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Schmiervorrichtung für Wärmekraftanlagen, insbesondere Kraftfahrzeuge
mit Wärmekraftmaschine. Die Erfindung betrifft eine Schmiervorrichtung für Wärmekraftanlagen,
besonders für Kraftfahrzeuge mit Wärmekraftmaschine, bei der das Schmieröl durch
die von der Wärme der Maschine bewirkte Ausdehnung des Öls unter Zuhilfenahme der
Ausdehnung eines ebenfalls von der Wärme der Maschine beeinflußten Gases in Bewegung
gebracht wird. Wenn die Wärmezufuhr aufhört, d. h. die Maschine abgestellt wird,
kommt das Öl zur Ruhe.
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Einrichtungen, die bezwecken, das Öl durch die von einer Maschine
ausgehende Wärme ständig flüssig zu erhalten, sind bekannt, doch ist nicht bekannt,
die Ausdehnung des Öls unter Zuhilfenahme eines sich ebenfalls ausdehnenden Gases
zu benutzen, um das Öl in Bewegung zu setzen. Eine solche Vorrichtung hat die Vorteile,
daß sie weder einer besonderen Vorrichtung bedarf, um dem Öl die gewünschte Bewegung
zu erteilen, noch außerdem irgendwelche Aufsicht für Nachfüllen erfordert, und daß
die Bewegung des Öls sich nach dem Zustand der Maschine richtet, d. h. die Vorrichtung
nur so lange arbeitet, wie die Maschine warm ist. Wenn die Maschine abgestellt wird
und erkaltet, hört auch das Öl auf zu fließen.
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Der Ölbehälter, von dem das Öl nach den Schmierstellen geführt wird,
kann in unmittelbarer Nähe der Maschine angebracht und sogar an der Maschine selbst
befestigt sein, so daß die Maschine ihn unmittelbar beheizt, doch ist auch mittelbare
Beheizung durch das Kühlwasser oder den Auspuff der Maschine durchführbar.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
schematisch dargestellt.
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Abb. I ist ein Grundriß eines Teils des Fahrzeugrahmens mit einem
Plan der Vorrichtung.
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Abb. 2 bis 5 zeigen in größerem Maßstab Einzelheiten, und zwar ist
Abb. 2 ein Axialschnitt durch den Ölbehälter.
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Abb. 3 zeigt den Anschluß einer Hauptölleitung an eine Zweigleitung.
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Abb. 4 und 5 zeigen in Seitenansicht, teilweise geschnitten, und in
Stirnansicht, von links in Abb. 4 gesehen, die Einrichtung zur Schmierölversorgung
eines Federgehänges.
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Der Rahmen nach Abb. I hat die üblichen Längsträger Io. Die Querversteifungen
sind weggelassen. Die Maschine i i hat den üblichen Wassermantel, der durch Umlaufrohre
12 und 13 mit dem Kühler 1d in Verbindung steht. Der Ölbehälter 16 der Anlage
ist am
Spritzbrett I5 unter der Maschinenhaube angebracht.
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Der Ölbehälter I6 trägt einen dicht schließenden Deckel 17 und ist
von einem Wassermantel 37 umgeben, der mit dem Wassermantel der Maschine in Verbindung
steht. Der Deckel 17 hat eine Füllschraube 18 und trägt die beiden U-förmig gebogenen
Heberrohre I9 und 2o, die durch Muttern 2I gehalten werden. Die äußeren Enden der
Rohre I9 und 2o sind an T-Stücke 22, 23 angeschlossen, mit denen die Hauptleitungen
24 und 25 in Verbindung stehen. Diese Hauptleitungen erstrecken sich über die ganze
Länge des Rahmens und sind beispielsweise, wie dargestellt, in die U-förmigen Längsträger
Io eingelegt. Zweckmäßig werden die Rohre I9 und 2o und die übrigen Teile der Leitung
aus verhältnismäßig engem Kupferrohr hergestellt.
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An die Hauptleitungen 24 und 25 sind die erforderlichen Zweigleitungen
zu den Schmierstellen angeschlossen, beispielsweise die Anschlüsse 26 und 27 zu
den Steuergelenken der Vorderachse und die Anschlüsse 3I zu den Federgehängen 30.
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In alle Teile der Leitung, die Rohre I9, 2o, die Hauptleitungen 24,
25 und die Anschlüsse 26, 27, 3I, sind Dochte 28 eingelegt. Die Dochte der Rohre
I9 und 2o sind mit ihren Enden 29 über die Rohre hinausgeführt und liegen auf dem
Boden des Behälters I6.
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Aus Zweckmäßigkeitsgründen läßt man, wie Abb. 3 zeigt, die Dochte
29 der Heberrohre I9, 2o unten nur bis zu den T-Stücken 22, 23 gehen, wo sie mit
besonderen, in die Hauptleitungen 24, 25 eingelegten Dochten 28 in Berührung sind.
In ähnlicher Weise kann auch bei den Anschlüssen verfahren werden, die von den Hauptleitungen
zu den Abzweigstellen führen.
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Als Dochte eignen sich Asbestschnur, Baumwollgaze von der Art,. wie
sie zu Verbänden benutzt wird, die zu langen Fäden ausgerollt und durch die Rohre
gezogen wird, endlich auch irgendein Faserstoff mit einer Verstärkungsanlage aus
Draht. Jedes Material und jede Art von Dochten ist geeignet, das die gewünschte
Kapillarwirkung ausübt. Die Dochte sollen die Leitungen zwar ausfüllen, aber nur
lose darin liegen.
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Der Anschluß für ein Federgehänge (Abb. 4 und 5) ist als Dochtrohr
3I unter dem abgebogenen Vorderende eines Längsträgers durch bis zu einer Bohrung
33 im Lager des Bolzens 3o geführt. Das Federgehänge hat eine Längsbohrung 34, die
an die Bohrung 33 anschließt und sie mit einer zweiten Bohrung 35 für den Gelenkbolzen
36 an der Feder verbindet. Der Docht im Anschlußrohr 3I ist herausgezogen und liegt
gegen die Fläche des Bolzens 3o an. In ähnlicher Weise wird auch an anderen Abgabestellen
der Docht so weit aus dem Rohr gezogen, daß er an dem zu schmierenden Teil anliegt.
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Wenn die Maschine angelassen wird, erwärmt sich die Luft und das Öl
im Behälter, und dadurch wird auf das Öl ein Druck ausgeübt, der es in die Rohre
I9, 2o treibt. Das Öl wird auch durch die Wärme dünnflüssiger. Es fließt zufolge
der durch die Erwärmung bedingten Ausdehnung durch die Dochte, wobei auch die Hebereigenschaft
der Rohre mithilft, weshalb es zweckmäßig ist, den Behälter 16, wie dargestellt,
über den Hauptleitungen anzuordnen.
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Das Öl fließt nun durch die Dochte zu den Abgabestellen.
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Wenn die Maschine abgestellt wird, hat die durch die Abkühlung bedingte
Volumverkleinerung des Öls und der Luft im Behälter I6 zur Folge, daß ein Unterdruck
im Behälter und in der Leitung entsteht, der das Öl zurücksaugt, so daß Ölverlust
in den Betriebspausen vermieden wird.
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Die Vorrichtung arbeitet vollkommen selbsttätig, solange das Öl im
Behälter die Enden der Heberrohre I9, 2o bedeckt. Die einzige Aufsicht besteht im
Nachfüllen des Behälters, das aber wegen der Sparsamkeit der Anlage nicht oft nötig
wird.
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Wenn eine unmittelbare Beheizung nicht gewünscht wird oder nicht durchführbar
ist, kann man den Behälter I6 mit einem Mantel 37 umhüllen, der durch Rohre 38 und
39 mit dem Kühlwasserumlauf oder der Auspuffleitung verbunden ist. Ein solcher Mantel
kann auch zum Vorwärmen dickflüssigen Öls dienen.
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Da nur kleine Ölmengen in der Zeiteinheit die Leitungen der Vorrichtung
durchfließen, geht bei Rohrbruch nur wenig Öl verloren, während Undichtigkeiten
bedeutungslos sind, da die Dochte das Öl durch die Kapillarwirkung weiterleiten.