-
Nähmaschinendrückerfuß mit einer Hauptdrückerfußplatte und mit Hilfsdrückerfußplatten
Die Erfindung bezieht sich auf einen Drükkerfuß für Nähmaschinen und bezweckt die
Schaffung eines Druckerfußes, der in der Hauptsache mit einem eine Viereckbewegung
ausführenden Stoffschieber zum gleichförmigen Vorschieben eines mit Verdickungen
oder Quernähten versehenen Stoffstückes zusammenarbeiten kann und der den Stoff
in der erforderlichen Weise steuert, um die Bildung von Fehlstichen zu verhindern.
-
Es sind bereits verschiedene Versuche gemacht worden, einen Druckerfuß
zu schaffen, der ein Arbeitsstück von der erwähnten Beschaffenheit zufriedenstellend
handhabt, und wenn auch einige dieser Versuche bei einem Arbeitsstück von geringer
bis mittlerer Stärke Erfolg hatten, so gleitet keiner der bisher bekannten Druckerfüße
über dicke Quernähte mit einer eine gleichförmige Stichlänge herbeiführenden Vorschubwirkung
und ohne Unterstützung durch den Arbeiter, der auf den Stoff hinter der Nähstelle
einen Zug ausüben muß.
-
So sind beispielsweise bei der üblichen eingeschlagenen Saumnaht vier
Stoffstärken an der Stelle vorhanden, an der die Kanten des Stoffes ineinandergreifen,
und 1z bis 16 Stoffstärken an der Stelle, an der sich die mit Quernähten versehenen
Teile überlappen. Es tritt daher .eine starke Verdickung an einer solchen Quernaht
auf, und diese Verdickung kann nur mit erheblicher Schwierigkeit unter den bisher
bekannten Druckerfüßen hinweggehen.
-
Um diese Schwierigkeit zu vermeiden, kommt gemäß der Erfindung ein
Druckerfuß zur Verwendung, bei dem die Anzahl der die wirksame Vorschubbewegung
bedingenden Berührungs- oder Druckstellen auf den Stoff vergrößert wird und bei
dem eine erhöhte Anzahl dieser die wirksame Vorschubbewegung herbeiführenden Berührungsstellen
bei den verschiedenen Arbeitsstufen aufrechterhalten wird, an denen ein Festklemmen.
des Stoffes bei der Ausführung des Nähvorgangs, über eine Quernaht leicht auftritt.
-
Zu dem angegebenen Zweck ist eine Mehrzahl von schwingbar gelagerten
Drückerfußplatten hintereinander angeordnet, und gemäß der Erfindung werden diese
Hilfsdrükkerfußplatten von einer schwingbar gelagerten Hauptdrückerfußplatte getragen,
die ihrerseits mit einer oder mehreren mit dem Stoff in Eingriff tretenden Flächen
versehen ist, die vorzugsweise an den Seiten der Zone liegen, auf welche die Hilfsdrückerfußplatten
wirken. Infolge dieser Bauart werden die den Vorschub verursachenden Drucke nicht
nur auf der genähten Zone der Naht aufrechterhalten, sondern auch auf den Seiten
dieser Zone, wenn der Nähvorgang über eine Quernaht stattfindet; diese wirksamen
Vorschubdrucke
an den Seiten der genähten Zone unterstützen wesentlich
die Führung der Verdickung an der Quernaht unter den. Drückerfuß.
-
Es ist m einigen Fällen vorteilhaft, die vordere Hilfsdrückerfußplatte
derart schwingbar zu lagern, daß sie als Ganzes in senkrechter Richtung mit Bezug
auf :die Hauptdrückerfußplatte nachgeben kann. Es ist weiterhin gewöhnlich wünschenswert,
wenn eingesäumte Nähte zu nähen sind, die Hilfsdrückerfußplatten in einem längs
verlaufenden Führungskanal der Hauptdrückerfußplatte anzuordnen, wobei dieser Kanal
der eingesäumten Zone -des Arbeitsstücks angepaßt wird.
-
In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
dargestellt, und zwar ist Abb. i eine Seitenansicht eines Nähmaschinendrückerfußes
gemäß der Erfindung, Abb. 2 eine Draufsicht auf den Druckerfuß. Abb. 3 und q. sind
Vorder- und Hinteransichten des Druckerfußes, und Abb.5 ist eine Draufsicht auf
den Drükkerfuß von unten.
-
Abb. 6 isst eine schaubildliche Ansicht des Drückerfußschaftes.
-
Abb.7 ist eine schaubildliche Ansicht der Hauptdrückerfußplatte.
-
Abb. 8 ist eine schaubildliche Ansicht der vorderen Hilfsdrückerfußplatte.
-
Abb. g ist eine schaubildliche Ansicht der hinteren Hilfsdrückerfußplatte.
-
Abb. io veranschaulicht in ,einer Draufsicht die Nähmaschinenstichplatte
und den Stoffschieber.
-
Abb. i i ist eine der Abb. i ähnliche ,Seitenansicht und veranschaulicht
eine unter .dem vorderen Ende des Druckerfußes vorbeigehende Quernaht, und Abb.
12 ist eine ähnliche Ansicht und veranschaulicht das Vorbeigehen der Quernaht unter
dem mittleren Teil des Druckerfußes.
-
Der Schaft i das Druckerfußes ist, wie üblich, an der Druckerstange
2 befestigt, die parallel zu der Nadelstange 3 verläuft, welche die Nadeln q. trägt,
die in die Löcher 5 der Stichplatte 6 eintreten. Letztere ist für den Durchgang
der Zähne des Stoffschiebers 7 mit Schlitzen versehen.
-
Der Drückerfuß-schaft i ist mit in -einem gewissen Abstand voneinander
liegenden, abwärts ragenden Armen 8 versehen, die Schraubzapfen 9 tragen, auf denen
die Hauptdrückerfußplatte io schwingbar gelagert ist. Diese Hauptdrückerfußplatte
i o besitzt &,,e in einem gewissen Abstand voneinander liegenden Seitenstangen
i i (Abt. 7), die untere, mit dem Stoff in Eingriff tretende Flächen 12 haben.
Die Seitenstangen i i weisen aufwärts gekrümmte Zehenenden auf, die durch einen
Quersteg 13 miteinander verbunden sind, dessen untere, .aufwärts gebogene Fläche
in einem gewissen Abstand über den unteren Flächen der Seitenstangen i i liegt,
um einen zur Aufnahme des Arbeitsstückes, bestimmten Kanal iq:v (Abt. 2 und 5) herzustellen.
-
Die Seitenstangen i i sind an ihren hinteren Enden durch ,einen Zapfen
14 miteinander verbunden, der die hintere Hilf!sdrückerfußplatte 15 trägt. Die Seitenstangen
i i sind vor dem Zapfen 14 mit senkrecht verlaufenden Lagerschlitzen 16 (Abt. 7)
für die in derselben - Richtung liegenden Lagerzapfenansätze 17 versehen, die an
beiden Seiten der vorderen Hilfsdrückerfußplatte 18 sitzen (Abt. 8), welche mit
den Nadellöchern i g versehen ist. Die .oberen offenen Enden dieser Lagerschlitze
16 werden durch die nach unten umgebogenen Enden der Blattfedern 2o abgeschlossen,
die an den Seit,enstangen z i befestigt sind, und ermöglichen, daß die vordere Hüfsdrückerfußplatte
18 in senkrechter Richtung mit Bezug auf die Hauptdrückerfußplatte i o als Ganzes
nachgeben kann. Die Hilfsdrückerfußplatten 15 und 18 sind somit in dem Kanal i 4:r
zwischen den Seitenstangen i i der Hauptdrückerfußp'lätte ,angeordnet, und die vordere
Hilfe: drückerfußplatte 18 bildet einen nachgiebigen und abdeckenden 'Teil für diese
Führung. Eine Blattfeder 21, die an dem Drückerfußschaft i befestigt ist und sich
mit ihrem freien Ende auf das - Zehenende der hinteren. Hüfsdrückerfußplatte 15
auflegt, verhindert ein Herabfallendes hinteren Endes dieser Ilüfsdrückerfußplatte
und eine störende Beeinträchtigung beim Zurückziehen des Stoffes bei angehobenem
Druckerfuß. Die Lagerzapfen 17 sind in :einer Linie quer zur Vorschubrichtung und
im wesentlichen -in der Mitte der quer verlaufenden Zone der Nadeln angeordnet,
d. h. in .einem gleichen Almstand von der vorderen und hinteren Nadel. Diese Anordnung
sichert die gleichförmigste und beste Steuerung des Arbeitsstückes in der unmittelbar
quer verlaufenden und zu nähenden Zone, wenn die- Nadeln auf eine Quernaht zu und
von dieser hinweg nähen. Die Gefahr der Herstellung von Fehlstichen infolge eines
mangelhaften Auswerfers einer Schleife durch .die Nadel beim Nähen in einem losen
oder in senkrechter Richtung bewegbaren Teil des Arbeitsstückes wird hierdurch auf
ein Mindestmaß verringert.
-
Die Arbeitsweise des Druckerfußes, ist hierbei folgende: Wenn beispielsweise
eine gesäumte Naht (Abt. i) zu nähen ist, so wird die gesäumte Zone b .des Arb.eits-.
stückes a in der Führung i e zwischen den Seitenstangen i i der Hauptdrückerfußplatte
to
aufgenommen und ziemlich kräftig durch die hintere Hilfsdrückerfußplatte 15
und leichter, falls überhaupt, durch die vordere Hilfsdrückerfußplatte 18
niedergedrückt.- Die Seitenstangen i r drücken mit ihren Zehenenden auf den Stoff
auf den Seiten der gesäumten Zone. Es werden somit wirksame Drucke an drei Stellen
für das Arbeiten des Stoffschiebers 7 auf dem Stoff hergestellt; die vordere Hilfsdrückerfußplatte
i8 wirkt in der -Hauptsache als Abstreifer, um den Stoff an einem Emporgehen mit
den Nadeln zu verhindern und sichert somit die Vermeidung der Herstellung von Fehlstichen.
In Abb. i ist eine Quernaht c, welche die übliche Verdickung d aufweist, bei ihrer
Annäherung an den Drückerfuß dargestellt.
-
Wenn die Quernaht c unter dem Zehenende des Drückerfußes hinweggeht,
so wird sie durch die vorderen Enden der Drückerfußteile erfaßt und die Hauptdrückerfußplatte
i o genügend gekippt, um der Quernaht c einen Zutritt zu gewähren, ohne daß die
obenerwähnten, an drei Stellen auftretenden und den Vorschub bewirkenden Drucke
zerstört werden. Sobald die Verdickung d unter dem Zehenende der vorderen Hilfsdrückerfußplatte
18 hinweggeht, wird letztere steiler gekippt; da sie aber zu dieser Zeit
nicht kräftig auf den Stoff drückt, so behindert sie auch nicht wesentlich die Bewegung
der Verdickung d. Zu einer etwas späteren Arbeitsstufe (Abb. i i ) verursacht die
Verdickung d beim Vorbeigehen unter der vorderen Hilfsdrückerfußplatte 18 deren
Nachgeben in senkrechter Richtung mit Bezug auf die Hauptdrückerfußplatte i o, wodurch
einerhöhter und wirksamer Vorschubdruck der Hilfsdrückerfußplatte 18 unmittelbar
auf die Verdickung zur Wirkung gebracht wird, während die wirksamen Vorschubdrucke
durch die Hauptdrückerfußplatte io an den Seiten der Verdickung und durch die hintere
Hilfsdrückerfußplatte 15 hinter der Verdickung aufrechterhalten bleiben.
Es werden somit die den Vorschub bewirkenden Drucke an vier Stellen zu dieser kritischen
Zeit ausgeübt, zu der der Widerstand gegen das Vorbeigehen der Quernaht gewöhnlich
am größten isst.
-
Wenn die Verdickung d unter der vorderen Hilfsdrückerfußplatte 18
hinweggeht, so wird deren Zehenende abwärts gekippt (Abb. 1z) und hält den Stoff
fest unter einer Steuerung, so daß die Herstellung von Fehlstichen in der unmittelbar
auf die Quernaht folgenden Zone verhindert wird. Die wirksamen, für den Vorschub
bestimmten Drucke werden immer noch an den Seiten der Verdickung durch die Hauptdrückerfußplatte
ro sowie auf die gesäumte Zone durch die Hilfsdrückerfußplatten aufrechterhalten.
Bei der darauffolgenden Arbeitsstufe (Abb. 1a) ist die Verdickung d leicht unter
der hinteren Hilfsdrückerfußplatte 15 - hinweggegangen;-- welche kippt, um einen
Vorschubdruck an ihrem Absatzende aufrechtzuerhalten, sobald ihr Zehenende über
die Verdickung d hinweggeht. Wenn die Quernaht unter der hinteren Hilfsdrückerfußplatte
15 hinweggeht, so kippt die Hauptdrückerfußplatte an ihrem vorderen Ende nach unten,
und die den Vorschub bewirkenden Drucke werden an diesem Ende wieder hergestellt.