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Vorrichtung zur Warmwasserspeisung von Lokomotivkesseln u. dgl. Die
Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Erwärmung des Speisewassers für
Kessel und im- besonderen von Lokomotivkesseln durch Wiedergewinnung der verlorengehenden
Wärme (Auspuffdämpfe von den Maschinenzylindern, von den Hilfsmaschinen sowie der
in den Verbrennungsgasen noch vorhandenen Wärme.) -Aus vielen Gründen ist es bekanntlich
vorteilhaft, den Kessel bei geschlossenem Regler, also dann, wenn die Dampfzufuhr
zur Maschine gesperrt ist, zu speisen und die Speisung bei geöffnetem Regler auf
ein Mindestmaß zu verringern. Bei geschlossenem Regler verwendet man für die Erhitzung
des Wassers nur die Auspuffdämpfe der Hilfsmaschine (Wasserpumpe, Luftpumpe usw.)
sowie die heißen Verbrennungsgase; die Praxis hat nun gezeigt, daß es unmöglich
ist, selbst bei Wiedergewinnung aller sonst verlorengehender Wärme das Speisewasser
ausreichend zu erwärmen, was dazu führt, entweder mit kaltem Wasser oder ungenügend
heißem Wasser zu speisen oder die Speisung mit kaltem Wasser bei geschlossenem Regler
selbsttätig zu unterbrechen und die Erwärmung durch Frischdampf herbeizuführen.
In beiden Fällen verliert man zum Teil den Vorteil der Erwärmung des Speisewassers
und der durch Wiedergewinnung: der sonst verlorengegangenen Wärme erzielten Ersparnis.
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Man hat schon vorgeschlagen, eine Reserve von heißem Wasser durch
den Überschuß von erhitztem Wasser bei geöffnetem Regler vorzusehen, d. h. in dem
Augenblick, in dem man die Auspuffdämpfe der Maschinenzylinder benutzt, wobei jedoch
keine Vorsichtsmaßregeln ergriffen wurden, um einerseits diese Reserve lediglich
für die Speisung bei geschlossenem Regler -nutzbar zu machen und um andererseits
eine Abkühlung dieses Reservewassers während der Speisung bei geschlossenem Regler
zu vermeiden. -Die Vorrichtung gemäß der- Erfindung ist dazu bestimmt, die Speisung
des Kessels bei geschlossenem Regler sicherzustellen, indem man einerseits eine
jede Einführung von kaltem Wasser in den Kessel vermeidet, ohne indessen andererseits
jemals Gebrauch von dem Frischdampf zu machen. Zu dem angegebenen Zweck wird gemäß
der Erfindung die Verbindung zwischen der Speisewasserfördervorrichtung des Kessels
und dem Behälter, in welchem in an sich bekannter Weise das bei geöffnetem Regler
in dem Vorwärmer erhitzte Wasser aufgespeichert wird, bei geöffnetem
Regler
durch ein erstes Absperrorgan selbsttätig unterbrochen, während ein zweites Absperrorgan
jede Verbindung zwischen der Frischwasserquelle und dem Vorwärmer bei geschlossenem
Regler unterbricht.
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Andere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und
den Zeichnungen, die einige Ausführungsformen der Erfindung beispielsweise veranschaulichen.
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Die Abb. i bis 7 veranschaulichen schematisch einige Ausführungsbeispiele
der Erfindung, wobei die durch die ausgezogenenTinien dargestellten Organe zur Speisung
des Kessels bei geschlossenem Regler und die durch die gestrichelten Linien gezeichneten
Organe zur Speisung bei geöffnetem Regler dienen.
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Abb.8 veranschaulicht schematisch eine Ausführungsform einer vollständigen
Einrichtung zur Erhitzung des Speisewassers.
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In der Abb. r bezeichnet A einen Vorwärmer für das Speisewasser von
an sich bekannter Bauart (durch Oberflächenerhitzung oder durch Mischung), der durch
Wiedergewinnung der sonst verlorengehenden Wärme einer Lokomotive arbeitet, wie
beispielsweise durch den Auspuffdampf des Kessels, der Injektorpumpe, der Luftpumpe,
des Turbodynamos für die Beleuchtung usw., und gegebenenfalls durch die heißen Verbrennungsgase.
Dieser Vorw ärmer steht mittels eines Rohres i i mit dem Tender F oder irgendeiner
anderen Kaltwasserquelle in Verbindung und ist durch ein Rohr 4 mit einem Behälter
B verbunden, der zur Ansammlung des Wassers dient, welches in dem Vorwärmer A wieder
erwärmt worden ist. Das heiße Wasser des Behälters B wird in den Kessel durch irgendeine
geeignete Einrichtung 6 eingeführt (wie beispielsweise eine mechanische Pumpe oder
eine Dampfpumpe, durch einen Injektor, der durch den Auspuffdampf arbeitet, usw.).
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In der Rohrleitung i i ist ein Hahn 38 oder ein anderes geeignetes
Absperrorgan eingeschaltet, das mit dem den Kesseldampf der Maschine zuführenden
Regler in irgendeiner Weise verbunden ist. In der Rohrleitung, die den Behälter
B mit der Speisevorrichtung 6 verbindet, ist ein Hahn 39 eingeschaltet, der ebenfalls
mit dem Regler durch irgendeine geeignete Verbindung verbunden ist. Die Anordnung
ist hierbei so, daß der Hahn 38 geöffnet und! der Hahn 39 geschlossen ist, wenn
der Regler geöffnet ist, d. h. wenn der Dampf in die Maschine geführt wird, während
der Hahn 38 geschlossen und der Hahn 39 geöffnet ist, wenn der Regler geschlossen
ist, d. h. wenn die Zuleitung von Dampf zu der Maschine unterbrochen ist.
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Bei geöffnetem Regler wird also das Wasser, das von dem Tender F kommt
und bis zu der gewünschten Temperatur; etwa der Siedetemperatur des Wassers, in
dem Vorwärmer A erwärmt wird; in dem Behälter B
aufgespeichert. Da
der Hahn 39 geschlossen ist, ist es unmöglich, den Kessel dadurch zu speisen, daß
man Wasser von der Reserve B entnimmt, die also unberührt bleibt, um ausschließlich
bei geschlossenem Regler benutzt zu werden.
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Bei geschlossenem Regler schließt sich der Hahn 38 selbsttätig, und
der Hahn 39 öffnet sich von selbst. Man kann also den Kessel mit heißem Wasser von
dem Behälter B speisen, ohne daß das kalte Wasser von dem Tender in letzteren eintreten
kann und das Speisewasser abkühlt.
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Praktisch kann der Fall eintreten, daß man in die Lage versetzt wird,
bei geöffnetem Regler zu speisen, wenn beispielsweise infolge einer langen Fahrtdauer
bei geöffnetem Regler der Wasserspiegel in dem Kessel zu sehr gefallen ist. Zu diesem
Zweck sieht man einen Vorwärmer A' (Abb. 2) vor, der dazu bestimmt ist, das Speisewasser
für die Fahrt bei geöffnetem Regler zu erhitzen und der mit der Einlaßseite der
Speisewasserfördervorrichtung 6' verbunden ist, die auch durch die Vorrichtung 6
ersetzt werden kann. Um die Einführung von kaltem Wasser in den Kessel bei geschlossenem
Regler zu vermeiden; unterbricht man selbsttätig die Speisung mittels des Wassers,
das von dem Vorwärmer A' herkommt, indem man einen Hahn 38' zwischen Tender und
Vorwärmer A' anordnet. Dieser Hahn wird in derselben Weise wie der Hahn 38 durch
irgendwelche geeigneten Verbindungsorgane bewegt, wobei auch die Hähne 38 und 38'
miteinander ausgetauscht werden können. Anstatt zwei getrennte Vorwärmer
A und A' zu verwenden, kann ein und derselbe Vorwärmer A (Abb. 3)
dazu dienen, den Behälter und den Kessel bei geöffnetem Regler zu speisen. Zu dem
angegebenen Zweck ist der Vorwärmer A durch ein Rohr 5 mit der Speisevorrichtung
6 verbunden. Bei geöffnetem Regler ist der Hahn 39 geschlossen, und die Speisevorrichtung
6 speist den Kessel mit Wasser von dem Vorwärmer A, indem die Heißwasserreserve
des Behälters B unberührt gelassen wird. Das Fassungsvermögen des Vorwärmers A wird
vorzugsweise etwas größer gewählt als das Fassungsvermögen der Speisevorrichtung
6, derart, daß der Überschuß von heißem Wasser in den Behälter B gelangt und zur
Bildung der Heißwasserreserve beiträgt, und selbst während der Speisezeiten bei
geöffnetem Regler. Anstatt den Behälter B unmittelbar mit der Speisevorrichtung
6 zu verbinden. 4(Abb. i), kann der Behälter B mit letzterer durch Vermittlung des
Vorwärmers A verbunden sein, derart, daß das heiße
Wasser des Behälters
B, das zur Speisung des Kessels bei geschlossenem Regler dient, während dieser Zeitdauer
dieWärme der Auspuffdämpfe von den Hilfsmaschinen und gegebenenfalls der Verbrennungsgase
wiedergewinnt, die in den Vorwärmer A sowohl bei geschlossenem als auch bei offenem
Regler geführt werden. Zu diesem Zweck verwendet man eine Umlaufpumpe 7 (Abb. 3),
die dazu bestimmt ist, bei geschlossenem Regler das heiße Wasser von dem Behälter
B in den Vorwärmer A zurückzuleiten, bevor es durch die Speisevorrichtung 6 in den
Kessel geführt wird.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. 4. steht die Leitung der Speisevorrichtung
6', die zur eventuellen Speisung des Kessels bei geöffnetem Regler dient, mit dem
Behälter B durch ein Rohr 15 in Verbindung, wobei ein Hahn 22, der nach Wunsch bewegt
werden kann, diese Verbindung beherrscht. Wenn der Hahn 22 geschlossen ist, so führt
die Speisevorrichtung 6' das Wasser in den Kessel, und wenn der Hahn geöffnet ist,
führt die Speisevorrichtung 6' das Wasser in den Behälter B und trägt somit zur
Bildung der Heißwasserreserve bei.
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Diese Einrichtung ist für den Fall der Anwendung einer einzigen Speisewasserfördervorrichtung
(Abb. 5) gedacht. Der Hahn 22 wird in diesem Falle mit dem Regler durch irgendwelche
geeigneten Verbindungsorgane verbunden, derart, daß er in seiner V erschlußstellung
(in der Einführungslage in den Kessel) bei geschlossenem Regler- blockiert ist und
bei offenem Regler freigegeben wird, um auf Wunsch bewegt zu werden. Infolge dieser
Einrichtung kann die Speisevorrichtung 6 ständig arbeiten, indem sie entweder das
Wasser in den Kessel führt oder in den Behälter B zurückleitet. -Da die beiden Absperrorgane
38 und 39 zu derselben Zeit wie der Regler gleichzeitig bewegt werden, so ist es
vorteilhaft, sie zu einem einzigen Organ D (Abb. 6) zu vereinigen (Doppelschieber,
Doppelventil usw.), so daß man nun eine einzelne Verbindung zwischen diesen Absperrorganen
und dem Regler braucht. Abb. 7 veranschaulicht schematisch eine Einrichtung, die
die obenerwähnten verschiedenen Verbesserungen aufweist. Diese Einrichtung ist im
wesentlichen gleich der der Abb. 3, weist aber ein Verbindungsrohr 15 zwischen der
Speisevorrichtung 6 und dem Behälter B (Abb. 5) auf, wobei die Absperrorgane 38
und 39 zu einem einzelnen Organ D vereinigt sind. Bei geschlossenem Regler isoliert
das -Absperrorgan 38 der vereinigten Absperrvorrichtung D den Tender F von dem verbleibenden
Teil der Anlage, während das Absperrorgan 39 geöffnet ist, derart, daß das Wasser
durch die Pumpe in den Behälter B gelangt, in den Vorwärmer A zurückströmt und durch
die Speisevorrichtung 6 entnommen wird, die das Wasser in den Kessel befördert (der
Hahn-22 wird hierbei selbsttätig in seiner Verschlußstellung verriegelt).
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Bei geöffnetem Regler öffnet sich das Absperrorgan 38 der vereinigten
Absperrvorrichtung D, während das Absperrorgan 39 sich schließt, so daß die Pumpe
das Wasser von dem Tender F entnimmt und es in den Vorwärmer A befördert. Der größere
Teil des erhitzten Wassers wird durch die Speisewasserfördervorrichtung 6 wieder
benutzt, und das überschüssige erhitzte Wasser gelangt mittels des Rohres q. in
den Behälter B. Wenn der Hahn 22, der infolge der öffnung des Reglers freigegeben
worden ist, geöffnet wird, so führt die Speisevorrichtung 6 das Wasser in den Kessel
und im anderen Fall in den Behälter B zurück.
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Abb.8 veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Einrichtung, die
schematisch in Abb.7 veranschaulicht ist. Hierbei ist angenommen, daß der Vorwärmer
zwei besondere Teile aufweist, von denen der eine mit der Außenluft durch das Rohr
3 in Verbindung steht und einen Überlaufbehälter 2 besitzt (Abb. 8).
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Dieser Behälter 2 schickt das Wasser in den Heißwasserbehälter B durch
die Leitung d.. Die Abteilung i steht durch die Leitung 5 mit der Heißwasserpumpe
6 in Verbindung, welche mit der Kaltwasserpumpe 7 und dem Dampfzylinder 8 in Reihe
angeordnet ist. Die Zylinderfassung der Kalt-,vasserpumpe 7 ist größer als die der
Heißwasserpumpe 6. Ein enges Rohr 9 mündet in den oberen Teil des Überlaufbehälters
2 und verläuft wagerecht längs des Kessels bis zum Führerstand. Dasselbe mündet
in eine Tropfvorrichtung io aus, welche dem Führer die Spiegelhöhe im Behälter 2
anzeigt. In den zweiten Abteil des Erhitzers wird durch die Leitung i i Kaltwasser
mittels der Pumpe 7 eingepreßt und durch die Leitungen r2 und 12a das in den Ventilen
C und D niedergeschlagene Wasser eingeleitet. Der Heißwasserbehälter B steht durch
ein senkrechtes Rohr i; nach außen in Verbindung. Ein bis zum Boden dieses Behälters
reichendes Rohr 14 steigt zunächst senkrecht nach oben, biegt sich dann rechtwinklig
ab und verläuft wagerecht, und zwar in einer Höhe, welche dem höchsten Wasserspiegel
im Tender entspricht, und mündet in den Saugkasten E ein. Das Rohr 14 steht nach
außen durch ein Zweigrohr iqa in Verbindung. Der Warmwasserbehälter B ist ferner
mit dem Ventil C durch die Leitung 15 verbunden, welche in der
Decke
des Behälters ausmündet, und mit dem Ventil D durch eine Leitung 16, welche in den
Boden des Behälters eintritt.
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Das Ventil C besteht aus dem Gehäuse 17, in welchem zwei zylindrische
Kammern verschiedenen Durchmessers 18 und i9 sich befinden, und zwei Kammern 2o
und 21, welche durch den oberen und unteren Boden des Ventilgehäuses und durch den
Sitz der Ventilklappen 22 und 23 begrenzt sind. Die Ventilklappen sowie die Kolben
24 und 25 sitzen auf einer gemeinschaftlichen Spindel26 auf. Die untere Kammer 21
ist durch ein Rohr 27 an die Pumpe 8 angeschlossen, die Kammer 18 an den Dampfdom
des Kessels durch die Leitung 28, auf welche an geeigneten Stellen ein Abscheider
29 und ein Hahn 3o angebracht sind. Von dem oberen Teil der Kammer 19 geht
ein Rohr 15 ab, und die Kammer 2o steht durch das Rohr 31 mit dem
Rohr 32 in Verbindung, welches die Pumpe 6 mit dem Eintrittsgehäuse 33 des Kessels
verbindet. Von dem unteren Teil der Kammer i9 zweigen Rohre 12 und 34 ab. Letzteres
führt zu einem Dreiweghahn 35, der durch den Führer aus der Stellung 35 in die Stellung
35a gedreht werden kann. In dem Ventilgehäuse D befinden sich zwei zylindrische
Kammern verschiedenen Durchmessers 36 und 37, in denen die Kolben 38, 39 und 40,
welche auf einer gemeinschaftlichen Spindel 41 aufsitzen, hin und her gehen. Der
Boden der Kammer 36 ist durch eine Rohrleitung 42 mit dem Schieberkasten verbunden,
durch ein Rohr 43 mit dem Hahn 35 und durch die Rohrleitung i2a mit dem Vorwärmer.
Von dieser Kammer 36 gehen in verschiedenen Höhen die aus dem Saugkasten E kommende
Leitung 44 und die zur Pumpe 7 führende Leitung 45 ab und außerdem eine Rohrleitung
16, welche in denBoden des Heißwasserbehälters B ausmündet. Ein Rohr 16 verbindet
die obere Kammer 3y des Ventils L) mit der Leitung 28.
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Die Arbeitsweise der Einrichtung ist folgende: Nach Öffnung des Reglers
der Lokomotive und nach Einstellung des Dreiwegehahnes in die Stellung 35 füllen
sich die Kammern 19 und 36 der Ventile C und D mit strömendem Dampf hohen Druckes.
Dieser drückt auf die Kolben 25 und 38 und hält sie in der in der Zeichnung dargestellten
Lage fest. Der Hahn 30 wird in genügender Weise geöffnet, so daß der aus
dem Kessel austretende Dampf in die Pumpe 8 in geringer Menge nach Passieren der
unteren Kammer 2 i des Ventils, C, dessen Ventilklappe 23 etwas geöffnet ist, übertritt.
Der Zylinder 7 saugt kaltes Wasser aus dem Tender durch die Saugkammer E und durch
die Leitungen 44 und 45 an und drückt es durch die Leitung i i in den Vorwärmer.
Das erhitzte Wasser geht in die linke Abteilung des letzteren über. Fein Teil dieses
Wassers fließt durch die Leitung 5 in die Heißwasserpumpe 6 über, weil der Heißwasserbehälter
B nach außen in Verbindung steht, während in dem Gehäuse 33 der Druck des Kessels
herrscht, so daß das heiße Wasser in dem Behälter B durch die Kammer 2o des Ventiles
C, dessen Klappe 22 leicht abgehoben ist, gelangt.
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Der Heißwasserüberschuß des Abteils i fließt in die überlaufskammer
2 und gelangt von hier ebenfalls durch das Rohr 4 in den Behälter B (Abb. 8).
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Wenn bei Gefälle des Gleises z. B. es gestattet ist, den Regler der
Lokomotive zu schließen, so kann der Dampf in der Kammer 36 cLs Ventils D und in
der Kammer 19 des Ventils C keine Wirkung ausüben. Die Spindel des Kolbens 41 dies
Ventils D wird durch den aus der Leitung 46 über den Kolben 4o eingeleiteten strömenden
Dampf niedergedrückt, und der Kolben 39 sperrt die Verbindung zwischen den Leitungen
44 und 45 und öffnet die der Leitungen 16 und 45. Die Kolbenspindel des Ventils
C wird durch eine auf die Ventilklappe 22 sich aufstützende Feder nach unten gedrückt,
und der aus dem Kessel kommende Dampf tritt frei in die Pumpe 8 über.
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Die Pumpe 7 saugt Wasser aus dem Behälter B und drückt es durch das
Rohr i i in den Erhitzer, so daß dieses Wasser die in dem Auspuffdampf der Pumpe
enthaltenen Wärmeeinheiten aufzunehmen imstande ist. Ein Teil dieses Wassers geht
wie vorher zur Pumpe 6 und von 6 durch das Gehäuse 33 in den Kessel. Der Wasserüberschuß
der Abteilung i ergießt sich in die Überlaufskammer 2 und gelangt durch das Rohr
4 in den Behälter B zurück.
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Wenn im Laufe einer längeren ununterbrochenen Arbeitsperiode man den
Kessel bei offenem Regler speisen will, so stellt man den Hahn 35 in die Lage 35a
um. Hierdurch entsteht keineÄnderung in der Stellung desVentils D, da seine Arbeitsweise
vollkommen imabhängig ist von der Stellung des Hahnes 35; dagegen geht die Spindel
des Ventils C nach unten, sperrt die Verbindung zwischen der Pumpe 6 und dem Behälter
B; die Ventilklappe 23 öffnet vollständig den Eintritt des Dampfes zur Pumpe 8,
und der Ventilteller 22 fällt auf seinen Sitz zurück. Die Pumpe 7 saugt weiter Wasser
aus dem Tender durch die Leitungen 44 und 45 an und preßt es in den Vorwärmer über.
Ein Teil dieses Wassers geht durch die Leitung 5 zur Heißwasserpumpe 6, und diese
drückt es in den Kessel.
Der infolge des Fassungsunterschiedes der
Zylinder der Pumpen 6 und 7 in der Kammer i entstehende Heißwasserüberschuß fließt
in die überlaufkammer 2 über und gelangt von 6 in den Behälter B, worin es sich
ansammelt, um später beim Gang mit geschlossenem Regler Verwendung finden.
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Wenn der Behälter B vollständig gefüllt ist, so fließt das überschüssige
Wasser aus der Kammer :2 durch das Rohr 14 in den Saugkasten E, wo es durch die
Kaltwasserpumpe 7 abgesaugt wird. Das Rohr 14, welches bis zum Boden des Behälters
B reicht, führt den kältesten Teil dieses Wassers aus dem Reservoir in den Saugkasten
E, und da das Rohr 14 höher liegt als der Wasserspiegel im Tender, so kann dasselbe,
wenn kein Wasser mehr in den Behälter B übertritt, nicht mehr als Siphon wirken.
Wenn der Warmwasserbehälter B voll ist, so steigt das Wasser durch das Rohr q. in
die Kammer 2 des Vorwärmers A und erreicht schließlich die Eintrittsöffnung des
Rohres 9. Von diesem Augenblicke ab fließt der Wasserüberschuß aus der Kammer 2
durch das Rohr 9 in die Tropfvorrichtung 1o, welche sich am Führerstande befindet,
und der Führer wird hierdurch veranlaßt, die Pumpe durch Schließung des Hahnes 3o
abzustellen.
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Wenn der Regulator geschlossen ist, kann, wie ohne weiteres ersichtlich
ist, bei beliebiger Stellung des Hahnes 35 die Kaltwasserpumpe Wasser aus dem Tender
nicht ansaugen, sondern ist gezwungen, selbsttätig heißes Wasser aus dem Behälter
B zu entnehmen. Hierdurch ist jede Zufuhr von Kaltwasser in den Warmwasserspeicherabsolut
ausgeschlossen und desgleichen der Eintritt von Kaltwasser in den Kessel. Ferner,
wenn der Regler geöffnet ist, genügt die Umstellung des Hahnes 35 in eine seiner
beiden Stellungen, um entweder den Heißwasserbehälter zu füllen, d. h. die Gesamtheit
der durch den Injektor und den Erhitzer gelieferten Wassermenge zur Bildung eines
Warmwasserspeichers zu benutzen, indem man die Überleitung des Wassers in den Kessel
abschneidet, oder den Kessel zu speisen, wenn aus besonderen Gründen der Fahrer
gezwungen ist, einstweilen den Kessel bei geöffnetem Regler mit Wasser zu versorgen,
und man trotzdem gleichzeitig einen Heißwasserspeicher schaffen will durch Verwendung
des Wasserüberschusses des Vorwärmers, mit anderen Worten, durch Benutzung eines
Teiles der durch den Vorwärmer gelieferten Wassermenge zur Schaffung der nötigen
Heißwasserreserve.
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Die durch den aus dem Schieberkasten der Maschine kommendenDampf gesteuertenVentile
C und D gestatten die verschiedenen Arten der Wasserspeisung entweder entsprechend
den Bedürfnissen, je nach der Stellung des Hahnes 35, vorzunehmen oder selbsttätig
geschehen zu lassen, je nach der Stellung des Reglers in jedem einzelnen Falle.
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Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die baulichen beschriebenen
und dargestellten Einrichtungen beschränkt. Die Ventile sind auf der Zeichnung nur
schematisch dargestellt; dieselben können in jeder passenden anderen Weise eingerichtet
sein. Sie werden entsprechend der beschriebenen Einrichtung durch den Kesseldampf
gesteuert; dies könnte aber ebensogut von Hand geschehen oder selbsttätig, indem
man sie in passender Weise mit den Organen des Dampfverteilers verbindet. In letzterem
Falle müßte natürlich der Hahn 35 durch eine mechanische Übertragungsvorrichtung
ersetzt werden, um die Bewegungen des Reglers auf die Ventile oder anderweitige
Verschlußmittel zu übertragen. Auch die Pumpen 6 und 7 könnten mechanisch durch
die in Bewegung befindlichen Teile der Maschine getrieben werden.