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Zellenschlauch für Luftradreifen Gegenstand der Erfindung ist ein
Zellenschlauch für Luftradreifen mit einer im Hohlraum des Zellenschlauches liegenden
Druckleitung, in der zur Entleerung der Zellen eine Zugvorrichtung angeordnet ist.
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Es sind bereits derartige Zellenschläuche vorgeschlagen worden, welche
indessen den Nachteil aufweisen, daß mit Rücksicht auf die Ausbildung der Entleerungsvorrichtung
für die Zellen der Verbindungskanal bzw. die Druckleitung außerhalb des Zellenschlauches
angeordnet war. Hierdurch ergab sich nicht nur ein schwieriges Auflegen des Zellenschlauches
beim Aufbringen der Bereifung auf die Radfelge, sondern insbesondere der Nachteil,
daß ein solcher Zellenschlauch die Verwendung besonders ausgebildeter Reifen und
Radfelgen bedingte, so daß dessen Anwendung in der Praxis ausschied, da ein Luftschlauch
irgendwelcher Art natürlich mit allen normalen Reifen und Radfelgen zusammen muß
verwendet werden können. Nebstdem hatte die bei diesen Zellenschläuchen verwendete
Entleerungsvorrichtung, welche ein Klappenventil für jede Zelle aufwies, neben umständlicher
Konstruktion den Nachteil, daß die Entleerungsvorrichtung sehr schwer zu betätigen
war, weil der Bewegung des Zugorganes der Widerstand des Luftdruckes und die Ventilreibung
entgegenstand.
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Es = sind auch schon Zellenschläuche vorgeschlagen worden, bei welchen
die Druckleitung im Innenraum des Zellenschlauches angeordnet war, indessen bestand
bei denselben neben verschiedenen Mängeln der Hauptnachteil, daß entweder gar keine
Entleerungsmöglichkeit des gefüllten Zellenschlauches bestand oder aber die Entleerungsvorrichtung
getrennt vom Zellenschlauch war und besonders eingeführt werden mußte, -wobei die
Entleerungswirkung eine äußerst zweifelhafte war. Nebstdem unterlag die frei in
der Mitte liegende Druckleitung bei diesen bekannten Zellenschläuchen einer Ausbiegung
unter dem Einfluß der Zentrifugalkraft, wodurch ein Einreißen der Druckleitung an
den Verbindungsstellen in den Zellenwänden erfolgen konnte. Auch ,diese Zellenschläuche
konnten sich infolge der ihnen anhaftenden Mängel bisher in der Praxis nicht einführen.
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Es sind zwar auch schon Zellenschläuche dieser Art vorgeschlagen worden,
bei welchen die Druckleitung in die Wandung des Zellenschlauches selbst eingebettet
lag, diese hatten indessen den Nachteil einer sehr schwierigen Montage, da die Druckleitung
völlig für sich und unabhängig vom Zellenschlauch war und beim Auflegen des Zellenschlauches
eingeklemmt oder beschädigt werden konnte. Nebstdem wurden hierbei wiederum besondere
Verbindungsstücke zwischen Druckleitung und Zellenschlauch benötigt, was eine unerwünschte
Komplikation bedingte. Außerdem ergab sich bei dieser Ausführung der Nachteil, daß
sich bei Beschädigung einer einzigen Zelle sämtliche anderen Zellen durch diese
hindurch entleeren konnten, wenn -in den Verbindungsstücken der Zellen mit der Druckleitung
keine Ventile vorgesehen waren.
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Die genannten Übelstände sollen nun durch vorliegende Erfindung beseitigt
werden. Dies
geschieht beim Zellenschlauch gemäß der Ürfindung dadurch,
daß die Ummantelung der-Druckleitung Querbolzen durchsetzen, welche beim Anziehen
der auf einem gewundenen Draht gleitenden Zugvorrichtung die Zellen entlüften.
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Dabei ist zweckmäßig die Druckleitung am Boden des Zellenschlauches
angeordnet und mit diesem z. B. durch Vulkanisierung fest verbunden, so daß die
auftretende Zentrifugalkraft keinerlei Wirkung auf die Druckleitung auszuüben vermag
und auch- durch die Betätigung der Querbolzen keine Verlagerung der Druckleitung
herbeiführen kann.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung
dargestellt, und zwar zeigt: Abb. i einen Zellenschlauch im Schnitt, senkrecht zur
Achse durch,die Mittelebene des Schlauches; Abb. 2 zeigt in größerem Maßstabe einen
vertikalen Teillängsschnitt der Druckleitung, Abb. 3 eine Ansicht eines Teilstückes
und Abb. 4 einen wagerechten Teillängsschnitt desselben; Abb.5 ist ein Querschnitt
des Zellenschlauches; Abb. 6 zeigt eine Einzelheit in Ansicht.
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i ist ein Zellenschlauch für einen. Luftradreifen, der durch Scheidewände
2 in zwölf gleich große luftdichte Zellen 3 eingeteilt ist. Durch sämtliche Zellen
3 erstreckt sich eine an die innere Bodenwandung .des Zellenschlauches anvulkanisierte
Druckleitung 4, welche am einen Ende verschlossen ist, während an das andere Ende
ein durch die Radfelge nach außen ausmündendes Anschluß-und Betätigungsorgan o angeschlossen
ist. Die Durchtrittsstellen der Druckleitung aus einer Zelle in die andere sind
ebenfalls dicht abgeschlossen.
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Die Druckleitung 4 ist in Abb. 2 bis 4 in größerem Maßstabe bruchstückweise
dargestellt. Die relativ dicke Wandung aus Gummi besitzt im Abstand der Zellen 3
Warzen 5, die dazu dienen, auf die Druckleitung mit Spannung aufgezogene Ventilmanschetten
6 aus Gummi in der richtigen Lage zu halten, indem jede Manschette 6 mit einer kreisrunden,
die Warze umfassenden Öffnung versehen ist. Zu beiden Seiten der Warze 5 sitzen
Kanäle 7, welche durch die Ventilmanschette abgeschlossen werden, während bei genügendem
Druck die Manschette angehoben wird und die Ausmündungen der Kanäle 7 freigibt,
so daß die Druckluft in die Zellen strömen kann. Dank dieser Anordnung werden hierbei
natürlich alle Zellen gleichzeitig und gleichmäßig aufgepumpt. Im Innern der Druckleitung
4 liegt ein schraubenförmig gewundener Draht B. Bei jeder Zelle 3 ist in die Druckleitung
4 ein Querbolzen g aus Eisen eingesetzt, der von einer die ganze Länge der Leitungsbohrung
durchziehenden doppelten Drahtkordel io schlaufenförmig umfaßt wird. Diese Einrichtung
.dient zum Entleeren des Luftreifens, indem bei einem auf die, Drahtkordel io ausgeübten
Zug die Querbolzen 9 die Leitungswandung derart formverändern, daß dazwischen ein
Spalt entsteht, durch welchen die Druckluft aus jeder Zelle in die Leitungsbohrung
und von dort ins Freie entweichen kann, indem vorher das Anschlußorgan geöffnet
wurde. Nach Loslassen der Drahtkordel schließt sich die Öffnung um den Bolzen wieder
dicht, da in der Wandung der Druckleitung an der betreffenden Stelle kein Loch gebohrt
ist, so daß der Gummi den Querbolzen dicht umfaßt. Nach Aufhören des Zuges an .der
Drahtkordel io kehren natürlich die Bolzen 9 wieder in ihre "Normallage zurück,
wodurch die betreffenden Öffnungen in der Leitungswandung wieder abgeschlossen werden.
Das äußere Ende der Stahlkordel io ist im Anschlußorgan o bewegbar gelagert.
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Das Anschlußorgan o vertritt die Stelle .des bisherigen Ventils bei
Luftschläuchen und ist direkt mit dem Ende der Druckleitung 4 verbunden.
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Zum Aufpumpen oder Entleeren des Luftreifens muß die Kappe des Anschlußorganes
abgeschraubt werden.
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Das Entleeren geschieht dadurch, daß man, nachdem die Kappe abgeschraubt
worden ist, die Drahtkordel io anzieht, worauf das Entweichen der Luft aus den einzelnen
Zeilen, wie oben beschrieben, längs der Bolzen 9 stattfinden kann. Der gewundene
Draht 8 in der Druckleitung 4 erleichtert hierbei das Gleiten der Drahtkordel io
und verhindert ein Zerschneiden des Gummischlauches. Anstatt aus Eisen könnten die
Bolzen 9 auch aus einem anderen Material sein.