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Mehrkammerige Faulgrube und Verfahren zur Reinigung von Abwasser
Die gegenständliche Erfindung betrifft weitere Ausgestaltungen einer mehrkammerigen Faulgrube zur
Reinigung von Abwasser. Bei den bisher bekannten mehrkammerigen Faulgruben war es üblich, dass auch die letzte Kammer der Faulgrube ein vollständiges Reinigen des Abwassers nicht bewirkte, sondern es hat sich in der Praxis erwiesen, dass der Abfluss der letzten Faulkammer immer noch leichte Sinkstoffe und stinkende Gase mit sich führte.
Es ist zwar bereits eine mehrkammerige Faulgrube bekannt, bei welcher das abströmende Abwasser in der letzten Kammer durch den allenfalls am Boden der Kammer sich ansammelnden Feinschlamm hindurchtreten muss. Auch diese Ausbildung bringt aber keine Verbesserung des abfliessenden Abwassers, da durch diese Ausbildung der Feinschlamm sogar mitgerissen wird und dadurch in den Ablauf gelangt.
Mit der gegenständlichen Erfindung soll dieser Mangel nunmehr behoben werden und es wird daher vorgeschlagen, die letzte Kammer mit ausgefaultem Schlamm zu füllen und diesen Schlamm durch einen Filter am Abfliessen durch das Ablaufrohr zu verhindern. Das aus der vorletzten Kammer einströmende Wasser wird gezwungen, durch den Schlamm sowie schliesslich durch das Abflussfilter zu strömen.
Durch diese Massnahmen wird im Gegensatz zu den bisherigen Vorreinigungen erwirkt, dass auch die letzten Sinkstoffe und die stinkenden Gase des zu reinigenden Wassers zurückgehalten werden.
Besondere Ausgestaltungen der erfindungsgemässen Faulgrube bestehen nun darin, dass z. B. die Einströmöffnung in die letzte Kammer der Faulgrube aus einem Tauchrohr besteht, so dass das Abwasser von der vorletzten Kammer kommend an der Sohle der letzten Kammer austritt und so gezwungen wird, die ganze Faulschlammfüllung der letzten Kammer zu durchströmen, bis es z. B. an einer höher gelegenen Ausflussöffnung durch das Abschlussfilter ausfliessen kann.
Eine weitere Möglichkeit, das Abwasser zu zwingen, durch den Faulschlamm und das Filter der letzten Kammer zu strömen, besteht darin, dass die Trennwand zwischen der vorletzten und letzten Kammer in solcher Höhe eine Durchtrittsöffnung aufweist, dass das von der vorletzten in die letzte Kammer fliessende Abwasser direkt in den in der letzten Kammer befindlichen Schlammblock fliessen muss.
Die Abflussöffnung kann dann annähernd gegenüber dieser Einlauföffnung liegen, so dass in diesem Falle die Kammer etwa horizontal durchflossen wird. Selbstverständlich soll sich auch in diesem Falle ein vor der Abflussöffnung vorgelagertes Abschlussfilter befinden.
Eine weitere Möglichkeit, den erfindungsgemässen Vorgang in einer mehrkammerigen Faulgrube durchzuführen, besteht darin, dass die Einströmöffnung, wie schon angeführt, aus einem Tauchrohr besteht, die Abflussöffnung sich jedoch im freien Raum über der Schlammfüllung befindet. In diesem Falle ist es zweckmässig, dass sich das Filter wie ein Deckel über die ganze Oberfläche der Schlammfüllung ausdehnt.
Die vorgeschlagene Erfindung muss sich natürlich nicht auf aus einem Block gestaltete mehrkammerige Faulgruben beziehen, sondern es kann die erfindungsgemässe letzte Kammer, die durch den Faulschlammblock und das Filter abgesichert ist, von den andern Faulkammern getrennt errichtet sein, oder kann noch nachträglich an eine mehrkammerige Faulgrube angeschlossen werden.
Eine weitere Ausführungsmöglichkeit dieser Bauart besteht darin, dass die letzte Kammer einer mehrkammerigen Faulgrube die Schlammfüllung erhält, das Filter jedoch in einer eigenen, allenfalls kleineren Kammer nachgeschaltet ist.
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Als Filtermaterial wird zweckmässigerweise Torfmull in der für Abwasserreinigung geeigneten bekannten Form zu verwenden sein. In der Zeichnung ist in 5 Vertikalschnitten die erfindungsgemässe Ausgestaltung einer mehrkammerigen Faulgrube dargestellt.
Die Fig. 1 zeigt eine dreikammerige Faulgrube mit einer grossen Absetzkammer 2 und zwei weiteren jeweils kleiner werdenden Kammern 4 und 6. Das durch einen Zulauf 1 in die erste Kammer 2 einströmende Abwasser gelangt durch eine weitere Zulauföffnung 3 in die Kammer 4. Von dieser Kammer wird, wie beispielsweise Fig. 1 zeigt, das Abwasser durch ein Tauchrohr 5 in eine Schlammfüllung 7 geleitet, so dass es gezwungen wird, vom Boden der letzten Kammer aus die Schlammfüllung nach oben zu durchströmen, wo es zu einer Abflussöffnung 9 gelangt, vor die jedoch ein Schutzfilter 8 vorgeschaltet ist.
Die Fig. 2 zeigt eine gewisse Abwandlung der in Fig. 1 dargestellten Erfindung, u. zw. besteht diese darin, dass das Schutzfilter 8 nicht nur vor der Abflussöffnung 9 gelagert ist, sondern wie ein Deckel Über die gesamte Schlammfüllung der letzten Kammer 6 gelegt ist.
Bei dem Beispiel der Fig. 3 ist auf das zuvor beschriebene Tauchrohr 5 von der vorletzten Kammer 4 in die letzte Kammer 6 verzichtet, es befindet sich in der Wand zwischen diesen beiden Kammern 4 und 6 eine gewöhnliche Durchflussöffnung 10, durch welche das einströmende Abwasser direkt in die in der letzten Kammer 6 befindliche Schlammfüllung 7 gelangt. Annähernd gegenüber der Einströmöffnung 10 befindet sich die Abflussöffnung 9, vor der das erfindungsgemässe Filter 8 vorgelagert sein muss.
Die Fig. 4 zeigt eine mehrkammerige Faulgrube. In diesem Fall sind lediglich zwei Kammern 2 und 4 dargestellt. Die Anzahl der Kammern ist selbstverständlich beliebig vergrösserbar. Getrennt von dieser mehrkammerigen Faulgrube befindet sich eine separate Kammer, die in erfindungsgemässer Form mit einer Schlammflillung 7 und mit einem vor der Abflussöffnung 9 vorgelagerten Filter 8 versehen ist.
Die Fig. 5 zeigt eine mehrkammerige Faulgrube mit 3 Kammern, 2,4 und 6, wobei in der letzten Kammer sich lediglich eine Schlammfüllung befindet und von dieser das abfliessende Abwasser durch eine Auslassöffnung 11 ohne vorgelagertes Filter zum Abfluss gelangt. In einer weiteren kleineren Kammer 12 befindet sich das erfindungsgemässe Filter 8 unter Beibehaltung eines gewissen Luftraumes allein ; das nunmehr durch das Filter 8 gereinigte Abwasser gelangt wiederum durch die Abflussöffnung 9 nach aussen.
Die Anordnung und Lage der Zuströmöffnungen 10, ohne oder mit Tauchrohr 5, bzw. Abflussöffnungen 9 ist in den vorliegenden Beispielen teilweise erfasst. Diese lässt sich jedoch in beliebiger Form variieren.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Mehrkammerige Faulgrube zur Reinigung von Abwasser, dadurch gekennzeichnet, dass die letzte Kammer mit ausgefaultem, eingedicktem Schlamm (7) gefüllt gehalten ist und vor dem Ablaufrohr (9) ein Filter (8) vorgeschaltet ist, wodurch ein Abfliessen des Schlammes durch das Ablaufrohr (9) hintangehalten ist.