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Verfahren und Vorrichtung zum Führen und Ablegen von gleichzeitig
aus dem Bogen geschnittenen Streifen aus Papier, Blech u. dgl. Um aus dem Bogen
gleichzeitig geschnittene Streifen automatisch weiterverarbeiten zu können, ist
es notwendig, diese Streifen den weiteren Verarbeitungsstellen unbedingt zuverlässig
und in einer gewissen Gesetzmäßigkeit zuführen zu können. Solche Aufgaben kommen
beispielsweise vor bei Kreisscheren mit einer größeren Messergruppe, mit welcher
Bogen in Streifen zerteilt werden und wobei diese Streifen dann anschließend weiter
zerschnitten, gestanzt oder geformt werden sollen. Dabei ist es von Bedeutung, daß
weder ein großer Raumverlust durch die Führungs-und Ablegeeinrichtung bedingt wird
noch daß Zeitverlust eintritt zwischen dem ersten Schneidvorgang und der Weiterverarbeitung.
Die vorliegende Erfindung löst die Aufgabe durch ein besonderes Führttngs- und Ablegeverfahren.
Die von der Kreisschere geschnittenen Streifen werden auf Führungsschienen abgefangen,
welche so ausgebildet sind, daß die Streifen bereits auf diesen Schienen voneinander
getrennt werden. Nachdem die einzelnen Streifen vollständig frei auf diesen Führungsschienen
liegen, lverden die Führungsschienen so bewegt, daß sämtliche Streifen zuerst mit
der gleichen Kante von den Schienen bis auf eine darunter befindliche Tischfläche
herunterfallen. Unmittelbar hinterlier wird dann durch eine weitere Bewegung der
Führungsschienen auch die andre Kante der Streifen freigegeben, so daß dann die
Streifen vollständig auf den Tisch herunterfallen können. Durch dieses Ablegen der
Streifenkanten nacheinander ist die Sicherheit geboten, daß die Streifen entweder
frei nebeneinander oder aber stets nach der gleichen Richtung überdeckt liegen,
so daß Mitnehmer stets eine freie Streifenkante erfassen können.
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>Die Ausbildung der Führungsschienen und ihre Bewegung kann verschiedenartig
gewählt werden. Eine besonders einfache Lösung ergibt sich dadurch. daß man Z-förmig
gebogene Schienen nimmt und dieselben :erst n 'h der einen Seite um etwa go' schwenkt
ac und dann wieder zurückschwenkt in die ursprüngliche Lage. Man könnte aber auch
ähnlich geformte Leisten um ;60- drehen oder auch seitlich verschieben, um dieselbe
Wirkung bei der Ablage der Streifen zu erzielen.
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Diese Führungsleisten können unmittelbar hinter der Kreisschere angeordnet
werden, so daß gar kein Raum zwischen Kreisschere und Ablagestelle verlorengeht.
Außerdem könneu
in der Zeit, in welcher die Streifen von der Kreisschere
aus auf die Führungsscbi:enen abgelegt werden, unter den Führungsschienen die vorher
abgelegten Streifen für die Weiterbearbeitung abgeführt werden. Dadurch wird auch
der Zeitverlust vermieden, der sonst entsteht, wenn erst die :einmal abgelegten
Streifen weggeführt werden müssen, bevor neue Streifen, aus der Kreisschere ausgeführt
werden dürfen. Die neue Erfindung bringt also außer Raumersparnis und einer unbedingt
sicheren Ablage außerdem eine große Zeitersparnis.
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Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise dargestellt, und
zwar zeigt Abb. i die auf den Führungsschienen abgetrennt liegenden Streifen, Abb.2
nach Schwenkung der Führungsschienen die Streifen einseitig heruntergefallen, Abb.
3 nach Zurückschwenken der Führungsleisten die Streifen vollständig abgelegt, Abb.
q. eine vergrößerte Darstellung einer Führungsleiste mit Schwenkvorrichtung.
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Die Streifen werden in bekannter Weise mittels Kreisscheren in ,einzelne
Streifen i zerschnitten. Anstatt die Streifen i, wie bisher üblich, auf einem Ablegetisch
abzufangen, werden die Streifen i von Führungsleisten 2 aufgefangen, welche in der
Längsrichtung der Streifen oberhalb eines Ablegetisches q. über die ganze Ausdehnung
dieses Tisches hinübergehen und im vorliegenden Fall an beiden Enden mit den Lagerzapfen
3 in Lagerflächen am Maschinengestell drehbar gehalten. sind. Dadurch, daß die Führungsschienen
Z-förmig gebogen sind, so daß eine Führungsfläche der Führungsschiene höher liegt
wie die andere, werden die Streifen i bereits beim Auslaufen. aus der Kreisschere
voneinander getrennt, so daß sie nicht übereinanderlaufen können. Nachdem die Streifen
auf ihrer ganzen Länge frei aus der Kreisschere herausgelaufen sind und auf den
Führungsschienen aufliegen, werden alle Führungsschienen 2 gleichzeitig so geschwenkt,
daß die Schenkel 2a nach unten zeigen (Abb.2). Dadurch fallen die Kanten der Streifen
i, welche auf der Schiene 2a auflagen, zuerst herunter und legen sich auf den Tisch
q. auf. Alsdann werden die Führungsschienen 2 wieder in ihre ursprüngliche Lage
zurückgeschwenkt. Dadurch schieben die Führungsflächen 2v die noch oben liegenden
Streifenkanten ebenfalls nach unten, so daß dann die Streifen vollständig auf dem
Tisch ¢ liegen.
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Auf diese Weise wird die zuletzt abfallende Streifenkante niemals
unter einer zuerst abfallenden Streifenkante liegen können. Ein Anheben der Streifen
unter der zuletzt heruntergefallenen Streifenkante zwecks Weiterbewegung muß also
stets möglich sein.
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Wenn man Mitnehmer 5 durch den Tisch q. hindurchragen läßt, -so daß
sie beim Abfangen der Streifen. unter der Kante stehen, welche zuletzt herunterfällt,
so kann ein seitliches Wegführen der Streifen sofort ohne Störung erfolgen.
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Aus der Abb. i ersieht man, daß durch Mitnehmer 5 auf dem Tisch ¢
etwa vorhandene Streifen nach der Seite weggeführt werden können, während auf den
Führungsschienen 2 neue Streifen i auflaufen.
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Die Schwenkbewegung der Führungs-. schienen 2 kann verschieden durchgeführt
werden, z. B. gemäß Abb. q. derart, daß mit den Führungsschienen 2 ein Zahnsegment
7 verbunden ist, welches in eine Zahnstange 6 eingreift. Durch Hinundherbewegen
der Zahnstange 6 führen dann sämtliche Führungsschienen 2 die gewünschte Schwenkbewegung
aus.
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Man könnte natürlich auch, anstatt die Schwenkbewegung auszuführen,
die Führungsschienen 2 seitlich verschieben. Gemäß Abb. i müßten dann die Schienen
2 nach links bewegt werden, auch dann würde der Streifen zuerst von der Schiene
2a herunterfallen. Dann würde man die Schienen 2 nach rechts bewegen, -bis die andere
Kante von der Schiene 2v heruntergefallen ist. Auf die Weise würde man ebenfalls
die gewünschte Wirkung erzielen können. Bei der Seitenbewegung besteht nur die Gefahr
einer Verschiebung der Streifen. Die Führungsschienen 2 müßten sehr schnell bewegt
werden oder ,aber nacheinander, damit die gewünschte Wirkung eintritt.