DE455464C - Verfahren zur Vergasung nasser, mulmhaltiger Rohbraunkohle - Google Patents

Verfahren zur Vergasung nasser, mulmhaltiger Rohbraunkohle

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DE455464C
DE455464C DER56582D DER0056582D DE455464C DE 455464 C DE455464 C DE 455464C DE R56582 D DER56582 D DE R56582D DE R0056582 D DER0056582 D DE R0056582D DE 455464 C DE455464 C DE 455464C
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DER56582D
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10JPRODUCTION OF PRODUCER GAS, WATER-GAS, SYNTHESIS GAS FROM SOLID CARBONACEOUS MATERIAL, OR MIXTURES CONTAINING THESE GASES; CARBURETTING AIR OR OTHER GASES
    • C10J3/00Production of combustible gases containing carbon monoxide from solid carbonaceous fuels

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Solid Fuels And Fuel-Associated Substances (AREA)

Description

  • Verfahren zur Vergasung nasser, mulmhaltiger Rohbraunkohle. Die Vergasung von Rohbraunkohle, so wie sie z. B. in dem mitteldeutschen Kohlenbecken gewonnen wird, stößt auf Schwierigkeiten. Wohl ist hier und da behauptet worden, daß Rohbraunkohle vergast würde; ging man aber der Sache nach, so wurde festgestellt, daß es sich um abgesiebte Knorpelkohle handelt, deren Vergasung als gelöst zu betrachten ist. Sobald aber die Rohbraunkohle einen nennenswerten Betrag an sogenanntem Mulm enthält, treten Schwierigkeiten ein. Diese bestehen darin, daß im Gaserzeuger verdampfte Bestandteile, wie Wasserdampf und Kohlenwasserstoffe, beim Durchgang durch die oberen Schichten, wo noch verhältnismäßig kalte, frisch aufgegebene Kohle liegt, wieder niedergeschlagen «-erden und eine Art Schlamm bilden, der rillt der Zeit vollständig gasundurchlässig wird und so den Gaserzeuger erstickt. Weiterhin ist eine Schwierigkeit darin zu suchen, daß an und für sich der Gaserzeuger beim Betreiben mit derartig feuchter Kohle schon an die Grenze seiner wärmetechnischen Leistung bei guter Gasbildung gekommen ist. Je nasser die Kohle, um so ärmer wird auch das erzeugte Gas, da, um den Wärmeverbrauch in der Trockenzone zu decken, im unteren Teil des Gaserzeugers ein größerer Teil des gebildeten Kokses zu Kohlensäure verbrannt werden muß.
  • Es bedarf nun, um die hier gestellte Aufgabe zu lösen, der Zusammenstellung zweier an sich bekannter :Maßnahmen: So ist es bekannt, einen Gaserzeuger ununterbrochen zu beschicken, d. h. die Beschickung so durchzuführen, daß immer nur eine dünne Schicht Kohle gleichmäßig und gleichzeitig aufgegeben wird; man muß also das System der zeitweisen Beschickung durch die Füllrümpfe verlassen und durch ununterbrochen wirkende Vorrichtungen eine dauernde Zufuhr der Kohle ermöglichen.
  • Ebenso ist es bekannt, dem Gaserzeuger Wärme, z. B. durch überhitzte Vergasungsluft, zuzuführen.
  • Neu ist es, und das ist Gegenstand der Erfindung, die beiden beschriebenen Maßnahmen zu einem neuen Verfahren zur Vergasung von nasser, insbesondere stark multniger Rohbraunkohle zusammenzustellen.
  • Das Verfahren soll ausgeführt werden dadurch, daß man gleichzeitig eine ununterbrochene Beschickung und eine Wärmezufuhr zum Gaserzeuger durchführt, die letztere in einem solchen Ausmaß, daß pro Kilogramm vergaster Kohle nicht mehr als q.oProzent Feuchtigkeit durch die Außenwärme der Kohle abgetrocknet werden müssen. Unter Außenwärme der Kohle ist dabei verstanden diejenige Menge fühlbarer Wärme, die bei der Erzeugung eines guten Gases frei wird.
  • Es ist eine Erfahrungstatsache, daß bei einem höheren Feuchtigkeitsgehalt der Kohle als .4o Prozent die Güte des erzeugten Gases a'"nimmt, und zwar unter höherem Luftverl:rauch und damit unter Zunahme der Gasmenge. Die erhöhte Gasmenge mit einer im ganzen gestiegenen fühlbaren Wärme ist aber in der Lage, die erhöhte Trockenleistung in den oberen Zonen des Gaserzeugers zu bewirken, d. h. die höhere Trockenleistung bedingt ein Sinken der Güte des Gases, von der Güte des etwa anfallenden Teeres ganz zu schweigen. Die Ausführung der einzelnen Maßnahmen kann z. B. in folgender Weise geschehen: -Die ununterbrochene Beschickung kann erreicht werden z. B. durch einen umlaufenden Streuer oder eine obere siebartige Abdeckung des Gaserzeugers, unter der sich ein entsprechend gelochter Boden drehbar bewegt, so daß, wenn die beiden Öffnungen übereinanderstehen, die Kohle durchfällt, im anderen Falle die Kohle zurückgehalten wird.
  • Die Wärmezufuhr kann z. B. bewirkt werden: i. durch die Einführung von hocherhitzter Verbrennungsluft, 2. durch die Beimischung stark überhitzten Wasserdampfes zur Verbrennungsluft, 3. durch die nachträgliche starke Überhitzung des Dampfluftgemisches, 4. durch die Beimischung von heißen Abgasen zur Verbrennungsluft usw.
  • Die Wärmezufuhr kann ersetzt werden durch: i. die Beimischung trocknerer Kohle, 2. die teilweise Abtrocknung der zu vergasenden Kohle.
  • Der technische Vorteil, der dann erreicht wird, ist die Vermeidung der Entstehung des oben gekennzeichneten Schlammkissens, welches die Gasdurchlässigkeit verhindert.
  • Die durch ein überhitztes Dampfluftge misch dem Gaserzeuger zugeführte Wärme bewirkt zunächst eine Verschiebung des Gasgleichgewichtes in der Vergasungszone, derart, daß sich das Gas unter Verringerung seines, C02 Gehaltes verbessert, d. h. die fühlbare Wärme des Gases, die die Schwel-und Trockenwärme hergeben muß, wird erhöht, und sie könnte so erhöht werden mit Erhöhung der Temperatur des zugeführten Dampfluftgemisches, daß sie ausreicht, die erforderliche Schwel- und Trockenwärme auch bei zeitweiser Beschickung aufzubringen. Aber die Erzeugung so hoher Temperaturen ist unwirtschaftlich. Da hilft dann die ununterbrochene Beschickung aus, wodurch dauernd die Rohkohle in dünnen Schichten aufgegeben wird. Die ununterbrochene Beschickung bei Zuführung von genügend heißem Dampfluftgemisch, wobei ein gutes Gas erzeugt wird, wirkt einer Verstopfung der Oberfläche des Generators entgegen, die beim Aufwerfen der üblichen großen Menge nasser Rohkohle leicht eintreten kann, da die Durchlässigkeit der üblichen dicken Schicht gering ist, was das Wiederausfallen von Wasser und Teer begünstigte.
  • So kann also die frisch aufgegebene Rohkohle bis auf die nicht mehr schädliche Feuchtigkeit getrocknet werden; eine Schlammbildung, damit eine Versackung und Verstopfung des Gaserzeugers kann nicht mehr eintreten.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Vergasung nasser, mulmhaltiger Rohbraunkohle im Schachtgenerator mit lotrechter Strömungsrichtung, dadurch -gekennzeichnet, daß dem Gaserzeuger das Vergä.sungsgut ununterbrochen gleichmäßig in dünnen Schichten zugeleitet wird und gleichzeitig der Trockenzone eine einer anderen Wärmequelle entstammende Wärmemenge, z. B. hocherhitzte Vergasungsluft, in solchem Ausmaße zugeführt wird, daß je Kilogramm vergaster Kohle nicht mehr als ungefähr 40 Prozent Feuchtigkeit durch die Außenwärme der Kohle abgetrocknet werden müssen.
  2. 2. Verfahren zur Vergasung nasser, mulmhaltiger Rohbraunkohle nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß durch die einer anderen Wärmequelle entstammende Wärmemenge die Kohle vor ihrer Einführung in den Gaserzeuger bis auf einen Feuchtigkeitsgehalt von ungefähr 40 Prozent getrocknet wird.
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