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Vorrichtung zur Vergrößerung des meßbereichs von Stoffmeßvorrichtungen
mit begrenztem Neßbereich. Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung an Maschinen
zum Messen von Stofflängen, um den Meßbereich einer nur für beschränkte Längen eingerichteten
Maschine tun -ein Vielfaches zu vergrößern. -Maschinen der erstgenannten Art, welche,
gleichzeitig mit der gemessenen Stofflänge, den Verkaufspreis angeben, sind bekannt
und tverden namentlich im Kleinhandel verwendet. Diese Maschinen können durch die
Anbringung der Vorrichtung nach dieser Erfindung derart umgeändert werden, daß dann
größere Längen gemessen werden als es gewöhnlich im Kleinhandel üblich ist und wofür
die Maschine ursprünglich hergestellt war. Die Notwendigkeit, größere Stofflängen
zu messen, tritt im Kleinhandel gelegentlich bei Bestandsaufnahmen auf. Für diese
mehr oder weniger oft eintretenden Gelegenheiten kann diese Zusatzeinrichtung schnell
und bequem auf die gewöhnliche Meß- und Berechnungsmaschine aufgesetzt werden und
kann nach Gebrauch ebenso leicht wieder entfernt werden.
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Die Zeichnungen stellen ein Ausführungsbeispiel dar: Abb. r ist eine
Seitenansicht der Vorrichtung.
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Abb. 2 ist eine Draufsicht auf die Vorrichtung nach Abb. r .
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Abb.3 ist ein wagerechter Schnitt durch die "Zusatzvorrichtung. Abb.4
ist ein Querschnitt durch die Meßvorrichtung ohne die Zusatzvorrichtung.
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Abb. 5 ist ein Teilschnitt durch die Vorrichtung in Rückführlage des
Zählwerkes in die -Nullstellung, und Abb. 6 ist ein senkrechter Schnitt durch die
Vorrichtung.
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Bei der sogenannten Kleinhandelsmaschine, an welcher die Vorrichtung
angebracht werden soll, «-erden die zu messenden Stoffe, Bänder oder ähnliche Waren
durch eine Druckrolle 6 gegen eine Meßrolle 5 gepreßt; während die Stofflänge zwischen
den beiden Rollen hindurchgezogen wird, wird durch die Meßrolle 5 eine Anzeigevorrichtung
in Bewegung gesetzt, die die durch die Maschine gezogene Länge anzeigt. Die Druckrolle
6 ist gewöhnlich in einem schwingharen Rahmen drehbar gelagert, der durch eine Feder
so ausgeschwungen wird, daß die Druckrolle 6 bei einer Messung den Stoff gegen die
Meßrolle 5 drückt. Durch eine Hebelvorrichtung kann ferner die Druckrolle so festgestellt
werden, daß sie sich zwecks Einführung des zu messenden Stoffes zwischen die beiden
Rollen in einem Abstand von der Nleßrolle befindet. Die Anzeigevorrichtung steht
bei Beginn der Messung in der Nullstellung und kann in dieselbe nach Beendigung
einer :Messung zurückgebracht werden. Zu diesem Zweck wird die i\-leßrolle durch
eine Auslösevorrichtung von der Anzeigevorrichtung
abgeschaltet,
worauf diese in ihre Anfangslage zurückläuft. Da diese Auslösevorrichtung mit der
Vorrichtung der Erfindung zusammenarbeitet, so sei dieselbe kurz beschrieben. In
einem auf der Grundplatte der Meßvorrichtung festen Lagerbock 46 (Abb. 5) ist eine
kurze Welle 47 drehbar gelagert, 'welche an dem einen Ende einen fingerartigen Hebel
48 trägt, der in eine öffnung in einer drehbaren Platte 17 hineinragt, während an
dem anderen Ende ein nach aufwärts gerichteter Hebelarm 5o befestigt ist, an demeineStange5r
drehbar angreift. Das andere Ende der Stange Sr ist mit einem scheibenförmigen Kopf
52 versehen, der in einer Tasche 53 .des Gehäuses der Meßvorrichtung ruht. Wird
der Kopf 52 nach einwärts gedrückt (Abb. 5), so wird der Stift 47 im Uhrzeigersinn
etwas gedreht, und die Platte 17 dreht sich dabei um ihren Drehzapfen 16 (_gbb.
4) nach abwärts, so daß Zahnrad 2o, das an der Platte 17 drehbar befestigt ist,
und das mit der Meßrolle einerseits durch die Zahnräder 8, 15 und mit der Anzeigevorrichtung,
andererseits durch die Zahnräder 22, 2¢ und 35, 4r in Verbindung steht, außer Eingriff
mit dem Zahnrad 22 kommt, worauf die Anzeigevorrichtung in bekannter Weise in ihre
Nullstellung zurückläuft. Für gewöhnlich wird jedoch die Platte 17 durch eine Feder
21 nach aufwärts gezogen, so daß das Zahnrad 2o mit dem genannten Zahnrad 22 in
Eingriff steht.
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An einer Seitenwand des Gehäuses der \Leßvorrichtung ist ein Hebel
54 (A.bb. 4 und 6) drehbar befestigt, der an seinem oberen, aus dem Gehäuse herausragenden
freien Ende einen Knopf 5.5 hat, durch den er mittels eines Fingers herabgedrückt
werden kann (Abb.1, 2). Beim Herunterdrücken dieses Hebels schlägt dieser in bekannter
Weise gegen einen Anschlag an den schwingend gelagerten Rahmen der Druckrolle 6,
wodurch dieselbe außer Eingriff mit der Meßrolle 5 gebracht und in der tiefsten
Lage des Hebels 54 durch eine an den Griff 57 angebrachte Sperrung (nicht gezeigt)
in dieser Lage gesichert wird, bis der Griff 57 nach innen gedrückt wird. Der Hebel
54 mit dem Knopf 55 wird durch eine Feder (nicht gezeigt) sofort wieder in seine
normale Lage zurückgebracht.
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An eine Meßmaschine dieser Art wird nun die Vorrichtung der Erfindung
angebracht. Diese besteht aus einem Gehäuse 63, dessen eine gekrümmte Wand 58 (Abb.
3), die sich der Form des zylindrischen Teiles :2 des Gehäuses der Meßvorrichtung
anpaßt, mit drei nach aufwärts gerichteten Armen 59 versehen ist, deren äußerste
Enden 6o nach einwärts gebogen sind, so daß das ganze Gehäuse auf die vorhandene
Meßvorrichtung aufgerichtet werden kann. Die Innenfläche der Platte 58 und der Arme
59 sind mit Filz 61 ausgelegt, damit die Oberfläche der Meßvorrichtung nicht beschädigt
wird.
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In der Mitte .des von der Innenwand 58, der Außenwand 62, der Bodenfläche
63 und der Deckfläche 64 gebildeten hornförmigen Gehäuses dieser Vorrichtung (Abb.
1, 2, 3) befindet sich ein vergrößerter Raum mit einer. oberen Deckfläche 67 und
senkrechten Seitenflächen 68. Der eine Arm 7o des Gehäuses wird durch eine Fläche
71 abgeschlossen. In dieser Fläche befindet sich ein senkrechter Schlitz 72. Damit
sich dieses Gehäuse der Vorrichtung bei der Anbringung an die Meßmaschine nicht
verdrehen kann, ist in dem anderen Arm 69 desselben eine Klemmschraube 73 angebracht,
welche die Platte 58 fest gegen das Gehäuse der Maschine preßt (Abb. 3).
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In dem Mittelteil des Gehäuses 63 ist in zwei Lagerschilden 76 und
77 eine Welle 78 gelagert (Abb. 3, 5, 6). Auf dieser ist eine Hülse 78d drehbar
gelagert, die an jedem Ende je ein gleiches Sperrad 8o bzw. 82 hat. An jedem Sperrad
wird am Umfang je ein Sperrzahn entfernt (Abb. 5, 6), so daß eine große Kerbe 83
entsteht. Zwischen den Sperrädern'8o und 82,-sitzt ; ebenfalls fest auf der Hülse
78a, eine Trommel 79, die mit Zahlen versehen ist, welche ein Vielfaches
des Meßbereiches der Maschine anzeigen, für welche diese Vorrichtung benutzt wird.
Ferner sitzt in der Hülse 78a, in radialer Richtung hervorstehend, ein Stift 84,
der die Umdrehung der Hülse 78a mit der Trommel und den Sperrädern auf eine einzige
beschränkt, da derselbe dann gegen eine nach einwärts gebogene, am Gehäuse feste
Lippe 85 anstößt. Eine Schraubenfeder 86 versucht die Hülse 78a in der Richtung
des Uhrzeigers herumzudrehen- (Abb. 3), bis der Stift 84 gegen die Lippe 85 anliegt.
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Der Druckknopf 89 ist mit einer Stange 9r verbunden, welche, wenn
der Druckknopf 89 entgegen der Feder 92 nach einwärts gedrückt wird, auf den scheibenförmigen
Kopf 52 der Meßvorrichtung drückt und bewirkt, daß diese in bekannter Weise ausgelöst
wird und in ihre Nullstellung zurückläuft. In der oberen Seite des Druckknopfes
89 ist eine Schaltklinke 93 in einem Schlitz gelagert, welche beim jedesmaligen
Drücken des Druckknopfes das Schaltrad 8o um einen Zahn und die Trommel 79 um eine
Zahl weiterdreht (Abb. 5). Damit sich der Druckknopf 89 nicht seitlich verdrehen
kann, ist derselbe mit einem Stift 94 versehen, der bei der Längsbewegung des Knopfes
in einen wagerechten Schlitz 95 in einer mit dein Geliäuse
fest
verbundenen Führungsplatte 87 gleitet (Abb.6).
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Ein Hebel 96, der aus dein Schlitz ; i des Gehäuses 63 der Zusatzvorrichtung
herausragt, ist bei 97 drehbar gelagert und endet in einem flachen Teil
98 oberhalb des Knopfes 55 des zur Meßvorrichtung gehörigen Hebels 54.. Drückt
man den Hebel 96 herunter, so kommt sein Ende 98 mit .dem Knopf 55 in Berührung,
der dann ebenfalls nach abwärts bewegt wird, wodurch die 12eßvorrichtung in bekannter
Weise durch Abheben der Druckrolle von der Meßrolle für eine Messung vorbereitet
wird. Mittels der Schraubenfeder ioo wird der Hebel 96 in seiner nach aufwärts gerichteten
Stellung festgehalten bzw. in diese zurückgebracht (Abb. i). Ein Schieber ioi ist
mit einem Ende an dein Arm 99 des Hebels 96 angelenkt und stützt sich mit seinem
anderen Ende auf ein am Gehäuse festes Auflager. In der Nähe des Lagerschildes 77
ist dieser Hebel nach aufwärts gebogen und dann oberhalb des Lagerschildes rechtwinklig
derart nach auswärts gebogen, daß er einen Sperrhaken 103 bildet, der in das Sperrad
82 hineingreift. Dieser Sperrhaken 103 verhütet, daß nach dem Drücken des
Knopfes 89 die Hülse 78"
mit der Trommel 79 in die Nullstellung zurückläuft.
Erst wenn der Hebel 96 heruntergedrückt wird, kommt die Sperrklinke 103 außer Eingriff
auf das Sperrad 82, und die Trommel schnellt in ihre Nullstellung.. In deni mittleren,
erhöhten Teil des Gehäuses ist in der Decke 67 ein Fenster io.I unmittelbar über
der die Zahlen tragenden Trommel 79 angebracht, so daß man ablesen kann, wie oft
der 1-ießbereich <ler Maschine vervielfacht «-orden ist, und daraus die gemessne
Länge bestimmen. Die Angaben der Trommel 79
kiinnen, statt der Zahl ihrer
Drehschritte o, 1, 2, 3 . . . , auch bereits mit dem Meßbereich der Maschine vervielfacht
sein, wie es z. B. in (lern dargestellten Beispiel gezeigt ist, wo der Meßbereich
der Maschine i2 Yard beträgt und dementsprechend die Angaben der Trommel o, 1-2,
24, 36 usw. lauten.
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Die Handhabung dieser Vorrichtung geschieht nun wie folgt: Nachdem
die Trommel 79 und alle Anzeigevorrichtungen der Meßmaschine in die Nullstellung
gebracht sind, beginnt man mit der Messung, indem man den zu messenden Stoff zwischen
die Rollen 5 und 6 einführt und so lange zwischen diesen hindurchzieht, bis die
-Maschine die Grenze ihres 'ießbereiches (i 2 Y ard) erreicht hat. -Um eine Weiterbenutzung
der lleßvorrichtung und hiermit verbundene Beschädigung der Anzeigevorrichtung zu
verhindern, wird die Meßvorrichtung mit einer Einrichtung versehen, die eine tV:@iterl)eiiutzurig
über den Meßbereich derselben hinaus verhindert. Ist der Meßbereich der Vorrichtung
erreicht, so wird der Druckknopf 89 der Zusatzvorrichtung nach innen gepreßt (Abb.
5), wodurch die Anzeigevorrichtungen der Meßv orrichtung in ihre Nullstellung zurücklaufen.
Ferner wird dadurch die Trommel 79 automatisch um einen Zahn bzw. um eine Zahl weitergedreht.
In dem angeführten Beispiel würde also die Zahl 12 durch das Fenster io.l abzulesen
sein. Nun kann die Messung fortgesetzt werden, bis die zweiten i2 Yards durch die
Maschine: hindurchgelaufen sind, nach deren Beendigung abermals der Knopf 89 gedrüClct
wird, wodurch dann in dem Fenster 104 die Zahl 24. erscheint. Auf diese Weise kann
die Messung beliebig lange fortgesetzt werden, bis die Zahlenreihe der Trommel
79 erschöpft ist; was in diesem Falle nach 132 Yards der Fall sein würde.
Dieser Meßbereich genügt jedoch für fast alle Fälle. Will inan noch weiter messen
oder will man die Messung an irgendeiner beliebigen Stelle unterbrechen, dann drückt
man den Hebel 96 herunter, wodurch die Sperrklinke 103 die Trommel freigibt, die
dann auf Null zurückschnellt. Gleichzeitig hiermit wird durch den Hebel 54 die Druckrolle
6 von der Meßrolle entfernt, so daß eine neue Stofflänge zum Messen in die :Maschine
eingeführt werden kann. Uni alle Anzeigevorrichtungen in die ?Nullstellung zu bringen,
sind nur zwei Arbeitsvorgänge notwendig; zuerst drückt man auf den Druckknopf 89
und dann bewegt man den Hebel 96 nach abwärts. Diese Vorrichtung kann natürlich
für alle Meßmaschinen mit den verschiedenen Maßeinheiten verwendet werden, indem
die Zahlenreihe auf der Trointnel79 entsprechend gewählt wird.