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Vorrichtung zum Aufbereiten von Rohwasser durch Zusatz von Chemikalienlösungen.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Vorrichtungen zum Aufbereiten von Rohwasser
durch Zusatz von Chemikalienlösungen. insbesondere für technische Zwecke, und zielt
darauf hin, eine aus wenigen, einfach gestalteten Teilen bestehende, übersichtlich
gestaltete und leicht zu bedienende Vorrichtung der vorstehenden Art zu schaffen,
bei der der Zufluß der Chemikalienlösung der wechselnden -Natur des Roh-,;-assers
und der Chemikalienlösung selbst in bequemer, auch von Laienhand auszuführender
Weise angepaßt und wesentlich genauer, als dieses bisher möglich war, geregelt werden
kann.
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Ungleichheiten in der Härte des Rohwassers werden, wie in Fachkreisen
allgemein bekannt, schon durch den Wechsel der Jahreszeiten und aus anderen, z.
B. örtlichen, mit der Entnahme des Wassers aus Flußläufen. Tiefbrunnen usw. zusammenhängenden
Ursachen hervorgerufen.
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Weniger bekannt und weniger beachtet ist auch die Tatsache. daß die
Natur der jeweilig verwendeten Chemikalienlösung, insbesondere ihr Gehalt an den
betreffenden chemischen Stoffen, wie Ätznatron, Soda, Kall: usw., aus einer Reihe
von zuf:illigeii und vielfach unkontrollierbaren Ursachen wechselt (Rohniaterialien
von verschiedener Herkunft und Zusammensetzung, wechselnder Kristallwassergehalt.
Z'erwitterungseinfliisse ti. dgl.).
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Erfahrungsgemäß ist es für das Bedies;ungspersonal von Wasserreinigungsanlagen
für technische Zwecke, z. B. für Dampfkesselbetriebe, Färbereien us-,v., außerordentlich
schwer, bei Ungleichheiten und Störungen hinsichtlich der bei der Reinigung zu erzielenden
Härte des Wassers die wahre Ursache 1er Störung mit Sicherheit zu erkennen und sie
zu beseitigen.
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Beim Probieren mit der Änderung der Chemilealienzuflußmenge tappt
man vielfach völlig im Dunkeln herum und hat auch meistens nicht genügend genau
regelbare und mit Fehlerquellen mannigfacher Art behaftete Vorrichtungen.
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Zusammengefaßt bestehen die Ziele, die durch die vorliegende Erfindung
angestrebt werden, darin, eine Hilfsvorrichtung zum Aufbereiten von Rohwasser zu
schaffen, bei der den oben erläuterten Ungleichheiten, Betriebsschwankungen und
mannigfachen Fehlerquellen durch leicht durchzuführende, zielbewußte Gegenmaßnahmen
ausgeglichen bzw. beseitigt werden können.
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Die Erfindung ist in den nachstehenden Patentansprüchen kurz gekennzeichnet
und soll zum besseren Verständnis - auch des Schutzumfanges - noch an Hand der beiliegenden
Zeichnung näher erläutert werden. In dieser ist die Erfindung in mehreren Ausführungsbeispielen
dargestellt, und zwar zeigt Abb. r und 2 die durch einen Schwimmer betätigte Meßvorrichtung
für Wasser und Chemikalienlösung in senkrechten Schnitten; Abb. 3 ist eine mehr
schematisch gehaltene Gesamtdarstellung einer Wasserreinigungsanlage gemäß vorliegender
Erfindung; die
Abb. d. bis 7 veranschaulichen verschiedene Ausführungsmöglichkeiten
der Vorrichtung zum Regeln der Chemikalienzuflußmenge.
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Wie Abb. i und 2 zeigen, besteht die Meßvorrichtung für das Rohwasser
und für die im folgenden kurz als Lauge bezeichnete Chemikalienlösung aus zwei Kolbenschiebern
A bzw. B, die in den Schiebergehäusen A1 bzw. B1 achsial verschiebbar angeordnet
sind und mit den schlitzförmigen Durchtrittsöffnungen Cl, C2 ... und
D zusammenwirken.
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Die Durchtrittsschlitze C" C. . . . und D sind hinsichtlich der Form
vorzugsweise gleich breit von oben bis unten ausgeführt, so daß bei achsialen Verschiebungen
der Schieber A, B der freie Durchgangsquerschnitt genau im Verhältnis zu
der linearen Verschiebung wechselt.
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Zum Antrieb der Schieber A, B, welche zweckmäßig durch sogenannte
L abyrinthdichtungen,wie in der Zeichnung angedeutet, am Schiebergehäuse A1 bzw.
B, abgedichtet sind, dienen die Schubstangen E, Ei, die an einem bei F gelagerten
Schwinghebelpaar G, G, durch Zapfen H, H, angelenkt sind. Das Schwinghebelpaar
G, G, ist, wie in Abb.3 angedeutet, durch geeignete Verbindungsglieder mit einem
Schwimmer K verbunden, der in an sich bekannter Weise dazu dient, den Wasserstand
im Klärbehälter I. konstant zuhalten.
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Das zu reinigende Rohwasser tritt in der Richtung des Pfeiles M in
die Meßvorrichtung ein und strömt in der durch den Schwimmer K geregelten Menge
durch die Schlitze C,, C2 . . . in den Zwischenbehälter N, wo die Mischung mit der
Lauge stattfindet, lind von dort in den Klärbehälter L. , Die Lauge wird durch die
Pumpe 0 in einem Kreisstrom, der in den Abb. i bis 6 durch Pfeile angedeutet ist,
durch die Meßvorrichtung stetig hindurchgefördert, und zwar strömt sie durch Rohr
X zu, tritt durch den mit einer Bohrung B2 versehenen Kolbenschieber in die Meßvorrichtung
und strömt an dein Austrittsschlitz D vorbei, durch den eine genau regelbare Menge
austritt und in den Zwischenbehälter N gelangt. Die Lauge fließt «-eiter durch eine
von Hand einstellbare Regelungsvorrichtung, von der in den Abb. d. bis 7 verschiedene
Ausführungsformen dargestellt sind. deren Wesen und Zweck im Folgenden beschrieben
werden soll, und strömt alsdann durch Rohr Y zum Vorratsbehälter zurück.
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Die Regelvorrichtung gemäß Abb. q. besteht aus einem System von Absperrhähnen
R1, R2 ... , die in verschiedener Höhenlage übereinander die beiden Schenkel
der Laugenleitung R miteinander verbinden und wahlweise einzeln eingeschaltet oder
abgesperrt werden können. Mittels der Hähne R., R2 . . . kann die Förderhöhe und
damit der hydrostatische Druck, unter dem die Lauge in der Vorrichtung zirkuliert
b.zw. aus ihr ausströmt, stufenweise geregelt werden, und man kann auf diese Weise
Ungleichheiten, z. B. in der Konzentration der Lauge, durch Vergrößerung oder Verringerung
der Zuflußmenge ausgleichen.
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Bei der Ausführungsform gemäß Abb. 5 wird diese Ausgleichung durch
einen an das Schiebergehäuse B1 angeschlosseneu Schlauch 0 bewirkt, der über eine
in ihrer Höhe einstellbare Rolle S läuft und in der Laugenleitung R mit reichlichem
Spiel verschiebbar ist.
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Bei der Ausführungsform gemäß Abb.6 wird der hydrostatische Druck
in der Laugenleitung durch ein Posaunenrohr T geregelt, das in den beiden Schenkeln
der Laugenleitung R verschiebbar und z. B. mittels KlemmschraubeT, feststellbar
angeordnet ist.
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Bei der Ausführungsform gemäß Abb.7 fließt die Lauge aus einem Hochbehälter
iJ in die Meßvorrichtung, und zwar kann die Standhöhe der Lauge in dem Behälter
LT durch einen mit geeigneten Absperrorganen, z. B. selbsttätigen, federbeeinflußten
Ventil V, zusammenwirkenden Schwimmer W verschieden eingestellt werden.
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In der baulichen Ausbildung der vorstehend beschriebenen Vorrichtung
zum Aufbereiten von Rohwasser, der Anordnung und Zusammenbau ihrer Teile können
noch manche ändei-ungen vorgenommen werden, ohne daß der Schutzbereich der nachstehenden
Ansprüche verlassen und von den. Grundgedanken der vorliegenden Erfindung abgewichen
wird. .