DE44982C

DE44982C - Dreirädriges, für Land- und Wasserfahrten benutzbares Fahrzeug

Info

Publication number: DE44982C
Application number: DENDAT44982D
Authority: DE
Original assignee: R. HÖLL in Berlin, Königgrätzerstr. 82, Hof III
Anticipated expiration: 1908-02-26

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Neuerung bezieht sich auf ein dreirädriges, für Fahrstrafsen benutzbares Fahrzeug, mit welchem man auch nach leichter Veränderung, d. h. mit Benutzung von drei schwimmenden Körpern, ebenfalls auf dem Wasser und auch direct aus dem Wasser heraus auf das Land fahren kann, und umgekehrt.

Die Seiten-, Ober- und Vorderansicht des Fahrzeuges wird durch die Fig. 1, 3 und 4 veranschaulicht. Fig. 2 zeigt die Seitenansicht eines Fahrzeuges, das für Fahrten auf dem Lande eingerichtet ist. Einige Einzelheiten veranschaulichen die Fig. 5, 6, 7 und 8.

Das dreirädrige Fahrzeug ist vorn mit zwei nicht lenkbaren grofsen Treibrädern und hinten mit einem kleinen lenkbaren Rad ausgerüstet. An demselben sind eine zweimal gekröpfte Radachse und ein Bügel c (Fig. 4) angeordnet, welcher mit zwei Lagern / / an der Achse aufgehängt ist und mit dem Gestell g fest verbunden wird. Das Gestell g erhält einen abnehmbaren Bügel b (Fig. ι und 7), und sowohl an diesem wie an dem Bügel c werden schwimmfähige Körper befestigt. Die Befestigung der Schwimmkörper k k ο an den Bügeln b c und an dem Flantsch f (Fig. 6) kann auf. einfache Weise erfolgen , indem die Körper k k 0 auf der oberen Fläche je zwei oder mehr mit Schlitzen versehene Bolzen oder Oesen erhalten, welche an den betreffenden Stellen durch die Bügel bezw. durch den Flantsch gesteckt werden, so dafs dann bequem und in bekannter Weise ein Splint t (Fig. 1, 2, 4 und 6) durch den oberhalb stehenden Theil des Schlitzes oder derOese geschoben wird.

Der Schwimmkörper 0 (Fig. 1, 3 und 6) hat ungefähr in der Mitte eine Aussparung ν (Fig. 6), so dafs map diesen bequem von unten über das kleine Rad heben und in beschriebener Weise an dem Flantsch f befestigen kann.

Die schwimmfähigen Körper k k ο (Fig. 1, 3, 6, 4 und 8) können entweder luftdicht verschlossene leere Behälter sein oder sie können auch aus einem leichten und schwimmfähigen Stoff bestehen. Das Gelenkstück des kleinen Rades hat rechts und links je einen Arm e e (Fig. 3, 4 und 5), welche mittelst einer Kette oder eines Drahtes mit den beiden Armen a a (Fig. 1, 2, 4 und 5) der Lenkstange m verbunden sind. Letztere hat oben zwei Handhaben h h. Infolge dieser Anordnung müssen also bei einer Bewegung von h h durch den Fahrenden die Arme e e bezw. das kleine Fahrrad bezw. der Schwimmkörper ο dieselbe Bewegung mitmachen (Fig. 5).

Die grofsen Fahrräder erhalten an den Speichen abnehmbare oder daran beständig befestigte Schaufeln s, welche das Fahren auf dem Lande nicht behindern. Die Befestigung der schwimmenden Körper k k 0 an den Bügeln b c und an dem Flantsch f geschieht in einer genügenden Höhe, so dafs man auch mit diesen auf dem Lande (Fig. 4) und vom Land aus direct in das Wasser fahren kann, und auch umgekehrt. Die Körper k k können zur Sicherheit für das Auffahren an'sLand vorn unten abgeschrägt sein und je eine kleine Gleitrolle r erhalten, welche aber, wenn das Fahrzeug auf dem Lande steht, den Erdboden nicht berühren.

Hat man auf dem Sattel Z Platz genommen, so kann man von hier aus in bekannter Weise durch Treten die beiden Kurbeln i i der Radachse und somit das ganze Gefährt bewegen, wobei das Lenken mittelst der beschriebenen Theile bewerkstelligt wird und der Schwimmkörper ο gleichzeitig als Steuer zu benutzen ist.

Claims

Pate nt-Anspruch:

Ein dreirädriges Fahrzeug, welches ohne Veränderung seiner Theile für Land- und Wasserfahrten benutzt werden kann,, an welchem folgende Theile gleichzeitig vorhanden sind:

a) die beiden vorderen, nicht lenkbaren Treibräder mit an den Speichen abnehmbar befestigten Schaufeln s;

b) die Anordnung von drei schwimmfä'higen Körpern k k ο derart, dafs dieselben die Beweglichkeit des Fahrzeuges auf dem Lande nicht behindern, wobei die beiden Behälter k k an den Bügeln b c und der mit der Aussparung ν über das kleine Rad geschobene Behälter ο am Flantsch / befestigt werden, so dafs, wenn der Führer die Handhaben h h bewegt, durch Vermittelung der Arme α α e e der Behälter ο bezw. beim Landfahren das kleine Rad als Steuer gebraucht werden kann.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.