DE19500131A1 - Anlage zum Reinigen von Abwässern aus Autowaschanlagen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Anlage zum Reinigen von Abwässern aus Autowaschanlagen.

In Autowaschanlagen soll das Abwasser gereinigt und möglichst vollständig rückgeführt werden, um den Verbrauch an Trinkwasser so gering wie möglich zu halten. Es ist schon vorgeschlagen worden, die in den Waschstufen anfallenden, unterschiedlich stark verschmutzten Abwässer getrennt aufzufangen, entsprechend dem Verschmutzungsgrad und -art zu reinigen und dann jeweils weiter vorne liegenden Waschstufen wieder zuzuführen (DE 40 38 305). Die Anlage zur Durchführung dieses Verfahrens enthält u. a. eine Sinkstoff-Abscheidestufe, eine Stapelstufe für die nachfolgende Leichtflüssigkeits-Abscheidestufe und in den mei­ sten Fällen auch noch eine Filterstufe für die Schwebstoffe und am Ende eine Stufe für die Keimreduzierung. Die Filterstufe ist meist als Kiesfilter aufgebaut. Die Wartung einer solchen Fil­ terstufe ist enorm aufwendig. Da die Abscheidestufen und die ihnen vor- und nachgeschalteten Stapelstufen im freien Gefälle durchflossen werden, müssen sie unter Flur eingebaut werden, was die Baukosten erhöht.

Die Aufgabe, die Bau- und Unterhaltskosten der Abwasser-Reini­ gungsanlage zu senken, wird erfindungsgemäß nunmehr dadurch ge­ löst, daß die Sinkstoff-Abscheidestufe und die Schwebstoff-Fil­ terstufe in einer Zentrifuge zusammengefaßt sind. Durch den Fortfall der Filterstufe werden erhebliche Bau- und Wartungs­ kosten gespart. Eine Zentrifuge für diesen Anwendungsfall ist neu. Sie hat darüber hinaus den Vorzug, von einer Pumpe be­ schickt zu werden, so daß jetzt der größte Teil der Anlage einschließlich der der Zentrifuge nachgeschalteten Leichtflüs­ sigkeits-Abscheidestufe und der Stapelstufe für das rückzufüh­ rende Wasser über Flur installiert werden kann. Dies spart ebenfalls Wartungskosten, indem die Wartung der Anlagenteile vereinfacht wird.

Wenn in bevorzugter Ausgestaltungsform die Leichtflüssigkeits- Abscheidestufe in den der Zentrifuge nachgeschalteten Stapel­ behälter integriert wird, dann bietet es sich an, auch die UV- Bestrahlung dort anzuordnen, und zwar insbesondere auf der Fließstrecke zum Zulauf des Leichtflüssigkeitsabscheider. Da das Abwasser dort bereits frei ist von allen Fest- und Schweb­ stoffen, gelingt das Keimfreimachen auf dieser kurzen Fließ­ strecke.

Ein weiterer Vorteil ist mit dem Fortfall des Schlammfangs ver­ bunden. Da es in Schlammfängen bestehender Reinigungsanlagen zu anaerober Faulung der Sedimente gekommen ist, mußte der Schlamm mit Ozon behandelt werden, um die die Faulung verursachenden Mikroorganismen abzutöten. Bei der erfindungsgemäß neuen Anlage gibt es kein Sediment mehr, das anaerob zersetzt werden könnte.

Da auch alle Speicherbehälter und der Pumpensumpf für die Be­ schickung der Zentrifuge über Flur aufgestellt werden, brauchen sie nicht die für den Erdeinbau erforderliche statische Festig­ keit zu besitzen. Sie können geringere Volumina aufweisen und daher z. B. aus Kunststoff hergestellt sein. Kunststoffbehälter mit diesen Inhalten sind im Handel.

In der Zeichnung ist das Fließbild einer Ausführungsform der neuen Reinigungsanlage gezeigt.

Die Autowaschanlage 1 ist nur schematisch mit einem Portal 2 und der Waschwasserzufuhr 3 angedeutet. Es ist selbstverständ­ lich, daß die Waschanlage die übliche Anzahl von Wasch-, Spül- und Konservierungsstufen und getrennte Auffangwannen für die in diesen Stufen anfallenden, unterschiedlich verschmutzten Ab­ wässer hat.

Die hier zusammengefaßt gezeichneten Abwässer 4 werden in einem Speicherbecken 5 aufgefangen, das eine Pumpe 6 mit Ein/Aus- Schaltern 7, 8 und einen Notüberlauf 9 hat, der in einen Leicht­ flüssigkeitsabscheider 10 nach DIN 1999 mündet. Der Ablauf des Abscheiders 10 ist an die Kanalisation angeschlossen.

Die Pumpe 6 fördert das aufgefangene Abwasser in einen Vorlage­ behälter 11, aus dem die Zentrifuge 12 beschickt wird. An der Zentrifuge werden alle Feststoffe 13 mit hoher Trenngenauigkeit zurückgehalten und abgeführt. Das Zentrifugat wird sodann in eine Kombination aus Leichtflüssigkeits-Abscheider 16 und Stapelbecken 15 geleitet und auf der Freifließstrecke dorthin durch UV-Strahlen 17 oder Zufuhr von Ozon entkeimt. Der Klar­ wasserablauf 18 des Abscheiders schließlich gelangt in ein Speicherbecken 19, aus dem die Pumpe 20 das rückzuführende Waschwasser 21 entnimmt.

Speicher- und Vorlagebecken können bei dieser Anlage kleinvolu­ mig sein und z. B. als 500-l-Gebinde aus Kunststoff bestehen. Es ist denkbar, die Anlage größtenteils auf einer Plattform vorzu­ montieren und für die Aufstellung im Freien schon zu kapseln.

Eine Variante zu dieser Anlage kann darin bestehen, den Leicht­ flüssigkeitsabscheider 16 der Zentrifuge 12 vorzuschalten. Er könnte dann in das dort vorgesehene Pufferbecken 11 integriert werden. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß die Leichtflüssig­ keit auch schon vor der Schwebstoffabtrennung in der Zentrifuge entfernt worden ist.

Claims (6)

1. Anlage zum Reinigen von für die Wiederverwendung vorgesehe­ ner Abwässer aus Autowaschanlagen, enthaltend eine Sink­ stoff-Abscheidestufe, eine Stapelstufe, eine Leichtflüssig­ keits-Abscheidestufe, eine Schwebstoff-Filterstufe und eine Stufe zur Keimreduzierung, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Sinkstoff-Abscheidestufe und die Schwebstoff-Filterstufe in einer Zentrifuge (12) zusammen­ gefaßt sind.

2. Anlage nach Anspruch 1 dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Zentrifuge zwischen die Leicht­ flüssigkeits-Abscheidestufe und die Stapelstufe eingefügt ist.

3. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Zentrifuge (12) die Keimreduzie­ rungsstufe (17) und dann die Leichtflüssigkeits-Abscheide­ stufe (16) nachgeschaltet ist.

4. Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Leichtflüssigkeits-Abscheidestufe (16) in die Stapelstufe (15) integriert ist.

5. Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß in der Fließstrecke von der Zentrifu­ ge (12) zur Leichtflüssigkeits-Abscheidestufe (16) die An­ lage (17) zur Keimreduzierung angeordnet ist.

6. Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Anlage zur Keimreduzierung als An­ lage zur Ozonisierung ausgebildet ist.