Schmiereinrichtung auf Kraftfahrzeugen mit Wärmekraftmaschinen. Einrichtungen, die bezwecken, das Öl durch die von einer Maschine ausgehende Wärme flüssig zu halten, sind bekannt. Die Erfindung betrifft eine Schmiereinrichtung auf Kraftfahrzeugen mit Wärmekraftma schinen. Gemäss der Erfindung wird das Schmieröl durch eine von der Wärme der Maschine bewirkte Ausdehnung in Strö mung gesetzt und wieder angehalten, wenn die Wärmeabgabe von der Maschine auf hört. Eine solche Einrichtung muss beim Anlassen der Maschine nicht in Betrieb ge setzt und beim Abstellen der Maschine nicht ausgeschaltet werden.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungs beispiel der Schmiereinrichtung gemäss der Erfindung schematisch dargestellt.
Fig. 1. ist ein Grundriss eines Teils des Chassis mit der Einrichtung; Fig. 2 bis 5 zeigen in grösserem Massstab Einzelheiten, und zwar ist Fig. 2 ein Axialschnitt durch einen Öl behälter; Fig. 3 zeigt den Anschluss einer Haupt ölleitung an eine Zweigleitung; Fig. 4 und 5 zeigen in Seitenansicht, teilweise geschnitten, und in von links in Fig. 4 gesehen, die Schmierung eines Federgehänges.
Der Rahmen nach Fig. 1 hat die U-för- migen Längsträger 10. Querversteifungen sind nicht gezeichnet. Die Maschine 11 hat einen Wassermantel, der durch Umlaufrohre 12 und 13 mit dem Kühler 14 in Verbin dung steht. Der Ölbehälter 16 der Einrich tung ist am Spritzbrett 15 unter der nicht gezeichneten Maschinenhaube angebracht.
Der Behälter 16 trägt einen Deckel 17 zum dichten Abschluss und ist von einem Wassermantel 37 umgeben, der mit dem Wassermantel der Maschine durch Rohre 38, 39 in Verbindung steht. Der Deckel 17 hat eine Füllschraube 18 und trägt die bei den U-förmig gebogenen Heberrohre 19 und 20, die durch Muttern 21 gehalten werden. Die Rohre 19 und 20 münden unten in T- Stücke 22, 23 in den Hauptleitungen 24 und 25. Diese Hauptleitungen erstrecken sich in den U-förmigen Längsträgern 10 über die ganze Länge des Rahmens. Zweckmässig bestehen die Rohre 19 und 20 und die übri gen Teile der Leitung aus verhältnismässig engen Kupferrohren.
An die Hauptleitungen 24 und 25 sind Zweigleitungen zu den Schmierstellen an geschlossen, beispielsweise die Anschlüsse 26 und 27 zu den Steuergelenken der Vor derachse und die Anschlüsse 31 zu den Fe- dergehängen 30.
In alle Teile der Leitung, die Rohre 19, 20, die Hauptleitungen 24, 25 und die An schlüsse 26, 27, 31 etc. sind Dochte 28, 29 eingelegt. Die Dochte 29 der Rohre 19 und 20 sind aus den Rohren hinausgeführt und liegen auf dem Boden des Behälters 16.
Die Dochte 29 der Heberrohre 19, 20 gehen nur bis zu den T-Stücken 22, 23 und berühren dort die in die Hauptleitungen 24, 25 eingelegten Dochte 28, welche in ähn licher Weise auch bei den Anschlüssen von den Dochten in den Zweigleitungen berührt werden.
Als Dochte eignen sich zum Beispiel Asbestschnüre, Baumwollgaze von der Art, wie sie zu Verbänden benutzt wird, die zu langen Fäden ausgerollt und durch die Rohre gezogen wird, endlich auch irgendein Faserstoff mit einer Verstärkungseinlage aus Draht. Jede Art von Dochten ist ge eignet, welche auf das Öl Kapillarwirkung ausübt. Die Dochte sollen die Leitungen zwar ausfüllen, aber nur lose darin liegen.
Zur Schmierung des Federgehänges ist das Dochtrohr 31 unter dem abgebogenen Vorderende des Längsträgers in den obern Gelenkkopf des Federgehänges eingeführt und mündet in eine Ringnut 33 in der Boh rung für den Zapfen 30. Das Federgehänge hat eine Längsbohrung 34, die die Ringnut 33 mit einer zweiten Ringnut 35 in der Boh rung für den Zapfen 36 verbindet. Der Docht des Rohres 31 steht vor und liegt am Bolzen 30 an. In ähnlicher Weise steht auch an den andern Schmierstellen der Docht so weit aus dem Rohr vor, dass er dem zu ölenden Teil anliegt.
Wenn die Maschine angelassen wird, er wärmen sich das Öl, wenn der Behälter voll ist, und Öl und Luft, wenn der Behälter schon Schmieröl abgegeben hat, und da durch wird auf das Öl ein Druck ausgeübt, der es in die Rohre 19, 20 treibt. Das Öl wird auch durch die Wärme dünnflüssiger. So fliesst es unter dem durch die Ausdeh nung hervorgerufenen Druck, auch infolge der Heberwirkung der Rohre 9 und der Ka pillarwirkung durch die Dochte zu den Schmierstellen.
Wenn das Öl einmal in Gang gekommen ist, fliesst es weiter. Die Abgabe ist allmäh lich und hängt hauptsächlich von der Ge schwindigkeit ab, mit der das Öl sich über die zu ölenden Flächen ausbreitet. Wenn die Maschine abgestellt wird, kühlt sich die Luft und das Öl im Behälter 16 allmählich ab, beide ziehen sich zusammen und im Be hälter entsteht ein Unterdruck, der das Öl zurückzusaugen sucht. Dadurch werden die Dochte auf kurzen Abstand von den Ab gabestellen ziemlich trocken.
Die Einrichtung arbeitet also vollkom men selbsttätig, abgesehen von dem von Zeit zu Zeit nötigen Nachfüllen des Behälters. So lange aber ausreichend Öl im Behälter vorhanden ist, um die Enden der Heber rohre 19, 20 zu bedecken, arbeitet die Ein richtung. Ausserdem ist die Strömung so langsam, dass der Behälter nicht oft nach gefüllt zu werden braucht.
Bei kalter Luft könnte eine solche Ein richtung nur mit sehr dünnflüssigem Öl ar beiten. Infolge des Wassermantels 37, der durch Rohre 38 und 39 mit dem Kühlwas serumlauf verbunden ist, wird das Öl im Behälter schnell angewärmt, so dass bei je der Temperatur Öl von mittlerer Dickflüs sigkeit verwendet werden kann. Der Was sermantel 37 wird zweckmässig vom Kühl wasserumlauf abgesperrt, wenn -die Luft warm genug ist.
Die Einrichtung kann als "trocken" be trachtet werden, denn die durch die Dochte fliessenden Ölmengen sind so gering, dass selbst bei Rohrbrüchen nicht viel Öl verloren geht, während Undichtigkeiten kaum scha den, so lange die Dochte nicht unterbrochen sind.
Der Ölbehälter, von dem das Öl nach den Schmierstellen geführt wird, kann in un mittelbarer Nähe der Maschine angebracht und sogar an der Maschine selbst befestigt sein, so dass die Maschine ihn unmittelbar beheizt, doch ist auch mittelbare Beheizung durch das Kühlwasser oder den Auspuff der Maschine durchführbar.