DE1919C - Expansions-Regulir- und Absperr-Apparat für Dampfmaschinen mit Corlifsmechanismus und mit einer Vorrichtung, um gröfsere als halbe Füllungen zu ermöglichen - Google Patents
Expansions-Regulir- und Absperr-Apparat für Dampfmaschinen mit Corlifsmechanismus und mit einer Vorrichtung, um gröfsere als halbe Füllungen zu ermöglichenInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F01—MACHINES OR ENGINES IN GENERAL; ENGINE PLANTS IN GENERAL; STEAM ENGINES
- F01B—MACHINES OR ENGINES, IN GENERAL OR OF POSITIVE-DISPLACEMENT TYPE, e.g. STEAM ENGINES
- F01B25/00—Regulating, controlling, or safety means
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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- F01B2250/00—Accessories of steam engines; Arrangements or control devices of piston pumps, compressors without crank shafts or condensors for so far as they influence the functioning of the engines
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Der vorliegende Apparat kann zunächst dazu dienen, den Umbau einer Dampfmaschine
mit schleichender Schieberbewegung zu einer C ο rlifsmaschine ohne bedeutende Kosten und
Umstände ausführen zu können. Der Apparat, wie er in Fig. 1 und 2 dargestellt ist, vereinigt
alles in sich, was zur Charakteristik einer Corlifsmaschine gehört. In sich fertig montirt,
wird der Apparat auf den Schieberkasten der Dampfmaschine geschraubt und das Dampfzuleitungsrohr
mit den Einlafsstutzen des Apparates verbunden. Während das Excenter nach wie vor den Vertheilungsschieber bewegt, wird
durch eine passende Hebelanordnung dessen Bewegung auf den Steuerungshebel am Apparat
übertragen. Ein Riemen überträgt die Rotation der Schwungradwelle, auf die Antriebwelle des
mit dem Apparat fest verbundenen Regulators und veranlafst dessen Ausschlag, entsprechend
der jeweiligen Rotationsgeschwindigkeit der Maschine. Während nunmehr der Vertheilungsschieber
nur den Austritt des Dampfes regelt, erfolgt die variable Füllung durch das Ventil
des Apparates.· Bis auf den schädlichen Raum (der Dampf expandirt in den Schieberkanälen
und dem Schieberkasten) ist also die Maschine durch den Apparat in eine vollständige Corlifsmaschine
verwandelt. Eine Verkleinerung des schädlichen Raumes ist noch dadurch möglich, dafs das Ventil auf dem Rücken des Vertheilungsschiebers
im Schieberkasten placirt. wird und die Bewegung des Corlifsmechanismus
im Apparat durch geeignete Prismenführung auf das Ventil übertragen wird. In diesem
Falle würde der Dampf nur in den Schieberkanälen expandiren.
Eine weitere Anwendung findet der Apparat bei ganz neuen Corlifsmaschinen (in 'Fig. 8
und 9 dargestellt). Hier vereinigt der Apparat bis auf die Steuerungsorgane den gesammten
Corlifsmechanismus, der bislang als ein von der Maschine untrennbares Ganze angesehen
wurde. Die Abtrennung des Corlifsmechanismus von der Maschine, seine Vereinigung
mit dem Regulator zu einem geschlossenen Ganzen und die vereinfachte Construction desselben
bietet dem Constructeur den Vortheil, unabhängig vom Regulator und dem Corlifsmechanismus
frei über die Construction der Dampfeinlafsorgane zu verfügen, also entweder Ventile, Flachschieber oder Hähne anzuwenden.
Mit jedem dieser Dampfeinlafsorgane läfst sich der Apparat mittelst geeigneter Hebel in leichtester
Weise verbinden.
In Fig. 8 und 9 ist beispielsweise ein mit Flachschiebern versehener Dampfcylinder mit
dem Apparat ausgerüstet; derselbe ist durch den Apparat ein Corlifsdampfcylinder geworden.
Die. Fig. 8 und 9 zeigen ferner die Verbindung des Apparates mit. einer Vorrichtung zur
Verstellung des Füllungsintervalles. Diese Vorrichtung besteht aus einem pendelnden Gewicht,
welches erst nach erfolgter Auslösung in Wirksamkeit tritt. Die das Dampfeintrittsorgan
schliefsende Kraft einer gespannten Feder, oder eines eingeschlossenen Dampfquantums
oder eines Gewichts wird beim Beginn des
Schlusses durch das pendelnde Gewicht verkleinert , am Ende des Schlusses vergröfsert.
Dadurch wird die Geschwindigkeit, mit welcher das Abschliefsen erfolgt, im Anfange verzögert,
am Ende beschleunigt. Eine directe Folge davon ist aber, dafs die Periode des Abschliefsens
länger dauert, unbeschadet der Gröfse der Abschlufsgeschwindigkeit. Bei richtig vertheilten
Massen, bei richtig bemessener Schlufskraft und insbesondere bei entsprechender Gröfse und Befestigung des Gewichts auf dem
während der Schlufsperiode um eine horizontale Axe pendelnden Arm ist man im Stande,
den vollständigen Abschlufs der Dampfeintritts-' organe derart zu verzögern, dafs für den
Dampfcylinder eine Füllung von 50 bis 90 pCt. des Kolbenhubes resultirt, während bekanntlich
sämmtliche nur von einem um 90° + d (i =
Voreilungswinkel) gegen die Kurbel aufgesteckten Excenter geöffneten Dampfeintrittsorgane
der Corlifsmaschine weniger als 5opCt.
Füllung geben, soweit eben diese allein von dem kinematischen Zusammenhang des C orlifsmechanismus
mit dem Excenter bedingt ist. Man hat es also durch diese Vorrichtung in
der Hand, jede Corlifsmaschine, die nicht mehr wie 50 pOt. Füllung gestattet, in eine
solche mit 50 bis 90 pCt. Füllung umzuwandeln, auf diese Weise also bedeutend mehr
Arbeitseffect zu erhalten, ohne dafs dadurch die automatische Wirkung des Regulators (auf
Verstellung der Expansion gerichtet) im mindesten beeiiiflufst würde. Während z. B. der
Regulator früher das Füllungsintervall 10 bis 50 pCt. beherrschte, beherrscht er nach Anbringung
der beschriebenen Vorrichtung ein Füllungsintervall von z. B. 30 bis 80 pCt.
Beschreibung des Apparates.
Fig. ι und 2 stellen zwei Ansichten mit Längsschnitten des Apparates dar, Fig. 4 und 5
zwei Horizontalschnitte.
An dem Apparat sind vier Theile zu unterscheiden:
a) das Ventil,
b) der Corlifsmechanismus,
c) der Regulator,
d) die Absperrvorrichtung.
Die drei ersten Theile gruppiren sich um eine verticale Axe.
a) Das Ventil ist ein gewöhnliches doppelsitziges Rohrventil, welches bis auf die Projection
einer Sitzfläche vollständig entlastet ist. Der Dampf tritt an der Seite ein und unten in
der Axe des Apparates aus.
b) Der Corlifsmechanismus steht durch eine im oberen Theil gelagerte Welle W und
den Steuerhebel S, Fig. 2, und eine in der Zeichnung nicht dargestellte Hebelverbindung
mit einem Excenter auf der Schwungradwelle in Verbindung. Dasselbe (event. Excenter des
Vertheilungsschiebers) ist mit 900 -f- Voreilungswinkel
gegen die Kurbel aufgekeilt und versetzt den Hebel A, der auf der Welle W fest
aufgesteckt ist, in eine hin- und hergehende pendelnde Bewegung um seine Mittellage. Der
Hebel greift mit seinen beiden Köpfen A1
und A0 in die mit Stahlplatten armirten Schlitze
zweier vertical gelagerter Führungsstangen B1 und B2, welche unterhalb der Schlitze die
beiden Zapfenstücke D1 und D2 fest aufgeschraubt
tragen. An diese Theile sind ' die beiden Auslösungshebel E1 und E2 drehbar
angeschlossen, deren Innenflächen, mit Stahlplatten armirt, gegen die gehobelten und ebenfalls
mit Stahlplatten versehenen Führungsflächen zweier Gleitstücke C1 und C2 durch
Blattfedern leicht angeprefst werden. Die Gleitstücke C1 und C2 erhalten eine genaue verticale
Führung durch die Führungsstangen B1 und B2. Ihre Bewegungen sind vollständig
congruent, da sie mittelst symmetrisch ausgeführter Hebelverbindung M1 und M2 mit der
Ventilstange s des Ventils in Verbindung stehen. Eine Senkung eines der beiden Gleitstücke
C1 oder C2 veranlafst eine Hebung des
Ventils.
In der Mitte des Apparates befindet sich in einem kleinen Cylinder eine Spiralfeder zum
beschleunigten Zuschlagen des Ventils. Die in den Cylinder hineinragende Ventilstange trägt
einen kleinen Kolben, der beim Zuschlagen des Ventils unter sich die Luft verdichtet und
dadurch den Schlag zu einem elastischen macht. Ueber dem Bremscylinder und theilweise im
Deckel desselben geführt befindet sich der Keil, welcher, unmittelbar durch die Regulirstange
des Regulators bewegt, je nach seiner Höhenlage eine frühere oder spätere Auslösung im
Corlifsmechanismus herbeiführt. Eine Auslösung und somit ein Zuschnappen des Ventils
erfolgt, sobald eine der beiden an den Auslösungshebeln 2s' befindlichen Zungen Z gegen
den Keil stöfst.
c) Der Regulator ist pseudoastatisch construirt.
Er ist in seiner tiefsten Stellung gezeichnet, in der höchsten Stellung punktirt.
Durch die geschlitzte Regulatorspindel ist eine Traverse gesteckt, welche, auf der Belastungsurne befestigt, die in der hohlen Regulatorspindel
geführte und mit dem Verstellungskeil versehene Regulirstange trägt. Oberhalb der
Traverse ist auf die Regulirstange ein kleiner Kolben aufgeschraubt, welcher sich in einem
zwischen den beiden oberen Zapfen des Regu-. lators befindlichen Cylinder auf- und abbewegt.
Dieser Cylinder bildet mit dem Kolben einen· Luftkatarakt zur Verbesserung der Wirkungsweise
des Regulators.
d) Die Absperrvorrichtung, welche ein besonderes Absperrventil an der Maschine überflüssig
macht, bestehend aus einem Handrad P
mit Spindel und einem Winkelhebel Q. R. Dieser greift mit seinem Schenkelkopf R, Fig. 2,
in den Verstellungskeil. Während des Betriebes folgt der Winkelhebel leicht den Lagenänderungen
des Regulators, ohne dessen Spiel zu behindern. Soll die Maschine arretirt, also der
Dampf abgesperrt werden, so wird die Spindel mittelst des Handrades P bis auf ihren Bund
in den Ständer des Apparates hineingeschraubt, dadurch wird mittelst des Winkelhebels R der
Regulator gehoben und in seiner höchsten Stellung fixirt, in welcher die Zungen Z den
Auslösungshebel E eher an den Keil anschlagen, als ein Herabdrücken der Gleitstücke
C und somit ein Anheben des Ventils V möglich ist. Dasselbe bleibt somit fortgesetzt
geschlossen. Er steht permanent unter dem Druck der gespannten Feder und des Admissionsdampfes.,
verwehrt also dem Dampf den Eintritt in den Cylinder; die Maschine ist arretirt.
Die anderweitigen Details des Apparates, der Antrieb des Regulators etc., dürften ohne weiteres
aus den Fig. 1 bis 5 verständlich sein.
In Fig. 8 und g ist der Apparat mit einem Dampfcylinder dargestellt, in Verbindung mit
der Vorrichtung zur Verstellung des Füllungsintervalles. Der Apparat in Fig. 8 und 9 unterscheidet
sich von dem in Fig. 1 und 2 dargestellten nur dadurch, dafs das Dampfeintrittsorgan
(dort war es ein Ventil) zweifach ausgeführt zur Herbeiführung eines Minimums an
schädlichen Räumen in besonderen Gehäusen an den beiden Enden des Cylinders als Flachschieber
placirt ist, und dafs die Bewegung der Gleitstücke C mittelst geeigneter Hebelverbindung
auf die Flachschieber übertragen ist. Jeder Schieber steht in Verbindung mit einem Gewicht, das frei herabfällt und ein
Schliefsen der Schieber bewirkt, sobald im Apparat die Auslösung erfolgt ist. Jedes Fallgewicht
ist mit einem besonderen Bremscylinder versehen. Die Steuerung mit Flachschiebern
ist nur beispielsweise gewählt, um die ,Verbindung des Apparates mit den Dampfeintrittsorganen
am Cylinder zu zeigen. Wie schon früher erwähnt wurde, kann jedes andere geeignete Steuerungsorgan, als Ventilhahn etc.,
mit dem Apparat in ebenso leichter Weise in Verbindung, gesetzt werden. Die Bewegung
der Gleitstücke C veranlafst in Fig. 8 und 9 zunächst die Drehung von zwei kleinen Steuerungswellen
W1 und W2, auf denen 'sich je
vier Hebel befinden. Der erste Hebel empfängt die Bewegung von einem der beiden Gleitstücke C des Apparates, der zweite giebt
sie an den Flachschieber ab, der dritte tragt das Fallgewicht und der vierte (und zwar der
längste) das zur Verstellung des Füllungsintervalles vorgesehene Ueberfallgewicht. Bei voller
Eröffnung befindet sich das Ueberfallgewicht in der punktirten Stellung gegen den Apparat
geneigt, in der Expansionsperiode in der ausgezogenen Stellung, entsprechend der tiefsten
Lage des Fallgewichtes; zwischen diesen beiden äufsersten Lagen existirt für das Ueberfallgewicht,
wenn sein Hebel vertical steht, nur eine labile Gleichgewichtslage.
Die Wirkungsweise des Apparates und der Verstellungsvorrichfung des Füllungsintervalles
läfst sich am besten an den in Fig. 3 und in Fig. 6 und 7 abgebildeten Corlifssteuerungsdiagrammen
erkennen. Zur Construction dieser Diagramme wurde die graphische Darstellung
der Excenterbewegung nach Reuleaux (Reuleaux-Diagramm)
benutzt.
Claims (2)
1. Die Vereinigung des gesammten Corlifsmechanismus
einer Dampfmaschine mit der Regulir- und Absperrvorrichtung zu einem selbstständigen Ganzen; im wesentlichen,
so wie vorstehend beschrieben und in beiliegenden Zeichnungen dargestellt.
2. Die Anwendung eines verstellbaren Ueberfallgewichtes zur Ermöglichung gröfserer als
halber Füllungen, im wesentlichen wie vorstehend beschrieben und in beiliegenden
Zeichnungen dargestellt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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DENDAT1919D Active DE1919C (de) | Expansions-Regulir- und Absperr-Apparat für Dampfmaschinen mit Corlifsmechanismus und mit einer Vorrichtung, um gröfsere als halbe Füllungen zu ermöglichen |
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