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Verfahren zur Wiederbelebung von Adsorptionsmitteln unter Wiedergewinnung der von diesen adsorbierten Stoffe.
Es ist bekannt (D. R. P. Nr. 310092), feste Adsorptionsmittel wie z. B. aktive Kohle unter gleichzeitiger Gewinnung der adsorbierten Gase oder Dämpfe wiederzubeleben, indem die beladenen Adsorptionsmittel einer direkten Behandlung mit Wasserdampf unterworfen werden und das entstehende Dampfgemisch in einem Kühler kondensiert wird. Dabei hat sich die Verwendung von überhitztem Dampf als besonders vorteilhaft erwiesen. Es kann dadurch der sonst meist unerlässliehe zeitraubende Trocknungsprozess mit heisser Luft erspart werden, der bei brennbaren Adsorptionsmitteln, wie aktiver Kohle, leicht zu Entzündungen führt. Die Verwendung von überhitztem Dampf als Abtreibemittel ist jedoch wärmewirtschaftlich unvorteilhaft.
Denn es wird dabei vom Wärmeinhalt des Dampfes nur ein geringer Teil, ein Teil seiner fühlbaren Wärme ausgenutzt, während der viel grössere Teil, die latente Wärme des Dampfes, im Kühler nutzlos vernichtet wird. Wird z. B. Wasserdampf von 1 Atm. und 1800 C verwendet, welcher den Adsorptionsbehälter mit durchschnittlich 120 C verlässt, so werden von seinem Gesamtwärmeinhalt von 677 W. E. nur 60 x 0-473 = 28-4 W. E., das sind 4-2% für die Regeneration ausgenutzt, während von den restlichen 95'8% bei der Kondensation und Kühlung auf beispielsweise 20 C 628-6 W. E. = 93% oder 95-7% der für die Erzeugung des Dampfes aus 20 warmem Wasser theoretisch benötigten 657 W. E. ungenutzt vernichtet werden.
Da sich zu Beginn des Abtreibens die Abtreibedämpfe teilweise im Adsorber bzw. Abtreibegefäss kondensieren und dabei ihre Kondensationswärme für die Wiederbelebung nutzbar wird, ist die Wärmeökonomie zwar bei einem Teil des Abtreibedampfes besser. Dieser Teil ist jedoch sehr gering, was aus folgendem Beispiel hervorgeht :
Man benötigt für die Gewinnung von 1 kg Benzol aus etwa 25% ig beladener Aktivkohle theoretisch folgende Wärmemengen :
EMI1.1
<tb>
<tb> l. <SEP> Für <SEP> Erwärmung <SEP> von <SEP> 4 <SEP> kg <SEP> Kohle <SEP> von <SEP> 20 <SEP> auf <SEP> 120 ................ <SEP> 96-0 <SEP> W. <SEP> E.
<tb>
2. <SEP> für <SEP> die <SEP> Verdampfung <SEP> von <SEP> 1 <SEP> kg <SEP> Benzol <SEP> von <SEP> 20 -120".......... <SEP> 119-0 <SEP> W. <SEP> E.
<tb> 3. <SEP> für <SEP> die <SEP> Lösung <SEP> der <SEP> Adsorptionsbindung <SEP> von <SEP> 1 <SEP> kg <SEP> Benzol <SEP> etwa......... <SEP> 93'0 <SEP> W. <SEP> E.
<tb> 4. <SEP> für <SEP> die <SEP> Erwärmung <SEP> der <SEP> Apparatur <SEP> etwa <SEP> 77'0 <SEP> W. <SEP> E.
<tb>
385'0 <SEP> W. <SEP> E.
<tb>
Tatsächlich wurden bisher in der Praxis 4-6 kg Dampf mit ungefähr 2100-3200 W. E. latenter Wärme gebraucht. Letztere wird also nur zu einem sehr geringen Bruchteil ausgenutzt.
Es wurde nun gefunden, dass durch die Anwendung des für andere Zwecke bereits bekannten Prinzips der Ausnutzung der latenten Wärme von Abdämpfen für die Erzeugung von neuem Dampf, der hohe Dampfverbrauch von etwa 4-6 kg pro Kilogramm wiedergewonnener Adsorbenten wesentlich verringert werden kann. Gemäss der Erfindung wird die Konzentrationswärme des Gemisches von Abtreibedampf und Dampf des Adsorbenten für die Erzeugung einer neuen Menge Abtreibedampfes benutzt, u. zw. geschieht dies dadurch, dass man die Kondensation des aus dem Wiederbelebungsgefäss entweichenden Dampfgemisches in dem Heizsystem eines Dampferzeugers erfolgen lässt, der bei ent-
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sprechendem Druck bzw. Vakuum arbeitet.
Der dabei entstehende neue Dampf wird vor seiner Verwendung als Abtreibedampf durch Kompression und Überhitzung auf die gewünschte Temperatur und den gewünschten Druck gebracht.
In der beiliegenden Zeichnung ist das Verfahren gemäss der Erfindung in zwei Beispielen der
Regeneration von benzolbeladener Aktivkohle erklärt.
In den Adsorber bzw. das Abtreibgefäss a strömt oben der überhitzte Dampf ein, gibt an die Apparatur und Kohle einen Teil seiner Wärme ab, verlässt mit Benzoldampf gemischt das Gefäss a und tritt in den Heizkörper des Verdampfers b ein. Hier kondensiert sich das Gemisch, indem eine äquivalente Menge Wasserdampf erzeugt wird, welcher durch den Strahlapparat c komprimiert und auf die erforderliche Temperatur überhitzt wird, um dann dem Abtreibegefäss a zugeführt zu werden. Das Kondensat aus b läuft in den Kühler il, wo es auf Zimmertemperatur gekühlt wird. Als Kühlwasser kann das Speisewasser des Verdampfers verwendet werden, das auf diese Weise vorgewärmt wird. Der Strahlapparat c kann auch durch einen Kompressor e und Überhitzer f ersetzt werden. Zweckmässig ist es hiebei, das Abtreiben unter Vakuum vorzunehmen.
In diesem Falle wird der Kompressor, der gleichzeitig zur Erzeugung des Vakuums dienen kann, zwischen das Abtreibegefäss a und den Verdampfer b und nur der Überhitzer zwischen den Verdampfer und das Abtreibegefäss geschaltet. Es herrscht beim Austreiben und bei der Dampferzeugung in dieser Anordnung derselbe Druck bzw. dasselbe Vakuum, und es wird das Abtreiben des Benzols durch das Vakuum wesentlich erleichtert und beschleunigt.