DE47090C - Kammwalze für Krempeln - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 76: Spinnerei.

Um die mit Beschlagzähnen versehenen Walzen der Krempeln zu enthaaren, hat man bisher neben denselben eine andere Walze angeordnet, deren Beschlag umgekehrt gerichtet war, und welche sich schneller drehte als die zu enthaarende Walze. -Auch bediente man sich hierzu des sogenannten Abnehmers in Verbindung mit einem beweglichen Kamme, dessen Zähne in das Innere des Abnehmerbeschlages eingriffen und die Haare (Wolle) herauskämmten. Es ist bekannt, dafs die Geschwindigkeit des Abnehmers eine bestimmte Grenze nicht überschreiten darf; denn der bewegliche Kamm darf seine Schläge nicht zu schnell wiederholen, weil er sich erhitzen würde. Dieses Verfahren ist daher umständlich und ermüdend.

Die vorliegende Erfindung benutzt neben einer Abnehmerwalze mit bürstenartigem Beschlag zwei Abstreichkämme, von denen der eine fest und der andere beweglich ist. In Fig. ι bezeichnet A die zu enthaarende Walze mit sägezahnartigem Beschlag, B die Abnehmerwalze mit bürstenartiger Garnitur, C den festen Kamm und D einen beweglichen Kamm (Hacker) der sonst gebräuchlichen Art. Fig. 2 stellt einen Zahn des festen Kammes C in der Längenansicht, Oberansicht und im Querschnitt dar.

Die Abnehmerwalze B dreht sich im entgegengesetzten Sinne und noch Y₂ Mal so schnell wie die zu enthaarende. Walze A. Der Beschlag der Walze B kann gerade oder geneigt sein und besteht aus haarfeinen, elastischbiegsamen Drähtchen, welche möglichst dicht stehen, so dafs die von A abgenommene Wolle auf den äufsersten Spitzen von B haften bleibt. Gegen den äufseren Umfang von B ist ein nach dem Kreisbogen der letzteren gewölbter Kamm C angeordnet, welcher unverändert fest stehen bleibt und dessen Zahnspitzen etwa 8 bis 10 mm in den Beschlag der Walze B eingreifen. Die Zähne des festen Kammes stehen so dicht an einander, dafs sie nur Y₄ bis Y₂ mm zwischen sich lassen. Die mit der rohrenden Walze B an den festen Kamm C gelangende Wolle wird hier gleichmäfsig aus dem Walzenbeschlag herausgedrängt und legt sich von selbst auf den gewölbten Rücken von C auf. Ein beweglicher Kamm D der sonst üblichen Art, welcher jedoch weder in den Beschlag der Walze B, noch in die Zähne des Kammes C eingreift, streift sie von dem Rücken des letzteren ab und läfst sie niederfallen. Der Weg der Wolle ist durch eine strichpunktirte Linie angedeutet.

Da der bewegliche Kamm nicht mehr mitten in den. zu enthaarenden Beschlag einzugreifen braucht, so können seine Schwingungen viel schneller erfolgen, ohne dafs eine Erhitzung zu befürchten wäre. Die Geschwindigkeit der arbeitenden Organe ist also nach dieser Richtung nicht eingeschränkt, und der Betrieb geht infolge dessen schneller von statten. Außerdem wird die Wolle von dem beweglichen Kamme nicht mehr gewaltsam aus der Walze herausgerissen, sondern sanft und nach · und nach von dem festen Kamme herausgedrängt, wird also in ihrer Länge weniger zerstört.

Claims (1)

1. Patent-AnsPRUcn:

   Eine Kammwalze für Krempeln, bei welcher das Eingreifen des Hackers (D) in die Beschlagzähne dadurch vermieden wird, dafs die Aushebung des Flors mit Hülfe eines feststehenden, mit seinen Zähnen zwischen die Beschlagzähne eingreifenden Kammes (C) erfolgt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.