DE45513C - Zeug-Misch-und Aufzieh-Apparat - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Bei der Bierbereitung ist das Zeuggeben ein wichtiger Punkt, weil durch gründliches' Vermischen der Satzhefe mit der Würze und durch Zuführung einer entsprechenden Menge Sauerstoff die Ernährung, das Wachsthum und die Fortpflanzung der Satzhefe, sowie eine normale Hauptgä'hrung des Bieres, ebenso die zur Erlangung extractreicher, vollmundiger Biere nothwendige langsame Nachgährung bedingt wird. Diese Aufgabe vollkommen zu lösen,' ist der Technik bis jetzt nicht gelungen, und fast allgemein ist noch das einfache Aufziehen der Mischung im Gebrauch, da die zu diesem Zwecke construirten Apparate nicht vollständig genügen. Ein solcher Apparat mufs in sich vereinigen: Möglichkeit gründlicher Mischung der Satzhefe mit der Würze unter entsprechender Zuführungen Sauerstoff, praktische und leichte Handhabung, mufs tragbar und fahrbar sein, um den Aufstellungsort leicht wechseln zu können, für Hand- und Maschinenbetrieb ,einzurichten sein und mufs leicht und ohne grofsen Zeitaufwand gereinigt werden können. Diese Bedingungen erfüllt der Zeug-Misch- und Aufziehapparat, dessen Vortheil noch darin besteht, dals die aus den Kellerräumen von dem Apparat aufgenommene Luft in gereinigtem Zustande der Mischung zugeführt wird. Auf der Zeichnung ist derselbe in Fig. 1 bis 7 dargestellt. T bildet ein Gefä'fs, sogen. Trommel, aus Metall, welches zur Aufnahme des Gemisches von Hefe und Würze bestimmt ist. Die Welle w ist gelagert in der Spurpfanne ρ am ausgebauchten Boden α derselben; Welle w läuft in dieser Spurpfanne nur lose, das heifst sie kann ausgelöst werden, sobald der Verschlufs des Bodens b gelöst wird. Welle w mit den das Schlagwerk bildenden Rundeisenstäben ss hängt dann im Boden b und wird gegen das Verschieben geschützt durch einen Bund i und durch den Stellring r. Der Verschlufs des Bodens b ist folgender Art: In den gufseisernen Ring R, an welchen der Mantel der Trommel T dicht angenietet ist, ist eine Nuth eingedreht, in welche eine Verdichtung eingelegt ist; in diese setzt sich der gleichfalls abgedrehte Flantsch des Bodens b. Das Gehäuse h, Fig. 4, ist dicht auf die Fläche des Bodens aufgenietet und ist konisch .ausgedreht, worin der Konus k sitzt, welcher auf seiner Verlängerung nach aufsen eine Kurbel K und nach innen einen cylindrischen Metallkörper m trägt. An letzterem sind durch Schrauben drei Schienen t, Fig. 3, befestigt, welche durch einen Schlitz und eine Schraube auf dem im Innern des Bodens b befestigten Gufsstück u, Fig. 4, geführt werden und welche bis unter den Gufsring R reichen. Wird die Kurbel K in der Richtung des Pfeiles in Fig. 3 bewegt, so kommen die drei Schienen t in die Lage der punktirten Linien, haben sich also unter dem Gufsring J? herausgezogen und der Boden b ist nun von der Verbindung mit der Trommel gelöst und kann sammt der mit ihm verbundenen Welle n> und deren Schlagwerk leicht aus derselben genommen werden, was zum Zwecke der Reinigung erforderlich ist. Auf dem Boden b sitzt weiter noch die Luftpumpe P mit ihrem Ventilkasten F, Fig. 2, welche durch ein Excenter χ von der Welle w aus durch Rädchen \ und q¹ bewegt wird. Auf dem Ventilkasten sitzt das

Manometer und ein Gummischlauch q, durch den die Luft in die Trommel geleitet wird, y ist ein am Ventilkasten V angebrachtes Gehäuse, in welchem sich die zur Reinigung der Luft benutzte Baumwollwatte befindet. Die Trommel T ist in einem Gestell G beweglich angebracht, und zwar durch an der Trommel angebrachte Zapfen d, welche im Gestell G gelagert sind, gestatten also eine Bewegung der Trommel um ihre Querachse. Beim Betrieb ist die Lage der Trommel horizontal, wie Fig. ι, und wird in dieser Lage festgestellt dadurch, dafs die durch den Lagerdeckel und Schrauben befestigte Stahlfeder F in den Zapfen f einspringt. Um dieses Einspringen leicht zu ermöglichen, ist der Stahlfeder F die halbrunde Form, Fig. .7, gegeben. Soll der Apparat gefüllt werden, so wird die Stahlfeder zurückgedrückt und die Trommel in die Lage L, Fig. 5, oder auch, wie in der Zeichnung punktirt angegeben, L¹ gebracht, festgestellt wieder dadurch, dafs die Stahlfeder F in den Zapfen f¹ bezw. f² einschnappt. Bei der Entleerung erhält die Trommel die Lage L², Fig. 6, also mit dem Boden α nach unten. Durch die in beliebiger Gröfse herzustellende Oeffnung am Boden, die durch einfache Verschraubung ν oder durch Ventil geschlossen wird, kann die Mischung sehr rasch in das untergestellte HoIzgefäfs abfliefsen. Soll der Apparat in Function gesetzt werden, so wird nach der Füllung Kurbel K¹ durch einen Mann oder bei Maschinenbetrieb durch eine Riemscheibe an deren Stelle in Drehung versetzt, wodurch das Schlagwerk s auf der Welle w eine gründliche Durchpeitschung und Mischung der Hefe und Würze bewirkt; gleichzeitig tritt aber auch die Luftpumpe in Bewegung und führt dem Gemische die nöthige Luft zu.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   . Ein Zeug- (Satzhefe-) Misch- und Aufziehapparat mittelst gereinigter Luft, bestehend aus einer in einem Gestell G beweglich angebrachten Trommel T mit ausziehbarem Schlagwerk s in Verbindung mit einer Luftpumpe P, welche in die Trommel während des Betriebes gereinigte Luft einfuhrt.

   Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.