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Österreichische
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STANISLAUS TURUDIJA IN TRIEST.
Abzugsvorrichtung für Handfeuerwaffen.
Die vorliegende, auf die Abzugsvorrichtung von Handfeuerwaffen bezügliche Erfindung bezweckt hauptsächlich das Verreissen des Gewehre durch zu rasches Abziehen beim Abfeuern zu verhindern und erreicht dies dadurch, dass sie dem Schützen die äusserste Grenze des Abzugs fühlbar macht, bezw. diesem kurz vor dem endlichen Abzug eine künstliche Rast schafft, bezw. bei Gewehren mit Stechereinrichtung den Schützen verhindert, mit der Abzugsvorrichtung in einem Zuge über die Stecherrast hinüberzukomme-n, diese also unbenutzt zu lassen.
Erreicht wird dieser Zweck durch Anordnung einer Anlehnungsstange im Bereiche des Züngels in der Weise, dass dasselbe nur durch Entlangführen des abziehenden Fingers an dieser Anlehnungsstange abgezogen werden kann. Hiebei kann zweckdienlich die Einrichtung so getroffen werden, dass der Schütze unbedingt gezwungen wird, den Abzug in der vorbeschriebenen Weise zu bewirken, was durch die besondere Ausgestaltung des Züngelbügels erreicht wird.
Beiliegende Zeichnung stellt verschiedene Ausführungsformen dieser Abzugsvorrichtung dar, u. zw. zeigt : Fig. 1 im Längenschnitt und Fig. 2 in Vorderansicht die einfachste Ausführungsform durch Anordnung der Anlehnungsstange, Fig. 3 im Längsschnitt und Fig. 4 in Vorderansicht eine Ausführungsform mit Anlehnungsstange und eigenartig geformtem Züngelbügel, Fig. 5 im Schnitt die gleiche Einrichtung wie Fig. 3, jedoch mit anderer Ausführungsform des AbzugszUngels und umlegbarer Anordnung der Anlehnungstange und Fig. 6 eine Ausführungsform der Einrichtung für eine Abzugsvorrichtung anderer Konstruktion (österr. Inf.-Gewehr M 88/90).
Im Wesen besteht die Verbesserung in der Anordnung einer Anlehnungsstange a hinter dem Bügel b, die mit einem Schlitze c zum Durchlasse des Züngels b ausgestattet und deren nach vorne gekehrte Seite so geformt ist, dass dieselbe, wenn das Züngel b teilweise zurückgezogen ist, mit der Vorderseite des letzteren ganz oder teilweise zusammenfällt, so dass bei Zug am Zunge ! in horizontaler Richtung im gegebenen Zeitpunkt eine künstliche Rast geschaffen wird, indem der Schütze gezwungen ist, nunmehr mit dem abziehenden Finger entlang der Anlehnungsstange a herabzugleiten, bis er das über den Unterrand der Anlehnungsstange a vorstehende Züngelende erreicht hat und nun den Abzug vollenden kann.
Statt das Züngelende über den Unterrand der Anlehnungsstange vorstehen zu lassen, kann das Zunge ! am Unterende auch eine entsprechende Verstärkung (Warze d, Fig. 5) erhalten.
Bei der in Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform ist es nicht unbedingt ausgeschlossen dass der Schütze den Schuss auch in einem mit Umgehung der künstlichen Rast abzieht, indem er einfach sofort am Unterende des Züngels zu ziehen beginnt, obzwar dies besonders bei Armeegewehren grossen Kraftaufwand erfordert.
Um nun den Schützen zu zwingen, die Anlehuungsstange a und die hiedurch geschaffen6 künstliche Rast zu benützen, wird gemäss Ausführungsform Fig. 3 und 4 der Züngolbüge f mit einer Abkröpfung g, h versehen, deren einer Ast 9 parallel zur Anlehnungsstange a und deren anderer Ast h horizontal verläuft. Diese Abkröpfung ist so angeordnet, dass sie den neigen Raum zwischen Bügel/und Anlehnungsstange a für den
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schaffenen Rast bewirken kann. Diese : Rast aber gewährt dem Schützen die nötige Zeit, das Gewehr erst sicher anzuschlagen und das Ziel scharf zu nehmen, wodurch die Treffsicherheit wesentlich erhöht wird.
Für Gewehre mit Stechereinrichtung ist es empfehlenswert, die Einrichtung so zu treffen, dass der Schlagbolzen k auf die Stecherrast m einschnappt, wenn der Finger seinen todten Weg (Rast) entlang der Anlehnungsstange vonführt (Fig. 5).
In den Fig. 5 und 6 ist eine Ansfübruugsform der Einrichtung dargestellt, die besonders für Stechergewehre geeignet ist und bezweckt, dem Schützen ausser dem hörbaren Zeichen, welches das Einfallen des Schlagbolzen in die Stecherrast hervorruft, auch noch fühlbar dieses Einfallen der Stecherrast anzuzeigen. Erreicht wird dies am einfachsten durch die Anordnung zweier Druckwarzen o und d am ZUngel b, wovon die eine (d) am Züngelende, die andere jedoch derart am Zunge angeordnet ist, dass, wenn dieselbe vollständig in den Schlitz c der Anlehnungsstange a gedrüclit (Stellung Fig. 5), der Abzug bis auf Stecherrast erfolgt ist.
Das durch dieses Einfallen wieder freigewordene (entlastete)
Zunge b fällt nun wieder etwas vor und gibt durch das leise Auffallen auf den abziehenden Finger ein fühlbares Zeichen, dass der Abzug bis auf Stecherrast vollführt, daher nun sicheres Ziel zu erfassen und im geeigneton Zeitpunkt der Schuss zu lösen ist.
Um zu ermöglichen, nötigenfalls auch Schüsse ohne Anlehnung (Stecherrast) abziehen zu können, wie dies z. B. bei Salven der Fall ist, kann zweckdienlich die Einrichtung so getroffen sein, dass die Anlehnungsplatte a entfernbar oder wie Fig. 5 zeigt, umleg-und feststellt) ar an der Waffe angebracht wird, was z. B. durch scharnierartige (bei p) Lagerung der Platte a und Anordnung eines umlegbaren Widerhaltes q erfolgen kann.
Hervorgehoben muss noch werden, dass die vorbeschriebene Verbesserung nicht nur für die dargestellten Typen österr. Militärgewehre, sondern für jedwede Handfeuerwaffe beliebiger Konstruktion anwendbar ist. Die gleiche Wirkung wie mit der geschlitzten Anlehnungsplatte ist auch zu erreichen, wenn man bloss rechtsseitig des Ziingels eine solche Platte, die hinsichtlich Form jener der geschlitzten vollkommen gleichartig ist, anordnet.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Abzugsvorrichtung für Handfeuerwaffen, gekennzeichnet durch die Anordnung einer Anlehnungsplatte unmittelbar hinter oder neben (rechts) dem Abzugszüngel, deren Vorderseite derart geformt ist, dass sie bei teilweisem Abzug des Züngels mit dessen Vorderfache zusammenfällt und so eine künstliche Rast schafft, die dem Schützen Zeit zur neuerlichen scharfen Zielerfassung gibt, worauf der endliche Abzug durch Abgleiten des abziehenden Fingers von der Anlehnungsstange auf das über letztere vorstehende Züngelende bezw. eine an diesem angeordnete Warze bewirkt wird.