-
Im Dampfdom von Lokomotivkesseln eingebauter Schlammabscheider mit
Filtern und Patroneneinsatz. Der Absetzung des Kesselsteins in Dampfkesseln wird
meist noch durch Zusatz geeigneter Lösungen entgegengewirkt. Dabei. ist jedoch die
Schlammabscheidung im Kessel sehr störend. So müssen z. B. Lokomotivkessel alle
8 bis 1q. Tage ausgeschlammt werden. Die vorherige Ausscheidung der Kesselsteinbildner
und des Schlamms ist nur bei ortsfesten Kesseln möglich, weil dann innerhalb oder
auch außerhalb des Kessels genügend Platz zum Einbau der erforderlichen Einrichtungen
ist. Diese bestehen in der Regel aus besonderen Einbauten zur Verlängerung des Wasserweges,
mit zwischengeschalteten Filtern und Überläufen, kommen aber für Lokomotiven nicht
in Betracht, weil zum Einbau des Schlammabscheiders nur der sehr beschränkte Raum
im Dampfdom zur Verfügung steht. Diesbezüglich findet sich der Vorschlag, die Deckelfläche
des Doms als Prallfläche für das einzuspritzende Speisewasser zu benutzen und es
über eine Anzahl ineinandergeschachtelter Rieselkörper laufen zu lassen, um den
Weg des Wassers innerhalb
Lies Kessels so weit zu verlängern, daß
es 'die für das Ausscheiden des Kesselsteins erforderliche Temperatur annimmt. Besondere
Rinnen leiten Schlamm und Wasser mehr nach dem unteren Teil des Kessels. Auch diese
Einrichtung geht zu weit in den Kessel hinein, denn sie müßte sich in allen ihren
Teilen innerhalb solcher Abmessungen halten, die der verhältnismäßig häufig notwendigen
Auswechselbarkeit Rechnung tragen. Zudem fehlt auch ein Einbau für die Unterbringung
des Kesselstein"Iösungsmittels. Das Einhängen eines Korbes mit dem Lösungsmittel
ist für Lokomotivkessel nicht verwertbar, weil dafür kein Zugang ist. Auch muß angestrebt
werden, den Schlamm nicht nur zu lösen, sondern auch am Eintritt in das Kesselwasser
zu verhindern.-Allen diesen Bedingungen ist mit dem Schlämmabscheider nach vorliegender
Erfindung dadurch entsprochen, daß er einen aus dem Dom als Ganzes herausnehmbaren
Behälter darstellt, der im absteigenden Weg Taschen für den Patroneneinsatz und
Grobfilter sowie im aufsteigenden Weg Feinfilter einschließt. Der Schlammabscheider
läßt sich nunmehr leicht im Dom von Lokomotivkesseln unterbringen, ohne daß ein
zweiter Dom erforderlich wäre. Das Reinigen und Ausschlammen der Lokomotivkessel
ist in wesentlich größeren Zwischenräumen erforderlich. Damit werden auch die mit
dem Ausschlammen verbundenen beträchtlichen Kosten wesentlich vermindert, da eine
Lokomotive für die Reinigung zwei Mann und zwei Tage erfordert, währenddessen sie
außer Betrieb ist. So läßt sich in einem Lokomotivbetrieb jährlich eine bedeutende
Ersparnis an Auswaschtagen erzielen, jede-Lokomotive bleibt länger im Betrieb, wodurch
sich auch der Maschinenpark eines Werkes im Verhältnis zu den zwischen zwei Auswaschungen
verlängerten Zeiträumen vermindert.
-
Die Erfindung ist auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel im
teilweisen Querschnitt durch den Dampfdom; mit anschließendem Teil eines Lokomotivkessels
im wesentlichen schematisch dargestellt.
-
Im Dampfdoma ist ein zweckmäßig ebenfalls zylindrischer Behälter b
eingebaut, der von der Wand -des Doms a genügenden Ab.,
stand einhält, so
daß der Dampfraum nicht schädlich verkleinert wird. Der Behälter a weist eine Mittelwand
c auf; die ihn in einen absteigenden und einen aufsteigenden Weg scheidet. Beide
Wege haben am unteren Ende Verbindung. In den absteigenden Teil sind geneigte Wände
d eingebaut, die Säcke für die Ansammlung des groben Schlammes bilden. Der von der
obersten Wand d und dem Behälter b gebildete Schlammsack kann als Aufnahmeraum für
eine Patrone e aus Kesselsteinlösungsmittel dienen. Dieses Mittel wird zweckmäßig
in feste Form gepreßt und als solche eingesetzt, so daß das aus dem Rohr a' aufschlagende
Speisewasser das Mittel entsprechend langsam auflöst und sich damit in dem erforderlichen
Verhältnis versetzt. Die Lösungsfähigkeit des Mittels kann vorher bestimmt sein,
so daß genaue übersicht über die Zeitdauer des Verbrauchs einer Patrone besteht.
-
Der letzten Wand d folgt ein Grobfilter f,
das zweckmäßig
aus organischem Filterstoff, z. B. Pflanzenfaser, besteht, der entsprechend präpariert
ist, beispielsweise mit Natrium-Aluminat, damit er genügend widerstandsfähig ist.
In den aufsteigenden Weg können ebenfalls geneigte Wände g eingebaut sein, die dem
Wasser weiterhin Gelegenheit geben, den noch mitgeführten feinen Schlamm abzusetzen,
bis schließlich ein Feinfilter h, ebenfalls aus präpariertem organischem Stoff,
auch den feinsten Schlamm zurückhält, so daß das nunmehr gereinigte Speisewasser
aus dem Stutzen i ablaufen und zum Kesselwasser gelangen kann. Der Behälter b mündet
in einen Sammeltrichter k für den Schlamm, der durch das Rohr l albgeblasen werden
kann. Die Verbindung zwischen dem Behälter b und dem Sammeltrichter
k wird so gewählt, daß sie für die Herausnahme des Behälters b aus
dem Dom a leicht lösbar ist.
-
Naturgemäß - könnten sich- die - Grob-- und Feinfilter nach Erfordernis
wiederholen. Auch könnten die Filter mehrmals abgestuft sein, so daß zwischen dem
Grob- und Feinfilter noch eines oder mehrere mittlerer Art eingeschaltet sind.