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Verfahren zum Zerschneiden von gallertigen Gebilden, insbesondere
Hohlkörpern. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zerschneiden von gallertigen
Gebilden, insbesondere Hohlkörpern, das vor allem zum Zerschneiden von Gebilden
aus Cellulose und Cellulosederivaten mit Vorteil verwendbar ist, aber auch bei anderen
gallertigen Gebilden, z. B. aus Gelatine, benutzt werden kann. Erfindungsgemäß wird
ein selbsttätiges Zerschneiden solcher Gebilde in einfacher Weise dadurch erreicht,
daß der Schrumpfungsvorgang, dem diese Gebilde unterworfen werden können, für die
Trennung längs einer Kante nutzbar gemacht wird. Zu diesem Zweck wird nach der Erfindung
so verfahren, daß die gallertigen Gebilde im feuchten Zustande entweder auf der
Tauchform oder nach ihrem Entfernen von dieser längs einer oder mehreren trennenden
Kanten aufgelegt und unter Festhalten ihrer Enden durch die Schrumpfungswirkung
nach diesen Kanten selbsttätig zerteilt werden. Es läßt sich so ohne Anwendung besonderer
Mittel und ohne irgendeine von Hand oder maschinell auszuführende Trennmaßnahme
ein selbsttätiges Zerschneiden von gallertigen Gebilden längs beliebig verlaufender
Trennlinien erreichen.
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Die gallertigen Gebilde können für die Durchführung des neuen Verfahrens
nachträglich feucht gemacht werden, oder es kann auch der Trennvorgang in das Herstellungsverfahren
-dieser Gebilde eingereiht werden, indem er in der Verfahrensstufe vorgenommen wird,
in welcher die Gebilde infolge ihrer Eizeugungsart noch feucht sind. - In diesem
Falle kann die Trennkante, z. B. bei der Herstellung von Hohlkörpern, ummittelbar
auf der zur Bildung der Hohlkörper dienenden Form angebracht sein. Es ergibt sich
auf diese Weise ein fertiger Hohlkörper; der bereits auf die gewünschte Lage abgeschnitten
ist, wenn er aus dem Herstellungsgang kommt. Auch wird dadurch das Abnehmen der
Hohlkörper von der Form erleichtert, da die Trennkante in Verbindung mit der Schrumpfung
dieses Abziehen vorbereitet.
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Im einzelnen kann das Verfahren nach der Erfindung, z. B. bei der
Herstellung von Flaschenkapseln oder sonstigen Hohlkörpern aus Viskose,in folgenderWeiseausgeführtwerden:
Die Form, auf welcher die Kapsel durch Eintauchen in die Viskoselösung gebildet
wird, erhält einen rechtwinklig zur Formachse stehenden Ring mit abstehender Endkante,
der auf dem Glaskörper der Form fest aufsitzt. Die Endkante kann zweckmäßig scharf
ausgebildet werden. Die Glasform wird über diesen Ring hinaus in Viskose getaucht,
so daß ein den Ring überdeckender Viskoseüberzug entsteht. Wenn die Cellulose im
Fällbad regeneriert wird, preßt sie sich fest an die Tauchform an. Durch dieses
Anpressen schneidet sich die Kapsel bei der Regeneration an der scharfen Ringkante
durch, so daß infolge der Schrumpfung eine selbsttätige Trennung längs dieser Kante
erfolgt. Im weiteren Verlauf der Fällung zieht sich die Kapsel noch etwas von dem
Ring ab, so daß sie leicht abzunehmen ist. Der Cellulosestreifen oberhalb des Trennringes
kann beliebig, z. B. durch Absprengen in der Trockenapparatur oder durch eine auf
dem Glaskörper oder .am Ring sitzende Kante, entfernt werden.
Der
Trennring kann auf der Tauchform verschieblich sein, um verschiedene Kapsellängen
herstellen zu können. Das Tauchen über den Ring hinaus ist vorteilhaft, damit die
Kapsel nicht an einer zu dünnen Stelle abgeschnitten wild und einen schöneren Schnitt
erhält.
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Ebenso wie für Kapseln kann das neue Verfahren auch für anders geformte
Hohlkörper aus Viskose oder auch für nicht hohle Gebilde Verwendung linden. Auch
bei Gebilden aus Cellulosederivaten, z. B. Acetylcellulose und Nitrocellulose, sowie
auch bei anderen gallertigen Gebilden kann der Schrumpfungsvorgang des feuchten
Gebildes in der Art der Erfindung zur selbsttätigen Trennung ausgenutzt werden.
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Die Zeichnung zeigt eine Form zur Anwendung des neuen Verfahrens bei
der Herstellung von Flaschenkapseln in einem Ausführungsbeispiel. Der zylindrische
Formkörper i, z. B. aus Glas, ist mit einem Ring 2, z. B. aus Porzellan oder einem
anderen chemisch widerstandsfähigen Stoff, versehen, der längs des Formkörpers i
verschieblich und auf verschiedene Höhen, je nach der gewünschten Kapsellänge, eingestellt
werden kann. Der Formkörper i wird so weit in die Tauchmasse, z. B. aus Viskose,
gesenkt, daß er sich bis über den Ring 2 hinaus mit einem Überzug 3 überdeckt. Bei
der Regeneration der Cellulose im Fällbad findet durch die dabei auftretende Schrumpfung
ein festes Anpressen des Überzuges 3 an den Formkörper i statt. Durch diesen Vorgang
trennt sich die Kapsel selbsttätig an der Außenkante q des Ringes, die zugeschärft
sein kann, so daß der oberhalb des Ringes 2 liegende Teil des Überzuges scharf von
dem die eigentliche Kapsel bildenden unteren Teil des Überzuges abgeschnitten wird.
Der, untere Teil kann dann leicht abgenommen werden, während der obere Teil, z.
B. in der Trockenapparatur, zum Abspringen gebracht oder sonstwie entfernt wird.`
In ähnlicher Weise wie die Formkörper für Flaschenkapseln können auch die Formkörper
für andere hohle Gebilde aus Cellulose und ähnlichen gallertigen Stoffen mit Trennkanten
versehen werden. Es können auch zwei oder mehrere Trennkanten am Formkörper angebracht
werden, wenn eine mehrfache Unterteilung des Hohlkörpers erwünscht ist. Die Trennkanten
können ferner statt quer -zur Formkörperachse auch in anderer Richtung dazu verlaufen,
wenn eine entsprechende andere Durchschneidung des Hohlkörpers, z. B. einer Kugelhaube
in mehrere Kalotten, erwünscht ist. Auch .ebene Gebilde können in dieser Weise zerschnitten
werden, wenn für ein. entsprechendes Festhalten ihrer Enden zu beiden Seiten der
trennenden Kante Vorsorge getroffen wird. Die -Trennkanten können mit dem Formkörper
auch aus einem Stück bestehen, wenn ihre Verschiebung nicht in Frage kommt.