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Federwerk mit mehreren Federtrommeln. Bei kinematographischen Aufnahmeapparaten,
Sprechmaschinen, Spieluhren und ähnlichen Apparaten, welche durch ein Federwerk
angetrieben werden, zeigt das Federwerk die Eigenschaft, daß es bei Beginn seiner
Kraftabgabe eine höhere Antriebskraft zu leiten vermag als gegen Ende, nachdem sich
(las Feder werk bereits größtenteils verbraucht hat. Soweit nun diese Apparate,
wie es meistens der Fall ist, mit einer gleichmäßigen Geschwindig11zeit angetrieben
werden müssen. inuß die Stärke des Federwerkantriebes so bemessen werden, claß es
am Ende seiner Tätigkeit noch genügend Kraft abgeben kann, um die zum Betriebe des
Apparates erforderliche Geschwindigkeit aufrechtzuerhalten. Die überschüssige Kraft,
die das Federwerk in den vorhergehenden Teilen seiner Tätigkeit ausüben könnte und
«-elche eine höhere Geschwindigkeit des angetriebenen Apparates erzielen würde,
muß vernichtet werden, da der angetriebene Apparat mit einer gleichmäßigen Geschwindigkeit
von Anfang bis zu En(le laufen soll. Es geschieht dies dadurch, claß ein Geschwindigkeitsregler
mit einer Bremsvorrichtung verbunden ist, welche diese überschüssige Kraft in Reibungsverlust
umsetzt.
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Dieser Nachteil zeigt sich in erster Linie bei Kraftspeicherantrieben,
die aus Stahlfederwerken bestehen, ferner aber auch bei anderen Kraftspeichern,
wie pneumatischen, elektrischen u. dgl.
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In an sich bekannter Weise sucht man die Vernichtung der während des
größten Teils der Tätigkeit vorhandenen überschüssigen Kraft des Federwerkes dadurch
zu beschränken, daß zwei oder mehrere Teile eines Federwerkes, also einzelne Federtrommeln,
hintereinandergeschaltet werden, und zwar derart, daß zunächst nur ein Teil der
Federtrommeln seine Kraftabgabe ausübt, während die anderen Teile stillgesetzt werden,
und daß erst nach Verbrauch des einen Teils der Federtrommeln ein anderer Teil in
Wirksamkeit tritt. Bei jeder einzelnen Federtrommel bleibt natürlich in diesem Fall
die Notwendigkeit besteben, im Anfang einen Teil der Kraft zu vernichten, da nur
diejenige benötigt wird, die gegen Ende der Kraftabgabe jedes einzelnen Teils erzeugt
werden kann. Durch die Zerlegung in mehrere Trommeln ist jedoch der Unterschied
zwischen der größten abgebbaren Kraft und der zum Betriebe des Apparates erforderlichen
Kraft wesentlich geringer, so daß im ganzen ein erheblich- kleinerer Teil an Kraft
vernichtet «-erden muß, um während der ganzen Dauer der Wirkungsweise des aus mehreren
Federtrommeln kombinierten Federwerkes eine gleichmäßige Geschwindigkeit des angetriebenen
Apparates zu erzielen.
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Durch die vorliegende Erfindung wird der weitere Vorteil erreicht,
daß die Schaltung der Federtrommeln so erfolgen kann, daß zu Beginn der Wirkungsweise
zunächst mehrere der Federtrommeln gleichzeitig in Wirkung treten können und dadurch
eine höhere Kraftabgabe erzielen, als eine einzelne Federtrominel zu erreichen vermöchte.
Hierdurch ist es möglich, den Anfahrwiderstand des anzutreibenden
Apparates,
welcher den größten Kraftbedarf erfordert, schnell zu überwinden und die normale
Arbeitsgeschwindigkeit des anzutreibenden Apparates zu erreichen. Nach Erzielung
derselben wird dann ein Teil der Federtrommeln ausgeschaltet oder abgedrosselt,
wobei der übrige Teil, welcher zur Aufrechterhaltung *der einmal erzielten Geschwindigkeit
ausreicht, allein in Wirkung bleibt.
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Die Ausschaltung oder Abdrosselung eines Teiles des Federwerkes erfolgt
dann zweckmäßig nur so lange, als der zuerst in Wirksamkeit bleibende Teil genügend
Kraft zur Aufrechterhaltung der vom angetriebenen Apparat benötigten Geschwindigkeit
abgeben kann. Sobald er sich soweit verbraucht hat, <laß die Geschwindigkeit
des angetriebenen Apparates unter die zulässige Grenze sinkt, wird ein anderer Teil
des Federwerkes, der bis dahin ausgeschaltet war, wieder eingeschaltet und kann
nunmehr die Kraftabgabe übernehmen.
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Nachdem mehrere Teile des Federwerkes nacheinander in Wirkung gewesen
sind und sich so weit verbraucht haben, daß sie für sich allein nicht mehr genügend
Kraft zur Aufrechterhaltung einer ausreichenden Geschwindigkeit abzugeben vermögen,
werden mehrere dieser bereits verbrauchten Teile des Federwerkes gemeinsam in Wirkung
gesetzt. Durch die gleichzeitige Wirkungsweise mehrerer solcher bereits bis zu denn
angegebenen Grade verbrauchter Federtrommeln wird erreicht, daß die Aufrechterhaltung
der Geschwindigkeit des anzutreibenden Apparates noch weiterhin möglich ist, nämlich
so lange, bis die Summe dieser Federtrommeln sich so weit verbraucht hat, bis sie
der Stärke eines einzelnen Teiles des Federwerkes vor ihrer Einschaltung zur gemeinsamen
Wirkungsweise entspricht.
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Die Ein- und Ausschaltung der einzelnen Teile des Federwerkes erfolgt
zweckmäßig durch Kupplungen, Klinken, Anschläge u. dgl., welche zwischen zwei Speicherelementen
oder Gruppen von solchen oder zwischen diesen und dem zur Kraftabgabe dienenden
Maschinenteil angeordnet sind. An Stelle der Ein-und Ausschaltung von Teilen des
Federwerkes kann auch eine langsame Abdrosselung derselben und ein langsames Anlassen
dadurch erzielt werden, daß Reibungskupplungen, Bremsscheiben oder sonstige langsam
wirkende Hemmvorrichtungen mit den einzelnen Federtrommeln oder Gruppen von solchen
oder mit den Maschinenteilen, die mit diesen in Wirkungsverbindung stehen, verbunden
werden.
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In zahlreichen Fällen kann die Wirkungsweise des aus mehreren Federtrommeln
zusammengesetzten Federwerkes automatisch durch einen Geschwindigkeitsregler veranlaßt
«erden, welcher selbsttätig die Ein- und Ausschaltung oder die Abdrosselung bzw.
das Anlassen von Teilen der Federtrommel bewirkt.
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Uni die Kraftübertragung zweier Federtrommeln oder Gruppen von solchen
auf zur Kraftabnahme dienende Maschinenteile so zu regeln, daß bei Ausschaltung
oder Abbremsung der einen Federtrommel oder einer Gruppe von solchen der andere
Teil die Kraftübertragung allein ausführt, ohne durch den Stillstand des ausgeschalteten
oder abgebremsten Teiles behindert zu sein, kann man sich eines geeigneten Ausgleichorgans,
beispielsweise eines Differentialgetriebes, bedienen. Dieses ermöglicht, daß stets
die Summe der von beiden kraftgebenden Maschinenteilen abgegebenen Kraft auf das
zur Kraftabnahme dienende Maschinenteil übertragen wird, und zwar gleichgültig,
ob beide kraftabgebenden Maschinenteile die gleiche Kraft ausüben oder ob das eine
nur wenig und das andere viel Kraft abgibt. Wenn das eine kraftabgebende Maschinenteil
überhaupt zum Stillstand kommt, also überhaupt keine Kraft mehr abgibt, bewirkt
das andere kraftabgebende Maschinenteil für sich allein die Kraftübertragung. '
Wenn also z. B. bei der Einschaltung des ganzen Federwerkes zur Überwindung des
Anfahrwiderstandes des angetriebenen Apparates zwei Federwerktrommeln oder Gruppen
von solchen gleichzeitig in Wirkung sind und somit' beide kraftabgebenden Maschinenteile
auf das Differentialgetriebe wirken, wird die doppelte Kraft, wie sie der Leistung
einer Federtrommel oder einer Gruppe von solchen entspricht, durch das Differentialgetriebe
auf das kraftabgebende Maschinenteil übertragen. Sobald nun die erforderliche Arbeitsgeschwindigkeit
des angetriebenen Apparates erreicht ist, wird die eine Federtrommel abgebremst
oder stillgesetzt, so daß nur noch ein auf das Differentialgetriebe wirkendes kraftabgebendes
Maschinenteil vorhanden ist, wodurch eine entsprechend geringere Kraftabgabe erfolgt"
wie sie zur Aufrechterhaltung der Geschwindigkeit erforderlich ist.
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Die Anwendung eines Differentialgetriebes als Ausgleichsorgan bietet
hierbei den weiteren Vorteil, daß bei dem Stillsetzen der einen Federtrommel das
Übersetzungsverhältnis des anderen zum kraftabnehmenden Maschinenteil wesentlich
herabgesetzt werden kann, und zwar je nach Anordnung der umlaufenden Räder und nach
Verwendung von Zahnrädern mit Innen- oder Außenverzahnung, auf denen die umlaufenden
Räder sich abwälzen und je nach dem Verhältnis der Zähnezahlen der verwendeten Räder
im Verhältnis von g : i
l)is über c : r. Dadurch wird zugleich das
übertragene. Drehmoment im gleichen Verh:iltnis gesteigert. Wenn nun außerdem statt
im normalen Betriebe, wo nur eine Federtrommel die Kraftübertragung vornimmt, (leren
zwei während des Anfahrens gleichzeitig zur Wirkung gelangen, gelingt es, das Drehmoment
zur Überwindung des Anfahrwiderstandes bis auf etwa das Zehnfache zu steigern.
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Nachdem sodann der eine Teil der Federtrommeln in Wirkung gewesen
ist und sich so weit verbraucht hat, daß er allein die erforderliche Geschwindigkeit
nicht mehr aufrechtzuerhalten vermag, wird der andere inzwischen abgebremste oder
ausgeschaltete Teil in Wirkung gesetzt. Lm in diesem Falle zu verhindern, daß durch
das Ausgleichsorgan, also in unserem Fall das Differentialgetriebe, ein Teil der
Kraft des noch unaust;enutzten Teiles der Federtrommeln, statt zur Kraftübertragung
an das kraftabnehmende Maschinenteil zu dienen, auf den bereits verbrauchten Teil
der Federtrommeln übertragen wird, wird zweckmäßig der letztere oder das zu seiner
Kraftübertragung dienende Maschinetrteil mit einem Freilauf ausgerüstet, wel eher
verhindert, daß sich dieser Maschinenteil in umgekehrter Richtung dreht. Auf diese
\Veise wird erreicht, daß jeder Teil der Federtrommeln für sich allein die Kraftübertragung
ausiibt, ohne daß eine Wiederaufspeicherung der vorher bereits verbrauchten Teile
auf Kosten der noch unverbrauchten Teile erfolgt.
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Das Ausgleichsorgan ermöglicht außerdem, daß- bei (lern Aufspeichern
der Kraft in die einzelnen Federtrommeln nur ein Teil der durch das Ausgleichsorgan
verbundenen Teile gespannt bzw. geladen zu werden braucht, indem zwangläufig zugleich
in den anderen Teilen die Kraft aufgespeichert wird, und zwar erfolgt in diesem
Fall selbsttätig die Aufspeicherung zunächst in den am meisten verbrauchten Federtrommeln,
bis ihr Aufspeicherungsgrad den der weniger verbrauchten Federtrommeln erreicht,
wonach ebenso selbsttätig die restliche Aufspeicherung gemeinsam durchgeführt wird.
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Die Wirkungsweise der vorliegenden Erfinclung wird am besten an Hand
einiger Ausfiihrungsbeispiele erläutert: In Abb. r ist die Seiten-nsicht und 'in
Abb.2 der Querschnitt eines zum Antriebe von kinematographischen Aufnahmeapparaten
bestimmten Federwerkes dargestellt. Das Federwerk besteht in diesem Beispiel nur
aus zwei gleichartigen Federwerkstrommeln a und b, «-elche je mit einem Zahnrad
c frei laufenden Kitzeln f und g im Eingriff stehen. Fest mit diesen Kitzeln verbunden
sind Klauenkupplungshälften h und i:, welche mit den auf der Achse e fest verbundenen
anderen Kupplungshälften k und l in Eingriff gebracht bnv. c7on ihnen ausgeschaltet
werden können. Die Achse c überträgt die Kraft auf den Aufnahmeapparat. Mit dem
Zahnrad c der einen :1?ederwerkstrommel steht ein auf einer besonderen Achse gelagertes
Kitzel im Eingriff, mit welchem eine Reibscheibe in fest verbunden ist, die vermittels
des Bremsbandes n durch den Geschwindigkeitsregler n abgebremst werden kann. Der
Geschwindigkeitsregler o erhält seinen Antrieb vom Getriebe des Aufnahmeapparates.
Die Zahnräder c, d, f und g sind mit Schrägverzahnung ausgerüstet.
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Bei Beginn der Arbeitsweise des Federwerkes stehen die Kupplungen
h, k und i, l im Eingriff; das Bremsband ia liegt nicht an der Reibscheibe
tra. an; beide Federwerktrommeln arbeiten gemeinsam auf die Antriebsachse e des
Aufnahmeapparates. Sobald die erforderliche Arbeitsgeschwindigkeit erreicht ist,
beginnt durch die Wirkung des Geschwindigkeitsreglers das Bremsband it die Reibscheibe
in abzubremsen. Durch- die Wirkung der Schrägverzahnung der Zahnräder c und f verschiebt
sich das Kitzel f auf der Achse c derart, daß die Kupplungshälften h und
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außer Eingriff kommen. Von diesem Zeitpunkt ab bewirkt die Federwerkstrommel
b allein die Kraftübertragung, während die Federwerkstrommel a ausgeschaltet ist.
Nachdem nunmehr die Federwerkstrommel b sich so weit verbraucht hat, daß sie allein
die erforderliche Arbeitsgeschwindigkeit nicht mehr aufrechtzuerhalten vermag, entfernt
sich durch die Wirkung des Geschwindigkeitsreglers o das Bremsband n. von der Bremsscheibe
in. Das Kitzel f beginnt sich zu drehen und verschiebt sich gleichzeitig
infolge der Schrägverzahnung längs der Achse e, derart, daß die Kupplung h, k wiederum
in Eingriff kommt. Gleichzeitig aber wird die Kupplung i dadurch außer Eingriff
gebracht, daß zwischen den Zahnrädern d und g die Kraft nicht mehr von d auf g-,
sondern umgekehrt von ä auf d und dadurch auf die inzwischen verbrauchte Federwerkstrommel
b übertragen wird. Dieses bewirkt mit Rücksicht auf die Schrägverzahnung, daß sich
das Kitzel g längs der Achse c derart verschiebt, daß die Kupplung i, L außer
Eingriff kommt. Auf diese Weise wird erreicht, daß nunmehr die Federwerkstrommel
a allein die Kraftübertragung ausübt.
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Nachdem die Federwerkstrommel a sich etwas mehr verbraucht hat wie
vorher die Federwerkstrommel b, tritt wiederum von dieser eine Kraftübertragung
vermittels des
Zahnrades d auf das Ritzel g ein, und letzteres verschiebt
sich auf die Achse e wiederum in umgekehrter Richtung derart, daß die Kupplung i.,
l wieder in Eingriff kommt. Es wirken daher von diesem Zeitpunkt ab beide
Federwerkstrommeln gemeinsam, solange die Summe der von ihnen abgebbaren Kraft ausreicht,
die Geschwindigkeit des Aufnahmeapparates aufrechtzuerhalten.
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In Abb. 3 und 4. ist als weiteres Beispiel ein kombiniertes Federwerk
für einen kinematographischen Aufnahmeapparat dargestellt, wobei ein Differentialgetriebe
den Kraftausgleich zwischen den einzelnen Federwerkstrommeln vornimmt. Abb. 3 stellt
eine Seitenansicht und Abb. d. einen Querschnitt des Federwerkantriebes dar.
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Auch in diesem Falle sind zwei Federwerkstrommeln a und b vorgesehen,
welche mit den Zahnrädern c und d ausgerüstet sind. Das Zahnrad c kämmt mit dem
Zahnrad f, welches auf der Hauptantriebsachse e frei dreht. Fest mit dem Zahnrad
f verbunden ist die Achse p des Planetenritzels q. Auf der gegenüberliegenden Seite
trägt das Zahnrad f das Gegengewicht r. Das Ritzel q steht einerseits im
Eingriff mit dem Innenzahnrad s und andererseits mit dem Ritzel t, welches mit der
Achse e fest verbunden ist. Das Innenzahn-rads ist fest verbunden finit der
Nabe ic, welche sich auf der Achse e frei drehen kann. Ferner sind vermittels Schraubbolzen
v mit der Nabe 2c fest - verbunden das Zahnrad g und die Reibscheibe m. Das Zahnrad
g kämmt mit dem Zahnrad d der Federwerkstrommel b.
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Die Wirkungsweise dieses Federwerkes ist folgende: Nach dem Einschalten
des Federwerks liegt das Bremsband n zunächst nicht auf der Bremsscheibe zri auf;
die beiden Federwerkstrommeln wirken gleichzeitig auf die Zahnräder f und g. ,Durch
die Drehung des Zahnrades g wird das mit ihm verbundene Innenzahnrads gleichzeitig
in Drehung versetzt. Es überträgt seine Bewegung auf das Ritzel q, welches
seinerseits das R.itzel t und damit die Antriebsachse e in Drehung versetzt.
Gleichzeitig aber erfährt das Ritzel q durch die Bewegung des Zahnrades f eine kreisende
Bewegung, und zwar in einer solchen Richtung, daß' die von q -auf
t übertragene Geschwindigkeit vermindert wird. Infolge des verminderten Übersetzungsverhältnisses
ist das übertragende Drehmoment entsprechend größer.
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Nachdem nunmehr das Getriebe des kinematographischen Aufnahmeapparates
seine normale Geschwindigkeit erreicht hat, beginnt ein von diesem angetriebener
Geschwindigkeitsregler @ auf das Bremsband n zu wirken und setzt die Bremsscheibe
in und damit auch (las Innenzahnrad s still. Dadurch wird das Plenetenritzel q veranlaßt,
sich bei seinem Kreisen auf dem stillstehenden Zahnrad s abzuwälzen und überträgt
infolge der gewählten Anordnung eine höhere Geschwindigkeit auf das Ritzel t und
damit die Antriebswelle e. Letztere erhält somit infolge des höheren Übersetzungsverhältnisses
ein geringeres Drehmoment, und zwar, nachdem sie ein höheres nicht mehr benötigt,
sobald der große Anfahrwiderstand überwunden ist. Es treibt nunmehr ausschließlich
die Federtrommel a den Aufnahmeapparat an. Nachdem sie sich so weit verbraucht hat,
daß sie die erforderliche Geschwindigkeit nicht mehr allein aufrechtzuerhalten vermag,
bewirkt der Geschwindigkeitsregler c eine Lösung des Bremsbandes ii, und die Federwerkstrommel
b
kann numnehr wiederum zu wirken beginnen.
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Um nun zu verhindern, daß durch das Differentialgetriebes,
q, t die Kraft der Federwerkstrommel b statt ausschließlich auf die Antriebsachse
e übertragen zu werden, dazu dient, die Federwerkstrommel a in umgekehrter Richtung,
als sie sich bisher gedreht hatte, zu drehen und .damit zu spannen, kann das Zahnrad
f mit einem Freilauf w ausgerüstet werden, welcher dem Zahnrad f und
damit auch der Federwerkstrommel a nur eine Drehrichtung gestattet, wie sie ihrer
Kraftabgabe entspricht, aber nicht umgekehrt. Nachdem nunmehr die Feder werkstrommel
b sich ihrerseits so weit verbraucht hat, daß sie allein die erforderliche Geschwindigkeit
nicht mehr aufrechtzuerhalten vermag, sucht die Federwerkstrommel a ihrerseits wiederum
in Wirkung zu treten und wird hierbei durch den Freilauf 7v nicht behindert, da
die Bewegung nunmehr wiederum in Richtung der Kraftabgabe erfolgt. Beide Federwerkstrommeln
arbeiten nunmehr gemeinsam so. lange, bis sie auch zusammen nicht mehr so viel Kraft
abgeben können, daß die Arbeitsgeschwindigkeit des Aufnahmeapparates aufrechterhalten
werden kann.
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Das Differentialgetriebes, q, t ermöglicht ferner, daß zum Spannen
des Federwerkes ausschließlich die Federwerkstrommel a aufgezogen zu werden braucht,
indem durch das Differentialgetriebe gleichzeitig auch . die Federwerkstrommel b,
dessen Achse somit feststehend sein kann, gespannt wird. Das Spannen der Federwerkstrommel
a erfolgt durch Drehen seiner Achse.
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In Abb. 5 und 6 ist als weiteres Beispiel ein kombiniertes Federwerk
für einen kinematographischen Aufnahmeapparat dargestellt, und zwar wiederum nur
bestehend aus zwei Federwerkstrommeln, wobei Abb. 5 eine Seitenansicht und Abb.
6 einen O_uerschnitt des Antriebes darstellt. In diesem. Falle erfolgt die Übertragung
auf die Achse e, welche die
Bewegung ;,um kinematographischen Apparat
fortreitet, durch zwei Zahnräder f und g, die ihrerseits reit den Zahnrädern c und
d der Federwerkstrommel a und b in Eingriff stehen. Beide Zahnräder
f und g sind mit Freiläufen zc, und a- ausgerüstet. Die Bremstrommel nr ist auf
einer besonderen Achse gelagert und erhält ihren Antrieb durch das Ritzel " «-elches
mit Zahnrad c im Eingriff steht.
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Die Wirkungsweise dieser Ausführung ist folgende: Beim Einschalten
des Federwerks wirkt der Geschwindigkeitsregler o noch nicht: daher liegt auch das
Bremsband ri nicht auf der Bremsscheibe ;x an. Sie kann sich frei drehen und gestattet
daher auch der Federwerkstrommel a, zii wirken und ihre Kraft durch Übertragung
der Zahnräder c auf f und durch den in Eingriff kommenden Freilauf w auf die Triebwerksachse
e zu übertragen. Gleichzeitig wirkt auf diese Achse das "Zahnrad g ein, dessen Freilauf
x ebenfalls die Triebwerksachse e mitnimmt. Nachdem nunmehr das Anfahrmoment überwunden
ist und die erforderliche Arbeitsgeschwindigkeit des Apparates erreicht ist, beginnt
der Retgulator c zu wirken und setzt mittels des Premsbandes st die Bremsscheibe
in und damit auch die Federwerkstrommel a still, wobei der Freilauf u, gestattet,
daß sich die Hauptantriebsachse e unter dein stillstehenden Zahnrad f weiterdrehen
kann, indem sie von jetzt ab ihren Antrieb ausschließlich von der Federwerkstrommel
b erhält. Nachdem nunmehr letztere sich so weit verbraucht hat, daß sie allein die
erforderliche Arbeitsgeschwindigkeit nicht mehr aufrechtzuerhalten vermag. läßt
die Wirkung des Geschwindigkeitsreglers nach, die Bremsscheibe ui beginnt sich zu
drehen, und die Federwerkstrommel a kann wiederum in Wirksamkeit treten, indem der
Freilauf a, die Arbeitsachse e mitnimmt. \Vährend (1e; Arbeitens der Federwerkstromniel
a bleibt die Federwerkstrommel b infolge des Öffnens des Freilaufes x so lange stehen,
bis die von beiden Federwerken übertragene Irraft annähernd gleich geworden ist,
worauf beide zusammen wiederum die KraftübertragUng übernehmen, solange überhaupt
noch die erforderliche Arbeitsgeschwindigkeit aufrechterhalten werden kann.
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Auf einer Achse parallel zur Arbeitsachse t° ist ein Ritzel y angeordnet,
-welches durch axiales Verschieben sowohl mit dem Zahnrad f wie mit dein Zahnrad
g in Eingriff gebracht werden kann. Auf dieser Achse ist die Spannkurbel angebracht,
mittels welcher somit beide Federwerkstrommeln nacheinander gespannt werden ki3nnen.
Wenn das Ritzel y sieh in 'Mittelstellung befindet, stellt e: weder finit
dem Zahnrad f, noch finit dem Zahnrad g im Eingriff, so daß die Arbeitsweise durch
dieses Ritzel und die Kurbel nicht behindert wird. Die Freiläufe zo und x wirken
bei dem Spannen wie Klinken (Knarren) und verhindern, daß die gespannte Trommel
sich wieder entspannt.
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In den vorgenannten Beispielen sind nur zwei Fedenverkstrommeln zur
Anwendung gelangt. Der gleiche Erfindungsgedanke ist jedoch ebenso durchführbar,
wenn mehr als zwei Federwerkstroinmeln zur Anwendung gelangen, indem entweder die
Kraftübertragu ng mittels Kupplung wie im ersten Beispiel oder der Kraftausgleich
mittels DifferentialgCtriebe wie im zweiten Beispiel oder die Freilaufanordnung
wie im dritten Beispiel zwischen der Außentrommel einer Federwerkstrominel und der
Achse einer anderen oder zwischen je zwei Gruppen von Federwerkstrommeln angeordnet
wird. Auch ist die Anwendung des Erfindungsgedankens keineswegs auf Federwerksantriebe-
beschränkt, sonclern kann in gleicher Weise für jede Art von Kraftspeicherantrieb
verwendet werden. Schließlich beschränkt sich der Erfindungsgedanke nicht auf kinematographische
und ähnliche Apparate, sondern auf jegliche 2 aschinen und Apparate, die
mit Federwerksantrieb ausgerüstet werden.