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Sohlenglättmaschine mit Schuhträger und Glättrolle Es sind Sohlenglättmaschinen
mit über die Sohle und das Gelenk hinweglaufender Glättrolle bekannt, bei: denen
der von der Glättrolle ausgeübte Druck aufgehoben wird, wenn dIe Ballenlinie erreicht
wird. Derartige Glättmaschinen sind nützlich, wenn stark gesprengte Schuhe mit steiler
Gelenkfläche bearbeitet werden, damit nicht der Leisten oder das Schuhwerk durch
den starken Schlag der vom Vorderteil- auf den Gelenkteil niedersinkendenGlättrolle
beschädigt wird. Bei Schuhwerk mit flacherer Sprengung sind aber derartige Glättmaschinen
nicht zweckmäßig, @da sie den Übergang zwischen Vorderteil und Gelenkfläche bei
solchen Schuhen nicht richtig ausarbeiten.
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Gegenstand vorliegender Erfindung ist nun eine Glättmaschine, bei
welcher die Vorrichtung zur Aufhebung oder Verminderung des Glättrollendruckes nach
Beheben des Arbeiters wkksam oder unwirksam gemacht werden kann. Man kann dann ein
und dieselbe Glättmaschine sowohl für stark gesprengtes Schuhwerk als auch für flacheres
Schuhwerk verwenden. Dieses Ziel wird zweckmäßig durch eine besondere Sperrvorrichtung
erreicht, welche vom Arbeiter in wirksame oder unwirksame Stellung gebracht werden
kann und im. ersterer Stellung das Wirksamwerden der Vorrkhtung zur Aufhebung des
Glättdruckes verhindert. Diese Sperrvorrichtung wirkt mit einer Kurvenfläche o.
dgl. von bestimmter Form zusammen, so daß ihre Wirkung an bestimmter Stelle des
Werkstückes eintritt. Wenn sich die Sperrvorrichtung in unwirksamer Stellung befindet,
so bleibt die Vorrichtung zur Aufhebung des Glättdruckes unbeeinflußt.
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Abb. i ist eine Seitenansicht einer mit einem Ausführungsbeispiel
des Erfindungsgegenstandes versehenen Glättmaschine.
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Abb.2 ist ein Schaubild gewisser Teile der Abb. i.
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Der Schuhträger der Maschine wird während des Arbeitsganges der Maschine
unter einer durch eine kräftige Feder 24 belasteten Glättrolle 18 hin und her geschwungen.
Der Schuhträger besteht aus einem Fersenauflager 1 2 und einem Spitzenauflager i
q. und' führt Bewegungen um eine Schwingwelle 16 aus. Die Glättrolle 18 ist an einem
Arm 2o angebracht, der um einen in das Maschinengestell eingesetzten Zapfen 22 geschwungen
werden kann. Das untere Ende der Feder 2¢ liegt auf einem bei 28 an dem Maschinengestell
drehbaren Lenkstück 26 auf, dessen vorderes Ende mit einem senkrechten Lenkstück
30 verbunden ist. Das obere Ende des Lenkstückes 3o ist mit dem Arm 2o verzapft.
Das obere Ende der Feder
24 trägt einen Kolben 32, der durch einen
bei 36 an dem Maschinengestell direhbaren Hebel 34 herab gedrücltt werden kann.
Der Hebel 34 ist mit einem bei 42 an dem Maschinengestell ;drehbaren Lenkstück 40
verbunden, dessen Ende eine sich unter dem Lenkstück 4o befindliche Rolle 44 trägt.
Die Rolle 44 liegt an einer Kurvenscheibe 46 an, die auf einer während jedes Arbeitsganges
eine einmalige Umdrehung ausführenden Welle 48 sitzt. Wenn sich Vertiefungen der
Kurvenscheibe 46 an der Rolle 44 vorbeibewegen, so kann sich das Lenkstück 38 senken,
wobei der auf den Schuh ausgeübte Druck vermindert oder aufgehoben wird. Die Erhöhungen
der Kurvenscheibe 46 heben das Lenkstück an, wobei die Feder 24 die Rolle 18 fest
an den Schuh anpreßt. In anderen Worten, de Vertiefungen der Kurvenscheibe 46 bestimmendb.s
Mindestmaß und die Erhöhungen das. Höchstmaß des von der Glättrolle auf den Schuh
ausgeübten Druckes.
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Abb. i zeigt die Maschine zu Beginn des Glättvorganges, wobei sich
die Rolle 44 in der Vertiefung 5o der in dem dem Uhrzeiger entgegengesetzten Sinne
umlaufenden Kurvenscheibe 46 befindet. Die Rolle 44 steht mit dem erhöhten Teil.
52 der Kurvenscheibe 46 in Berührung, wenn sich die Glättrolle von der Schuhspitze
gegen die Ballenlinie des Schuhes bewegt. Die Vertiefung 54 bewirkt; daß der von
der Glättrolle auf den Schuh ausgeübte Druck aufgehoben wird, wenn sich die Glättrolle
an der Ballenlinie des Schuhes vorbeibewegt. Der hohe Teil 56 bestimmt den
'Druck, .den die sich an der Außenseite des Gelenkbeiles und gegen die BaHenlinie
zurückbewegende Glättrolle auf dien Schuh ausübt. Die Vertiefung 58 hebt ,den Druck
der an der Ballenlyni:e anlangenden Glättrolle wieder auf. Der hohe Tei16o bewirkt
das Ausüben des Glättdruckes der Außenseite des Vorderteiles entlang gegen die Schuhspitze
und an der Innenseite des Vorderteües bis zur Ballenlinie. 62 hebt den Druck beim
Anlangen am. der Ball.enhnie auf. 64 bestimmt den Glättdruck der sich an der Innenseite
des Gelenkes bis zur Brustlinie und zurück zu der Ballenlinie bewegenden Glättrolle.
66 hebt den Druck beim Azi-, langen an der Ball, enlinie wieder auf, und 68 bewirkt
das Ausüben des Glättdruckes der sich am Ende des Glättvorganges über den Vorderteil
.gegen die Schuhspitze bewegenden Glättrolle. Der Tel68 ist kürzer als der Teil
52, da die innere Seite des Vorderteiles mit Rücksicht auf die diagonale Lage der
Ballenlinie kürzer ist als die Außenseite dies Vordertees. Der Schuhträger wird
mit dem Schuh in bekannter Weise unter der Glättrolle hin und, her geschwungen.
Die beschriebene Arbeitsweise ist besonders vorteilhaft, wenn Schuhe mit stark gewölbten
Gelenken, z. B. Damenschuhe, der Bearbeitung unterzogen werden. Durch Aufheben des
Glättdlruckes an der Ballenlünie wird der häufig vorkommende Bruch an dieser Stelle
des Leistens vermieden. Ohne Aufheben des Glättdruckes würde die Glättrolle einen
heftigen Schlag auf den Schuh ausüben, wenn sie an dem steilen Gelenk anlangt, und
außerdem sucht die Glättrolle die sich in angefeuchtetem Zustand befindliche Laufsohle
über die Ballenlinie zu drän-
gen.
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Bei der Bearbeitung von Schuhwerk mit verhältnismäßig flachem Boden
ist es vorteilhafter, den Glättdruck nicht in der beschriebenen Weise aufzuheben.
Damit das Aufheben des Glättdruckes unterlassen werden kann, ist die Maschine mit
einer zweiten Kurvenscheibe 7o ausgerüstet, . die kleiner ist als die Kurvenscheibe
46 und aus einem Stück mit der Welle 48 besteht. Die Kurvenscheibe 7o besitzt nur
eine Vertiefung 72, und der übrige Teil ihres Umfanges ist kreisförmig. Die Kurvenscheibe
7o nimmt an der Umdrehung der Welle 48 teil und wirkt mit einer Rolle 74 des Endes
eitles bei 78 nut dem Lenkstück 40 verzapften Armes 76 zusammen. An dem Lenkstück
40 ist .eine Klinke 8o drehbar, die durch Schwerkraft in derjenigenLage gehalten
wird, in .die sie der Arbeiter bewegt. Wann. die Klinke 8o die in der Abb. i dargestellte
Lage einnimmt, so ist ihr Eingriff mit dem Arm 76 gelöst, und "n diesem Falle steht
sie einer relativen Drehbewegung des Armes 76 und des Lenkstückes 40 nicht hindernd
im Wege. Wenn die Klinke 8o hingegen in die in der Abb. 2 :dargestellte Lage gebracht
wird, sö trifft sie mit dem Arm 76 zusammen und begrenzt die Aufwärtsbewegung des
Armes 76 mit Bezug auf das Lenkstück 40. Wie bereits erwähnt ist, weist die Kurvenscheibe
70 mit Ausnahme der Vertiefung 72, die der V.ertiefung 5o entspricht, keine den
Vertiefungen der Kurvenscheibe 46 entsprechende Vertiefungen auf. Wenn die Klinke
8o die in der Abb.2 dargestellte Lage einnimmt, so hält der Arm 76 das Lenkstück
40 angehoben und verhindert @dhs Einfallen der Rolle 44 in die übrigen Vertiefungen
der sich an ihr vorbesbewegenden Kurvenscheibe 46. Der Glättdruck wird, somit während
des ganzen Glättvorganges beibehalten. Der Kopf 82 der Klinke 8o ist ziemlich schwer
und hält die Klinke 8 o in der jeweiligen Lage.
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Die beschriebene.Maschine kann somit zum Glätten von Schuhwerk mit
stark gewölbten Gelenken und zum Glätten von mit verhältnismäßig flachen oder leicht
gewölbten Gelenken verwendet werden. Die Kurvenscheibe
70
muß nicht unbedingt, mit Ausnahme dier Vertiefung 72, kreisrund sein. Ihr Umfang
kann eine oder mehrere Vertiefungen aufweisen, um den Glättdruck der Glättrolle
an einer oder mehreren beliebigen Stellen aufzuheben.