DE4439454C2 - Schaltungsanordnung zum Vorwärmen von hydraulischen Kreisläufen - Google Patents
Schaltungsanordnung zum Vorwärmen von hydraulischen KreisläufenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zum Vorwärmen von hydrau
lischen Kreisläufen gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Sie eignet sich insbesondere für den Betrieb
hydraulischer Anlagen bei niedrigen Umgebungstemperaturen wie beispielsweise
für den Einsatz von Förderanlagen in Kältegebieten.
Es ist bekannt, hydraulische Anlagen bei niedrigen Umgebungstemperaturen durch
das Vorheizen der Flüssigkeitsbehälter oder der Rohrleitungen und das Spülen der
Rohrleitungen im drucklosen Umlauf in Betriebsbereitschaft zu versetzen.
So ist nach DE 34 02 884 A1 eine Schaltung für die Regelung des Umlaufes der
Hydraulikflüssigkeit eines hydrostatischen Antriebes offenbart, bei der zwischen
dem hydrostatischen Antrieb und dem Hydraulikbehälter der Überlauf-
Verdrängungszweig in einen ersten Verdrängungszweig mit einem Kühler und
einem zweiten Verdrängungszweig zur Umgehung dieses Kühlers und des
Behälters vorgesehen ist und so eine schnelle Erwärmung in dem kleinen, in sich
geschlossenen Kreislauf erreicht wird. Überschreitet die Betriebstemperatur die
obere vorgesehene Grenze, wird die Hydraulikflüssigkeit durch den ersten
Verdrängungszweig mit dem Kühler in den Hydraulikbehälter geleitet und so
gekühlt. Dazu ist als technisches Mittel ein Thermostat vorgesehen, durch welches
beim Erreichen einer bestimmten Temperatur ein Ventil betätigt und so die
Hydraulikflüssigkeit umgeleitet wird.
Weiterhin ist nach der DD-Patentschrift 2 68 044 ein Verfahren und eine Einrichtung zum
Beheizen oder Kühlen von Hydraulikrohrleitungen bekannt, bei dem zur
Vorwärmung ein Abschnitt des Leitungssystems in einem Zweikammerkanal durch
umlaufende Warmluft erwärmt wird. Die Hydraulikflüssigkeit wird dabei im
Kreislauf durch das Rohrsystem gepumpt und auf Betriebstemperatur gehalten. Im
unmittelbaren Bereich vor dem Arbeitsmittel, wie beispielsweise einem
Hydraulikzylinder, ist zwischen der Zu- und Rücklaufleitung eine Verbindungs
leitung mit einem Kurzschlußventil vorgesehen, durch die das Hydrauliköl zurück
geführt wird.
Um eine unkontrollierte Beeinflussung des Arbeitsmittels auszuschließen, werden
Zu- und Rücklaufleitung jeweils durch ein Sperrventil vom Arbeitsmittel getrennt.
Dadurch wird die Hydraulikflüssigkeit im Arbeitsmittel vom Erwärmungskreislauf
ausgeschlossen. Soll dann das Arbeitsmittel betätigt werden, strömt erwärmte
Hydraulikflüssigkeit in das kalte Arbeitsmittel und es kommt zu Funktionsstörungen
oder zu erhöhtem Verschleiß. In Extremfällen kann sogar ein Wärmeschock
eintreten, der die kritischste Beanspruchung überhaupt darstellt. Die dadurch
hervorgerufenen Funktionsstörungen klingen erst wieder ab, wenn die Durch
wärmung dieser Geräte abgeschlossen ist.
Bei Arbeitsmitteln, die relativ selten und dann nur für kurze Zeit betätigt werden,
überwiegen die ungüstigen Betriebsbedingungen, weil bei kalten Umgebungs
temperaturen eine Durchwärmung nicht oder nur selten erreicht wird.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, diese Nachteile zu vermeiden.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch
die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen des Gegenstandes des Anspruches 1
sind in den Ansprüchen 2, 3 und 4 angeführt.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß beim Einsatz fördertechnischer Anlagen und
Geräten in Kälte bieten das gesamte hydraulische System zur Gewährleistung der
Betriebs- und Funktionssicherheit und zur Verminderung des Verschleißes vorgewärmt werden
kann und dadurch immer normale Betriebsbedingungen vorhanden sind.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und
nachfolgend näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen höhenverstellbaren Ausleger einer fördertechnischen Anlage in
schematischer Darstellung und
Fig. 2 den Schaltplan für ein einfaches hydraulisches Hubwerk nach Fig. 1.
In Fig. 1 ist ein Ausleger 1 dargestellt, wie er beispielsweise als Abwurfausleger
für einen Bagger, Absetzer oder dergleichen zur Anwendung kommt. Dieser
Ausleger 1 ist durch einen nicht näher beschriebenen Antrieb in horizontaler Rich
tung und den Hydraulikzylinder 2 in der Höhe schwenkbar. Der Hydraulikzylinder 2
wird dabei auf Zug belastet.
In dem Schaltplan für das einfache hydraulische Hubwerk nach Fig. 2 werden für
die einzelnen Funktionselemente die Bezeichnungen verwendet, die für derartige
Schaltungen verbindlich sind und dem auf diesem Gebiet tätigen Fachmann das
Prinzip der Schaltung offenbaren. Dadurch erübrigen sich im weiteren umfassende
Erläuterungen zu diesen Funktionselementen und deren Funktionsweise im
hydraulichen System.
Als Besonderheit ist noch zu ergänzen, daß das Druckbegrenzungsventil VDI zum
Absichern des Kreislaufes gegen unzulässigen Überdruck, der Filter F mit dem
Bypass VR3 zum Reinigen des rücklaufenden Fluids 3 und das Drosselventil VDr1
zum Begrenzen der Senkgeschwindigkeit dient.
Weiterhin ist noch von besonderer Bedeutung, daß die Kolbenstange 4 des Hydrau
likzylinders 2, der im Schaltplan nach Fig. 2 mit der dafür üblichen Bezeichnung
MY1 versehen ist, einen in Längsrichtung verlaufenden Kanal 6 aufweist.
Im drucklosen Umlauf fördert die Pumpe P1 Öl 3 aus dem Tank T durch das
Wegeventil VW1; P→ A durch den Kanal 6 der Kolbenstange 4 des Hydraulik
zylinders MY1 in dessen Kolbenraum 5. Dabei wird das Rückschlagventil VR2
aufgestoßen. Das am Anschluß A das Hydraulikzylinders MY1 austretende Öl 3
fließt über die offene Mittelstellung vom Wegeventil VW2; AB → T zurück zum
Tank T.
In dieser Konstellation gibt das vorgewärmte Hydrauliköl 3 Wärme an den
Arbeitszylinder MY1 ab. Außerdem erzeugt der Öffnungsdruck vom Rückschlag
ventil VR2 zusätzlich Temperatur, was sich positiv auf die gesamte Wirkungsweise
auswirkt.
Die Funktion Senken wird über das Wegeventil VW2 gesteuert.
Dazu wird der Magnet a vom Wegeventil VW1 erregt und die Kanalverbin
dung P→A; B→T hergestellt. Gleichzeitig sperrt der erregte Magnet a des
Wegeventils VW1; P→| den drucklosen Umlauf.
Das aus dem Wegeventil VW2 austretende Öl 3 fließt in den Kolbenraum 5, der
jetzt von dem Rückschlagventil VR2 verschlossen ist. Der sich-aufbauende Druck
öffnet über das Druckbegrenzungsventil VD2 das Halteventil VR1. Das auf der
Differentialseite des Hydraulikzylinders MY1 austretende Öl 3 kann über die
Kanalverbindung des Wegeventils VW2; B→T zurück in den Tank T fließen. Der
Hydraulikzylinder MY1 fährt aus.
Mit dem Abschalten der Magnete a der Wegventile VW1 und VW2 wird der
Vorgang beendet. Über die Drossel VDr2 kann sich der Steuerdruck abbauen und
das Halteventil VR1 verriegelt den Hydraulikzylinder MY1.
Die Funktion Heben wird über das Wegeventil VW2 gesteuert.
Dazu wird der Magnet b vom Wegeventil VW1 erregt und die Kanalverbindung
P→ B, A→ T hergestellt. Gleichzeitig sperrt der erregte Magnet a des Wegeventils
VW1 P- |, T- | den drucklosen Umlauf.
Aus dem Kanal B des Wegeventiles VW2 tritt das Öl 3 aus und fließt durch das
Rücklaufventil VR1 in den Kolbenstangenraum 7. Das auf der Kolbenseite des
Hydraulikzylinders MY1 austretende Öl 3 kann über die Kanalverbindung des
Wegeventils VW2, A→ T zurück in den Tank T fließen. Der Hydraulikzylinder MY1
fährt ein.
Bezugszeichenliste
1 Ausleger
2 Hydraulikzylinder (im Hydraulikschaltplan auch als MY1 bezeichnet)
3 Hydrauliköl
4 Kolbenstange
5 Kolbenraum
6 Kanal in der Kolbenstange 4
7 Kolbenstangenraum
MY1 Hydraulikzylinder
VW1 Wegeventil 1
VW2 Wegeventil 2
a Magnet zur Betätigung des jeweiligen Wegeventils
b Magnet zur Betätigung des jeweiligen Wegeventils
VR1 Halteventil 1
VR2 Rückschlagventil
VR3 Bypass
VD1 Druckbegrenzungsventil 1
VD2 Druckbegrenzungsventil 2
VDr1 Drossel 1
VDr2 Drossel 2
T Tank für das Hydrauliköl
P1 Pumpe
F Filter
M Motor (Antrieb) für Pumpe
2 Hydraulikzylinder (im Hydraulikschaltplan auch als MY1 bezeichnet)
3 Hydrauliköl
4 Kolbenstange
5 Kolbenraum
6 Kanal in der Kolbenstange 4
7 Kolbenstangenraum
MY1 Hydraulikzylinder
VW1 Wegeventil 1
VW2 Wegeventil 2
a Magnet zur Betätigung des jeweiligen Wegeventils
b Magnet zur Betätigung des jeweiligen Wegeventils
VR1 Halteventil 1
VR2 Rückschlagventil
VR3 Bypass
VD1 Druckbegrenzungsventil 1
VD2 Druckbegrenzungsventil 2
VDr1 Drossel 1
VDr2 Drossel 2
T Tank für das Hydrauliköl
P1 Pumpe
F Filter
M Motor (Antrieb) für Pumpe
Claims (4)
1. Schaltungsanordnung zum Vorwärmen von hydraulischen Kreisläufen
fördertechnischer Anlagen beim Einsatz in Kältegebieten zur Gewährleistung der
Betriebssicherheit durch das Spülen der Rohrleitungen im drucklosen Umlauf,
wobei ein Vorheizen der Ölbehälter vorgesehen werden kann, dadurch gekennzeichnet,
daß der oder die Hydraulikzylinder (2) in den Vorwärmkreislauf
eingeschlossen werden und dazu in der Hubkolbenstange (4) ein zusätzlicher
Überströmkanal (6) vorgesehen ist, durch den der Kolbenraum (5) zusätzlich mit
dem Rohrsystem verbunden ist, und für den drucklosen Umlauf sowie das
Hereinziehen und das Herausbewegen der Kolbenstange (4) durch die dafür
vorgesehenen Ventile besondere Kreisläufe geschaltet werden.
2. Schaltungsanordnung zum Vorwärmen hydraulischer Kreisläufe nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im drucklosen Umlauf durch die Ventile der
Kreislauf Tank (T), über den Kanal (6) in der Kolbenstange (4), in den Kolben
raum (5) des Hydraulikzylinders (MY1) zurück in den Tank (T) vorgesehen ist.
3. Schaltungsanordnung zum Vorwärmen hydraulischer Kreisläufe nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Herausfahren der Kolbenstange (4)
Öl (3) aus dem Tank (T) in den Kolbenraum (5) des Hydraulikzylinders (MY1)
gepumpt wird und während des anliegenden Druckes überflüssiges Öl (3) aus dem
Kolbenstangenraum (7) in den Tank (T) zurückfließen kann und das Herausfahren
durch das Schließen aller Ventile beendet wird.
4. Schaltungsanordnung zum Vorwärmen hydraulischer Kreisläufe nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Hereinziehen der Kolbenstange (4)
durch das Leiten des Hydrauliköles (3) vom Tank (T) in den Kolbenstangenraum (7)
bei gleichzeitigem Herauspressen des Hydrauliköles (3) aus dem Kolbenraum (5) in
den Tank (T) erfolgt und das Hereimziehen durch das Schließen aller Ventile
beendet wird.
Priority Applications (4)
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DE4439454A DE4439454C2 (de) | 1994-11-04 | 1994-11-04 | Schaltungsanordnung zum Vorwärmen von hydraulischen Kreisläufen |
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DE4439454A1 DE4439454A1 (de) | 1996-05-09 |
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- 1995-10-27 CA CA002161619A patent/CA2161619A1/en not_active Abandoned
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- 1995-11-02 RU RU95118728A patent/RU2140022C1/ru active
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Also Published As
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