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Ofen zum Schwelen oder Verkoken von Brennstoffen Bei dem Ofen zum
Schwelen oder Verkoken von Brennstoffen mit einer den Brennstoff zwischen Trennwänden
tragenden und mit Heizzügen ausgestatteten Plattform nach Patent 623947 ist,
um eine Einstellung der Beheizungstemperaturen auf eine bestimmte Höhe und eine
Stufung der Temperaturhöhen innerhalb verhältnismäßig weiter Grenzen zu erleichtern,
wie es eine wahlweise Erzeugung eines festen Gießereikokses oder eines festen Halbkokses
in ein und demselben Ofen und solches insbesondere aus zur Verkokung wenig sich
eignenden Kohlen, wie Magerkohle oder Gaskohle, erfordert, die Einfügung einer Brennkammer
vor den Plattformheizzügen vorgesehen, in denen der Brennstoff nach Erfordernis
verdünnt werden und mit deren Hilfe das Beschickgut außerdem vor örtlichen Überhitzungen
geschützt werden kann.
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Die Wirkung dieser Brennkammern soll gemäß der Erfindung durch eine
Verbindung der Brennkammern mit den Heizzügen solcher Art begünstigt werden, daß
den Brennkammern auch noch ein Zweigstrom der Beheizungsabhitze regelbar zugeleitet
werden kann. Auf diese Weise ist eine sehr weitgehende Stufung,der Beheizungstemperaturen
und außerdem auch noch eine vervollkommnete Ausnutzung der der Abhitze innewohnenden
Wärme ermöglicht. Es ist die Zuführung von Rauchgasen zu den Heizzügen zur Herabsetzung
der Heiztemperaturen bekannt. Im vorliegenden Fall handelt es sich demgegenüber
um die Zuführung von Rauchgasen zu den Brennkammern, also- zu einer noch vor den
Heizzügen liegenden Stelle zur Begünstigung der diesen Brennkammern obliegenden
besonderen Aufgabe.
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Die durch die Verwendung jener Brennkammern sich ergebenden besonderen
Beheizungsmöglichkeiten gestatten ferner, die die Plattform in Sektoren aufteilenden
Wände aus Metall zu fertigen. Metallische Schwelretorten sind bekannt. Neu ist jedoch
die Verwendung metallischer Trennwände auf Plattformen, und deren Verwendung wird
im vorliegenden Fall erst durch jene Brennkammern ermöglicht, welche einer Verhütung
örtlicher Überhitzungen jener Metallwände durch Stichflammen o. dgl. zu begegnen
gestatten;. hierdurch ist eine lange Lebensdauer jener Wände gewährleistet. Infolge
des Umstandes, daß im vorliegenden Fall mit Hilfe der Brennkammern die Temperatur
der Heizgase genau und örtlich gleichmäßig regelbar ist, können jene Plattformtrennwände
an Stelle der oder zusätzlich zu den Heizzügen
der Plattform auch
als Heizwände ausgebildet sein. Durch' die Verwendung metallischer, insbesondere
-beheizter Plattformtrennwände wird die Garüngsdäuer verkürzt, oder: es kann das
Beschickgut in einer etv#Ashöheren Schicht ohne Beeinträchtigung t: Festigkeit des
zu erzeugenden Kokses .oder'-Halbkokses gelagert werden, so daß sich dementsprechend
das Ausbringen des Ofens erhöht. Die Verwendung von Metallwänden als Plattformtrennwände
ermöglicht ferner die Anordnung einer Stampfvorrichtung zum Stampfen des Brennstoffes
in den Plattformsektoren an Stelle einer bei keramischen Plattformtrennwänden allein
möglichen Brennstoffdruckvorrichtung. Das Stampfen des Brennstoffs begünstigt nun
gleichfalls das Ziel der Erzeugung eines festen und dichten Kokses oder Halbkokses
aus wenig bakkender Kohle sowie eine Erhöhung der Schichtstärke des Beschickgutes.
Es ergeben also die Metallwände ein erhöhtes Ausbringen einmal infolge der Erhöhung
der Schichtstärke und sodann infolge der Verkürzung der Garungszeit.
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Die Zeichnung veranschaulicht in den Abb. i bis 3 eine gemäß der Erfindung
weitergebildete Ausführungsform des Ofens mit feststehender Plattform und sich drehender
Ofendecke, und zwar in Abb. i in Schnitten nach A-B und C-D der Abb. 3, in Abb.
2 in Schnitten nach EFund G-H der Abb. 3 und in Abb.3 in Schnitten nach I-K, L-M
und N-0 der Abb. i.
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Die Abb. 4 und 5 veranschaulichen eine zweite Ausführungsform des
Ofens mit sich drehender Plattform und feststehender Ofendecke, und zwar in Abb.
4 in einem Schnitt nach 0-Q der Abb. 5 und in Abb. 5 in Draufsicht.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. i bis 3 enthält die feststehende
Plattform 14 das Beschickgut zwischen sich fassende niedrige, aufrechte, parallele
Wände 40, welche je zu viert zu einer Grüppe zusammengefaßt sind und zwischen sich
entsprechende Räume 41 zur Aufnahme des Beschickgutes freilassen; die Räume 41 sind
also an den beiden Stirnseiten und oben offen. Die Wände 4o bestehen aus hochfeuerfestem
Metall, und eine jede Wand ist hohl ausgebildet und, wie Abb. i Schnitt G-H erkennen
läßt, mit Heizzügen 42, ausgestattet. Das zur Beheizung der Heizzüge 4a dienende
Gas wird durch eine Ringleitung 43 und von dieser abzweigende Verteilungsleitungen
44 und 45 und die Verbrennungsluft durch Leitungen 46 regelbar zugeführt, siehe
zu letzterem insbesondere Abb. 2, Schnitt N-0. Von den Leitungen 45 und 46
strömen die Brenngase zu zwischen den einzelnen Gruppen angeordneten Brenn-`k--ammern
g', und aus diesen Brennkammern gehen die Heizgase durch Verteilungskanäle 7 zu
den einzelnen Heizwänden 40. Die Rauchgase ziehen aus den Heizwänden 40 durch unter
den einzelnen Sektoren 41 befindliche Sohlkanäle 48 ab und umspülen die Leitungen
45 und 46 rekuperativ im Gegenstrom. Sämtliche Rauchgase vereinigen sich in ,einem
Abhitzesammelkanal 49; von hier aus wird ein Teil der Abhitze, welche durch die
rekuperative Abgabe ihrer Wärme entsprechend gekühlt ist, mit Hilfe eines nicht
mehr dargestellten Ventilators in einen Verteilungskanal 5o übergeführt und von
dort durch einstellbare Öffnungen 51 den Brennkammern g' zugeführt, wo sie sich
mit den frischen Heizgasen mischt und deren Temperatur entsprechend herabsetzt.
Der überschüssige Teil der Abhitze wird aus dem Kreislauf durch einen nicht mehr
dargestellten Fuchs abgeführt.
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über der Plattform 14 befindet sich eine zentrisch drehbare Decke
18, welche den Plattformraum mittels Dichtungsrinnen 52 abschließt. Auf der Decke
18 befindet sich ein Füllturm a, welcher durch eine Durchbrechung der Decke derart
hindurchragt, daß sich Bodenöffnungen 53 des Turmes unmittelbar über den Kammern
41 befinden, wie Abb. 2 Schnitt G-H veranschaulicht; die Entleerungsöffnungen 53
des Turmes a sind mit einem anhebbaren Verschluß 54 versehen. An dem Beschicktrichter
a sind Klappen 55 angeordnet (Abb. i links), durch welche das in die Räume 41 eingefüllte
Beschickgut an seinen beiden frei liegenden Enden festgedrückt wird. Neben dem Füllturm
a befindet sich, wie Abb. 2 im Schnitt G-H veranschaulicht, eine Kohlenstampfvorrichtungx,
mit welcher das in die Räume 41 eingefüllte Gut zwischen den Wänden 40 gestampft
werden kann. Dieses Stampfen kann mit Hilfe einer entsprechenden Drehung der Decke
18 in Zeitabständen wiederholt erfolgen. Das gare Beschickgut wird aus den Kammern
41 mittels im Kreise schwenkbar angeordneter und hin und - her beweglicher Druckstempel
56 entfernt, welche nach Anheben einer Verschlußklappe 57 der Decke 18 das gare
Gut in einen Löschwagen 58 drücken, durch welchen es zur weiteren Verarbeitung abbefördert
wird. " Die flüchtigen Erzeugnisse ziehen mittels Leitungen 59 zu einer Sammelleitung
6o. ab, deren obere Abdeckung 61- sich mit der Decke 18 dreht und deren unterer
Teil feststehend und an eine Ahführungsleitung angeschlossen ist. In dem Füllturm
a muB immer so viel Beschickgut
verkleiben, daß dieses eine genügende
Abdichtung des Turmes nach außen hin bildet.
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Bei der Ausführungsform des Ofens nach den Abb. q. und 5 ist die Plattform
1q. zentrisch drehbar gelagert, und die ihr gegenüber durch Tauchrinnen 52 abgedichtete
Ofendecke i S steht fest. 'Die Plattform i q. enthält, wie bei der zuvor beschriebenen
Ausführungsform in Gruppen zu j e drei zusammengefaßt, durch niedrige, aufrechte
metallische Heizwände q.o mit Heizzügen 42 gebildete schmale Räume 41 zur Aufnahme
des zu beheizenden Gutes, und zwischen diesen Räumen befinden sich ebenso wie bei
der zuvor beschriebenen Ausführungsform Brennkammern 9'. Das Heizgas wird den Heizzügen
42 von einer feststehenden Leitung 70 und einer daran anschließenden, mit
der Plattform sich drehenden Ringleitung 71 und vor. dieser abzweigenden Verteilungsleitungen
72 in regelbaren Mengen aus den einzelnen Brennkammern g' zugeführt. Die Verbrennungsluft
strömt den Brennkammern von Rekuperatorräumen 73 aus durch Kanäle 74 zu. Von den
Räumen 9' strömen die Heizgase wie im- ersteren Ausführungsbeispiel durch Kanäle
q.7 zu den Heizzügen qo. Die Abhitze strömt durch.die Rekuperatorräume 73 hindurch
und durch Krümmer 75 innerhalb je einer Gruppe zusammengefaßt zu einem mit der Plattform
sich drehenden Behälter 76; aus diesen zieht ein Teil der Abhitze durch eine mittels
einer Tauchtasse 77 mit dem Behälter 76 verbundene Leitung 78 zum Kamin hinab, der
andere Teil der Abhitze wird durch ein Gebläse 79 einem über dem Behälter 76 befindlichen
Behälter 8o zugeführt und- strömt von diesem aus durch Verteilungsleitungen
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regelbar zu den Brennkammern g', wo. sie sich mit den frischen Heizgasen
mischt und deren Temperatur je nach ihrer Menge in weitgehenden Grenzen regelbar
herabsetzt.
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Die Beschickung der Räume 41 mit dem zu beheizenden Gut geschieht
von dem auf der Ofendecke 18 angeordneten, mit einer Zubringevorrichtung 85 beliebiger
Art ausgestatteten Füllturm a aus, der gleich demjenigen gemäß der vorbeschriebenen
Ausführungsform ausgebildet sein kann. Neben dem Füllturm a ist die Stampfvorrichtung
x angeordnet, die gleichfalls wie diejenige gemäß der vorbeschriebenen Ausführungsform
beschaffen sein kann, nur daß in diesem Fall die Ofendecke 18 feststeht und die
Plattform 1q. sich mit den einzelnen Sektoren ¢i unter der Decke hinwegbewegt; je
nach Erfordernis kann hierbei auch das Beschickgut in Zeitabständen mehrmalig nacheinander
gestampft werden. Das gare Beschickgut wird mittels einer in diesem Fall nur axial
hin und her sich bewegenden Druckvorrichtung 82 in einen Behälter 83 gedrückt, welcher
durch einen Schieber o. dgl. 84 von dem Ofenraum trennbar ist; von dem gegebenenfalls
kippbar gelagerten Behälter 83 aus wird das gare Gut durch irgendeine geeignete
Vorrichtung abbefördert.
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Die flüchtigen Erzeugnisse ziehen durch Steigrohre 86 hindurch zu
einer Vorlage 87, aus welcher sie durch eine Leitung 88 abziehen.
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Anstatt das zu beheizende Gut in loser Form in Räume 41 einzubringen,
kann das Gut aber auch in Stampfkuchenform in die Sektoren des Ofens eingebracht
werden; in diesem Fall erübrigt sich in dem einen wie in dem anderen Ausführungsbeispiel
der Füllturm a, und es ist statt dessen eine Vorrichtung zum Einschieben der Stampfkuchen
in den Ofen erforderlich; die Stampfvorrichtung kann in diesem Fall anstatt auf
der Ofendecke auch vor dem Ofen oder ganz getrennt vor ihm angeordnet sein.