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Trainings-und Prüfanlage zum simulierten Beschiessen freibeweglicher Ziele mit ballistischen Waffen Schützen zur Bedienung ballistischer Waffen, mit denen freibewegliche Ziele beschossen werden, und die nicht mit vollautomatischen Richtgeräten und Vorhalterechnern ausgerüstet sind, bedürfen eines intensiven Trainings unter möglichst objektiver Schiessfehlerkontrolle. Das Scharfschiessen auf Zielattrappen ist einerseits teuer und entspricht anderseits nur ungenügend den reellen Verhältnissen.
Unter ballistischen Waffen sind im Sinne der Erfindung Gewehre, Kanonen oder Raketenwerfer zu verstehen, an denen zum Treffen der Seitenwinkel und ein Höhenwinkel entsprechend einer angenommenen Schussdistanz von Hand einstellbar sind. Als freibewegliche Ziele gelten vor allem geländegängige Fahrzeuge, wie Panzerwagen.
Das Ziel der Erfindung ist darin zu erblicken, beim simulierten Schiessen ein photographierbares Bild über die gegenseitige Lage des Geschosstreffpunktes und des Zielortes ja nach Ablauf der Geschossflugzeit seit Betätigung einer"Abschussvorrichtung"zu erzeugen, wobei dieses Bild möglichst reell der Situation entsprechen soll,. die sich ergäbe, wenn mit den eingestellten Schiesselementen im gleichen Moment tatsächlich ein Schuss abgefeuert worden wäre.
Erfindungsgemäss ist die Trainings- und Prüfanlage zum simulierten Beschiessen freibeweglicher Ziele mit ballistischen Waffen gekennzeichnet durch eine Fernsehkamera, die vom Schützen entweder zwangsläufig mit der Waffe oder als Waffenersatz allein auf den von ihm ausgewählten Treffpunkt gerichtet wird, Distanzeinstellmittel, an welchen der Schütze die von ihm geschätzte Schiessdistanz einstellen kann, einen Distanzfehlerrechner zur Ermittlung der Differenz zwischen der geschätzten und der wahren Schiessdistanz, ein Videospeichersystem zur Speicherung des jeweilig momentanen Kamerabildes und eines diesem in Abhängigkeit vom positiven oder negativen Wert des ermittelten Distanzfehlers über oder unter dem Kamerabildzentrum überlagerten Treffpunkt-Bildsignals, einen Flugzeitrechner,
der durch ein Abschusssignal des Schützen in Betrieb gesetzt wird und nach Ablauf der zur eingestellten Schiessdistanz gehörigen Geschossflugzeit die weitere Speicherung von Kamerabildern im Videospeicher sperrt und gleichzeitig das Sichtbarmachen des zuletzt gespeicherten Kombinationsbildes an einer Bildröhre auslöst.
Ein Ausführungsbeispiel einer derartigen Anlage ist in der Zeichnung schematisch dargestellt.
Mit Z ist ein freibewegliches Zielobjekt, z. B. ein geländegängiger Panzer, bezeichnet. Von einer vorgegebenen Waffenstellung aus soll ein Schütze oder ein Schiessteam durch Beobachtung der Zielbewegungen die Schiesselemente, nämlich Seite und Distanz, ermitteln und laufend einstellen, die ihm geeignet scheinen, das Ziel zu treffen. Damit nicht wirklich geschossen werden muss, ist eine Fernsehkamera FK so angeordnet und mit den Seitenrichtorganen verbunden, dass ihre optische Achse A stets auf den vom Schützen vorgesehenen Treffpunkt gerichtet werden kann. Unter der Voraussetzung, dass das von der ballistischen Waffe BW verschossene Geschoss auf genau gerader Flugbahn fliegen würde, wäre die Kamera und die Waffenachse B genau parallel.
Der wegen der ballistischen Geschoss- flugbahn notwendige Aufsatzwinkel ist also nicht auf die Fernsehkamera FK zu übertragen, sondern nur der Azimuthwinkel. Es soll bemerkt werden, dass keine eigentliche Waffe BW nötig ist ; wesent-
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lich ist nur die entsprechende Verschwenkbarkeit einer Fernsehkamera von einem Seitenrichtgerät und die Einstellbarkeit einer geschätzten Schiessdistanz an einem Distanzeinstellgerät DE sowie das Vorhandensein einer Schussauslösevorrichtung SA, die geeignet ist, bei ihrer Betätigung einen Flugzeitrechner FR in Funktion zu setzen, dem auch aus dem Distanzeinstellgerät DE en der dort eingestellten Distanz entsprechendes Signal zugeführt wird.
Der Flugzeitrechner ist dazu bestimmt, entsprechend der eingestellten Schiessdistanz die Geschossflugzeit zu ermitteln und nach Ablauf dieser Zeit seit Ingangsetzung des Rechners durch das Abschusssignal einen Kontakt kl zu öffnen und einen andern Kontakt k zu schliessen bzw. auf andere Weise im entsprechenden Moment einen Stromweg zu unterbrechen und einen andern zu schliessen. Entsprechende Ausführungen von Flugzeitrechnern sind an sich bekannt.
Die in der Zeichnung dargestellte Anlage umfasst auch einen Distanzfehlerrechner DFR, der dazu bestimmt und ausgebildet ist, die am Distanzeinstellgerät DE eingestellte, d. h. die vom Schützen geschätzte Schiessdistanz mit der wahren Schiessdistanz zu vergleichen, die beispielsweise von einem Distanzmessgerät DM für das Übungsziel Z fortlaufend ermittelt oder von einer Kontrollperson nach besonderen Informationen eingestellt wird. Es kann sich bei diesen Distanzwerten um die entsprechenden Aufsatzwinkel handeln, deren Differenz vom Distanzfehlerrechner ermittelt wird, oder um entsprechende elektrische Grössen, aus denen der Rechner DFR ebenfalls eine der Differenz entsprechende analoge Grösse ermittelt.
Weiterhin enthält die Anlage nach der Zeichnung einen Videospeicher VSp, z. B. einen VideoBandrekorder oder eine Bildspeicherröhre. Dem Videospeicher werden die Videosignale der Fernsehkamera FK über einen den Kontakt kl enthaltenden Stromkreis und das Distanzfehlersignal DFS aus dem Distanzfehlerrechner DFR zugeführt. Das Distanzfehlersignal DFS ist dabei so geartet, dass es beimAnschliessen des Speicherausganges an eine Bildröhre BR über den dazu zu schliessenden Kon- takt k, dem Kamerabild, welches das Zielobjektbild in seiner Relativlage zum Bildzentrum 0 zeigt, ein dem Geschossstreubild entsprechendes Trefferbild TB in Form einer Scheibe überlagert, u. zw. um einen Distanzdifferenzwert.
B über oder unter dem Bildzentrum 0, je nachdem, ob die vom Schützen eingestellte Distanz grösser oder kleiner als die wahre Schiessdistanz ist. Die Strecke AB ist also analog dem im Distanzfehlerrechner errechneten Distanzfehler F.
Im Videospeicher ist jeweils immer nur das zuletzt von der Fernsehkamera FK erzeugte Bild gespeichert. Nach Ablauf der der eingestellten Distanz entsprechenden Geschossflugzeit öffnet der Flugzeitrechner FZRdenKontaktk unter gleichzeitiger Schliessung des Kontaktes k2 mit der Wirkung, dass an der Bildröhre das zuletzt gespeicherte Kamerabild und das überlagerte Geschossstreubild erscheinen. Am erscheinenden Bild ist zu erkennen, dass das Geschossbild TB vor und unter dem Zielbild ZB liegt, d. h., dass der Schütze einen zu grossen seitlichen Vorhaltwert und eine zu kleine Schiessdistanz eingestellt hat, d. h., dass der Schuss voraus und kurz liegt. Voraussetzung für die Richtig-
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nicht mehr verändert werden ; beispielsweise kann eine automatische Blockierung der entsprechenden Verstellorgane durch Betätigung des Abschussorgans vorgesehen sein.
Auf diese Weise kann der Schütze wirksam üben und seine Fortschritte können objektiv beobachtet werden.
Die Überlagerung des Kamerabildes und des Geschosstrefferbildes können auch im optischen Teil der Fernsehkamera erfolgen, indem ein Objektivplättchen mit einem Treffbildkreis in Funktion des als Verstellwinkel ermittelten Distanzfehlersignals verschwenkt und über eine Überlagerungsbildoptik in das Kamerabild hineinprojiziert werden kann. Auch die Bildspeicherung kann auf irgendwelche andere, zur gleichen Gesamtwirkung führende Weise erfolgen.