DE2434640C1 - Verfahren und Vorrichtung zum präzisen Richten einer scheitellafettierten Waffe eines Panzer-Kampffahrzeugs mittels einer Feuerleitanlage - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum präzisen Richten einer scheitellafettierten Waffe eines Panzer-Kampffahrzeugs mittels einer FeuerleitanlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum präzisen Richten einer scheitellafettierten Waffe eines Panzer-Kampffahrzeugs
mittels einer Feuerleitanlage, die ein
ίο optisches Beobachtungs- und Zielsystem beinhaltet,
nach der Zielübernahme mittels eigenstabilisierter Rundblickoptiken durch den Richtschützen vom Kommandanten
und Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens.
Dieses Verfahren ist besonders für Schußwaffen geeignet, kann aber unter bestimmten Voraussetzungen
bei Fernlenkwaffen angewendet werden.
An moderne Panzer-Kampffahrzeuge wird die Forderung nach hoher Erstschußtreffwahrscheinlichkeit
gestellt, um die eigene Gefährdung durch schnelle Vernichtung des gegnerischen Panzers möglichst gering zu
halten. Ferner wird zur weiteren Erhöhung des eigenen Schutzes gefordert, daß die Bekämpfung des Gegners
aus dem fahrenden eigenen Panzer-Kampf fahrzeug möglich sein muß, da ein fahrendes Fahrzeug, insbesondere
bei einer unregelmäßigen Folge von Fahrbewegungen und vor allem Fahrtrichtungen, vom Gegner her
schlechter getroffen werden kann. Zur Erhöhung des passiven Schutzes der eigenen Besatzung wird noch gefordert,
daß diese möglichst tief unten im Fahrzeug hinter dem ballistischen Frontschutz der Fahrzeugwanne
untergebracht und ferner die Waffe hoch am Panzer-Kampffahrzeug angebracht ist, was zu deren Unterbringung
in einer Scheitellafette führt.
Die Scheitellafette ist an einem aus dem in Höhe des Wannendachs befindlichen Turmdach nach oben ragenden
Tragarm elevierbar gelagert und gemeinsam mit dem in der Fahrzeugwanne befindlichen Turmunterteil
(Turmkorb) azimutal drehbar. Dieser Tragarm erleidet bei fahrendem Fahrzeug wegen der an seinem oberen
Ende angebrachten Masse der Scheitellafette durch die Fahrbahnstöße gewisse, wenn auch geringe elastische
Deformationen, welche die Erstschußtreffwahrscheinlichkeit beeinträchtigen, sofern die im Dach des Turm-Unterteils
untergebrachten stabilisierten Rundblickoptiken vom Richtschützen (bzw. Kommandanten) für das
Zielen benutzt werden.
Um dieses zu vermeiden, ist vorgeschlagen worden (interner Stand der Technik), in der Scheitellafette ein
Zielfernrohr mit Zielmarke fest mit der Waffe zu verbinden, dessen Bild durch eine Fernseheinrichtung auf einen
Monitor vor dem Richtschützen (bzw. Kommandanten) übertragen wird. Somit ist die Waffe gemeinsam
mit dieser — hier Fernsehzielkamera genannten — Einrichtung stabilisiert. Da die Fernsehzielkamera in der
Nähe der Waffe hoch oben am Panzer-Kampffahrzeug untergebracht ist, ist sie stärker beschußgefährdet als
die tiefer angebrachten Rundblickoptiken vom Richtschützen und Kommandanten. Aus diesem Grunde und
zur Beschränkung des Raumbedarfs besitzt der optische Teil der Fernsehzielkamera eine im Durchmesser kleinere
(lichtschwächere) Ausblicköffnung als die Rundblickoptiken. Deshalb und da die Fernsehübertragung
von der Zielkamera zum Monitor aus Aufwandsgründen nur in Schwarz/Weiß erfolgt, kann der Richtschütze
zunächst ein ihm vom Kommandanten zugewiesenes Ziel mit der Fernsehzielkamera schlechter ausmachen
als in seiner Rundblickoptik, die rein optisch und daher
3 4
mit farbiger Wiedergabe arbeitet. Dazu kommt noch, dat und Technik« 1971, S. 328). Hierbei sind die Zielperi-
daß die Fernsehzielkamera ein kleineres Blickfeld hat skope und Richtmittel parallel angeordnet, wobei diese
als die Rundblickoptik, wobei letztere in der Regel auch gemeinsam durch mechanische Gestänge von der Waffe
noch auf eine zweite, kleinere Vergrößerung mit ent- angetrieben bzw. nachgeführt werden. Als Nachteil
sprechend noch größerem Blickfeld umschaltbar ist. 5 wird hierbei empfunden, daß sich alle Bedienungsele-
Letztere Vorteile der Rundblickoptik gegenüber der mente, die sowohl vom Kommandanten als auch vom
Fernsehzielkamera für die Zielauffassung bleiben übri- Richtschützen zu handhaben sind, in der Mitte zwischen
gens auch dann noch bestehen, wenn die Rundblickop- diesen beiden Personen befinden,
tik, z. B. zur Erhöhung ihrer Dämmerungsleistung oder Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, für
wenn der Richtschütze durch die Fahrzeugerschütte- io Panzer-Kampffahrzeuge mit scheitellafettierter Waffe
rungen nicht mehr durch den Einblick des optischen ein Verfahren und eine Vorrichtung vorzusehen, die
Kanals seiner Rundblickoptik beobachten kann, auf dem Richtschützen eine schnelle und sichere Zielüber-
Fernsehübertragung zum Monitor umgeschaltet wird, nähme bzw. -erfassung sowie eine schnelle Zielbekämp-
trotzdem dann auch nur ein Schwarz-Weiß-Bild zu se- fung mit hoher Erstschußtreffwahrscheinlichkeit er-
henist. 15 möglichen.
Bei konventionellen Turm-Kampfpanzern, bei denen Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren gelöst, das
die hier genannte Fernsehzielkamera nicht vorhanden dadurch gekennzeichnet ist, daß die Rundblickoptik des
ist, dienen die Rundblickoptiken sowohl zum Beobach- Richtschützen vom Kommandanten durch Tastendruck
ten als auch zum Zielen. Die Rundblickoptiken sind je in die Stellung seiner Rundblickoptik bewegt wird, inmit
Hilfe von an ihnen angebrachten Kreiselpaketen 20 dem die Istwerte der Stellung der Kommandantenoptik
eigenstabilisiert. Die Waffe ist unabhängig von den Op- nach Höhe und Seite als Sollwerte der Stabilsierung der
tikstabilisierungen ebenfalls mit Hilfe eines an ihr ange- Richtschützenoptik übermittelt werden, daß vom Richtbrachten
Kreiselpaketes eigenstabilisiert. Während des schützen nach der Zielübernahme in seiner Rundblick-Beobachtens
führen Kommandant und Richtschütze je optik durch Tastendruck das Bild einer waffenfesten
ihre eigene eigenstabilisierte Rundblickoptik durch ent- 25 Fernsehzielkamera auf seinen Monitor aufgeschaltet
sprechende Richtsignale, die sie durch ihre Richtgriffe wird und daß durch den Richtschützen anschließend mit
den Stabilisierungen ihrer Optiken übermitteln. In die- Hilfe der Fernsehzielkamera die Waffe feingerichtet
ser Zeit ist die Richtung der Waffe ohne Bedeutung, sie und der Schuß ausgelöst wird.
befindet sich eigenstabilisiert irgendwo. Zum Bekämp- Dabei kann es zweckmäßig sein, wenn durch den Tafen
eines Zieles übernimmt das betreffende Besatzungs- 30 stendruck des Kommandanten zugleich mit der Rundmitglied,
vorzugsweise der Richtschütze, die Waffe der- blickoptik des Richtschützen auch die Waffe in die Richart
auf die Richtung seiner Rundblickoptik, daß die Waf- tung der Rundblickoptik des Kommandanten bewegt
fe der primär stabilisierten Rundblickoptik nachgeführt wird. Ferner durch den Tastendruck des Richtschützen
wird. Nachteilig ist hierbei, daß sich für die Waffe der gleichzeitig die Waffe auf Primärstabilisierung umgeschon
bei der Rundblickoptik vorhandene Stabilisie- 35 schaltet und nach Richtsignalen des Richtgriffes des
rungsfehler noch um einen zusätzlichen Nachführfehler Richtschützen geführt wird, wobei die eigenstabilisierte
vermehrt. Für die Beobachtungsphase mittels der Rund- Rundblickoptik des Richtschützen der Waffe nachgeblickoptik
ist dieses Verfahren auch für eine scheitella- führt wird. Weiterhin, wenn die verschiebbare Zielmarfettierte
Waffe das gegebene. Anders sind jedoch die ke der Fernsehzielkamera sich im optischen Teil dieses
Verhältnisse beim Zielen mit einer Fernsehzielkamera, 40 Gerätes befindet und nach dem Tastendruck des Richtdie
dann gemeinsam mit der Waffe nur über die nun- schützen in an sich bekannter Weise nach von einem
mehr unbenutzte Rundblickoptik stabilisiert ist. Feuerleitrechner ermittelten Korrekturwerten (Aufsatz,
Durch die DE-AS 19 13 406 ist eine Feuerleitanlage Vorhalt) entsprechend verstellt wird,
für Kampfwagen mit einer durch den Schützen zu be- In Ausübung des Verfahrens wird eine Vorrichtung
dienenden Zielverfolgungseinrichtung bekannt, mit der 45 benutzt, bei der für die scheitellafettierte Waffe eine
dem Schützen das Richten der Waffe während der kriti- waffenfeste Fernsehzielkamera vorgesehen ist und je-
schen Richtphase mit Hilfe einer Signalgabe erleichtert der eigenstabilisierten Rundblickoptik für den Kom-
und die Zeitspanne von der Zielerkennung bis zum treff- mandanten und den Richtschützen ein Monitor und ein
sicheren Abfeuern der Waffe verkürzt wird. Weiter ist mit Drucktasten versehener Richtgriff zugeordnet sind,
dieser Druckschrift zu entnehmen, daß der Komman- 50 wobei durch Tastendruck das Bild der Fernsehzielka-
dant eines Flugzeugs in den Richtvorgang des Schüt- mera auf den Monitor des Richtschützen aufschaltbar
zens eingreifen kann. und das Bild der in den Rundblickoptiken außer dem
Es ist auch ein an einer Waffe angebrachtes Zielgerät rein optischen Kanal befindlichen Fernsehaufnahmeka-
mit einer Bildverstärker- oder Bildwandlerröhre be- meras im jeweils zugehörigen Monitor sichtbar ist.
kannt (DE-AS 22 05 325). 55 In weiterer Ausgestaltung der Erfindung besteht eine
Diese Einrichtungen eignen sich aber nicht zur Ziel- zweckmäßige Ausführungsform darin, daß als Drucktaübernahme
bei einer scheitellafettierten Waffe, bei der sten im Richtgriff Doppel-Dreifachschalter vorgesehen
durch die elastischen Deformationen des oben aus dem sind, wobei jeweils durch einen ersten Schalterteil die
Fahrzeug herausragenden Tragarms die Erstschußtreff- Waffe auf Primärstabilisierung umschaltbar, durch eiwahrscheinlichkeit
beeinträchtigt wird. Bei einer Lenk- 60 nen zweiten Schalterteil die Korrekturwerte (Aufsatz,
flugkörperwaffe spielt die elastische Deformation des Vorhalt) der verschiebbaren Zielmarke in der Fernseh-Tragarms
im Gegensatz zur Rohrwaffe nicht für das zielkamera aufschaltbar sowie durch einen dritten
Treffen des Zieles eine Rolle, sondern nur für das Ein- Schalterteil die eigenstabilisierte Rundblickoptik auf
fangen des Flugkörpers nach seinem Abgang von der Nachführung zur Waffe umschaltbar und wieder zuAbschußrampe
in den Sichtbereich der Zieloptik. 65 rückschaltbar sind.
Es ist bei einem Panzer bekannt, daß die vom Rieht- Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen ins-
schützen gerichtete scheitellafettierte Waffe vom Korn- besondere darin, daß die Zielübernahme besser und
mandanten übersteuert werden kann (Zeitschrift »Sol- schneller erfolgt, ferner das Feinrichten der Waffe ge-
nauer ist und die Genauigkeit bei der Schnelligkeit immer gewährleistet ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird im folgenden
näher beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch eine mit einem Turmunterteil und -dach versehene Panzerwanne eines
Kampfwagens mit einer scheitellafettierten Waffe;
Fig.2 eine Draufsicht auf den Turnunterteil des Kampf panzers nach F i g. 1 bei entferntem Turmdach;
F i g. 3a und 3b je einen Signalflußplan mit Umschalteinrichtung für das erfindungsgemäße Verfahren, wobei
die Zusammenhänge in den beiden Darstellungen durch in Kreisen stehende kleine Buchstaben gekennzeichnet
sind.
Gemäß F i g. 1 ist die Panzerwanne 1 eines Kampfpanzers durch eine Motorraumtrennwand 2 in einen
vorderen Besatzungsraum 3 und einen hinteren Triebwerksraum 4 unterteilt. Im Besatzungsraum 3 ist vorn
ein Fahrer 5 untergebracht und hinter ihm im Turmunterteil 6 ein Kommandant 7 und ein Richtschütze 8. Der
Turmunterteil 6 ist durch ein Drehkranzlager 9 azimutal drehbar in der Panzerwanne 1 gelagert und etwa in
Höhe des Wannendaches 10 durch ein Turmdach 11 nach oben abgeschlossen. Mit dem Turmunterteil 6 bzw.
dem Turmdach 11 ist ein Tragarm 12 starr verbunden, der an seinem oberen gabelförmigen Ende ein Elevationslager
13 für eine Scheitellafette 14 trägt. In die Scheitellafette 14 ist eine Waffe 15 eingebaut, wobei im
hinteren Teil der Scheitellafette ein Munitionsmagazin und eine automatische Ladevorrichtung für die Waffe
untergebracht sind (nicht gezeigt). Außerdem befindet sich vorn in der Scheitellafette eine Fernsehzielkamera
16, die der Waffe 15 starr zugeordnet ist und aus einem Objektiv und einer nachgeschalteten Fernsehaufnahmekamera
besteht, wobei sich in ihrem optischen Teil eine verschiebbare Zielmarke befindet. Die waffenfeste
Fernsehzielkamera dient auch wegen ihrer kaum beeinträchtigbaren Justierung auf die Waffe als Referenz für
die Kontrolle bzw. Korrektur der Justierung der Rundblickoptiken auf die Waffe. Wie insbesondere aus F i g. 2
ersichtlich, besitzen der Kommandant 7 und der Richtschütze 8 je eine eigenstabilisierte Rundblickoptik 17
bzw. 18, je einen Monitor 19 bzw. 20 und je einen mit Drucktasten versehenen Richtgriff 21 bzw. 22.
Da die Rundblickoptiken 17 bzw. 18 sowohl vom Kommandanten 7 als auch vom Richtschützen 8 je eigenstabilisiert
sind, beobachten beide — vor der Zielübernahme durch den Richtschützen — die Umgebung
in der Regel in beliebigen voneinander unabhängigen Richtungen. Die Rundblickoptik 18 des Richtschützen 8
kann vom Kommandanten 7 in die Stellung seiner Rundblickoptik 17 bewegt werden, indem die Istwerte
der Stellung der Kommandantenoptik nach Höhe und Seite als Sollwerte der Stabilisierung der Richtschützenoptik
übermittelt werden. Anschließend wird der Richtschütze 8, nach der Zielübernahme in seiner Rundblickoptik
18, das Bild der waffenfesten Fernsehzielkamera 16 auf seinen Monitor 20 aufschalten und mit Hilfe der
Fernsehzielkamera die Waffe 15 feinrichten und den Schuß auslösen.
Während der Zielübernahme, indem in der Regel das Bild rein optisch und damit farbig in der Rundblickoptik
18 des Richtschützen 8 übertragen wird, erfaßt dieser auch charakteristische Merkmale der Umgebung des
Zieles, was ihn in die Lage versetzt, trotz der an sich schlechteren Bildwiedergabe der Fernsehzielkamera 16
mit dieser das Ziel schnell und sicher auszumachen.
Durch den Kommandanten 7 wird zugleich mit der Rundblickoptik 18 des Richtschützen 8 auch die Waffe
15 in die Richtung der Rundblickoptik 17 des Kommandanten bewegt.
Der Richtschütze 8 speist durch Tastendruck laufend Signale in einen Feuerleitrechner ein. Nach der Schußauslösung
obliegt dem Richtschützen die Kontrolle der Trefferlage. Das kann er nach den eingangs gegebenen
Darlegungen besser mit seiner Rundblickoptik als mit
ίο der Fernsehzielkamera, weshalb er sofort nach der
Schußauslösung zu seiner Rundblickoptik zurückkehrt. Während des Zeitraums, in dem die Waffe während des
Feinrichtes und Schießens primär stabilisiert ist, wird die an sich eigenstabilisierte Rundblickoptik des Richt-Schützens
der Waffe nachgeführt. Dadurch wird erreicht, daß die Rundblickoptik bei Rückkehr des Richtschützens
zu ihr nach der Schußauslösung auf das Ziel gerichtet ist, auch wenn es sich um bewegliche Ziele
handelt.
Im Signalflußplan für Azimut (F i g. 3a) und für Elevation (F i g. 3b) sind alle elektrischen Signale durch augezogene
Linien und alle nichtelektrischen (optische, manuelle u. ä.) durch gestrichelte Linien gekennzeichnet.
Während der Zielübernahme durch den Richtschützen 8, 105 bzw. 105' befindet sich ein Dreifachschalter 100
bzw. 100' in der gestrichelt gezeichneten Stellung. Dann ist die Rundblickoptik 18,101 bzw. 101' durch ihre Stabilisierung
102 bzw. 102' mit Hilfe eines an der Rundblickoptik sitzenden Kreiselpaketes 103 bzw. 103' primär
stabilisiert und folgt den Richtsignalen, die der Richtschütze 8,105 bzw. 105' über seinen Richtgriff 22,
106 bzw. 106' einem Feuerleitrechner 107 und dem mittleren Teil des Dreifachschalters 100 bzw. 100' der Stabilisierung
102 bzw. 102' eingibt. Ein Regler 108 bzw. 108' der Waffenstabilisierung erhält über den unteren Teil
des Dreifachschalters 100 bzw. 100' von Meßeinrichtungen 104 bzw. 104' an der Rundblickoptik 18, 101 bzw.
101' seine Sollwerte, verarbeitet sie gemeinsam mit den Angaben eines Waffenkreisels 109 bzw. 109' sowie einer
Meßeinrichtung 110 bzw. 110' und beeinflußt Stellantriebe 111 bzw. 111' der Waffe 15, 112 bzw. 112'. Um
eine bessere Stabilisierungsgüte zu erreichen, können einem Regler 108 bzw. 108' der Waffenstabilisierung
noch die Signale von Hilfskreiseln 114 bzw. 114' der Panzerwanne 1,113 des Kampfpanzers übermittelt werden.
Für die Zielübernahme vom Kommandanten 7 an den Richtschützen 8, 105 bzw. 105' übersteuert der
Kommandant in an sich bekannter Weise die Signale am Richtgriff 2,106 bzw. 106' des Richtschützen 8,105 bzw.
105' und bewegt so die Rundblickoptik 18,101 bzw. 10Γ
des Richtschützen 8,105 bzw. 105' und die Waffe 15,112
bzw. 112' in die von ihm gewünschten Richtung, worauf der Richtschütze 8, 105 bzw. 105' das Ziel in seiner
Rundblickoptik 18,101 bzw. 101' übernimmt. Prinzipiell kann der Richtschütze 8,105 bzw. 105' jetzt, nachdem er
feingerichtet hat, die Waffe 15, 112 bzw. 112' auslösen, wozu vom Feuerleitrechner 107 über den oberen Teil
des Dreifachschalters 100 bzw. 100' die notwendigen Korrekturwerte (Aufsatz, Vorhalt) zusätzlich dem Eingang
des Reglers 108 bzw. 108' der Waffenstabilisierung übermittelt wird. Wegen der elastischen Deformation
des Tragarms 12 für die Scheitellafette 14 ist aber die Erstschußtreffwahrscheinlichkeit bei diesem Verfahren
beeinträchtigt, weshalb dies nur als Nebenbetriebsart angesehen wird. Um nun die Wahrscheinlichkeit, mit
dem ersten Schuß einen Treffer zu erzielen, zu erhöhen, schaltet der Richtschütze 8,105 bzw. 105' nach der Zielübernahme durch die Rundblickoptik 18,101 bzw. 10Γ
7
den Dreifachschalter 100 bzw. 100' durch Tastendruck in die ausgezogen gezeichnete Stellung um. Jetzt ist die
Waffe 15, 112 bzw. 112' mittels ihrer Kreisel 109 bzw. 109' primär stabilisiert und folgt direkt den Richtsignalen,
die der Richtschütze 8, 105 bzw. 105' über seinen Richtgriff 22, 106 bzw. 106', den Feuerleitrechner 107,
dem unteren Teil des Dreifachschalters 100 bzw. 100' und dem Regler 108 bzw. 108' der Waffenstabilisierung
eingibt. Der Richtschütze 8, 105 bzw. 105' bedient sich fürs Feinrichten der waffenfesten Fernsehzielkamera
16, 115 bzw. 115' nach Aufschalten deren Bildes auf seinen Monitor 20 durch Druck auf eine nicht dargestellte
Taste an seinem Richtgriff 22,106 bzw. 106', wobei jetzt eine Zielmarke 116 bzw. 116' im optischen Teil
der Fernsehzielkamera 16,115 bzw. 115' über den oberen
Teil des Dreifachschalters 100 bzw. 100' die Korrekturwerte (Aufsatz, Vorhalt) vom Feuerleitrechner 107
erhält und entsprechend verschoben wird. Die Stabilisierung 102 bzw. 102' der Rundblickoptik 18, 101 bzw.
101' erhält jetzt die Stellung der Waffe 15,112 bzw. 112' von der Meßeinrichtung 110 bzw. 110' herkommend
über den mittleren Teil des Dreifachschalters 100 bzw. 100' als Sollwert übermittelt und läuft somit der Waffe
nach.
Für die Kontrolle der Trefferlage durch den Riehtschützen
8,105 bzw. 105' schaltet dieser den Dreifachschalter 100 bzw. 100' in die Ausgangslage zurück, so
daß er durch die jetzt wieder primär stabilisierte Rundblickoptik 18,101 bzw. 101' beobachten kann. Da diese
Optik während des Schießens der Waffe nachgeführt war, geschieht diese Rückumschaltung ohne Störbewegungen
der Rundblickoptik, die die Beobachtung der Trefferlage stören wurden. Sowohl jetzt als auch bei der
früheren Zielübernahme kann, falls gewünscht oder erforderlich, der Richtschütze statt des rein optischen Kanals
seiner Rundblickoptik auch die Fernsehübertragung von der in der Rundblickoptik eingebauten Fernsehaufnahmekamera
auf seinem Monitor benützen. Bei der Beobachtung der Trefferlage hat dies den Vorteil,
daß der Richtschütze seine Blickrichtung nicht vom Monitorbild der Fernsehzielkamera zum Einblick seinner
Rundblickoptik verändern muß, allerdings unter Inkaufnahme der Schwarz-Weiß-Wiedergabe des Fernsehbildes.
45 Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
50
55
60
65
- Leerseite -
Claims (6)
1. Verfahren zum präzisen Richten einer scheitellafettierten Waffe eines Panzer-Kampffahrzeugs
mittels einer Feuerleitanlage, die ein optisches Beobachtungs- und Zielsystem beinhaltet, nach der Zielübernahme mittels eigenstabilisierter Rundblickoptiken
durch den Richtschützen vom Kommandanten, dadurch gekennzeichnet, daß die Rundblickoptik
des Richtschützen vom Kommandanten durch Tastendruck in die Stellung seiner Rundblickoptik
bewegt wird, indem die Istwerte der Stellung der Kommandantenoptik nach Höhe und Seite als
Sollwerte der Stabilisierung der Richtschützenoptik übermittelt werden, daß vom Richtschützen nach
der Zielübernahme in seiner Rundblickoptik durch Tastendruck das Bild einer waffenfesten Fernsehzielkamera
auf seinen Monitor aufgeschaltet wird und daß durch den Richtschützen anschließend mit
Hilfe der Fernsehzielkamera die Waffe feingerichtet und der Schuß ausgelöst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch den Tastendruck des Kommandanten
zugleich mit der Rundblickoptik des Richtschützen auch die Waffe in die Richtung der Rundblickoptik
des Kommandanten bewegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch den Tastendruck des Richtschützen
gleichzeitig die Waffe auf Primärstabilisierung umgeschaltet und nach Richtsignalen des
Richtgriffes des Richtschützen geführt wird, wobei die eigenstabilisierte Rundblickoptik des Richtschützen
der Waffe nachgeführt wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die verschiebbare Zielmarke der Fernsehzielkamera sich im optischen Teil dieses
Gerätes befindet und nach dem Tastendruck des Richtschützen in an sich bekannter Weise nach
von einem Feuerleitrechner ermittelten Korrekturwerten (Aufsatz, Vorhalt) entsprechend verstellt
wird.
5. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß für die scheitellafettierte Waffe (15, 112, 112') eine waffenfeste Fernsehzielkamera (16, 115,
115') vorgesehen ist und jeder eigenstabilisierten Rundblickoptik (17, 18) für den Kommandanten (7)
und den Richtschützen (8,105 bzw. 105') ein Monitor (19, 20) und ein mit Drucktasten versehener Richtgriff
(21,22,106,106') zugeordnet sind, wobei durch
Tastendruck das Bild der Fernsehzielkamera (16, 115, 115') auf dem Monitor (20) des Richtschützen
aufschaltbar und das Bild der in den Rundblickoptiken (17,18) außer dem rein optischen Kanal befindlichen
Fernsehaufnahmekameras im jeweils zugehörigen Monitor (19 bzw. 20) sichtbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Drucktasten im Richtgriff (21, 22,
106, 106') Doppel-Dreifachschalter (100 bzw. 100') vorgesehen sind, wobei jeweils durch einen ersten
Schalterteil die Waffe (15,112,112') auf Primärstabilisierung
umschaltbar, durch einen zweiten Schalterteil die Korrekturwerte (Aufsatz, Vorhalt) der verschiebbaren
Zielmarke (116, 116') in der Fernsehzielkamera (16, 115, 115') aufschaltbar sowie durch
einen dritten Schalterteil die eigenstabilisierte Rundblickoptik (18) auf Nachführung zur Waffe (15,
112, 112') umschaltbar und wieder zurückschaltbar sind.
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