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Fernzünder für mehrflammige Preßgaslampen mit Mitternachtslöschung
Bei den bisher verwende-en Fernzündern für mehrflammige Preßgaslampen, bei. denen
um Mitternacht ein .oder zwei Flammen gelöscht werden sollen, so daß bis zum Morgen
nur eine Flamme weiterbrennt, wurde dass Löschen einer oder mehrerer Flammen durch
vorübergehende -Erhöhung des Preßgasdruckes in der Rohrleitung bewirkt.
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Bei langen Rohrleitungen und vielen an diese Leitungen eingebundenen
Preßgaslampen zeigte @es sich, daß die Druckerhöhung, die von der Kompressorstation
ausgegeben wurde, nicht ausreichte, um bei: den von ihr weiter entfernt stehenden
Preßgaslamp@en eine oder mehrere Flammen durch Druckerhöhung zu löschen, weil der
Druckabfall bei langen Leitungen so groß war, daß die an den entfernteren Stellen
auftretende Druckerhöhung nicht mehr genügte, um den Mechanismus in den Fernzündern
in Tätigkeit zu setzen. Vielfach konnte auch der Kompressor, da bis an die Grenzen
seiner Leistungsfähigkeit beansprucht, keinen höheren Druck mehr geben. Diesle Schwierigkeiten
sind durch den Gegenstand der vorliegenden Erfindung vollständig vermieden. Nicht
mehr eine vorübergehende Erhöhung des Preßgasdruckes wird hiernach zur Betätigung
:des Fernzünders zum Löschen einer oder mehrerer Abendflammen gebraucht, sondern
eine Verminderung des Preßgasdruckes. Beträgt also z. B. der Preßgasdruck am Ende
einer langen Leitung bei normalem Brennen i ooo mm WS, so wird der Druck, um die
Abendflammen zu löschen, auf 8oo oder 6oo mm WS herabgemindert und nachdem die Abendflammen
gelöscht sind, wider auf die normale Höhe von iooommWS gebracht. Zwar sind Fernzünder,
welche durch Verminderung des Gasdruckes in Tätigkeit gesetzt werden, bereits bekannt,
jedoch nur für Niederdruckgas, deren Durchbildung sich aber für Preßgasdruck nicht
verwerten läßt.
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Der Preßgaszündex ist auf beiliegender Zeichnung in Abb. i bis 4 dargestellt,
und zwar zeigt Abb. i den Preßgaszünder im Aufriß, Abb. 2 die Vorrichtung zur Betätigung
der Ventile, und zwar wenn beide Ventile geschlossen sind, Abb.3 die Stellung dies
Mechanismus, wenn die Abendflammen ge-, löscht sind, Abb.4 einen Schnitt nach der
Linie x-y.
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«Wie aus der Zeichnung hervorgeht, sind für die Preßzasbremer zwei.
Zuführungen vorgesehen, von denen die eine, A, das Preßgas zu der während der ganzen
Nacht brennenden Flamme leitet und B die Zuleitung zu den Abendflammen bildet. Für
die Zuleitung A ist ein Ventil a angeordnet, für die Zuleitung
B
ein Ventil b. Die Öffnung der Ventile a und b erfolgt dadurch, daß eine
unter dem Gasdruck stehende Membran m einen Schieber c betätigt, der unter Vermittlung
entsprechender Mitnehmen jz und d die Ventile a und b öffnet und schließt.
Der Schieber c ruht verschiebbar auf einer Grundplatte d und wird durch
eine
Schraubte f festgehalten. Damit .der Schieber c vor- und rückwärts bewegt werden
kann, ist er mixt einem Schlitz g versehen. Zurr Betätigung des Ventils a ist auf
ihm ein Mitnehmern befestigt, der beim Verschieben des Schiebers c in wagerechter
Richtung das Ventilaöffnet und beim Zurückgehen des Schiebers c schließt. Damit
nun unabhängig von dem Öffnen und Schließen des Ventils a das Ventil b geöffnet
und mitternachts geschlossen werden kann, ist auf dem Schieber c eine Schaltvorrichtung
.eingebaut, die aus zwei Teilen besteht, und zwar aus einem Gleitstück i, das mit
dem Schieber C durch eine Klinke k verbunden ist. Solange diese Klinke k mit dem
Gleitstück.i im E0.ngriff steht, bewegt es sich wie der Sichteber c und öffnet unter
Vermittlung eines auf i befestigten #i-tn:ehmers L das Ventil h für die Abendflammen.
Die Klinke k steht unter Einwixkung .eines Stiftes r, der je nach dem Druick, der
zur Auslösung der Klinke k dienen soll und damit zum Löschen der Abendflammen mittels
einer von außen zu betätigenden Schraube o in seiner Längsrichtung hin und her geschoben
werden kann, und dem jeweiligen Löschdruck entsprechend eingestellt wird. Bei Erhöhung
des Gasdruckes wird der Schieber c mit der daran befindlichen Klinke k nach Einschnappen
der Klinke k n das Gleitstück i vorwärts bewegt. Hierbei wird der Stiftr, der (vgl.
Abb. q.) eine schräge Fläche hat, durch die K'hnkek heruntergedrückt. Sobald die
Klinke k über den Stift r hinweggeglittem ist, wird der unter Federdruck befindliche
Stift r wieder nach- .oben in seine Ruhelage zurückg aschab en.
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Wird nun auf der Kompressorstati-on der Preßgasdruck z-. B. um etwa
3oo mm WS herabgemindert, so, geht der Schieber c mit der Klinke k dumch den Druck
der Feder p zurück, und die Klinke k drückt gegen den Stift r, se daß sie
aus dem Gleitstück! ausklinkt. Das Gleitstück i, das sich nun unabllängig vom Schieber
c bewegen kann, wird durch eine Zugfeder s zurückgezogen, und der auf dem Gleitstücks
befindliche 1\Etnehmerwinkell schließt das durch eine Zugfadem betätigte Ventilbi
-Durch den Venttilschluß sind nun die Abendflammen gelöscht, die von b aus
gespeist wurden.
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Der z. B: auf 8oommWß herabgeminderte Preßgasdruck wird nun vom Kompressor
aus wieder auf die übliche Druckhöhe, z. B. 1 Zoo mm WS, gebracht, und die Nachtflamme
brennt mit vollem Druck bis zum Morgen.
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Soll nun auch diese Flamme verlöschen., so wird der Kompressor abgestellt,
und der Druck geht in der Rohrleitung auf den üblichen Stadtdruck von etwa 5o bis
6o mm zurück. Hierbei wird -der Schieber c abermals durch die Feder p zurückgedrückt,
und das Ventile, durch den Winkeln freigegeben, wird durch den Federzug geschlossen.
Gleichzeitig schnappt auch de Klinke k in das Gleitstück i wieder ein, und das.
Spiel kann am Abend beim Druckerhöhen von neuem beginnen.
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Der Schieber c ruht verschiebbar auf der Grundplatte d und
wird durch eine Schraube f
und durch den die l#ü-tnehmergab,elh tragenden
Stift geführt. Um ein Hin- und Herschieben zu ermöglichen, ist die Grundplatted
mit einem Schlitz t und der Schieber c mit einem Schhtz g verseheil. Auf dem Schieber
c isst erstens der Mitnehmer tz für das Ventil a, zweitens die Sperrklinke k und
die Befestigungsschraube d für die Membran befestigt. Auf der Grundplatte d ruht
das Gleitstück i mit dem darauf befestigten Mitnehmner 1. In der Grundplatte befindet
sich der Schlitz v. Durch denselben wird die Sitiftschraubie s1 geführt. An dieser
Schraube hängt eine an der Grundplatte d befestigte Zugfedier s, durch welche das
Gleitstücki außer Betrieb gesetzt und in die Ruhestellung gebracht wird. Unter der
Grundplatte ist ein mit einem Schlitz versehener Winkel iv angeordnet. An ihre führt
sich durch zwei Flächen der unter Federdruck stehende Stift r, der, durch einen
in der Grundplatte d befindlichen Schlitz a nach oben ragt und die üben beschriebene
Funktion hat.
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Die Wirkungsweise ist nun folgende, wobei angenommen werden soll,
daß das ganze Rohrnetz zunächst unter Niederdruck von 40 bis 5ommWS steht. Derc
Kompressor läuft an und bringt den Druck in Rohrnetz auf Zoo bis 16oo mm WS. Das
unter diesem Druck stehende Gas strömt in den Fernzünd;gr bei Q ein und schiebt
unter Vermittlung der Membran m den Schieber e nach vorn. Hierbei öffnen sich beide
Ventile a und b durc@i die Mitnehmer Z bzw. n. Der Schieber c bleibt - dann in seiner
Endstellung so lange stehen wie der normale Brenndruck, der also jie nach der Entfernung
voll der Kompressorstation bei einigen Lampen looo, bei anderen laoo und bei dritten
8oo mm WS beträgt, und es brennen alle zwei oder drei Preßgasflammen. Bei der Löschung
um Mitternacht wird ,nun der Preßgasdruck während der Löschzeit auf der Kompressorstation
um 30o bis 4i00 mm WS vermindert, dann geht unter Einwirkung einer Druckfeder p,
dem verminderten Druck folgend, die Membran und .damit der Schieber c zurück, und
die Klinke k stößt an -den auf den jeweiligen Löschdruck eingestellten Stift
r, klinkt aus, und der Mitnehmer L auf dem Gleitstück l hat das Ventil
geschlossen;, so daß die Abendflammen verlöschen. Nun
wird der Druck
wieder mittels des Kompressors auf die normale Höhe gebracht. Die um eine kleine
Strecke zurückgegangene Membran m zieht den Schiebere wieder nach vorn, und die
Nachtflamme brennt bei vollem Druck. Bei diesem Vorgehen des Schiebers c wird, weil
die Klinke k ausgeklinkt ist,- das Gleitstück i nicht beeinflußt. Das Ventil b für
die Abendflammen bleibt geschlossen bis zum nächsten Abend. Beim Löschen der Nachtflamme
oder Nachtflanunen, was durch Abstellen des Kompressors erfolgt, wodurch der Gasdruck
in der PreBg,asleitung auf den ge wöhnlichen Niederdruck vorn q.o bis 6o mm W S
sinkt, geht der Schieber c in seine Ruhelage durch den auf die Membran m ausgeübten
Druck der Feder p zurück, und das Gleitstück i klinkt hierbei .ein. Bei der abendlichen
Druckgebung wird dann der Schieber c mit ein` eklinktem Gleitstück! zusammen varg
ezogen und beide Ventlea und b geöffnet, so das-Spiel erneuernd. Um .eine steigende
Zündflamme zu erreichen, isst an dem Schieber c eine Mitnehmergabel h angebracht,
die den Hahn z für die kleine Zündflamme beim Druck-eben öffnet. Die Flamme schießt
hierbei vor und zündet die Glühkörper. Nachdem sie gezündet sind, schließt bei der
weiteren Vorwärtsbewegung der Schieber c den Hahn z fast vollständig ab, so daß
die Zündflamme nur als kleine Dauerflamme weiterbrennt. Es kann auch so, eingerichtet
werden, daß der Hahn vollständig abschließt und erst. beim Rückgang des Schiebers
c sich wieder öffnet. Das dann ,aus den Zündröhrchen herausströmende Gas wird beim
Zurückgehen des Schiebers dann durch die Glühkörperflammen entzündet. Ein besonderer
Vorteil des Fernzünders ist noch darin zu erblicken, daß nur eine Membran von geringem
Durchmesser notwendig ist, um den Mechanismus zu betätigen, ein Vorteil, der noch
den weiteren in sich schließt, daß der Zünder dementsprechend kleine Abmessungen
exlialten kann.