzulässiger Geschwindigkeit nach unten fährt: Der Regler gelangt
zur Wirkung und veranlaßt die Backen 41 und 42, das Reglerseil 35 zu erfassen, wodurch
dieses zum Halten gebracht wird. Hierdurch wird der Haken 34 von seinem Träger 51
abgezogen, und bei der Weiterfahrt des Fahrkorbes wirkt das Seil 32 auf den Hebelarm
31 ein, d4escr dreht hierbei die Welle 27 entgegen der Kraft der Feder
30 und die Wellen 23 über die Getriebe 26 und 25. Infolgedessen heben sich
die unrunden Scheiben 72, drücken die Stangen 67 entgegen der Kraft der Feder 7o
nach oben und bringen hierdurch die Rolle 54 in Berührung mit den Führungsflächen
77 und der Schiene i 6, wobei die drehbare Verbindung zwischen den Rollen 54 und
den Stangen 67 gestattet, daß diese Rollen den Führungsflächen 7> folgen. Solange
sich der Fahrkorb weiter nach unten bewegt, wälzen sich die Rollen 54 an den Flächen
77 ab, bis sie die Anschlagfläche 78 erreicht haben.
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Während dieser Aufwärtsbewegung der Rollen werden auch die Backen
52 und 53 nach oben und außen an den Lenker 62- bewegt und pressen hierbei
die Federn 63 zusammen. Hierdurch gelangen diese Teile schließlich in die in Abb.
3 gezeichneten Lagen, in rlenen die Sicherheitsbrenise angelegt ist. Es ist zu bemerken,
daß die Anschlagflächen 78 auf die Rollen 54, welche an der Führungsschiene entlangrollen,
wie Bremsschuhe wirken.
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Die Bremskraft kann durch Einstellung des Druckes der Feder 63 bestimmt
werden und bleibt für jede Einstellung unabhängig von der Beschaffenheit der Schiene
oder .der Anschlagflächen 78. Wenn die Bremskraft zu groß wird, kann man die Federn
63 nachlassen, wobei die Backen 52 und 53 von der Schiene 16 wegbewegt werden, indem
sie um die Lenker 62 schwingen. Durch eine solche Bewegung wird die Kraft verringert,
welche die Rolle gegen .die Führungsschiene drückt, und infolgedessen sinkt die
Bremskraft auf einen gewünschten Wert.
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Beim Anlegen der Sicherheitsbremse verdreht das Seil 32 die Welle
27 ungefähr um go°, und wenn der Hebelarm 31 eine wagerechte Lage erreicht hat,
zieht das Seil 32
über den Haken 34 das Reglerseil 35 zwischen den Backen
41 und 42 hindurch, wobei die Feder 5o diesen Schlupf zuläßt.
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Wenn es erwünscht ist, die Brensvorrichtung in die unwirksame Anfangslage
zurückzubringen, dann werden die Backen 41 und 42 von Hand vom Seil 35 abgehoben
und die Klinke 46 wieder in ihre Stellung gebracht. Der Haken 34 wird wiederum in
seinen Hebel 51 am Fahrkorb eingelegt.
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Bei Aufwärtsbewegung des Fahrkorbes io gelangen auch die Rollen 54
wiederum in ihre niedrigste Stellung zurück, wodurch die Sicherheitsbremsen abgehoben
werden.
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Die Sicherheitsvorrichtung kann statt am Fahrkorb selbst selbstverständlich
in sinngemäßer Weise auch an anderen bewegten Teilen, insbesondere am Gegengewicht,
angebracht werden.