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Maschinenwaffe. Es ist bekannt, bei Feuerwaffen mit normaler Munition
das Übungsschießen dadurch zu verbilligen, daß in den Lauf der Waffe ein Einlegelauf
für eine schwächere Zielmunition eingebracht wird, die sich in der Beschaffung erheblich
billiger stellt. Bei Maschinenwaffen genügt dagegen ein derartiger Hilfslauf nicht,
da es bei dem Übungsschießen mit der Maschinenwaffe nicht aufdiePräzision deseinzelnen
Schusses, sondern auf die guteLage der Feuergarbe bei der Abgabe von Reihenfeuer
ankommt. Außerdem ist das Einbringen des Einlegelaufes bei Maschinenwaffen infolge
des komplizierteren Aufbaues erheblich schwieriger als bei gewöhnlichen Feuerwaffen.
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Zweck der Erfindung ist es, auch bei Maschinenwaffen eine Verbilligung
des übungsschießens zu ermöglichen, was in der Weise geschieht, daß an ihr als Hauptwaffe
eine vollständige automatische Hilfswaffe mit schwächerer und billigerer Munition
in der Weise angebracht wird, daß die Visierlinie der Hilfswaffe bei der Bewegung
der Hauptwaffe immer mit deren Visierlinie praktisch zusammenfällt. Kommt in der
automatischen Hilfswaffe eine ausgesprochene Kleinkalibermunition zur Verwendung,
so würde das Feuertempo bei der Abgabe von Reihenfeuer gegenüber demjenigen der
Hauptwaffe viel zu rasch sein, da infolge der geringen Wirkung solcher Munition
auch die Rückarbeit sehr schwach ist und die von den Verschlußteilen zurückzulegenden
Wege dadurch sehr viel kürzer werden. In diesem Falle soll gemäß der Erfindung das
Feuertempo der Hilfswaffe demjenigen der Hauptwaffe dadurch angepaßt werden, daß
zur Erzielung des Reihenfeuers der Abzug der Hilfswaffe durch ein Triebwerk in Gestalt
eines Uhrwerkes, eines elektromotorischen Antriebes o. d-1. in dem gewünschten Tempo
zur rasch hintereinanderfolgenden Abgabe von Einzelschüssen in regelmäßigen Abständen
ausgelöst wird.
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Neben der Verbilligung des -Obungsschießens durch eine derartige Einrichtung
kommt als weiterer Vorteil noch hinzu, daß für die Maschinenwaffe infolge der geringen
Reichweite und Wirkung der Übungsmunition stark ausgebaute Schießstandanlagen nicht
mehr erforderlich sind und die Übungen mit wenig Vorbereitungen in einem beliebigen
Gelände vorgenommen werden können. An und für sich ist es bereits bekannt, an einem
einschüssigen Gewehr oder an einer Doppelflinte eine einschüssige Pistole so anzubringen,
daß deren beide Visierlinien praktisch auch zusammenfallen, jedoch dienen derartige
Kombinationen nur dazu, aus dem ein- oder doppelläufigen Gewehr behelfsmäßig einen
zweiten bzw. dritten S:chulä abgeben zu können.
In der Zeichnung
ist die Erfindung in zwei Ausführuligsbeispielen schematisch veranschaulicht.
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Abb. i zeigt die Verbindung eines normalen Maschinengewehres mit einem
Kleinkaliberautomaten, wobei die Vorrichtung zur Regulierung des Feuertempos mitangegeben
ist, und Abb.2 zeigt die Verbindung eines normalen Maschinengewehres mit einer Maschinenpistole.
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Bei der Ausführung nach Abb. i ist an dem Kühlmantel a' des Maschinengewehres
a mit Hilfe der beiden Schellen a2 die automatische Kleinkaliberwaffe b mit
dem Lauf V und dem Röhrenmagazin b2 starr, aber lösbar so befestigt, daß die Visierlinie
der Hilfswaffe b mit derjenigen des Maschinengewehres a praktisch zusammenfällt.
Mittels des Abzuges a4 des Maschinengewehres a kann durch das Gestänge a3 das Triebwerk
c betätigt werden, welches an dem Maschinengewehr a befestigt ist. Durch das Nockenrad
c', das sich in umgekehrter Richtung des Uhrzeigers dreht, wird bei jeder Umdrehung
der verlängerte Abzug b3 der Hilfswaffe b dreimal ausgelöst, wobei durch Regulierung
der Umlaufgeschwindigkeit des Triebwerkes das Tempo der hierdurch zum Abfeuern gebrachten
Schüsse reguliert werden kann.
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In Abb. 2 ist an dem Maschinengewehr a mit Hilfe der beiden Schellen
a2 eine bekannte Maschinenpistole d mit dem Magazin d2 unter Weglassung des Schaftes
so befestigt, daß die Visierlinie der Maschinenpistole mit derjenigen des Maschinengewehres
praktisch zusammenfällt. Mittels des Abzuges a4 kann durch das Gestänge a3 die Abzugstange
dl der Maschinenpistole d betätigt und damit das Reihenfeuer der Maschinenpistole
ausgelöst werden.
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DieHauptwaffe selbst könnte natürlich auch durch eine aus Holz oder
anderem Baustoff gefertigte Attrappe dargestellt sein, an der die Hilfswaffe entweder
angebracht oder in dieselbe hineinverlegt werden kann.