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Herstellung von Schienenunterlagsplatten Die Erfindung betrifft ein
Verfahren zur Herstellung von Schienenunterlagsplatten mit Stützleisten für den
Schienenfuß. Solche Unterlagsplatten werden bisher meist aus Abschnitten eines eigens
für diesen Zweck angefertigten Walzeisens hergestellt, das auf einer Seite eben
ist, während es auf der anderen Seite längsdurchlaufende Rippen zur Bildung der
Stützleisten aufweist. Dieses besondere Walzeisen ist kostspielig. Außerdem besteht
dabei-der Mangel, daß die Stützleisten nur rechtwinklig zu den Längskanten der Unterlagsplatte
und parallel zueinander verlaufen können. Es ist daher unmöglich, die Unterlagsplatten
für an Weichen ineinandermündende Schienen zu verwenden, weil hierbei die Stützleisten
in einem von z8o° mehr oder weniger abweichenden Winkel zu den Längskanten der Unterlagsplatte
verlaufen müssen.
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Es ist auch bereits bekannt, Schienenunterlagsplatten mit Stützleisten
aus Flacheisenabschnitten in der Weise herzustellen, daß Teile des Flacheisens zur
Bildung der Stützleisten aus der Ebene des Flacheisens nach oben herausgekröpft
werden. Hierbei besteht zwar die Möglichkeit, die Stützleisten in einem beliebigen
Winkel zu den Längskanten der Unterlagsplatte anzuordnen, dagegen ergeben sich bei
dem bisherigen Herstellungsverfahren hohle Stützleisten, deren Seitenwände lediglich
am Kopf der Leiste miteinander verbunden sind. Solche Stützleisten genügen aber
nicht den Anforderungen des Betriebes, da sie dem besonders in Kurven und Weichen
sehr starken seitlichen Schienendruck keinen ausreichenden Widerstand entgegensetzen
können.
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Das den Erfindungsgegenstand bildende Verfahren zur Herstellung von
Schienenunterlagsplatten aus Flacheisenabschnitten mit Stützleisten für den Schienenfuß
vermeidet diesen Mangel. und ermöglicht, durch Kröpfung des Flacheisens Stützleisten
zu bilden, welche hinsichtlich ihrer Festigkeit den massiven Stützleisten der aus
einem besonderen Walzeisen hergestellten Schienenunterlagsplatten nicht nachstehen.
Das neue Verfahren besteht im wesentlichen darin, daß zur Bildung einer jeden Stützleiste
ein Teil des Flacheisens zunächst etwa in V-Form oder Dachform aus der Ebene des
Flacheisens in bekannter Weise herausgekröpft, hierauf der gekröpfte Plattenteil
nach Aneinanderdrükken seiner beiden Wandungen durch Pressen auf genaue Stützleistenform
gebracht und schließlich die zwischen den beiden Wandungen der so gebildeten doppelwandigen
Stützleiste vorhandene Naht durch Schweißen geschlossen wird.
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Die Zeichnung veranschaulicht in den Abb. r und z ein Ausführungsbeispiel
einer nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten Schienenunterlagsplatte in
Vorderansicht und Aufsicht, während in den Abb. 3 bis 6 die wesentlichen Arbeitsstufen
des Herstellungsverfahrens dargestellt sind.
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Die Unterlagsplatte besteht aus einer an
der Unterseite
vollkommen ebenen Eisenplatte a, die oben zwei den Schienenfuß zwischen sich aufnehmende
Stützleisten b aufweist und im übrigen an der Oberseite gleichfalls eben ist. Gemäß
der Erfindung ist die Unterlagsplatte in bekannter Weise aus einem Abschnitt eines
gewöhnlichen Flacheisens gebildet, dessen Breite mit der Länge der Schmalkanten,
d. h. in der der Längsrichtung der Schiene und der Stützleisten b verlaufenden Kanten
der Unterlagsplatte übereinstimmt. Die Länge des Flacheisenabschnittes ist dagegen
größer, als die Länge der quer zur Schiene und zu den Leisten b verlaufenden Kanten
der Unterlagsscheibe beträgt, und zwar um so viel größer, als der für die Bildung
der Stützleisten erforderlichen Werkstoffmenge entspricht. An diesem Flacheisenabschnitt
werden die Stützleisten b in der Weise gebildet, daß auf jeder Querhälfte des Flacheisenabschnittes
zunächst ein Teil b1, b2 des Flacheisens a etwa in V- oder Dachform aus der
Eisenebene nach oben in bekannter Weise herausgekröpft wird (Abb.3), was in einem
Arbeitsgang durch Pressen in einem ,geeigneten Gesienk geschehen kann. Alsdann werden
die beiden Wände b1, b2 des dachförmig gekröpften Flacheisenteils, wie aus Abb.
q. ersichtlich, zusammengedrückt, so daß sie dicht aufeinanderliegen, worauf der
ganze gekröpfte Teil b1, b2 durch Pressen in einem geeigneten Gesenk auf die genaue
Stützleistenform gebracht wird (Abb. 5). Danach wird die zwischen den beiden Wandungen
b1, b2 der so gebildeten doppelwandigen Stützleiste b vorhandene Naht durch Schweißen
geschlossen, und zwar geschieht dies vorteilhaft durch autogene Schweißung; wobei
die an der Unterseite des Flacheisens a vorhandene Fuge c durch während der Schweißung
zugeführten Werkstoff ausgefüllt wird (Abb. 6). Nachdem in dieser Weise beide Stützleisten
b gebildet sind, empfiehlt es sich, das Flacheisen an der Unterseite noch abzufräsen,
um eine vollkommen ebene Auflagefläche an der nun fertigen Unterlagsplatte zu erzielen.
Bei diesem Fräsen kann eine Werkstoffschicht d von der in Abb. 6 durch Schraffierung
angedeuteten Dicke entfernt werden, um die Dicke des Flacheisens, die im Hinblick
auf die Bildung der Leisten b größer gewählt wird, als es für die Unterlagsplatte
an und für sich erforderlich ist, zu verringern. Unbedingt notwendig ist dies jedoch
nicht. Gegebenenfalls könnte auch nur eine Ebnung der Unterseite der Platte erfolgen,
wobei der Fräsvorgang auch durch einen Schleifvorgang ersetzt werden könnte.
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Wie ohne weiteres ersichtlich, ist es bei dem Verfahren der Erfindung
möglich, die Stützleisten b so anzuordnen, daß sie statt wie gezeichnet im rechten
Winkel, auch in einem beliebigen anderen Winkel zu den Längskanten der Unterlagsplatte
a verlaufen, und ferner könnten an Stelle von zwei auch mehr als zwei in einem beliebigen
Winkel angeordnete und gegebenenfalls gegeneinander geneigte Stützleisten an einer
Unterlagsplatte angebracht werden, je nachdem an welcher Stelle des Eisenbahngleises
die Platte verwendet werden soll. Statt durch Autogenschweißung könnte die Schließung
der zwischen den beiden Wandungen b1, b2 einer jeden Stützleiste b vorhandenen Naht
auch durch elektrische Widerstandsschweißung erfolgen, wobei die beiden Wände b'-,
b' statt nur an ihrem unteren Teil gegebenenfalls auch auf ihrer ganzen Höhe miteinander
verschweißt werden können. Oder das Verschweißen der beiden Wände könnte schon in
einer früheren Stufe des Verfahrens, etwa beim Zusammenpressen der Wände b1, b2
oder beim Pressen der Stützleistenform,erfolgen, indem der gekröpfte Teil des Flacheisens
bei dem einen oder anderen dieser beiden Arbeitsvorgänge auf Schweißwärme erhitzt
und entsprechend gepreßt wird.