DE476464C

DE476464C - Neuerung in der Ausfuehrung des Edeleanuverfahrens

Info

Publication number: DE476464C
Application number: DEH104725D
Authority: DE
Original assignee: ALLG GES fur CHEMISCHE IND M
Current assignee: ALLG GES fur CHEMISCHE IND M
Priority date: 1925-12-24
Filing date: 1925-12-24
Publication date: 1929-05-17

Description

Neuerung in der Ausführung des Edeleanuverfahrens Gegenstand der Erfindung ist eine Verbesserung in der Ausführung des Edeleanuverfahrens, nach welchem Erdöldestillate unter Verwendung von verflüssigter schwefliger Säure gereinigt werden.
Näher beschrieben ist das Edeleanuverfahren in Ullmanns »Enzyklopädie der technischen Chemie« Band 4. Seite 676 und in der »Zeitschrift für angewandte Chemie« vom q.. April 1913 Seite 177.
Der in der verflüssigten schwefligen Säure unlösliche Anteil der Erdölkohlenwasserstoffe stellt in der Hauptsache die gesättigten, kohlenstoffarmen, der gelöste Anteil im wesentlichen die ungesättigten, aromatischen Kohlenwasserstoffe usw. vor. Den ersteren Anteil bezeichnet man in der Industrie als Raffinat, den letzteren als Extrakt. Sowohl aus dem Raffinat als auch aus dem Extrakt muß die S02 verdampft werden. Das geschah bislang in der Regel durch Anheizen mit Wasserdampf, gegebenenfalls unter Benutzung verminderten Druckes. Die verdampfende schweflige Säure wird kondensiert und hierauf wieder in-den Kreislauf des Verfahrens eingeführt. Bei der Kondensation der verdampften SO" die meist in Berieselungskondensatoren erfolgt, erwärmt sich das zur Berieselung benutzte Wasser bis zu einem gewissen Grade.
Die Neuerung besteht nun darin, daß man sowohl die aus dem Extrakt als auch die aus dem Raffinat, sei es durch Zuführung geringer Wärmequellen oder durch. Absaugen erhaltenen SO,-Dämpfe durch Kompression auf höhere Temperatur bringt und die dadurch erzielten Wärmequellen zum Abdampfen weiterer Mengen SO, benutzt.
Vorteilhaft wird man in dem ersten Stadium der Verdampfung, in welchem sowohl das Raffinat als auch der Extrakt noch größere Mengen schwefliger Säure enthalten, durch mäßige Wärmequellen einen großen Teil der SO2-Dämpfe absaugen, sie dann stark komprimieren und die hierdurch gewonnenen Wärmequellen benutzen, um in dem gleichen oder den nachgeordneten Verdampfern die weiteren Mengen S02 zu verdampfen, bis man schließlich dazu übergeht, in den letzten Stufen der Verdampfung diese auch unter Anwendung stark verminderten Drukkes durchzuführen, bis man das Ziel erreicht hat, sowohl im Raffinat als auch am Extrakt die S02 bis auf ganz geringe Spuren entfernt zu haben. Dabei kann man auch von dem Prinzip der Mehrkörperv erdampfung Gebrauch machen.
Die Einrichtung, die zur Ausführung dieses Verfahrens benutzt wird, schließt sich den dem Grundsatze nach bekannten Einrichtungen an, die in der Zuckerindustrie zur Verdampfung der Zuckerlaugen benutzt werden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Verdampfen der schwefligen Säure aus dem beim Edeleanuverfahren erhaltenen Extrakt und Raffinat, dadurch gekennzeichnet, daB man die bei der Verarbeitung des Extraktes und des Raffinates erhaltenen SO,-Gase zunächst durch Kompression auf höheren Druck bringt und die komprimierten Gase unter Ausnutzung der erzielten Wärmemengen dann an Stelle des bisher benutzten Heizdampfes zur Beheizung der Verdampfer verwendet.