DE454070C - Verfahren zur Herstellung haltbarer Praeparate von organischen Peroxyden oder anderen organischen Persauerstoffverbindungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung haltbarer Praeparate von organischen Peroxyden oder anderen organischen Persauerstoffverbindungen

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DE454070C
DE454070C DEN22864D DEN0022864D DE454070C DE 454070 C DE454070 C DE 454070C DE N22864 D DEN22864 D DE N22864D DE N0022864 D DEN0022864 D DE N0022864D DE 454070 C DE454070 C DE 454070C
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C407/00Preparation of peroxy compounds
    • C07C407/003Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
    • C07C407/006Stabilisation; Use of additives

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung haltbarer Präparate von organischen Peroxyden oder anderen organischen Persauerstoffverbindungen. Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung haltbarer Präparate von organischen Peroxyden oder anderen organischen Persauerstoffverbindungen, welches sich dadurch kennzeichnet, daß die organischen Persauerstoffverbindungen mit festen, indifferenten Stoffen gemischt werden. Außerdem zeigt das Verfahren das weitere _'Jerkmal, daß Oxide, z. B. Kalk, Salze, z. B. Phosphate, oder ihre Gemische verwendet werden. Endlich kennzeichnet sich das vorliegende Verfahren dadurch, daß Mehl- oder Mahlprodukte, Stärke o. dgl. entweder für sich oder zusammen mit den vorbenannten Stoffen verwendet werden.
  • Ganz besonders wirksam zeigen sich solche Stoffe, die infolge ihrer Konstitution fähig sind, an sich endotherinisch aufzutreten und durch Aufnahme von Wärme in neue Verbindungen überzugehen, deren Bildung ebenfalls mit Wärmeverbrauch verbunden ist, z. B. Verbindungen, welche O H-Grupp@n besitzen und in der Wärme unter H.;O-Abspaltung in Anhydride oder andere wasserärmere Verbindungen übergehen können, wie Phosphate, Benzoesäure usw.
  • Es ist bekannt, Peroxyde sowie andere Perverbindungen zu verwenden, z. B. zur Behandlung von Mehl, Öl und ähnlichen Stoffen. Die Explosivität dieser Stoffe gibt jedoch An-1a13 zu Bedenken, und zwar macht sich dieser Gbelstand bereits beim Lagern und besonders auf dein Transport solcher Stoffe derart geltend, daß man bei der Beförderung dieser Stoffe gewissen beschränkenden Beförderungsbestimmungen und Vorschriften der Eisenbahn und Schiffahrtgesellschaften Rechnung zu tragen hat.
  • Zweck vorliegender Erfindung ist die Explosivität solcher und ähnlicher Stoffe derart Herabzumindern, daß die vorerwähnten Belenken verringert werden beziehungsweise gänzlich entfallen.
  • Es ist ferner bekannt, gewisse flüssige Explosivstoffe von porösen Materien aufsaugen zu lassen. So wird beispielsweise Nitroglycerin in Verbindung mit Kieselgur oder Infusorienerd,e wegen ihrer hohen Absorptionsfähigkeit gebraucht, wobei dann eine plastische Masse entsteht. Durch derartige oder ähnliche Zusätze erhalten die Explosivstoffe eine herabgeminderte Explosionskraft, jedoch tritt hier der Übelstand in die Erscheinung, claß gerade die Empfindlichkeit gegenüber Schlageinwirkungen und die Detonationsgeschwindigkeit erhöht werden, wie dies bei genauen Untersuchungen mit Nitroglycerin, mit Sprenggelatine und mit Dynamit festgestellt wurde (vgl. z. B. B e r t h e 1 o t Ann. chim. phys. a. a. O.).
  • Von sauerstoffreichen Stoffen, die nur geringe Explosivkraft besitzen und bei ihrer entsprechenden Erwärmung dann nicht im eigentlichen Sinne explodieren, sondern nur »verpuffen« ist bekannt, daß dieselben durch Mischung mit organischen Stoffen, wie Kohlehydraten oder Ruß, äußerst explosive Mischungen ergeben.
  • Versuche haben nun ergeben, daß entgegen dieser Regel für organische Peroxyde und andere organische Perverbindungen überraschenderweise gerade das Gegenteil in die Erscheinung tritt, wenn gemäß der vorliegenden Erfindung vorgegangen wird. Es hat sich in der Praxis gezeigt, daß Zusätze von festen, indifferenten Stoffen zu organischen Peroxyden sowie zu anderen organischen Persauerstoffverbindungen gerade deren Explosivität und deren Empfindlichkeit für Schlageinwirkungen wesentlich herabmindern, wie dies aus Versuchsergebnissen hervorgeht.
  • Beispielsweise zeigten die Versuche mit i kg Fallgewicht bei Verwendung von nur Benzoylperoxyd schon bei einer Fallhöhe von 13,5 cm eine Explosionsfähigkeit desselben, bei Zusatz von Tartrat, Knochenmehl und Gips unter gleichen Bedingungen erst bei einer Fallhöhe von über ao cm, während bei Zusatz von Benzoesäure bis zu 103 cm überhaupt keine Explosion eintrat bei einem Fallgewicht von fo kg. Das Verhältnis zwischen Peroxyd und Zufügung wurzle immer i : i genommen.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung wird demgemäß in der Art und.Weise vorgegangen, daß man organische Peroxyde und andere organische Persauerstoffverbindungen mit festen, indifferenten Stoffen mischt. Hierbei ist es klar, daß man bei der Wahl der Zusätze der jeweiligen Natur und Eigenart der Verbindung, deren Empfindlichkeit man herabzumindern beabsichtigt, Rechnung tragen muß. Solche Zusätze dürfen im allgemeinen bei mittlerer Temperatur nicht mit den Explosivstoffen reagieren; vorzugsweise sollen diese Zusätze nicht hygroskopisch sein, es sei denn, daß man diesen hygroskopischen Zustand durch andere Mittel herabsetzt. Ferner ist es notwendig, den Verwendungszweck der organischen Peroxyde -oder anderer organischer Persauerstoffverbindungen zuberücksichtigen, so daß man beispielsweise Benzoylsuperoxyd, -wenn dieses für die Behandlung von Mehl verwendet werden soll, keine giftigen oder schädlichen Bestandteile hinzufügen darf. Als Beispiele für solche Stoffe, die man erfindungsgemäß verwenden kann, hat sich ergeben, daß man Kalk, Salze, z. B. Phosphat, oder ihre Gemische verwendet.
  • Eine weitere Verwirklichungsform der Erfindung besteht darin, daß man Mehl- oder Mahlprodukte, Stärke o. dgl. entweder für sich allein oder in Mischungen mit den genannten Stoffen oder Gruppen von Stoffen verwendet.
  • Hieraus geht hervor, daß man gemäß der Erfindung in den Stand gesetzt wird, die Verwendung der sogenannten Mehlverbesserungsstoffe wesentlich zu erleichtern und deren Verwendung betriebssicherer zu machen.
  • Es ist klar, daß die Wahl der Mischungen und deren Dosierung in zweckentsprechender oder zweckdienlicher Weise geändert werden mag, ohne den Geltungsbereich der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
  • Als Beispiel für solche Perverbindungen kommt in erster Linie Benzoylperoxyd in Betracht, während außerdem auch organische Persäuren, Persalze usw. nach dem Verfahren behandelt -werden können.
  • Weitere Beispiele von organischen Peroxyden sind Acetylbenzoylperoxyd, Bernsteinsäureperoxyd, Zimtsäureperoxyd, Crotonsäureperoxy d, Furfuroylperoxyd, Hydrozimtsäureperoxyd usw. Andere organische Perverbindungen sind Ozonide, Perozonide, Ozonidperoxyde, Peraldehyde,. Oxozonidperoxyde (auchPeroxonide oderPeroxozonide genannt), z. B. Allylacetonozonidperoxyd, Butylenoxozonid usw.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung haltbarer Präparate von organischen Peroxyden oder anderen organischen Persauerstoffverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß die organischen Persauerstoffverbindungen mit festen, indifferenten Stoffen gemischt werden. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Oxyde, z. B. Kalk, Salze, z. B. Phosphate, oder ihre Gemische verwendet werden. 3. Verfahren nach Anspruch i oder a, dadurch gekennzeichnet, daß Mehl- oder Mahlprodukte, Stärke o. dgl. entweder für sich oder zusammen mit den in den Patentansprüchen i oder a genannten Stoffen verwendet werden. Gemäß der am 19. September 1929 eingegangenen Verzichte rklä rung ist auf Anspruch 3 verzichtet worden,
DEN22864D 1924-02-14 1924-02-14 Verfahren zur Herstellung haltbarer Praeparate von organischen Peroxyden oder anderen organischen Persauerstoffverbindungen Expired DE454070C (de)

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