DE476778C

DE476778C - Schreibstift

Info

Publication number: DE476778C
Application number: DER70433D
Authority: DE
Original assignee: Rodi and Wienenberger AG
Current assignee: Rodi and Wienenberger AG
Priority date: 1927-03-02
Filing date: 1927-03-02
Publication date: 1929-05-25
Also published as: FR731503A

Description

Die Erfindung betrifft einen Schreibstift, bei welchem Klemmkugel oder Klemmbacken zum Vorschub der Schreibmine verwendet werden.

Solche Bleistifte sind in verschiedener Ausführung bekannt geworden. Von diesen unterscheidet sich der neue Schreibstift gemäß der Erfindung dadurch, daß die zusammenwirkenden Flächen des von einem Knopf im

ίο Bleistiftkopf aus vorgeschobenen Druckrohres und der Klemmkugellagerhülse oder der Klemmbacken in der Ruhestellung in Abstand voneinander liegen, der im Verlauf der Vorbewegung des Druckrohres allmählich aufgehoben wird.

Es wird dadurch bewirkt, daß die Klemmvorrichtung zunächst allein unter Druckwirkung steht und dann nach einem bestimmten Weg selbsttätig ausgelöst wird.

Die Vorrichtung nach dieser Erfindung kann auf verschiedene Art ausgeführt werden, und einige Ausführungsformen sind nachstehend beschrieben.

In der Zeichnung ist der neue Minen-Schreibstift in fünf verschiedenen Ausführungsformen für die Vorschubeinrichtung jeweils im Längsschnitt dargestellt.

Abb. ι ist ein Längsschnitt durch einen ganzen Schreibstift und zeigt die Grundmerkmale der Erfindung. Die Abb. 2 bis 5 zeigen im Längsschnitt vier weitere Ausführungsformen der Vorschubeinrichtung.

Am Minenschreibstift nach Abb. 1 unterscheidet man die Außenhülse 1 mit kegelig zulaufender Spitze 2 und aufgeschraubtem Kopf 3. In der Bleistiftspitze 2 sitzt ein hinten trichterförmiges, vorn mittels Gewindestahlspitze 4 festgezogenes kegeliges Füllstück 5. In der Außenhülle 1 ist zwischen Füllstück 5 und Bleistiftknopf 3 ein mit Boden 9 versehenes Führungsrohr 6 festgelegt, welches den Minenvorschubstift 7 mit einem aufgeschlitzten, nach innen federnden, in das trichterförmige hintere Ende des Füllstückes 5 ragenden Hülsenfortsatz 8 fest umschließt. Im Führungsrohr 6 befindet sich eine Anschlagmuffe 10 und eine den Vorschubstift 7 umgebende Druckfeder 11, welche eine Lagerhülse 12 trägt. Die Lagerhülse 12 besitzt eineAnzahl in gleicher Höhe liegender radialer Bohrungen 13, in welche Kugeln 14 lose eingelegt sind. Die Kugeln 14 werden vom Hohlkegel 15 einer Schließmuffe 16 umfaßt, deren Unterkante in einem Abstande gleich einem Vorschubschritt der Mine 17 über der Oberkante der Anschlagmuffe 10 steht. Uberder Vorschubmuffe 16 liegt eine starke Druckfeder 18, welche sich mit ihrem oberen Ende gegen einen Bund 19 legt, der am Druckrohr

20 sitzt und gleichzeitig als Boden für den dahinter befindlichen Ersatzminenraum dient. Das Druckrohr 20 endigt hinten in einem aus einer Öffnung des Bleistiftkopfes 3 ragenden, von diesem an seinem vorspringenden Rand

21 überfangenen Druckknopf 22 und reicht nach, vorn bis nahe an das hintere Ende der Kugellagerhülse 12.

Die Wirkungsweise des Schreibstiftes ist

folgende: Wird auf den Druckknopf 22 gedruckt, so schiebt sich das Druckrohr 20 mit dem Bund 19, die Druckfeder 18 und die Schließmuft'e 16 mit dem Innenkegel 15 nach vorn über die Kugeln 14, deren Lagerhülse 13 dieser Bewegung durch ihre Feder 11 entgegengestemmt wird. Dadurch werden die Kugeln 14 nach innen gegen den Minenvorschubstift 7 gedrückt, welcher nun bei der weiteren Vorbewegung der Schließmuffe 16 und der Lagerhülse 12 unter Spannen der Hülsenfeder 11 nach vorn geschoben wird, bis die Schließmuffe 16 an der Anschlagmuffe 10 anliegt. Da das Druckrohr 20 seine Vor— bewegung aber unter Spannen der Druckfeder 18 noch weiter fortsetzt, so schiebt es endlich mit seinem vorderen Ende die Kugellagerhülse 12 aus dem Kegel 15 der nun feststehenden Schließmuffe 16 heraus, wodurchdie Kugeln 14, vom Druck des Kegels 15 frei, den Vorschubstift 7 freigeben, welcher nun von dem geschlitzten, nach innen federnden Hülsenfortsatz 8 des Führungsrohres 6 in seiner Lage festgehalten wird. Nach Loslassen des Druckknopfes 22 gehen alle vorgeschobenen Teile unter Wirkung der Druckfedern 11 und 18 wieder in ihre Ausgangslage zurück, in welcher nun die Mitnehmereinrichtung zum Festhalten des Vorschubstiftes 7 gegenüber dem Schreibdruck dient. Bei der Ausführungsform nach Abb. 2 sind statt Kugeln zwei Keilstücke oder Halbkegel zum Mitnehmen des Vorschubstiftes vorgesehen.

In der Ausführungsform nach Abb. 3 sind beide vorbeschriebenen Bauweisen vereinigt, indem zwischen Keil- bzw. Kegelstücken, in Lagerplatten gehalten, Kugeln eingesetzt sind.

Die Wirkungsweise der beiden zuletzt beschriebenen Einrichtungen ist im wesentlichen dieselbe wie diejenige nach Abb·. 1.

Die Ausführungsform nach Abb. 4 besitzt statt der in den bisher beschriebenen Einrichtungen benutzten Druckfeder 18 zur Bewegungsübertragung zwischen Bund 19 und Schließmuffe 16 eine am Umfang der letzteren befestigte, in Längsrichtung des Bleistiftes starre Blattfeder 25 mit nach außen in eine ■ Ausnehmung 27 am Führungsrohr 6 ragender Nase 26 vor ihrem hinteren Ende 28. Der Bund 19 besitzt radial einwärts von der Blattfeder 25 einen deren Querschnitt entsprechenden tangentialen Schlitz 29.

Bei der Vorbewegung des Druckrohres 20 setzt sich der Bund 19 auf das hintere Ende der Blattfeder 25 auf und schiebt mit dieser die Schließmuffe vorwärts, so daß, wie oben beschrieben, der Vorschubstift mitgenommen wird. Dabei gleitet gleichzeitig die Nase 26 der Blattfeder 25 aus der Ausnehmung 27 des Führungsrohres 6; die Blattfeder 25 wird durch ihre Nase vom Innenumfang des Führungsrohres radial abgelenkt, so daß der Bund mit seinem Schlitz über das hintere Ende der Blattfeder streifen kann, das Druckrohr auf die Kugellagerhülse stößt und diese aus dem Kegel der wieder festgelegten Schließmuffe ausgeschoben und der Vorschubstift freigegeben wird. "

Die Bauart der Vorschubeinrichtung gemäß Abb. 5 unterscheidet sich von den bisher beschriebenen durchAnordnung zweier Kugelklemmvorrichtungen hintereinander, von denen die vordere, deren Teile mit n^a bis i6^a bezeichnet sind, zum Festhalten des Vorschubsüftes 7 wahrend ides Zurückfassens der dahinterliegenden Vorschubeinrichtung und gegenüber dem Schreibdruck dient, und durch Anordnung eines um einen Drehpunkt 30 am Umfang des Führungsrohres 6 in axialer Richtung des Bleistifts neben dessen Vorschubstift schwenkbaren Hebels 31 zur Bewegungsübertragung zwischen Vorschubrohr 20 und Schließmuffe.

Im Verlauf der Vorwärtsschwenkung des Hebels 31 setzt er sich mit kleinem Radius bei 33 auf das kegelförmig abgedrehte hintere Ende 32 der Schließmuffe 16 auf und schwenkt über deren Bohrungskante nach vorn. In diesem Bewegungsabschnitt erfolgt der Vorschub des Vorschubstiftes 7 wie oben beschrieben. Beim Fortgang der Schwenkung des Hebels 31 trifft er mit seinem äußersten Ende 34, also mit größtem Radius, auf das hintere Ende der Kugellagerhülse 12 auf. Von diesem Augenblick an eilt die Kugellagerhülse 12 infolge der Differenz der beiden Umfangsgeschwindigkeiten des Hebels 31 an den Aufsetzstellen 33, 34 vor der Schließmuffe 16 voraus, wodurch wieder die Klemmwirkung der Vorschubeinrichtung aufgehoben und der Vorschubstift 7 freigegeben wird.

Claims

Patentansprüche:

i. Schreibstift mit Klemmkugel- oder Klemmbackenvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die zusammenwirkenden Flächen des von einem Knopf

(22) im Bleistiftkopf (3) vorgeschobenen Druckrohres (20) und der Klemmkugellagerhülse (13) oder der Klemmbacken

(23) in der Ruhestellung in einem Abstand voneinander liegen, welcher im Verlauf des Vorschubes allmählich aufgehoben wird. -
2. Schreibstift nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Schließmuffe (16) eine Anschlagmuffe (10) angeordnet ist, welche die Schließmuffe (16) bei ihrer Vorbewegung aufhält, so daß das weiter vorbewegte Druckrohr (20) dann auf die Klemmkugellager-

hülse (13) oder die Backenklemme C16) aufstößt und diese nun vorbewegt und dadurch ausgelöst wird.
3. Schreibstift nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen einen Bund (19) des Druckrohres (20) und zwischen der Schließmuffe (16) eine.an der letzteren befestigte, am Innenumfang der Bleistifthülse (6) anliegende und daselbst mit einer nach außen gerichteten Nase (26) in eine Aussparung (27) eingreifende Blattfeder (25) gestützt ist, welche im Verlauf der Vorbewegung des Druckrohres (20) und der Kugelklemme durch die aus der Aussparung herausbewegte Nase (26) einwärts abgelenkt wird und dabei vor eine im Bund (19) des Druckrohres (20) vorgesehene Aussparung (29) kommt, mit welcher der Bund (19) über das Ende der Blattfeder (25) gleitet, wodurch der Abstand zwischen Druckrohr (20) und Kugellagerhülse (13) aufgehoben und die letztere aus der inzwischen durch Anschlag festgehaltenen Schließmuffe (16) herausbewegt und ausgelöst wird.
4. Schreibstift nach Anspruch i, dadurchgekennzeichnet, daß zwischen Druckrohr (30) und Vorschubklemme ein um einen Drehpunkt am Innenumfang der Bleistiftinnenhülse (6) vor- und rückwärts schwenkbarer Hebel (31) angeordnet ist, gegen welchen das kegelig abgedrehte Ende der Schließmuffe (16) ständig, jedoch mit kleinem Hebelarm (33) anliegt, während die Kugellagerhülse (13) erst im Verlauf der Vor Schwenkung des Hebels, jedoch in seinem äußersten Hebelarm (34) in Anschlag kommt, so daß von diesem Augenblick an die Kugellagerhülse (13) gegenüber der Schließmuffe (16) eine Voreilung erhält und dadurch die Kugelklemme ausgelöst wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Berlin, gedrückt in der reichsdruckerei