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Federhammer. Es sind Federhämmer bekannt, welche mit Hülfe eines flüssigkeitsgefüllten
Steuergehäuses den Hub des Bären und damit die Schlagkraft während des Betriebes
regeln können. Sie haben aber den Nachteil, daß die Schlagkraft bei hohen Schmiedestücken
geringer ist als bei niedrigen und umgekehrt. Je nach der Höhe des Schmiedestückes
ist auch die Klebezeit verschieden. Wird statt des öles die Luft als Übertragungsmittel
verwandt, so zeigt sich der Nachteil, daß bei dem Zusammenpressen der Luft Arbeitsverluste
durch Wärmestrahlung entstehen. Diese Nachteile werden auf folgende Weise vermieden:
Der Hammerbär a ist durch die Blattfeder b mit dem um c drehbaren Hebel
d verbunden. Das Heben und Senken des Bären a erfolgt also, wenn der Hebel
d auf und nieder gedreht wird. Das geschieht von der Kurbelwelle e durch Vermittlung
eines ölgefüllten Zylinders f und einer Kolbenstange g, welche am Hebel
d in lt angreift. Das Wesen der Hubänderung beruht darauf, daß die
Entfernung h bis e nicht stetig ist, sondern ihrer Verlängerung und Verkürzung beliebigen
Widerstand entgegensetzt. Der obere und der untere Teil des Zylinders f sind durch
einen Kanal i. verbunden, dessen Durchgangsquerschnitt durch einen Schieber (Ventil
o. dgl.) k während des Betriebes beliebig verändert werden kann, und zwar durch
geeignete Verbindungsglieder zum Hand-oder Fußhebel. Der untere Teil des Zylinders
f macht die Drehbewegung der Kurbel, der obere Teil eine Drehbewegung.um c. Das
Verbindungsgestänge zum Fußhebel (Handliebel) wird so angeordnet, daß durch die
schubstangenartige Bewegung des Zylinders f und damit des Schiebers k kein Rucken
im
Fußhebel eintritt. Das kann auch dadurch vermieden werden, daß
müidestens eins dieser Zwischenglieder elastisch ist.
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Die Einrichtung wirkt also folgendermaßen i. Leerlauf: Der Schieber
steht so, daß der Kanal i nicht verengt wird. Also kann das Öl in beiden Richtungen
frei durchfließen, und es werden keine Kräfte auf die Kolbenstange g und damit auf
den Bären a ausgeübt. Der Hebel d gleicht (-las Gewicht des Bären a a mi.a -hernd
aus, der Bär wird durch eine Vorrichtung, etwa eine zug- und druckfeste Feder in,
hochgehalten.
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2. Leichte Schläge: Der Schieber steht etwa in der gezeichneten Stellung:
Er drosselt den Kanal i teilweise ab. Es wird also beim Heben und Senken des Zylinders
f nicht alles Ü1 durchfließen können, so daß gewisse Kräfte auf die Kolbenstange
g und damit auf den Bären a ausgeübt werden; es erfolgen kleine Hübe und damit schwache
Schläge.
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3. Starke Schläge: Wenn der Schieber k den Kanal i völlig schließt,
ist kein Ölumlauf möglich, der Zylinder f ist mit der Kolbenstange g gewissermaßen
fest verbunden, und der Bär macht den vollen, der Exzentrizität der Kurbelwelle
e entsprechenden Hub.
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Wenn das Schließen des Kanals i in einem Augenblick erfolgt, wo der
Kolben in einer oberen Lage ist, erfolgen starke Schläge auf niedrige Schmiedestücke,
wenn der Kolben gerade in einer unteren Lage gehalten wird, auf hohe Schmiedestücke.
Diese Einstellung der Höhenlage erfolgt von selbst, wenn das Schließen des Kanals
i nicht plötzlich erfolgt, sondern langsam, so daß der Hub des Bären a langsam wächst;
denn bei beginnender Kanalverengung wird die Kolbenstange allmählich in ihrer Mittellage
zum Zylinder nach oben wandern, weil die Bärbeschleunigung nach unten stärker ist
als nach oben. Der Bär wird also die Mittellage seiner Schwingungen immer weiter
nach unten verlegen, bis er das Schmiedestück berührt. Man kann also auf niedrige
Stücke gerade so wuchtige Schläge ausüben wie auf hohe. Dieses allmähliche Sinken
der Schwingungsmittellage des Bären kann man auch dadurch unterstützen, indem man
die Steuerkanten des Schiebers so ausbildet, daß die Zusammenziehungsziffer für
die Strömung in der Pfeilrichtung größer bleibt als in umgekehrter Richtung.
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Es wäre nun der Fall denkbar, daß, wenn ein einzelner, stärkster Schlag
auf ein niedriges Schmiedestück ausgeführt werden soll, das Schließen des Kanals
i in dem Augenblick erfolgt, wenn die Kolbenstange in ihrer unteren Lage ist. In
dem Falle müßte sich die Blattfeder zu stark durchbiegen. Das kann dadurch verhindert
werden, daß das völlige Schließen des Kanals i bei tiefster Kolbenstellung durch
irgendeine Sperrvorrichtung, etwa den mit dem Hebel d verbundenen Ansclag
st, verhindert wird. Ein Ölverlust durch Undichtigkeiten zwischen Kolbenstange
und Zylinderdeckel kann dadurch vermieden @% erden, daß der Zylinderdeckel als Schale
o ausgebildet ist, in der stets ein Ölvorrat bleibt. Der Schieber könnte senkrecht
angeordnet sein, daß er auch dauernd unter einem Ölspiegel bleibt. Der Raum, in
dem der untere Teil der Kolbenstange sich bewegt, ist durch ein Rohr p mit der Ölschale
verbunden. Ein Rückschlagventil g, welches nur nach innen öffnet, gestattet, etwa
nach außen gepreßtes Öl sofort wieder zu ergänzen.
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Diese Einrichtung ist natürlich außer für Schmiedehämmer auch für
andere Maschinen zu gebrauchen, wo eine Hubänderung während des Betriebes benötigt
wird.
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Die durch den Ölumlauf entstehende Wärme wird durch die ständige Bewegung
des Zylinders abgeführt. Falls diese Wärmeabgabe noch nicht genügen sollte, könnte
der Steuerzylinder außen mit Rippen versehen werden.