-
Verfahren zum gleichmäßigen Beheizen des Brennguts in einem ringförmigen
Kanalofen und Ofen dafür. Die Erfindung bezieht sich auf ringförmige Kanalöfen solcher
Art, bei denen das zu erhitzende Brenngut, wie Ziegelsteine, auf einem umlaufenden
ringförmigen Ofenboden ruht und die Heizgase bzw. die Luft im Gegenstrom zu dem
Brenngut durch den Ofen geführt «-erden.
-
Bei derartigen Öfen bereitet es eine gewisse Schwierigkeit, das Gut
überall gleichmäßig auf dieselbe Temperatur zu erhitzen; diejenigen Gegenstände,
die sich innerhalb der Stapel befinden, werden in der -Regel weniger hoch erhitzt
als die äußeren.
-
Zweck der Erfindung ist die Vermeidung des vorstehend erwähnten Übelstandes.
Gemäß der Erfindung wird das Aufstapeln des Brennguts und das Abziehen der Heizgase
so vorgenommen, daß die V erbrennungsgase, welche am heißesten im oberen Teil des
Brennkanals sind, so durch den gesamten Stapel verteilt werden, daß das Gut im wesentlichen
auf dieselbe Temperatur erhitzt wird.
-
Das Gut wird so aufgestapelt, daß Zwischenräume entstehen, welche
als Züge für den Durchgang der Gase im Umfangssinne des Ofens dienen. Diese Zwischenräume
sind von oben nach unten im Stapel von allmählich zunehmender Größe, so daß eine
entsprechende schrittweise Abnahme des Widerstandes beim Durchgang der Gase durch
die so gebildeten Züge erfolgt, wodurch eine größere Teilmenge der Gase ihren Weg
durch die unteren Züge findet. Zu demselben Zweck können die Zwischenräume an den
Seiten des Stapels schmaler sein als diejenigen in der Mitte. Die Wirkung kann durch
Reibungswiderstand hervorrufende Ausbildung der Wände oder durch Anordnung von Leit-
oder Prallplatten an den inneren Wänden der ringförmigen Kammer verstärkt werden.
-
.Die Führung der Heizgase wird so vorgenommen, daß diese an mehreren
über die Wärmezone verteilten Stellen nach unten, insbesondere an der Außenseite,
abgezogen werden. Dies geschieht mittels seitlicher Auslässe, die in geeigneten
Zwischenräumen in der Wandung des Ofens vorgesehen sind und mit einem Zugkanal in
Verbindung stehen. Diese Auslässe werden durch Schiehen geregelt. Der abwärts gerichtete
Zug kann so eingestellt werden, wie es der Zustand des Brennguts beim Vorbeigehen
bei jedem Auslaß oder bei einer Gruppe von Auslässen erfordert. Unter »Wärmezone:;
wird der Tunnelteil verstanden, den das Gut
von der Eintragöffnung
bis zur Kühlzone durchläuft.
-
Es ist nicht wesentlich, daß der Gutstapel auf die ganze Länge Zwischenräume
erhält, die in der vorgeschriebenen Weise abgestuft sind. Es genügt, wenn diese
Abstufung an derjenigen senkrechten Fläche des Stapels vorgenommen wird, welche
zuerst auf die Verbrennungsgase trifft.
-
Um den freien Durchgang von Gasen oberhalb der Stapel zu verhindern,
ist eine Abschlußvorrichtung an geeigneten Stellen zwischen dem Brenngut und der
Decke des Ofens vorgesehen. Beispielsweise kann jeder Stapel eine quergeschüttete
Sandschicht von entsprechender Tiefe tragen, und die Decke des ringförmigen Brennkanals
kann leicht von der Eintrittsstelle zur Austrittsstelle geneigt sein, so daß der
Sandverschluß -während des Vorwärtsbewegens des Stapels durch den Kanal aufrechterhalten
bleibt. Es können. auch die Sandschichten in bekannter Weise durch Scheidewände
abgestreift werden, die von der Decke des Ofens herabhängen und nach und nach eine
größere Tiefe erreichen, in dem Maße, in welchem das Gut unter ihnen hinweggeht.
-
In den beiliegenden Zeichnungen ist die Erfindung beispielsweise dargestellt.
-
Abb. i ist ein Grundriß, teilweise im Schnitt.
-
Abb.2 ist ein abgewickeltes Teilstück eines Ringofens.
-
Abb.3 ist ein Teil eines Längsschnittes im vergrößerten Maßstabe.
-
Abb. 4 ist ein Schnitt nach der Linie 4-4 von Abb. 3.
-
Abb. 5 und 6 sind Schnitte nach den Linien 5-5 bzw. 6-6 von Abb. i.
-
Abb.7 ist- ein Querschnitt einer abgeänderten Ausführungsform.
-
Abb. 8 ist ein Teil des Grundrisses, teilweise im Schnitt, und zeigt
eine Einzelheit einer abgeänderten Ausführungsform.
-
Wie bei derartigen Öfen üblich, ist der ringförmige Brennkanal
a an einem Teil b
unterbrochen, wo die zu brennenden Gegenstände auf
die ringförmige Plattform c aufgebracht werden, und wo ebenso die gebrannten Gi'genstände
abgenommen werden. Die Plattform hat ringförmige Schienen d auf ihrer unteren Fläche,
die auf Rädern e laufen, welche von ortsfesten radialen Achsen getragen werden.
Ein Motor f steht durch Zahntrieb mit Zahnrädern g in Verbindung, welche eine ringförmige
Zahnstange g1 auf der unteren Fläche der Plattform antreiben.
-
Wenn der Motor angelassen wird, wird der Stapel des rohen Brennguts
in den Tunnel durch die Tür a1 eingeführt, und ein Stapel von fertiggebranntem Gut
tritt aus dem Tunnel durch die Tür a2 heraus, wie es bei derartigen Öfen üblich
ist.
-
Generatorgas aus einem nicht dargestellten Generator tritt bei h ein
und trifft mit Sekundärluft zusammen, welche durch die Durchlässe i nahe der Eingangstür
a1 und durch zahlreiche Züge il in den Wänden und dem Dach des Ofens angesaugt wird.
Die Verbrennungsgase gehen durch den Ofenkanal in zur Bewegung des Brennguts entgegengesetzter
Richtung und gehen durch die Züge k zu dem Schornstein hl, wo der natürliche Zug
durch einen Ventilator k2 unterstützt werden kann. Der Zugkanal k auf der inneren
Seite des ringförmigen Brennkanals und derjenige auf der äußeren Seite werden durch
Schieber unabhängig voneinander geregelt, so daß das Verhältnis der Heizgase, die
auf der inneren Seite, und der Heizgase, die auf der äußeren Seite strömen, geregelt
werden kann.
-
In geeigneter Entfernung voneinander urn den Brennkanal herum und
zu beiden Seiten von diesem, und zwar vorzugsweise in der Nähe seines Bodens, sind
Auslässe l vorgesehen, die durch Schieber geregelt werden und eine Verbindung zwischen
dem unteren Teil des Brennkanals und den Heizzügen 1 in den Seiten der Kanalwandung
bilden, wobei diese Heizzüge mit den Hauptabgaszügen k in Verbindung stehen. Durch
Regelung dieser Auslässe kann die Temperatur des Brennguts an den verschiedenen
Stellen des . Ofens, wie gewünscht, eingestellt werden. Nachdem das Brenngut die
Verbrennungszone in der Nähe der Auslässe h verlassen hat, tritt es in die Kühlzone
n, wo das Gut den größeren Teil seiner Wärme an die Luft abgibt, die in Züge o durch
Einlässe p eingesaugt wird und in einer der Bewegung des Brennguts entgegengesetzten
Richtung vorwärts streicht.
-
In der Zeichnung ist angenommen, daß die erhitzte Luft durch die Züge
o und o1 abstreicht, von wo sie nach irgendeiner Vorrichtung, wie z. B. einer Trockenkammer,
gefördert wird, wo ihre Wärme ausgenutzt werden kann. In einigen Fällen ist es vorteilhaft,
die Auslässe o' durch einen quergerichteten Zugkanal mit Auslässen in dem Wärmeabschnitt
des Heizkanals zu verbinden, beispielsweise gemäß der strichpunktierten Linie q.
In diesem Fall wird der Zug in den Kanälen o zu einem Teil des Hauptzuges durch
den Ofen, und die erhitzte Luft tritt durch die Auslässe bei q ein und hilft das
Brenngut zu trocknen.
-
Aus Abb. 3 und 4 ist zu ersehen, daß das hintere Ende jedes Stapels
des Brennguts aus einer Reihe von trogförmigen Ziegeln s besteht, die Sand t tragen.
Infolge einer
leichten Neigung der Ofendecke des Brennkanals (etwa
im Verhältnis von i :7oo) wird die beständige Berührung dieses Sandes mit der Decke
des Kanals gesichert. Die zu brennenden Gegenstände an der Vorderseite des Stapels
(im Sinne der Bewegungsrichtung des Brennguts) sind in Zwischenräumen voneinander
angeordnet, die allmählich sich vom oberen Teil des Stapels bis zum unteren Ende
vergrößern, wie bei ta ersichtlich. Weiter sind die Zwischenräume an den Seiten
dieser Fläche des Stapels schmaler -als diejenigen in der Mitte.
-
Wenn das Brenngut nicht eine Aufstapelung mit regelmäßigen Zwischenräumen
gestattet, so können bestimmte Heizzüge durch Aufbau des Gutes in geeigneter Weise
ausgespart werden. Eine solche Anordnung ist in dein Ouerschnitt der Abb. 7 angedeutet,
wo v einen in dem Stapel ausgesparten Heizzug bedeutet.
-
Abb. 8 zeigt eine abgeänderte Ausführungsform, bei welcher die Seitenwände
des Heizabschnittes des Ofenkanals innen mit vorspringenden Ziegeln in bekleidet
sind, welche die Heizgase in Richtung auf das Brenngut ablenken.