DE46366C - Metallsäge mit zur Reinhaltung des Schnittes feilenartig aufgehauenen Sägezahnrücken - Google Patents
Metallsäge mit zur Reinhaltung des Schnittes feilenartig aufgehauenen SägezahnrückenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die auf beiliegender Zeichnung dargestellte Metallsäge ist den speciell für Kaltschnitt bestimmten
Metallsägen jetzt üblicher Anordnung gegenüber wesentlich einfacher in der Herstellungsart
und bietet sowohl gröfsere Dauerhaftigkeit, als auch höhere Leistung im Betrieb.
Der Erfinder wurde auf die vorliegende Construction zunächst geführt durch die Beobachtung,
dafs die hohe Zähnezahl bei Metallkaltsägen völlig nutzlos sei, da in der Praxis
die Zähne an solchen Sägeblättern einzeln angeschliffen und hierbei naturgemä'fs nicht so
gleichmäfsig behandelt werden können, dafs ihre Spitzen sämmtlich in den Umfang eines
Kreises zu liegen kommen. Wechselt aber der Abstand der Zahnspitzen vom Sägeblattmittelpunkt,
so kommen nur die im gröfsten Abstand liegenden Zähne zur Wirkung, während die anderen erst nach Mafsgabe der Abnutzung
weiter vorstehender Zähne zum Schneiden oder vielmehr Schaben kommen, da die Methode
des Schleifens die Zähne stumpfe Schneidewinkel und daher ungünstige AngrifFsweise der
Zähne bedingt. Deshalb reducirt der Erfinder die Zähnezahl der Metallsägen so weit,
dafs das Justiren der sämmtlichen Zähne eines Blattes mit vollster Sicherheit und in genauer
Uebereinstimmung vorgenommen werden kann. Der Abstand der Zähne von einander selbst
richtet sich nach dem Sägeblattdurchmesser und ist durch praktisches Erfordernifs insofern
geregelt, dafs die Härtung jedes einzelnen Zahnes für sich vorgenommen wird, hierbei
aber kein schädlicher Einflufs auf den bereits gehärteten nächstliegenden Zahn stattfinden darf.
Bisher mufsten die vielzähnigen Metallsägeblätter im Ganzen gehärtet werden, und es war
die Herstellung gleichmäfsig gehärteter Sägescheiben eine der mühevollsten Arbeiten der
Werkzeugbranche, durch welche, naturgemäfs der Preis des Werkzeuges ungemein erhöht
wurde. Der Abstand der Zähne des neuen Metallsägeblattes beträgt je nach dem Durchmesser
100 bis 200 mm und noch darüber, da der Erfinder durch Zusammensetzung
des Blattes aus beliebig vielen Stücken in Bezug auf den Durchmesser keineswegs an enge
Grenzen gebunden ist. Bei Metallsägen mit Scheiben der zur Zeit üblichen Durchmesser
setzt der Erfinder dieselben aus vier Stücken zusammen. Bei gröfseren Durchmessern
würde die Zahl dieser Segmente auf sechs, acht und eventuell noch mehr erhöht werden. Die Einzelstücke werden genau mit
einander übereinstimmend hergestellt; im Falle eines Zahnbruches ist daher eine Auswechselung
des zerstörten Segmentes mit Leichtigkeit zu bewirken.
Wie diese Montirung der Sägeblätter aus Einzelstücken bewirkt wird, zeigt die beiliegende
Zeichnung in den Fig. 1 a bis 4b. Fig. 1 a zeigt in Ansicht eine Scheibe geringsten Durchmessers,
bei welcher die Segmente ax a4 stumpf
an einander gestofsen sind (s. Querschnitt Fig. ι b). Durch zwei Nebenplatten O1 b2 werden
die Segmente eingeklemmt und durch Schraubenbolzen c, die genau auf Mitte Stofs angeordnet sind, der feste Verband des Ganzen
bewirkt. Bei gröfseren Durchmessern genügt der einfache stumpfe Stofs nicht. Hier wird dann
(Fig. 3 a, 4 a und 4 b) jedes Segment an der Vorderkante rinnenartig ausgefräst und an der Hinter-
kante entsprechend keilförmig zugeschärft. Die dergestalt zusammengepafsten Scheiben sind
gegen axiale Verschiebungen der einzelnen Segmente unter sich gesichert; es können seitliche
Ausweichungen durchaus nicht stattfinden.
Die in Fig. ia gezeichnete Schraubenverbindung
genügt bei gröfseren Scheiben allein nicht mehr zur Sicherung gegen den Schub, welcher
in tangentialer Richtung auf die Blattsegmente wirkt und dieselbe auf Verstellung gegen die
Schneidfläche beansprucht. Hier werden dann doppelschwalbenschwanzförmige Dübel d, Fig. 3 a
und 4 a, zwischen die einzelnen Segmente eingepafst, und zwar legt man dieselben in einem
solchen Abstand von der Scheibenmitte ein, dafs sie von den Nebenplatten Z1 Z2 noch zur
Hälfte bedeckt werden.
Eine seitliche Verschiebung der mit dem Blatt gleich breiten Dübel ist dann ausgeschlossen,
und die Verbindungsschraubenbolzen c werden jetzt auf Mitte der Sägeblattsegmente
gesetzt, Fig. 3 a und 4 a, dienen also allein zum Festpressen der Nebenplatten auf das Sägeblatt.
Wie bereits eingangs der Beschreibung erwähnt, sind die Schneidewinkel der vielzähnigen
Metallsägeblätter infolge des Anschleifens durch Schmirgelscheiben stumpfwinklig. Da Leistung
und Kraftverbrauch der zur Metallbearbeitung dienenden Werkzeuge vom Schneidewinkel abhängig
sind, so mufs als besonders wichtiger Vortheil des neuen Sägeblattes hervorgehoben
werden, dafs die wenigen Zähne mit dem festgestellten günstigsten spitzen Schneidewinkel
anstandslos versehen werden können.
Die lang sich aufrollenden Metallspäne, welche die Kaltsäge des Erfinders , liefert,
bilden den besten Beweis für den günstigen Schnitt derselben.
Diese denDreh- und Hobelspänen entsprechenden Sägespäne des Metalles erwiesen sich jedoch
der Wirkung der Säge als hinderlich, weil sie aufgerollt häufig am Zahn sitzen bleiben, mit
herumgenommen und von neuem in den Schnittspalt hineingezogen wurden. Hier setzen
sie sich fest und mufsten daher von neuem entfernt werden, indem sie zerrissen wurden.
Dabei leidet nicht nur die Schärfe des Zahnes erheblich, sondern die Seiten des Spaltes werden
durch die scharfen Splitter des zermalmten Spanes aufgerissen Und bleiben rauh, wodurch
der Reibungswiderstand, den das Sägeblatt an diesen Flächen findet, ganz erheblich vermehrt
wird; auch die Schnittfläche wird, durch solchen Span verletzt, uneben und den nachfolgenden
Zähnen gefährlich.
Diesem Uebelstande gründlich abzuhelfen, gelang durch Reinhalten des Schnittes von anhaftenden
Spänchen. Der Erfinder erzielte dies Ausputzen des Schnittes durch den Zahn selbst, indem er denselben hinter der Schneidfläche
feilenartig ausbildet. Wie Fig. 5 in gröfserem Mafsstabe zeigt, wird der Zahnrücken
mit grobem Feilenhieb aufgehauen, wobei sich die Breite des Zahnes um ein Geringes vermehrt,
weil der Feilenhieb naturgemäfs den Zahnrücken austreibt und ihn seitlich mit
kurzen, feinen Spitzen versieht. Die so hergestellte Feile wirkt nun beim jedesmaligen
Durchgang des Zahnes durch den Schnitt als eine harte Bürste, welche alle auf der Schnittfläche
oder an den Spaltwänden lose sitzen bleibenden Spänchen entfernt und dem nachfolgenden
Schneidezahn mithin reine Bahn schafft. Trifft dieser Zahn sowohl auf eine glatte
Schnittfläche, als auf einen vollkommen ebenen Schnittspalt, so wird seine Leistung bei geringstem
Reibungsverlust die denkbar günstigste. Die Feile selbst bleibt bei der geringen Arbeit,
die sie auszuführen hat, vollkommen unverletzt und länger scharf wie der Zahn selbst.
Durch die Zusammensetzung der Sägeblätter aus Segmenten wird es dem Erfinder ermöglicht,
in der Gröfse des Blattdurchmessers von Metallsägen weit über das durch praktische
Bedingungen eingeschränkte Mafs der jetzigen Ausführungen hinauszugehen, die Herstellung
gröfserer Blätter aus bestem Werkzeugstahl wird aber sehr theuer und deshalb ist der
Erfinder darauf gekommen, allein die wenigen Schneidezähne aus Werkzeugstahl herzustellen,
die Sägeblattsegmente dagegen als blofse Werkzeughalter aus minderwerthigem Material zu bilden.
Von. hoher Wichtigkeit ist diese Anordnung für Sägen, mit denen besonders harte und zähe
Materialien zerschnitten werden sollen. Hier fertigt man die Zähne aus dem kostbarsten
und dauerhaftesten Stahlmaterial und setzt diese in ein Sägeblatt ein, welches nur aus zähem
Eisen- oder Bessemerstahlblech von bedeutend geringerem Werth hergestellt wird.
Die Fig. 2 a, 2 b und 6 zeigen ein dergestalt armirtes Blatt. Wie aus Fig. 2 b ersichtlich,
werden die Stahlzähne s in das Blatt t eingeschliffen, indem letzteres mit entsprechenden
Falzen in genau ausgearbeitete prismatische Nuthen des Zahnkörpers eingreift. Stifte n,
dienen zur Sicherung dieser Verbindung gegen Verschiebung des Zahnes in radialer Richtung.
Auch bei diesen Einsatzzähnen werden die Rücken der Stahlkörper feilenartig aufgehauen,
weil die Reinhaltung des Schnittes durch die Spanbürste bei hartem und sprödem Material
von ganz besonderer Wichtigkeit für die Er7 haltung der Zahnschärfe ist.
Dieses letzterwähnte Verfahren repräsentirt eine bedeutende Verbilligung in der Herstellung
von Sägeblättern für Metall, da nach Abnutzung der kleinen werthvolleren Zähne nur
diese ersetzt zu werden brauchen, das Blatt selbst als Werkzeugträger jedoch ständig erhalten
bleibt. Das Auswechseln einzelner zerstörter Zähne ist aufserdem noch leichter und billiger
auszuführen, wie das vorher erwähnte Einsetzen eines neuen Blattsegmentes mit ausgearbeiteten
Zähnen.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:i. Eine Metallsäge, besonders geeignet für Kaltschnitt, deren behufs Reinhaltung des Schnittes mit feilenartig aufgehauenen Rücken versehene Zähne in so weiter Theilung angeordnet sind, dafs jeder derselben einzeln bearbeitet und ohne Einwirkung auf die Nachbarzähne auf übliche Weise gehärtet werden kann.Die Ausführung der unter ι. gekennzeichneten Sägeblätter bei gröfserem Durchmesser derselben derart, dafsa) Stahlsegmente nach Fig. 4 b zusammengestofsen und mittelst durch die Nabenplatten überdeckter doppelschwalbenschwanzförmiger Dübel gegen radiale Verschiebung gesichert, oderb) Sägescheiben aus minderwerthigem Material mit auswechselbaren Stahlzähnen armirt werden.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE46366C true DE46366C (de) |
Family
ID=321478
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT46366D Expired - Lifetime DE46366C (de) | Metallsäge mit zur Reinhaltung des Schnittes feilenartig aufgehauenen Sägezahnrücken |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE46366C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE968458C (de) * | 1952-09-02 | 1958-02-20 | Waelztechnik G M B H | Fraeser bzw. Raeumwerkzeug mit eingesetzten Zaehnen oder Zahnleisten |
DE1052666B (de) * | 1957-07-31 | 1959-03-12 | G Pahlitzsch Dr Ing | Einspannanordnung fuer Kreissaegeblaetter |
-
0
- DE DENDAT46366D patent/DE46366C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE968458C (de) * | 1952-09-02 | 1958-02-20 | Waelztechnik G M B H | Fraeser bzw. Raeumwerkzeug mit eingesetzten Zaehnen oder Zahnleisten |
DE1052666B (de) * | 1957-07-31 | 1959-03-12 | G Pahlitzsch Dr Ing | Einspannanordnung fuer Kreissaegeblaetter |
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