DE452524C

DE452524C - Gesichtsschutz bei Behandlung infektioeser Erkrankungen

Info

Publication number: DE452524C
Application number: DESCH78267D
Authority: DE
Original assignee: GEORG SCHLOENDORFF DR
Current assignee: GEORG SCHLOENDORFF DR
Priority date: 1926-03-18
Filing date: 1926-03-18
Publication date: 1927-11-14

Description

Gesichtsschutz bei Behandlung infektiöser Erkrankungen. Bei der Laryngoskopie (Untersuchung des Kehlkopfinnern), operativen Eingriffen im Munde und Kehlkopf bei infektiösen Erkrankungen aller Art, z. B. Kehlkopftuberkulose, offener Lungentuberkulose, Diphtherie, Influenza u. dgl., besitzt der Arzt bisher keinen geeigneten Schutz gegen die eigene Ansteckung durch Tröpfcheninfektion. Die bisher verwandten Schutzmittel, wie Untersuchung hinter einer Glasscheibe oder den schwer desinfizierbaren und kostspieligen Masken, sind im Gebrauch zu umständlich und zum Mitführen bei Hausbesuchen ungeeignet. Durch den Gegenstand der Erfindung sollen vorbenannte Nachteile behoben und dem Arzt ein sicherer Schutz gegen die Tröpfcheninfektion (z. B. durch Anhusten des Patienten) geboten werden, ohne die Arbeitsweise bei der Krankenbehandlung irgendwie zu beeinträchtigen. Erfindungsgemäß ist ein Schutzblatt aus glasklarem, widerstandsfähigem, biegsamem, durch Anhauchen nicht beschlagendem Material, beispielsweise das im Warenzeichen so benannte »Cellophan«, vorgesehen, welches undurchdringlich für Bakterien und Mikroben ist. Das Gesicht des Arztes wird mit diesem Schutzblatt bedeckt und, um eine leichte -Befestigungsmöglichkeit zu schaffen, ist eine Stirnseite des Schutzblattes mit einer Leiste aus dünnem Karton o. dgl. versehen, welche beispielsweise unter den Stirnreifen des Beleuchtungsspiegels geschoben wird. An dieser verstärkten Stirnseite ist ferner eine Gummischnur o. dgl. vorgesehen, die, um den Kopf des Arztes geführt, das Anlegen des Schutzblattes beim Nichtverwenden des Stirnreifens leicht gestattet. Um. ein Hochflattern des Schutzblattes zu verhindern, kann das untere freie Ende des Blattes mit schmaler Kartonleiste o. dgl. versehen werden. In diesem Karton ist für gewisse Fälle ein leicht schmiegsamer Draht eingebettet, der durch Andrücken an das Gesicht die Form der Nase und übrigen Gesichtspartien annimmt und so vollständig nach oben und vorn abschließt, während das untere freie Ende des Schutzblattes zwischen Hals und Kragen eingeführt werden kann.
Der niedrige Anschaffungspreis des Schutzblattes gestattet die Vernichtung desselben nach jeder Krankenbehandlung.
Die Zeichnung zeigt beispielsweise den Erfindungsgegenstand in Ansicht.
Das Schutzblatt a aus glasklarem, widerstandsfähigem, biegsamem, durch Anhauchen nicht beschlagendem Material, z. B. das als Warenzeichen eingeführte »Cellophan«, das undurchdringlich für Bakterien und Mikroben ist, besitzt an der oberen Stirnseite eine dünne Kartonleiste b, welche sich bei Verwendung des Beleuchtungsspiegels unter den Stirnreifen desselben schieben läßt. An die Kartonleiste b schließt eine Gummischnur c an, welche, beim Nichtverwenden des Beleuchtungsspiegels um den Kopf geführt, ein leichtes Anlegen des Schutzblattes vor das Gesicht ermöglicht. Um bei operativen Eingriffen @ und anderen Fällen die Augen des Arztes freizuhalten, wird das Schutzblatt unter den Augen angelegt, wobei gegebenenfalls störender Kartonrand abgeschnitten werden kann. Um hierbei die Atmungsorgane nach oben möglichst abzuschließen, ist im unteren Rande der Kartonleiste b ein dünner, leicht schmiegsamer Draht d eingebettet, der durch Andrücken an das Gesicht die Form der Nase und übrigen Gesichtspartien annimmt, wobei das untere freie Ende des Schutzblattes a, zwischen Hals und Kragen des Arztes eingeführt, gegen Infektion schützt. Um bei frei herabhängendem Schutzblatt a ein Hochflattern desselben zu verhindern, ist der untere Rand mit einer schmalen, dünnen Kartonleiste e o. dgl. beschwert.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Gesichtsschutz bei Behandlung infektiöser Erkrankungen, gekennzeichnet durch ein zum Bedecken des Gesichtes geeignetes Schutzblatt (a) aus glasklarem, dünnem, aber gegen Beschädigung widerstandsfähigem, biegsamem und durch Anhauchen nicht beschlagendem sowie gegen Bakterien und Mikroben undurchlässigem Material, z. B. das als Warenzeichen eingeführte »Cellophan«, welches an der oberen Stirnseite mit einer Leiste aus dünnem Karton (b) o. dgl. versehen ist, so daß es sich unter den Stirnreifen des Beleuchtungsspiegels schieben und auf diese Weise leicht vor das Gesicht legen läßt.
2. Ausführungsform nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine mit ihren Enden an den verstärkten Rand des Schutzblattes (d) angeschlossene, um den Kopf des Arztes legbare Gummischnur (c)-3. Ausführungsform nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der untere freie Rand des Schutzblattes (a) durch eine Leiste (e) aus dünnem Karton o. dgl. beschwert ist. q.. Ausführungsform nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der die obere Stirnseite des Schutzblattes (a) verstärkenden Kartonleiste (b) ein dünner, leicht schmiegsamer Draht (d) eingebettet ist, welcher beim Verwenden des Schutzblattes nur zum Bedecken der Atmungsorgane an das Gesicht angedrückt, die Form der Nase und übrigen Gesichtspartien anzunehmen und so die Atmungsorgane nach oben und vorn vollständig genügend abzuschließen vermag.