DE455647C

DE455647C - Gesichtsschutzvorrichtung gegen schaedliche Einwirkungen bei Ausfuehrung elektrischer oder autogener Metallbearbeitung

Info

Publication number: DE455647C
Application number: DEB127724D
Authority: DE
Original assignee: CARL BRINKHAUS DR
Current assignee: CARL BRINKHAUS DR
Priority date: 1926-10-09
Filing date: 1926-10-09
Publication date: 1928-02-04

Description

Gesichtsschutzvorrichtung gegen schädliche Einwirkungen bei Ausführung elektrischer oder autogener Metallbearbeitung. Die Erfindung bezieht sich auf eine Gesichtsschutzvorrichtung nach Patent 425 637, bei welcher in einem vor dem Gesicht zu tragenden Schutzschild ein Fenster (mit oder ohne Klarglas) und ein davor einstellbares Schutzfenster aus farbigem Glas vorgesehen ist; das Wegrücken und Wiedereinstellen dieses Schutzfensters mit Hilfe von einem festen und einem bewegbaren Beißknaggen durch zweimaliges aufeinanderfolgendes Zusammenbewegen und Wiederloslassen der Beißknaggen erfolgt dadurch, daß die Bewegung des den bewegbaren Beißknaggen tragenden Nebels durch eine von diesem bewegte Zugschiene auf den Hubhebel zum Wegrücken des Schutzfensters übertragen oder zum Auslösen der das Schutzfenster in der weg:tgerückten Stellung haltenden Sperrvorrichtung benutzt wird.
Die vorliegende Erfindung bezweckt die Vereinfachung und weitere Ausbildung der durch Patent 425 637 geschützten Ausführungsform. Der angestrebte Zweck wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der Traghebel des bewegbaren Beif'sknaggens (Beißknaggenhebel) mit dem Hubhebel des Schutzfensters entweder unmittelbar oder durch Vermittlung der die Sperrvorrichtung bewegenden Zugschiene derart kraftschlüssig mit anfänglichem Leerlauf verbunden ist, daß durch kräftiges Zusammenbewegen der Beißknaggen und Herbeiführen eines Höchstausschlages des Beißknaggenhebels der Hubhebel zum Wegrücken des Schutzfensters umgelegt wird, während durch ein geringeres, d. h. weniger kräftiges Zusammenbewegen der Beißknaggen infolge des dadurch herbeigeführten kleineren Ausschlages des Beißknaggenhebels die durch diesen betätigte Zugschiene nur so viel bewegt wird, daß nur die Sperrvorrichtung ausgelöst wird, um das Schutzfenster in die Schutzstellung gleiten zu lassen, der Hubhebel für das Schutzfenster jedoch in Ruhe verbleibt.
Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes in schematischer Darstellung veranschaulicht: Abb. r zeigt die Innenansicht eines vor dem Gesicht befestigten Schutzschildes; das Schutzfenster befindet sich oberhalb des Klarfensters in der Nichtgebrauchsstellung.
Abb.2 zeigt eine ,ähnliche Ansicht einer anderen Ausführungsform.
Die Ausführungsformen erklären sich am besten durch Erläuterung ihrer Wirkungsweisen.
Hat der Arbeiter die Vorarbeiten beendet und will er alsdann z. B. mit einer autogenen Schweißarbeit beginnen, so erfaßt er ohne Zutun der Hände mit seinen Lippen und Zähnen den festen und den beweglichen B.eißknaggen m oder a und bewegt diese durch leichtes Zubeißen etwas zusammen. Hierdurch erfährt der Beißknaggenhebel o des bewegbaren Knaggens n einen kleinen Ausschlag, der genügt, die an ihn angelenkte Zugschiene p so weit nach unten zu ziehen, daß ihr Daumen p1 die Sperrvorrichtung i auslöst, worauf das Schutzfensterg niedergleitet, die Klarscheibe h abdeckt und die Augen des Arbeiters bei seiner Arbeit schützt. Beim Loslassen der Beißknaggen kehren die wirksam gewesenen Teile durch die Wirkung der Zugfeder z alle in ihre Ruhestellung zurück. Die kleine Bewegung des Beißknaggenhebels o hat nicht ausgereicht, um den Leerlauf der Gelenkverbindung o1 mit dem Schutzfensterhubhebel f zu überwinden, so daß dieser während der Auslösung der Sperrvorrichtung! in Ruhe verbleibt und die Niedergleitbewegung des Schutzfensters nicht hemmt.
Erachtet der Arbeiter es für notwendig, die Arbeit zu unterbrechen, um einen scharfen Blick durch die Klarscheibe k auf das Werkstück zu erhalten, so führt er einen kräftigen Zusammenbiß auf die Beißknaggen aus. Hierdurch erhält der Hebel o einen Größtausschlag, der nicht nur genügt, um die Sperrvorrichtung auszulösen, sondern auch den Leerlauf der Gelenkverbindung o1 überwindet und dem Hubhebel/ einen solchen Ausschlag erteilt, daß er das Schutzfenster aus dem Gesichtsfelde des Klarfensters wegrückt. Beim Loslassen der Beißknaggen wird das weggerückte Schutzfenster von der wieder einspringenden Sperrvorrichtung! gefangen und festgehalten, während alle Teile in ihre Ruhelage (Abb. i) zurückkehren.
Bei der Ausführungsform nach Abb.2 ist der Beißknaggenhebel o nicht unmittelbar, sondern mittelbar durch einen Arm p2 der Zugschiene p und eine Gelenkschiene o2 mit Leerlauf an den Hubhebel f angeschlossen. Die Wirkungsweise dieser Ausführungsform ist genau dieselbe wie die der Abb. i. Eine leichte Zusammenbewegung der Beißknaggen bewirkt nur die Auslösung der Sperrvorrichtung i, eine kräftige Zusammenbewegung ein Wegrücken des Schutzfensters g und Festhalten desselben in der weggerückten Stellung.
Bei den dargestellten Ausführungsformen sind die Schutzschilde b und die klaren und farbigen Fenster als flache Gebilde gedacht, bei den praktischen Ausführungen soll aber diesen Teilen eine gebogene zylindrische Form gegeben werden, die das Gesicht besser einhüllt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Gesichtsschutzvorrichtung gegen schädliche Einwirkungen bei Ausführung elektrischer oder autogener Metallbearbeitung nach Patent 425 637, dadurch gekennzeichnet, daß der Traghebel (o) des bewegbaren Beißknaggens (n) mit dem Hubhebel (f) des Schutzfensters (g) in derart kraftschlüssiger Verbindung mit anfänglichem Leerlauf steht, daß durch einen kleineren Ausschlag des Traghebels (o) als Folge eines geringeren oder leichten Zusaminenbewegens der Beißknaggen (m, n) nur die Sperrvorrichtung (i) durch eine mit dem Hebel (o) verbundene Zugschiene (p) ausgelöst wird, um das Schutzfenster (g) zum Niedergleiten in die Schutzstellung freizugeben, während durch einen größeren Ausschlag des Hebels (o) infolge kräftigeren Zusammenbewegens der Beißknaggen der Hubhebel (f) zum Wegrücken und Abfangen des Schutzfensters durch die Sperrvorrichtung umgelegt wird.
2. Gesichtsschutzvorrichtung nasch Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei geringem Zusammenbewegen der Beißknaggen die durch den Traghebel (o) des bewegbaren Beißknaggens (n) bewegte Zugschiene (p) mit Hilfe eines Dauni.ens (p1) nur die Sperrvorrichtung (i) des Schutzfensters (g) auslöst, bei kräftigem Zusammenbewegen der Beißknaggen aber mit Hilfe eines Armes (p2) der Zugschiene (p), der kraftschlüssig durch eine Gelenkschiene (o2) mit anfänglichem Leerlauf mit dem Hubhebel (f) verbunden ist, diesen zum Wegrücken des Schutzfensters umlegt.