DE45620C - Verfahren zur Darstellung von concentrirtem Chlorgas aus verdünnten Chlor-Gasgemischen - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von concentrirtem Chlorgas aus verdünnten Chlor-Gasgemischen

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DE45620C
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chlorine gas
chlorine
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DENDAT45620D
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Dr. CHR. heinzerling und Dr. J. schmid, Beide in Zürich
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B7/00Halogens; Halogen acids
    • C01B7/01Chlorine; Hydrogen chloride

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bekanntlich verbindet sich das Chlorgas mit gut gekühltem Wasser zu einer krystallinischen Verbindung, Chlorhydrat genannt, welches angeblich die Formel Cl2 + 10 H2O besitzt und daher 27,7 pCt. Chlor enthält.
Erfinder benutzen nun die Eigenschaft des Chlors, dieses Hydrat zu bilden, um das Chlorgas aus Gasgemischen jeder Art abzuscheiden. Das Chlorhydrat soll zur Chlorentwickelung für Chlorirungen, Darstellung von Bleichflüssigkeiten, von Chlorkalk und anderen unterchlorigsauren Salzen Verwendung finden.
Zur Abscheidung des Chlors und Bildung des Chlorhydrats haben wir folgenden Apparat construirt. Das Gasgemisch wird durch eine gröfsere Anzahl flacher Tröge geleitet, wie sie in Fig. ι im Längsschnitt, Fig. 2 im Querschnitt und Fig. 3 im Grundrifs skizzirt sind. Jeder dieser Tröge wird bis circa zur Hälfte mit Wasser gefüllt, welches durch ein Röhrensystem C, in dem eine stark abgekühlte Chlor-• calciumlösung circulirt, bis nahe zu seinem Gefrierpunkte abgekühlt wird. Die von den Chlorentwicklern herströmenden, gut gekühlten Gase treten bei der abgebildeten Stellung der Hähne durch ein Zweigrohr Z des Chlorzuleitungsrohres, welches unter das Flüssigkeitsniveau W taucht, in den ersten Absorptionstrog ein. Die nicht absorbirten Gase entweichen durch die Röhre H in den zweiten und aus diesem in einen dritten, vierten und fünften Absorptionstrog. Das Chlorgas löst sich zunächst im gekühlten Wasser auf, indem sich ein bei o° gesättigtes Chlorwasser bildet, und hierauf beginnt bei weiterer Zufuhr von Chlor eine successive Abscheidung des gelblichgrünen, krystallinischen Körpers, des Chlorhydrats. Zur Beobachtung und Ueberwachung dieses Processes ist in jeden Kasten ein Glasfenster S eingesetzt, und sobald der ganze Inhält des Troges zu einem breiartigen Magma erstarrt ist und keine sichtbare Absorption des Chlorgases mehr stattfindet, wird dieser Trog durch Oerfnen des Hahnes E und Schliefsen der Hähne Z und H ausgeschaltet.
Zur Erzielung concentrirten Chlorgases wird das Chlorhydrat in denselben Trögen zersetzt. Zunächst wird zu diesem Zwecke die Kühlung unterbrochen und die Kammer durch Oeffhen des Hahnes F mit den Chlorirungsgefäfsen (Chlorkalkkammern etc.) in Verbindung gesetzt. Durch Erwärmen wird nun die Zersetzung des Chlorhydrats eingeleitet, welche unter Entwickelung eines lebhaften Stromes von reinem Chlorgas von statten geht. Die Erwärmung kann nun geschehen durch Einleiten von Dampf durch die Röhre D oder durch Erhitzen des Troges von aufsen vermittelst eines Wasserbades , oder endlich durch quer durch den Kasten gehende Heizröhren. Sobald das Chlor durch Erwärmen bis auf 40 bis 500 fast vollständig ausgetrieben ist, wird der Trog wieder abgekühlt und wieder in den Betrieb eingeschaltet, und zwar zweckmäfsig so, dafs die neu einzuschaltenden Absorptionsgefäfse jeweilen am Ende des Systems angefügt werden.
Die oben beschriebene Methode erlaubt nicht nur, auf billige und zweckmäfsige Weise das Chlor aus Gasgemischen mit Luft und Salzsäure abzuscheiden und zu verwerthen, sondern auch aus Mischungen mit Kohlensäure, was nach den anderen Methoden fast undurchführ-
bar ist; denn es verhindert, wie wir gefunden haben, weder Salzsäure noch Kohlensäure die Bildung des Chlorhydrats.
An Stelle von Wasser von o° lassen sich zur Absorption des Chlors bezw. zur Bildung des Chlorhydrats nach dem beschriebenen Verfahren auch ebenso stark gekühlte wässerige Lösungen von Kochsalz, Glaubersalz, Chlormagnesium, Chlorkalium, Magnesiumsulfat oder verdünnte Salz- oder Schwefelsäure benutzen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Bereitung von concentrirtem Chlorgas aus verdünnten Chlorgasgemischen, darin bestehend, dafs man die letzteren in auf o° abgekühltes Wasser oder ebenso stark gekühlte Lösungen von Kochsalz, Glaubersalz, Chlormagnesium, Chlorkalium, Magnesiumsulfat oder verdünnte Salz- oder Schwefelsäure leitet und alsdann das so entstandene Chlorhydrat durch Erwärmen zersetzt.
    Hierzu ι Blatt .Zeichnungen.
DENDAT45620D Verfahren zur Darstellung von concentrirtem Chlorgas aus verdünnten Chlor-Gasgemischen Expired - Lifetime DE45620C (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2392930A1 (fr) * 1976-09-07 1978-12-29 Asahi Glass Co Ltd Purification du chlore par formation de cristaux d'hydrate de chlore
WO2007134720A1 (de) * 2006-05-23 2007-11-29 Bayer Materialscience Ag Verfahren zur herstellung von chlor aus chlorwasserstoff und sauerstoff
JP2021057169A (ja) * 2019-09-30 2021-04-08 日本電子株式会社 試料チップ作業台及びリテーナ

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