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Selbsttätige Teigteilmaschine mit absatzweise betriebener Füll- und
Zubringerschnecke und mit einer Auswurfvorrichtung für den abgeteilten Teig. Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf selbsttätig arbeitende Teigteilmaschinen,
bei denen der Teig in stetig sich aneinanderreihenden Arbeitsgängen in ein Meßgefäß
eingebracht und aus diesem ausgestoßen und in Form einzelner abgeteilter Stücke
abgelegt wird.
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Bei Maschinen dieser Gattung bildete bisher die Massenträgheit ihrer
zahlreichen sich drehenden, schwingenden und hin und her gehenden Antriebs-, Übertragungs-und
Regelungsvorrichtungen eine obere Grenze für die Geschwindigkeit, mit der man die
Maschine laufen lassen konnte, und auch für die Gewichtsgenauigkeit der abgeteilten
Stücke.
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Die vorliegende Erfindung bezweckt, die Leistung von selbsttätigen
Teigteilmaschinen der genannten Art beträchtlich zu steigern, die Maschinen baulich
einfacher und leichter zu gestalten und die Zahl und Größe der mit Massenträgheit
behafteten Maschinenteile auf ein möglichst geringes Maß zu beschränken.
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Die Erfindung besteht darin, daß die Steuerung für den Betrieb der
Arbeitsmittel der Teigteilmaschine durch Druckluft bewirkt wird.
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Es ist bereits eine selbsttätige Teigteilmaschine aus der Patentliteratur
bekannt geworden, bei der Druckluft als Treibmittel für einen Kolben verwendet wird,
der den Teig in ein Meßgefäß hinein einpreßt. Der Druckluftein- und -auslaß sowie
die Schwenkung des Meßgefäßes zwecks Ausstoßens des Teigstückes wird bei dieser
Maschine durch eine Nockenscheibe und durch Zahntriebe geregelt, in der Weise, daß
die Druckluft ein-und austritt, nachdem die ständig umlaufende Steuerscheibe je
eine volle Umdrehung gemacht hat. Bei dieser zwangläufigen Ausbildung der Steuerung
kann es vorkommen, daß der Meßzylinder ungenügend gefüllt wird, nämlich wenn in
dem Vorraum zum Meßzylinder zufällig nicht genügend Teig vorhanden ist, und ferner,
daß aus dem in regelmäßig wiederholter Weise zwangläufig geschwenkten Meßzylinder
ein zu kleines Teigstück ausgestoßen wird.
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Die vorliegende Erfindung soll eine Teigteilmaschine schaffen, bei
der alle Arbeitsmittel auch durch die Druckluft selbst gesteuert werden, derart,
daß nur gewichtsgenaue und ge«zchtsgleiche Teigstücke abgeteilt und ausgestoßen
werden, wobei der Meßzylinder bei etwaiger ungenügender Teigzufuhr nicht arbeitet.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung in einer Ausführungsform dargestellt.
In dieser ist Abb. i ein senkrechter Längsschnitt durch die Maschine, Abb. a ebenfalls
ein senkrechter Längsschnitt
durch das Meßgefäß nebst angegliedertem
Druckluftverteilungsschieber, Abb.3 ein Grundriß der Maschine, teilweise im Schnitt,
Abb. q. ein Schnitt durch den die Förderschnecke selbsttätig in und außer Betrieb
setzenden Druckluftzylinder, Abb. 5 eine Ansicht auf den Abteilschieber am Meßgefäß
von vorn gesehen, teilweise geschnitten, Abb. 6 ein Schnitt durch ein in der Druckluftleitung
vorgesehenes Schnüffelventil. Die Antriebsriemenscheibe a (Abb. 3) treibt eine Vorgelegewelle
mit daran befindlichem Reibrad b an. Ein unter der Sohlplatte der Maschine angeordneter
Winkelhebel c (Abb. q.) greift mit dem einen Schenkel in einen in eine Schiebelagerplatte
d eingelassenen Kulissenstein ein, während der andere Schenkel durch den Kolben
eines Druckluftzylinders e entgegen der Wirkung eines schematisch angedeuteten Belastungsgewichts
c1 bewegt wird.
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Der Kolben des Druckluftzylinders e trägt eine Stange mit Handgriff
c2, mittels deren der Hebel c beim ersten Anlassen der Maschine in die Arbeitsstellung
gedrückt wird.
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Wie aus den Abb. i, 3 und q. ersichtlich, wird, das von der Schiebelagerplatte
d getragene Gegenreibrad f mittels des Druckluftzylinders e oder des Handhebels
c2 in Betrieb gesetzt, während es durch das Belastungsgewicht cl jeweils kraftschlüssig
ausgerückt wird.
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Durch das Reibrad f werden im vorliegenden Ausführungsbeispiel der
Maschine in wechselndem Spiel angetrieben und außer Betrieb gesetzt: i. die Füllschnecke
L . durch die Kupplung i, h,
z. die Luftpumpe h durch die Kurbelscheibe g
(Abb. 3), 3. die im Füllrumpf m arbeitende Zubringerschnecke ml durch ein Riemen-
und Zahnradvorgelege m2.
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Die Füllschnecke L fördert .die ihr zugeführte Teigmasse durch ein
sie umgebendes Mantelrohr L1 hindurch in das Meßgefäß n.
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Dieses ist auf dem Mantelrohr L1 längsverschieblich geführt und als
Druckluftzylinder ausgebildet. Ein auf dem Mantelrohr L1 (Abb. i und ¢) befestigtes
Kopfstück L2 dient als Kolben für das Meßgefäß n, welches in seinem hinteren Teil
durch Kolbenringe-n, oder geeignete Verpackung nach Art einer Stopfbuchse auf dem
Mantelrohr Ll abgedichtet ist.
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An seiner Mündung ist das Meßgefäß n mit einem V erschlußschieber
o versehen, der durch die Drückluftzylinder p und p1 angetrieben wird (Abb.3 und
5).
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An der Mündung des Meßgefäßes ta ist, wie aus Abb. i ersichtlich,
ein Mundstück w auswechselbar befestigt.
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Durch Verwendung von Mundstücken von verschiedener Weite kann dem
austretenden und abzuschneidenden Teigstück ein beliebiger, dem jeweiligen Verwendungszweck,
z. B. zu Brot, Semmeln u. dgl., angepaßter Durchmesser gegeben werden.
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Auf dem Rücken des Meßgefäßes u befindet sich ein Steuerzylinder q
(Abb. i und 4.), in welchem ein aus zwei Kolben q1 und g2 bestehender Luftverteilungsschieber
längsverschieblich angeordnet ist. Der Steuerzylinder q ist mit dem Meßgefä.ß n
durch einen Kanal 6 verbunden, der in den Raum u1 (Abb.2) des Meßzylinders führt;
der Steuerzylinder ist ferner in seinem mittleren Teil bei i mit der vom Windkessel
y kommenden Druckluftleitung verbunden. Außerdem besitzt der Steuerzylinder q einen
durch den Kolben g1 abwechselnd geöffneten und geschlossenen Kanal 2, der durch
Rohrleitungen 3 mit dem Kopfende der Druckluftzylinder p und p1 verbunden ist (Abb.
i und 5). Wie aus Abb. i und 3 ersichtlich, verzweigt sich die durch den Kanal --'gespeiste
Druckluftleitung 3, und zwar ist eine Abzweigung 31 mit dem Druckluftzylinder e
verbunden.
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Der Luftverbindungskanal 6 steht durch am Meßgefäß angeordnete Stutzen
9 (Abb.3) mit den unteren Teilen der Luftdruckzylinder p und p1 in Verbindung.
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Durch einen Stutzen io und die Rohrleitung 5 ist der Steuerzylinder
in Verbindung mit der Ansaugeöffnung h2 des Pumpenzylinders h.
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Die beiden Verteilungsschieber q1 und q2 sind durch ein beiderseits
offenes Rohr starr miteinander verbunden, durch welches die Luft aus dem Kanal 6,
dem Raume nl und den Rohrleitungen 8 in den Stutzen i o und von da in die Leitung
5 gelangen kann.
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Der Doppelschieber q und g1 ist ferner an den beiden Stirnseiten unter
Freilassung der Öffnungen -seines Verbindungsrohres mit Anschlagbolzen versehen,
die durch geeignet ausgebildete Stopfbüchsen beiderseits aus dem Steuerzylinder
q herausragen. Diese Anschlagbolzen wirken mit Stoßfedern in den verschieblich gelagerten
Gehäusen s und s1 bei jedem Hubwechsel zusammen. Die genannten Stoßfedern werden
beim Hinundhergehen des Meßgefäßes u mittels der Nasenfedern t und t1, die durch
die Anschlagfallen u und u1 niedergedrückt werden, gespannt.
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In Abb. i links ist zu. erkennen, wie die Nasenfedert die zugehörige
Stoßfeder gerade vollgespannt hat und im Begriff ist, sich selbsttätig auszuklinken,
um die Stoßfeder freizugeben, so daß die Kolbenschieber ql
und g2
nach rechts geschoben werden. Die Anschlagfallen tt. und u1 sind schwingbar derart
gelagert, daß sie beim Zurückgehen des Steuerzylinders q durch die Nasenfedern zurückgeschwungen
werden und dann über sie hinweggleiten.
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Zur Begrenzung der Arbeitsllublänge des Meßzylinders dient ein z.
B. mittels Handrades auf der Schraubenstange v einstellbarer Anschlag v1.
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Mit dem genannten Anschlag v1 wirkt ein oben gegabelter Anschlagarm
4. (Abb. 1, 2, 5) zusammen, welcher, wie Abb. 1 zeigt, an einer durch Feder r1 belasteten
längsverschiebbaren Stange r am Steuerzylinder q befestigt ist. Die Stange r trägt
an ihrem vorderen Ende das Federgehäuse S.
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Unter dem Meßzylinder ist die Teigablegeplatte x (Abb. 1 und 5) schwingbar
gelagert. Die Teigablegeplatte x ist mit einem Spannwerk, z. B. einem Gegengewicht
x1, versehen. Sie wird durch den niedergehenden Abteilschieber o abwärts geschwungen,
so daß das Teigstück abrollt, und sie kehrt vermöge des Gegengewichts x1 selbsttätig
in die Ruhelage zurück.
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Die Ansaugeöffnung lt, des Pumpenzylinders k ist mit der Luftrückleitung
5 verbunden und besitzt, wie Abb. 1 und 6 zeigen, ein Schnüffelventil Der Ventilteller
des Schnüffelventils ist federbelastet, und das Ventil kann sich entgegen der Wirkung
der Feder öffnen. Seine jeweils unterste Stellung ist jedoch durch eine einstellbare
Schraubenspindel 17 begrenzt, die in das Kopfstück des Ventiltellers eingreift.
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Die Arbeitsweise der Maschine ist wie folgt: Nachdem der Antriebsriemen
auf die Festscheibe a gelegt worden ist, wird zur Inbetriebsetzung der Maschine
zunächst der Winkelhebel c von Hand angehoben, wodurch das Keilrad i eingerückt
und in Umlauf versetzt wird. Gleichzeitig wird dadurch der Luftkompressor lt in
Tätigkeit gesetzt und preßt Luft in den Druckluftwindkessel y. Nachdem der Druckluftwindkessely
genügend mit Luft gefüllt und auch der Füllrumpf m mit Teig masse versehen ist,
arbeitet die Maschine selbsttätig weiter wie folgt: Nach öffnen des Hahnes z und
der Druckluftzuleitung zum Steuerzylinder q tritt Druckluft in den Raum 1 des Steuerzylinders
und aus diesem durch den Kanal 2, durch Rohrleitungen 3 über die Kolben der Zylinder
p und p1 und drückt die Kolben mit dem Abteilschieber o nach unten. Außerdem tritt
Druckluft durch die Rohrleitungen 3 unter den Kolben des Druckluftzylinders e, hebt
den Kolben, damit 'vVinkelhebel c und drückt mittels des Schiebelagers d das Keilrad
i in die Arbeitsstellung. Zugleich wird die im Füllrumpf m befindliche Zubringerschnecke,
die Füllschnecke L und der Luftkompressor h in Tätigkeit gesetzt.
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Die Zubringerschnecke im Füllrumpf m führt unter gleichmäßigem Druck
der Füllschnecke L die abzuteilende Teigmasse zu, die Füllschnecke preßt die Teigmasse
in das Meßgefäß n, und die eintretende Teigmasse treibt das Meßgefäß nach links,
bis der Anschlagarm 4. gegen das Handrad vl anschlägt.
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Bei weiterem Vortreiben des Meßzylinders tt wird die Spindel der Spannfeder
t" aufgehalten und mit ihr das an ihr befestigte Federgehäuse s. Der Bart der Nasenfeder
t tritt nun unter die Anschlagfalle tt, die Nasenfeder wird niedergedrückt und erfaßt
mit ihrer unteren Nase die Federbüchse im Federgehäuse s, schiebt die Büchse zurück
und spannt die darin befindliche Feder.
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Sobald die Schneide der oberen Nase der Federt, wie aus Abb. 1 ersichtlich,
an die Schneide der Anschlagfalle tt gelangt, schnellt die Nasenfeder t in ihre
Ruhelage nach oben zurück und gibt dadurch die gespannte Treibfeder im Gehäuses
wieder frei. Die Feder nebst der sie umschließenden Federbüchse verschiebt nunmehr
kraftschlüssig den Kolbenschieber im Steuerzylinder g in seine rückwärtige Arbeitsstellung.
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Dadurch wird die Druckluft vom Eintritt in den Kanal 2, in die Leitungen
3 und zum Druckluftzylinder e abgesperrt. , Anderseits kann die Druckluft, die sich
in den Rohrleitungen 3 und den angeschlossenen Vorrichtungen p, p1 und e befindet,
durch den Kanal 2 und Leitung 5 (s. Abb. i und 3) zum Luftkompressor /a zurückströmen
und dort angesaugt werden oder durch das Schnüffelventil 7 ins Freie gelangen. Nachdem
die Kolbenschieber g1 und g. auf die oben beschriebene Weise in die Arbeitsstellung
gelangt sind, in welcher sie den Kanal 6 für den Zutritt der Druckluft freigeben,
tritt die durch den Hahn z einströmende Druckluft (Abb.3) in den Druckluftraum ni
des Meßzylinders und schiebt diesen nach rechts in seine Anfangsstellung zurück.
Gleichzeitig tritt durch die an den Raun in, angeschlossenen Druckluftleitungen
8 (Abb. 3) Druckluft in den unteren Teil der Zylinder p und p1 und hebt den Abteilschieber
o aufwärts.
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Sobald sich der Meßzylinder bei der Bewegung nach rechts der Anfangsstellung
nähert, wird die im Federgehäuses, befindliche Treibfeder im Zusammenwirken mit
der Nasenfeder t, und der Anschlagfalle a, gespannt.
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In der rechten Totpunktlage des Meßzylinders n wird darauf die Treibfeder
im Gehäuses, selbsttätig ausgelöst und treibt die Kolbenschieber g1 und g. kraftschlüssig
in
die in Abb. i und 2 dargestellte linke Arbeitsstellung zurück.
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Dadurch wird die vom Windkessel y zuströmende Druckluft vom Kanal
6, dem Innern des Meßzylinders nl und von den durch Leitungen 8 angeschlossenen
Druckluftzylindern p und p1 abgeschnitten. Die im Meßzylinder nl und den Zylindern
p und p1 befindliche Druckluft kann nunmehr durch Kanal 6, ferner das die
beiden Kolbenschieber g1 und g2 verbindende Rohr und die bei io angeschlossene Luftrückleitung
5 zum Kompressor k zurückströmen oder nötigenfalls durch das Schnüffelventil 7 teilweise
ins Freie entweichen.
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Bei der in Abb. i und 2 gezeichneten Stellung der Luftverteilungskolben
g1 und g2 tritt frische Druckluft vom Windkessel y durch den Stutzen i, Kanal 2
und Rohrleitungen 3 in den oberen Teil der Zylinder p und p", wodurch der Abteilschieber
o niedergedrückt und das Teigstück abgeschnitten wird.
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Das abgeschnittene Teigstück fällt auf die Aufnahmeplatte x, welche
bei weiterem Niedergehen des Abteilschiebers o entgegen der Wirkung des Gewichtes
x1 in eine abwärts geneigte Lage geschwungen wird, so daß das Teigstück selbsttätig
abrollt.
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In der Weise, wie oben beschrieben, vollzieht sich ein volles Spiel
der Maschine, nämlich dasoVorrücken des Meßzylinders unter dem Einfluß des von der
Füllschnecke L eingepreßten Teiges bei geschlossenem Abteilschieber, darauf eine
öffnung des Abteilschiebers und die selbsttätige Rückführung des Meßzylinders in
die Anfangsstellung bei stillstehender Schnecke.
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Bei Erreichung der Anfangsstellung wird das Teigstück selbsttätig
abgeschnitten und rollt von der Aufnahmeplatte ab.
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Hierauf wiederholt sich das Spiel von neuem, indem die Zubringer-
und Füllschnecke mittels des Druckluftzylinders eund Keilrades/ erneut in Betrieb
gesetzt wird. Es ist selbstverständlich, daß die Maschine in ihrer baulichen Gestaltung
und Anordnung der Teile manche Änderungen erfahren kann, ohne daß dadurch von den
zu schützenden Erfindungsgedanken abgewichen, wird.