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Kreissägeblatt Die Erfindung betrifft ein Kreissägeblatt hoher Standzeit
und Lebensdauer, insbesondere zur Bearbeitung walzwarmer Stähle.
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Im Walzwerksbetrieb ist es vielfach erforderlich, das warme Walzgut
auf Länge zu konfektionieren. Hierzu bedient man sich in der Regel an sich bekannter
Scheren oder Sägen. Bei letzteren finden - je nach Arbeitsweise -Lang- oder Kreissägeblätter
Verwendung. Der Durchmesser von Kreissägeblättern liegt in der Größenordnung von
etwa 400... 2400 mm, während die Blattdicke etwa 3...10 mm beträgt.
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Es ist gekannt, daß Sägeblätter zur Bearbeitung walzwarmer Stähle
außerordentlichen thermischen und mechanischen Belastungen ausgesetzt sind, zumal
das zu konfektionie-@ rende Walzgut, z.8. Stahl, beim Sägen noch Temperatur hat,
die in der Größenordnung von etwa 700...1000 °C liegen. Hinzu kommt, daß der Arbeitsablauf
im Walzwerk hohe Schnittgeschwindigkeiten und Vorschübe erfordert. Die Schnittgeschwindigkeit
derartiger Sägeblätter beträgt
etwa = 6000 m/min, während die Vorschubgröße,
in Abhängigkeit von der- SLgengröße, etwa bei 3 bis 18 m/min liegt.
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Obwohl durch Anwendung entsprechender Kühlmittel - im Walzwerksbetrieb
kommt in erster Linie Wasser in Betracht - der Verschleiß gemindert und die Standzeit
vergrößert wird, genügen die bekannten Kreissägeblätter nur in den seltensten Fällen
den an sie gestellten und durch den Arbeitsablauf im Walzwerksbetrieb vorgegebenen
Forderungen. Zur Erht"hung der Schnittgeschwindigkeit sowie auch zur Erhöhung der
Standzeit ist es bekannt, Warmsägeblätter mit sogenannten Wolfszähnen zu versehen.
Der Spanwinkel_ derartiger ZÜhne beträgt etwa 10o und der. Freiwinkel etwa 10 ...15o.
Die Zahnteilung wird hier möglichst groß gewählt, so daß zum Zwecke geringeren Kraftverbrauches
nur immer wenige, mindestens aber zwei 2<<hne zugleich, im Eingriff stehen.
Die Zähne bzw. die zugehörigen Zahnlücken sind halbrund ausgebildet, um Rißbildungen
zu vermeiden, die z.B. durch Kerbwirkung und/oder Festsetzen von Spänen. hervorgerufen
werden können.
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Aufgrund von Untersuchungen angestellte Versuche ergaben jedoch gewisse
Mängel an Scl£geblättern mit Halbrundzähnen, die vor allem-darin bestanden, daß
die Schnittflächen relativ rauh ausfielen. Obwohl die Standzeit derartiger Sägeblätter
bereits etwa 10 ...20 % über jener üblicher Sägeblätter lag, bildete sich an den
Zahnschneiden ein Schneidenansatz (sog. Aufbauschneide) aus dem Material des Werkstückes.
Ein derartiger Schneidenansatz hat die unerwünschte Eigenschaft, wie eine Schneide
zu wirken, periodisch innerhalb kürzester Zeitintervalle zu entstehen, anzuwachsen
und im Span eingebettet abzulaufen. Dadurch neigt die Zahnschneide zur Bildung feiner
Risse, die bis in das Innere des Zahnwerkstoffes eindringen.
Zur
Verbesserung der Schneid- bzw. Zerspannungseigenschaften ist es auch bekannt, die
Zahnköpfe zu stauchen. Durch eine derartige Stauchung ergibt sich am Zahnkopf gegenüber
der Sägeblattstärke eine geringfügige Verdickung, die das Zerspanen des Werkstückes
an der Schnittstelle erleichtert. Anstelle der Stauchung lassen sich die Zähne des
Sägeblattes auch schränken oder kerben.
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Die Schränkung kann dabei auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen.
Bei gerader Schrdnkung wird abwechselnd ein Zahn nach rechts und der nächste nach
links ausgestellt; bei Rechenschränkung bleibt immer ein Zahn ungeschränkt, der
nächste Zahn wird sodann nach rechts, der darauffolgende entsprechend nach links
ausgestellt. Der jeweils erste Zahn bei der eben genanntett Schränkungsart dient
als Spanentferner, d.h. also als eine Art Rechen. Schließlich ist als Schränkungsart
noch die Gruppenschränkung bekannt, bei welcher ein Zahn ungeschränkt bleibt und
die nachfolgenden drei Zähne nach rechts ausgestellt werden, worauf wieder ein ungeschränkter
Zahn folgt, an den sich sodann drei nach links ausgestellte Zähne anschließen.
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Die letztgenannte Schränkungsart ermöglicht kleine und kleinste Zahnteilungen.
Aus den schon erwähnten Gründen idt diese Schränkungsart jedoch nicht zum Konfektionieren
walzwarmen Stahles usw. geeignet.
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Anstelle des Stauchens bzw. Schränkens der Zähne läßt sich auch das
Sägeblatt zu den Zähnen hin in seiner-Stürke, z.8. durch Schleifen, verjüngen. Auch
derart ausgebildete Sägeblätter sind für das Konfektionieren walzwarmen Materials
wenig geeignet, da sich im Übergang von der verjüngten Stelle zum dickeren Zahn
Wärmestauungen ergeben können, die zur Zerstörung des Sägeblattes führen, wenn aus
irgendsänem Grunde die Kühlmittelzufuhr z.B.
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ausfällt oder auch nur verppätet einsetzt, etwa wenn
die
Kühlmittelführung, Pumpe, Filter usw..durch SpPne, Zunger oder dergleichen zugesetzt
ist.
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Gegenüber a11 dem hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, ein
Kreissägeblatt zu schaffen,@das eine hohe Standzeit und Lebensdauer hat. Sie geht
dabei von dem Gedanken aus, alle positiven Merkmale der bekannten Vorschläge in
dem erfindungsgemäßen .Sägeblatt zu vereinen und die negativen zu eliminieren. Dieser
Gedanke erscheint fürs erste recht naheliegend, indes sind jedoch bisher noch keine
derart fortschrittlichen Sägeblätter bekannt geworden, die durch die Kombination
der bekannten positiven Eigenschaften zudem noch eine Verbesserung der Sägetechnik,
insbesondere zur Pearbeitung von walzwarmen Stählen, mit sich bringt.
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Die vorgeschlagene Erfindung ist zufolge dem Vorstehenden gekennzeichnet
durch die Kombination folgender, an sich bekannter Merkmale: a) Die Lücke eines
jeden Zahnes ist halbrund bzw. radiusförmig ausgebildet, wobei der Radius der Lücke
unmittelbar an der Zahnspitze beginnt; b) Die Breite jeder Zahnlücke ist mindestens
2,5 mal so groß wie die Breite jedes Zahnes; c) Jeder, mindestens aber jeder zweite
Zahn ist schwach bis leicht gestaucht, und d) mindestens jeder zweite Zahn ist gespalten
bzw. geschränkt.
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Mit der vorgeschlagenen Erfindung gehen beträchtliche Vorteile einher:
Infolge
der symmetrischen Zahnausbildung läßt sich das Sägeblatt nach der Erfindung auf
Umschlag, d.h. doppelseitig, verwenden; das Sägeblatt wird nach dem Abstumpfen seiner
ersten Schnittseite einfach um 180°C umgedreht, damit sodann mit der zweiten Schnittseite
gearbeitet werden kann.
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Es erhöht sich hierdurch nicht nur die Standzeit, sondern auch die
Lebensdauer eines derartigen Sägeblattes beträchtlich: Unter Berücksichtigung der
schon erwähnten Standzeitverlängerung um 10...20 % bei Warmkreissägeblättern mit
iIalbrundzähnen gegenüber konventionellen 1,ietallkreissägeblättern, läßt sich die
Standzeit bei diesem Sägeblatt-Typ = 110...220 % setzen. Durch die bei der Erfindung
vorgesehene und durch die symmetrische Zahnausbildung bedingte doppelseitige Verwendung
erhMht sich die Standzeit also auf das Doppelte, d.h. auf etwa 220... 240
%. Dies bedeutet, daß mit dem Sägeblatt nach der Erfindung bis zu 2,5 mal länger
gearbeitet werden kann als mit den Sägeblättern herkömmlicher Art.
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Die Vorteile der Erfindung erschöpfen sich indes nicht allein im Vorstehenden;
es kommt noch hinzu, daß infolge der symmetrischen Zahnausbildung ein mehrfachen
Nachbearbeiten der Zähne ohne besondere Spezialmaschinen bzw. -werkzeuge vorgenommen
werden kann. Durch die Kombination der an sich bekannten Merkmale erhöht sich zudem
auch die Lebensdauer beträchtlich.
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Das erfindungsgemäße Sägeblatt wird zwar in der Ferstellung teurer
sein als herkömmliche. Dieser geringfügige Nachteil wird aber angesichts der aufgezeigten
betrCchtlichen Vorteile weit mehr als-aufgewogen.
In der Zeichnung
ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Dabei zeigt
Fig. 2 die Vorderansicht eines Sägeblattes nach der |
Erfindung, |
Dig. 2 den Schnitt durch ein Sägeblatt mit gestauchten |
Zähnen, |
Fig. 3 den Schnitt durch ein Sägeblatt reit geschrMnkten |
Zähnen, |
Fig. 11 den Schnitt durch ein Sägeblatt, dessen Zähne |
in Umfangsrichtung gekerbt sind. |
Nach Fig. 1 ist die Breite jeder Zahnlücke mehr als 2,5 mal so groß wie die Breite
jedes Zahnes; die Zahnlücken sind dabei halbrund bzw. radiusfürmig ausgebildet.
Der Radius jeder Zahnlücke beginnt unmittelbar an vier Zahnspitze.
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Eine solche Sägeblatt-Ausbildung hat den Vorteil, daß jeweils immer
nur eine relativ kleine Anzahl von Zähnen beim Schnitt im Eingriff ist, und daß
infolge der guten Lückenausrundung Risse im Zahnfuß, insbesonders in Radialrichtung,
vermieden werden. Darüber hinaus treten an den Schneidkanten der Zähne nur relativ
kleine Aufbauschneiden auf.
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Der Zahnkopf 1a des Sn-geblattes 1 ist nach Fig. 2 geringfügig
gestaucht. Durch diese Stauchung ist der Kopf gegenüber dem Übrigen Sägeblatt etwas
verdickt. Dies erleichtert das Zerspannen des Werkstitckes, da die Schnittstelle
durch die Stauchung des Zahnkopfes etwas breiter ist als die Stärke des übrigen
Sägeblatteb.
Nach Fig. 3 ist der Zahnkopf la geschränkt-, je nach
Verwendungszweck genügt es, wie in Fig. 4 gezeigt, den Zahnkopf nur in Umfangsrichtung
zu spalten.