DE901616C

DE901616C - Werkzeug zur spanabhebenden Bearbeitung, insbesondere mit eingesetzter Hartmetallschneide

Info

Publication number: DE901616C
Application number: DES14216D
Authority: DE
Inventors: Hermann Laussmann
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1943-11-09
Filing date: 1943-11-09
Publication date: 1954-01-14

Description

Beim Drehen und ähnlichen spanabhebenden Bearbeitungsvorgängen ist es wichtig, das in der Zeiteinheit verspante Materialvolumen zu steigern. Im Zuge dieser Entwicklung ist man mehr und mehr dazu übergegangen, .die sogenannten ;Schnellstähle durch Hartmetallschneidstähle zu ersetzen, wodurch die Schnittleistung erheblich gesteigert werden konnte. Die Haltbarkeit derartiger Stähle bei höchster Schnittleistung kann nach der in dem Patent 894494 beschriebenen Erfindung dadurch erheblich, insbesondere bei Schneidstählen mit eingesetzten Hartmetallschneiden, gesteigert werden, daß die Stähle mit einem Neigungswinkel A zwischen 18 und 8o°, vorzugsweise 35 bis 65° versehen werden; wobei zweckmäßig ein Einstellwinkel x von etwa 45'° zur Anwendung kommen kann. Diese Wirkung ist insbesondere bei der Bearbeitung unterbrochener Flächen wertvoll, wo nach jeder Unterbrechung das Werkzeug einem neuen Stoß ausgesetzt wird. Wenn aber die Abstände zwischen diesen Unterbrechungen verhältnismäßig groß sind, so wird ein starker zusammenhängender Span entsprechender Länge abgehoben, der mit großer Geschwindigkeit vordringt. Wenn beispielsweise Teile mit einer Schweißnaht gedreht werden, so entspricht die Sparlänge meist dem gesamten Umfang dieser Teile, wobei unter Umständen noch die Möglichkeit besteht, daß der Span auch an der Schweißstelle nicht abbricht. Die Unterbringung und Abführung dieser Späne bietet unter Umständern erhebliche Schwierigkeiten.
An und für sich hat man bereits versucht, den mit dem Sparablauf verbundenen Schwierigkeiten dadurch Herr zu werden, daß die Schneide mit einer sogenannten Spanleitstufe ausgerüstet wird: Diese Maßnahmebringt jedoch bei der Verwendung das großen Neigungswinkels A, nach dem Vorschlag des Hauptpatentes verhältnismäßig wenig Vorteil, da der Span entsprechend dem großen Neigungswinkel zu schräg über die Spanleitstufe läuft.
Nach der vorliegenden Erfindung kann in dieser Hinsicht eine wertvolle Verbesserung dadurch erreicht werden, daß der Stahl mit gebrochener Sparfläche ausgeführt wird, indem der Neigungswinkel an der Hauptschneide Z,1 an sich in dem bisherigen Bereich von etwa 8 bis io° gehalten wird, und nur indem unmittelbar an die Schneidspitze angrenzenden Bereich ein großer Neigungswinkel 4 nach dem Vorschlag des Hauptpatentes vorgesehen wird. Der Schneidkantenteil mit geringem Schneidkantenneigungswinkel kann hierbei zweckmäßig in üblicher Weise mit einer Spanleitstufe ausgeführt werden. An Stelle einer Spanleitstufe kann es auch zweckmäßig sein, einen aufgesetzten Sparformer zu verwenden.
Durch die Verwendung einer Schneide mit zwei derart nebeneinanderliegend en Sparflächen kann erreicht werden, daß einerseits an der Schneidenspitze, also an der Stelle, wo die meisten .Späne abgehoben werden, die großen Vorteile des großen Neigungswinkels nach dem Hauptpatent ausgenutzt werden können, während unmittelbar nachher im Ablauf der Span unter dem Einfluß des geringen Schneidkantenneigungswinkels steht, wodurch der Span stark abgelenkt und dadurch in verhältnismäßig kurze Sparstücke unterteilt wird. Durch den großen Schneidkantenneigungswinkel an der am meisten belasteten Schneidstahlspitze ist eine große Haltbarkeit der Schneide der eingesetzten Hartmetallplatte auch bei rauhem Betrieb gesichert.
Ein Schneidstahl mit doppelter Sparfläche nach der Erfindung ist in der Zeichnung in verschiedenen Projektionen dargestellt. In Fig. i ist der ;Stahl, der hier als Drehstahl ausgebildet ist, beim Abdrehen einer runden Welle in Aufsicht dargestellt; in Fig.z ist der Stahl senkrecht hierzu in Vorderansicht gezeigt; in Fig. 3 ist die Ansicht ,des Stahls in der Richtung des PfeilesA dargestellt, wobei die beiden Neigungswinkel 4 und #2 gut zu erkennen sind; Fig.4 zeigt den Stahl in der Richtung des Pfeiles B gesehen, woraus der Sparwinkel, der Keilwinkel und der Freiwinkel zu ersehen sind; in Fig: 5 ist der Stahl noch in parallelperspektivischer Darstellung gezeigt, wobei die beiden den Neigungswinkeln 4 und 12 entsprechenden Sparflächen der Schneide gut zu erkennen sind. In der dem Winkgel 21 entsprechenden Fläche ist, wie hier zu sehen ist, der Stahl an der Stelle Z mit einer Spanleitstufe versehen.
Durch die Anwendung derartiger Stähle wird es ermöglicht, auch beider Bearbeitung von ununterbrochenen Flächen bei günstigster Sparbildung sehr hohe Schnittleistungen zu erreichen, wobei auch die hohe Schneidhaltigkeit von Hartmetallschrneiden mit langer Lebensdauer voll ausgenutzt werden kann. Die Verbesserung ist nicht auf Drehvorgänge beschränkt, sondern wirkt sich in ähnlicher Weise auch bei anderen spanabhebenden Bearbeitungen, insbesondere beim Hobeln aus.

Claims

PATENTANSPRUCÜ: Werkzeug zur spanabhebenden Bearbeitung, insbesondere mit eingesetzter Hartmetallschneide, mit einem Neigungswinkel zwischen 18 und 80'° nach Patent 894 494, dadurch gekennzeichnet, daß die Sparfläche gebrochen ist und die Schnei@dkante,der Hauptschneide nur im Bereich der Stahlspitze unter dem großen Neigungswinkel (.12) verläuft, -der anschließende Teil der Hauptschneide aber mit einem kleineren Neigungswinkel (A,,), z. B. 8 bis io°, ausgeführt ist.