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Fernzünder für Preßgaslampen Die Arbeitsweise des Fernzünders für
Preßgaslampen nach Patent 474 554 ist folgende: Wird das in der Preßgasleitung befindliche
Niederdruckgas von etwa 5o mm WS auf 1500 mm WS erhöht, so öffnen sich die
beiden Ventile, und sämtliche Flammen in der Lampe brennen. Bei der Nachtwelle wird
der Preßgasdruck auf iooo mm WS herabgemindert, und die Abendflammen gehen aus.
Dann wird der Druck auf 150o mm WS wieder erhöht, und die Nachtflammen brennen bis
morgens-- bzw. so lange, bis der Druck auf 5o mm WS zurückgestellt ist.
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Bei dem Fernzünder nach dem vorliegenden Zusatzpatent sollen die Lampen
bei dem Hochdruck, z. B. von etwa 120o mm, alle brennen und bei einer Druckerhöhung
um weitere 300 mm, also auf 1500 mm WS, die Abendflammen gelöscht werden. Nun kann
dieser erhöhte Druck von 150o mm WS stehenbleiben oder auch die Nachtflammen durch
Zurückgehen auf den normalen Brenndruck von 120o mm WS bis zum Morgen weiterbrennen,
um dann bei dem weiteren Herablassen des Gasdruckes auf Niederdruck von 5o mm WS
am Morgen gelöscht zu werden.
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Dies wird dadurch erreicht, daß der Fernzünder, wie auf beiliegender
Zeichnung in Abb. i bis 5 dargestellt ist, ausgebildet wurde. Der Fernzünder besteht,-
wie in dem Hauptpatent, aus einem Gehäuse a, in dem -eine Platte b fest gelagert
ist. Auf dieser Platte b
liegt `-verschiebbar ein Schieber c, der durch die
Membran d, die unter Federdruck o steht, betätigt wird. Das Gas tritt bei r in den
Zünder ein und fließt durch die Leitungen g und 1a zu den Glühkörpern, wobei der
Zufluß durch die Ventile e und f geregelt wird. Während bei dem Zünder nach dem
Patent 474 554 die Betätigung der Klinken usw. durch Federwirkung erfolgt, sind
bei dem vorliegenden Fernzünder für diese Organe die Federn vermieden. Die Klinken
schwenken in Vertikalebene und werden kraftschlüssig gehoben und durch die Schwerkraft
gesenkt. Nur für die Membran und für die Gasregelung der Zündflammen werden noch
Federn verwendet.
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Hahnküken q und qI ermöglichen den vollständigen Abschluß des Gaszutrittes
zu den Leitungen g bzw. h.
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Wird beim Erhöhen des Gasdruckes in der Preßgasleitung der auf der
im Gehäuse a festliegenden Platte b hin und her gleitende Schieber von der Membran
d aus in Richtung der Pfeile (Ab-b.2 und 3) bewegt, so wird der Schieber c von der
Membran d nach vorn gezogen und öffnet unter Vermittlung der Anschläge
i und k die Ventile e und f und gibt damit dem Hochdruckgas
den Zutritt zu den
Zuleitungen g und h für die Brenner frei. Das
Gas entzündet sich an der von der Vorrichtung s gesteuerten Zündflamme, und alle
Flammen brennen. Die Flammenzahl ist beliebig; zwei, drei oder mehr Flammen können
vorhanden sein, von denen nachts ein Teil gelöscht werden soll. Der Anschlag i,
der fest mit dem Schieber c verbunden ist, hat das Ventil e für die Nachtflammen
geöffnet und der Mitnehmer k durch die Klinke 1, die mit dem Gleitstück
k' fest verbunden ist, das Ventil f, durch das die Abendflammen gespeist werden.
ES sind also dann, wie in Abb. 2 dargestellt ist, beide Ventile e und
f
offen, so daß alle Flammen brennen.
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Soll nun etwa um 24 Uhr ein Teil der Flammen gelöscht werden, und
zwar die, die durch das Ventil f gespeist werden, so wird der Preßgasdruck weiter,
z. B. um 300 mm, erhöht. Hierdurch geht die Membran d, dem Federdruck von
o entgegen, weiter nach vorn und der Stift za an der Klinke 1 ebenfalls mit vorwärts.
Hierbei gleitet er an der schrägen Fläche p der Klinke m hoch, so daß das
Gleitstück k bzw. 1l außer Eingriff kommt. Das Ventil für die Abendflammen f, das
nun nicht mehr unter der Einwirkung des Anschlages k. steht, schließt sich durch
Federzug, so daß die Abendflammen (vgl. Abb.3) gelöscht werden, weil sie durch f
kein Preßgas mehr erhalten.
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Der bei dem Löschen der Abendflammen z. B. auf i5oo mm WS erhöhte
Druck kann nun stehenbleiben, und die Nachtflammen brennen mit diesem Druck weiter,
oder es wird in der Kompressorstation der Druck auf den normalen Brenndruck von
etwa i2oo mm WS zurückgebracht. Das Löschen der Abendflammen geschieht ohne Beeinflussung
für die Nachtflammen. Bei diesem Zurückgehen des Druckes auf i2oo mm wird an der
Stellung der Organe im Zünder nichts geändert, da die Membran einfach unter dem
Federdruck o urü den vorher bei Erhöhung des Druckes um 300 mm erreichten
Weg zurückgeht. Die Nachtflammen, die vom Ventil e aus gespeist werden, brennen
nun bis zum Morgen durch und löschen, wenn der ganze Hochdruck auf Niederdruck von
50 mm WS herabgebracht wird. Hierbei geht die Membran d, durch die Feder
o getrieben, weiter zurück und der Schieber c mit der Klinke l ebenfalls. Beim Zurückgehen
der Klinke l wird sie wieder in Eingriff mit k und k1 gebracht, und das Spiel kann
am Abend wieder von neuem beginnen.
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Sollen durch Druckverminderung, wie in dem Hauptpatent, die Nachtflammen
gelöscht werden, so ist es nur nötig, die Klinke na durch die Klinke ml (Abb. 5)
zu ersetzen. Bei dieser ist die schräge Fläche p, an die der Stift n anstößt, entgegengesetzt
ausgebildet.
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Die Gaszuführung zu den einzelnen Flammen bzw. zu ,den Zuleitungen
g und h kann, wie schon eingangs erwähnt, durch die Hahnküken q und q1 vollständig
abgeschlossen werden, so daß es möglich ist, die Lampen z. B. mit der Hälfte der
Glühkörper brennen zu lassen.
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Zur Betätigung der Klinken und des Schiebers sind alle Federn vermieden,
und sie erfolgt rein durch Kraftschluß bzw. die Schwerkraft.